Der
Gordini T16
war ein
Formel-2
-Rennwagen, der
1952
bei
Gordini
entwickelt und bis
1957
auch in der
Formel-1-Weltmeisterschaft
eingesetzt wurde.
Der T16 war 1952 die erste
Monoposto
-Neuentwicklung bei Gordini seit den spaten 1940er-Jahren. Mit dem
Gordini T15
war
Jean-Pierre Wimille
1948 einige Erfolge eingefahren. Die Fahrzeuge waren klein, leicht und schnell, hatten aber einen filigranen Gitterrohrrahmen. Wimille verungluckte 1949 beim Palermo-Grand-Prix in
Buenos Aires
mit einem T15 todlich, allerdings hatte der Todessturz des Franzosen keinen kausalen Zusammenhang mit der Technik des Type 15.
Die Neuentwicklung eines Monoposto-Rennwagens stand auch im eignen Zusammenhang mit der Trennung von
Amedee Gordini
von
Simca
. Simca war an großeren Stuckzahlen bei der Produktion der Rennwagen ? vor allem bei den Sportwagen ? interessiert. Das stand im Gegensatz zu den Vorstellungen von Gordini, der mit seinem Unternehmen klein und uberschaubar bleiben wollte. Die Trennung von Simca hatte auch zur Folge, dass Gordini einen eigenen Motor konstruieren musste.
Wie sein Vorgangermodell war der Type 16 ein sehr leichter Rennwagen, der einen einfachen Gitterrohrrahmen mit einer unabhangigen Vorderachse hatte. Hinten hatte der Wagen eine
Starrachse
. Der erste Motor war ein 2-Liter-Sechszylinder-Aggregat mit doppelter
Nockenwelle
und zwei Weber-Vergasern, das 170 PS leistete. Der Wagen war nach dem technischen Reglement der
Formel 2
entwickelt, da nach dieser Rennformel die Rennen der Fahrerweltmeisterschaft
1952
und
1953
ausgefahren wurden.
1952 fuhren die beiden Franzosen
Robert Manzon
und
Jean Behra
sowie der thailandische
Prinz Bira
als Werksfahrer bei Gordini. Sein Debut gab der Rennwagen beim
Großen Preis der Schweiz 1952
. Manzon und Bira fielen mit Motorschaden- bzw. Stoßdampferdefekt aus. Jean Behra erreichte mit dem Wagen hinter den beiden
Ferrari 500
von
Piero Taruffi
und
Rudolf Fischer
den dritten Rang und somit den ersten Podestplatz fur den T16 in der Weltmeisterschaft. Obwohl den Ferrari 500 klar unterlegen, etablierte sich Gordini 1952 als zweite Kraft in der Weltmeisterschaft. Beim
Großen Preis von Belgien
fuhrte Behra zu Beginn sogar das Rennen an, kollidierte aber spater mit Piero Taruffi und musste aufgaben. Diesmal war es Robert Manzon, der einen dritten Gesamtrang einfahren konnte. Der
Grand Prix de la Marne
zahlte nicht zur Weltmeisterschaft, war aber hochkaratig besetzt. Auch die
Werks
-Ferrari waren am Start. Jean Behra feierte einen Start-Ziel-Sieg und sorgte fur den ersten Rennsieg des T16. Bei den weiteren Rennen zur Weltmeisterschaft waren die kleinen Gordini jedoch chancenlos. Manzon erreichte in der Endwertung der Weltmeisterschaft den sechsten Gesamtrang; Behra wurde Elfter.
1953 verscharfte sich die Situation bei Gordini. Weil die T16 nach wie vor zu wenig Motorleistung hatten, hauften sich die Motorschaden, oft schon in fruhen Rennphasen. Dazu kam, dass das kleine Team große finanzielle Probleme hatte. Dies hatte zur Folge, dass Teile erst getauscht wurden, wenn es uberhaupt nicht mehr anders ging. Um zu viel Startgeld zu kommen, meldete Gordini die Fahrzeuge bei vielen Veranstaltungen und reizte somit die Materialknappheit noch mehr aus. Nicht selten gingen die Fahrer bei mehreren Rennen an einem Wochenende an den Start.
1954
wurden die T16 an das neue
Formel-1-Reglement
angepasst und erhielten einen neuen 2,5-Liter-Motor. Fur den leichten Rahmen war der Motor aber zu schwer, sodass auch dieses Jahr vor allem von Ausfallen gepragt war. Ende des Jahres wurden die T16 an Privatfahrer verkauft und das Team konzentrierte sich auf die Entwicklung des Nachfolgemodells, den
T32
.
- David Hodges:
Rennwagen von A?Z nach 1945.
Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1994,
ISBN 3-613-01477-7
.
- David Hodges:
A?Z of Grand Prix Cars.
Crowood Press, Marlborough 2001,
ISBN 1-86126-339-2
(englisch).
- Pierre Menard:
La Grande Encyclopedie de la Formule 1.
2. Auflage. Chronosports, St. Sulpice 2000,
ISBN 2-940125-45-7
(franzosisch).