Gold-Lauch

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Gold-Lauch

Gold-Lauch ( Allium moly )

Systematik
Ordnung : Spargelartige (Asparagales)
Familie : Amaryllisgewachse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie : Lauchgewachse (Allioideae)
Tribus : Allieae
Gattung : Lauch ( Allium )
Art : Gold-Lauch
Wissenschaftlicher Name
Allium moly
L.

Der Gold-Lauch ( Allium moly ), auch bekannt als Sommer-Barlauch [1] oder Gelber Barlauch , ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch ( Allium ) innerhalb der Familie der Amaryllisgewachse (Amaryllidaceae).

Illustration aus The Botanical Magazine , Volume 14, 1800, Tafel 499
Blutenstand mit weitglockigen Bluten in der Mitte und bereits verbluhten Bluten am Rand
Bestand von Allium moly zwischen Hypericum calycinum

Vegetative Merkmale

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Der Gold-Lauch ist eine kahle, ausdauernde krautige Pflanze . Als Uberdauerungsorgan wird eine kugelig-eiformige Zwiebel mit grauer, derber, runzeliger und lochriger Haut gebildet. Die vegetative Vermehrung geschieht durch Nebenzwiebeln. [2]

Die ein bis zwei grundstandigen, parallelnervigen Laubblatter sind bei einer Breite von 12?50 Millimetern lanzettlich, schlaff, flach und von grun- glauker Farbe. Die Blatter sind kurzer als der Blutenstengel und wahrend der Blutezeit vorhanden. [2]

Generative Merkmale

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Auf einem bis zu 30 Zentimeter langen Blutenstandsschaft befindet sich ein halbkugeliger, doldiger Blutenstand mit durchscheinend weißlicher bis braunlicher hautiger Hulle. Die Blutenstiele sind 1?3 Zentimeter lang, etwas langer bis dreimal so lang wie die Bluten.

Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch , dreizahlig und weitglockig. Die sechs gleichgestaltigen Blutenhullblatter sind goldgelb mit einem grunen Mittelstreif an der Außenseite [3] und 6?10 Millimeter lang, frei, langlich-elliptisch, spitzlich oder stumpflich. Die sechs Staubblatter sind kurzer als die Blutenhullblatter und ragen nicht aus der Blutenkrone hervor; die Staubbeutel sind gelb. Der Griffel uberragt die Staubblatter meist nicht. [2]

Die Blutezeit liegt am naturlichen Standort im Mai, [4] in Mitteleuropa erstreckt sie sich bis in den Juli. [2]

Die Chromosomenzahl betragt 2n = 14. [5]

Beim Gold-Lauch handelt es sich um einen Geophyten .

Carl von Linne nennt in der Erstveroffentlichung als Verbreitung: ?Hungaria, Baldo, Monspelii“, also Ungarn , den Monte Baldo und Montpellier . [6] Der Gold-Lauch kommt ursprunglich im westlichen Mittelmeerraum ( Sudfrankreich , ostliches Spanien , Marokko , Algerien ) vor. Er gedeiht an trockenen Saumen und auf Kalkgeroll. [4] Um 1900 war er bereits vereinzelt in Muhlhausen in Thuringen nachgewiesen. [2]

Moglicherweise breitet sich der Gold-Lauch in Mitteleuropa als Kulturfluchtling von Orten, an denen er von Menschen angepflanzt wurde, aus. [3]

Die Erstveroffentlichung von Allium moly erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum , Tomus I, S. 301. [6] [7] Das Artepitheton moly bezeichnet im griechischen das Wunderkraut, welches Hermes gegen die Hexenkunste der Kirke benutzte.

Die Art Allium moly gehort zur Sektion Molium W.D.J.Koch aus der Gattung Lauch ( Allium ).

Seit 2015 werden von Allium moly zwei Unterarten unterschieden: [8]

  • Allium moly L. subsp. moly (Syn.: Allium aureum Lam. , Allium flavum Salisb. ): Die Nominatform ist großer (19?30 cm), hat mehrere breitere und langere Blatter von grasgruner Farbe und reichblutige (9?16 Bluten) Blutenstande; sie kommt außer im Areal der subsp. glaucescens im gesamten Areal der Art vor.
  • Allium moly L. subsp. glaucescens P.P.Ferrer, R.Ferrer, E.Laguna & Guara : Sie wurde 2015 erstbeschrieben. Sie kommt wohl nur in einem kleinen Areal in der Gegend von Valencia vor, ist kleiner (15?24 cm), hat nur ein einzelnes Blatt, das kurzer sowie schmaler ist und von glauker Farbe, wenigblutige (3?11 Bluten) Blutenstande und unterscheidet sich bezuglich der Inhaltsstoffe.

Der Gold-Lauch wird als winterharte und trockenheitsvertragliche Zierpflanze kultiviert, die auch als Schnittblume geeignet ist. Die sehr aromatischen Laubblatter konnen wie Barlauch in der Kuche verwendet werden. Wegen der spateren Blutezeit stehen sie noch zur Verfugung, wenn Barlauch schon verbluht ist und dessen Blatter verwelkt sind.

Einzelnachweise

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  1. Thomas Meyer, Michael Hassler: Datenblatt mit Fotos und Bestimmungsschlussel bei Mittelmeer- und Alpenflora .
  2. a b c d e Paul Ascherson & Paul Graebner: Synopsis der mitteleuropaischen Flora. Dritter Band, Wilhelm Engelmann, Leipzig 1905?1907, S. 156?157 [25.07.1905] ( Digitalisat http://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fpage%2F25297012~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D ).
  3. a b Christof Nikolaus Schroder: Datenblatt bei CNSflora .
  4. a b Jean-Marc Tison, Bruno de Foucault: Flora Gallica. Flore de France . Biotope Editions, Meze 2014, ISBN 978-2-36662-012-2 .
  5. Allium moly bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports . Missouri Botanical Garden, St. Louis
  6. a b Carl von Linne: Species Plantarum. Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 301 ( Digitalisat http://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fpage%2F358320~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D ).
  7. Allium moly bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 15. August 2021.
  8. Pedro Pablo Ferrer-Gallego, Raul Ferrer-Gallego, Emilio Laguna Lumbreras, Miguel Guara-Requena: Allium moly subsp. glaucescens (Asparagaceae), a new subspecies from the Iberian Peninsula. In: Phytotaxa , Volume 192, Issue 1, 2015, S. 35?43. DOI:10.11646/phytotaxa.192.1.4
  • Jean-Marc Tison, Bruno de Foucault: Flora Gallica. Flore de France. Biotope Editions, Meze 2014, ISBN 978-2-36662-012-2 .
Commons : Gold-Lauch ( Allium moly )  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Historische Literatur

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