Gobert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gobert
Blick vom Bismarckturm auf dem Großen Leuchtberg zur Gobert
Blick vom Bismarckturm auf dem Großen Leuchtberg zur Gobert

Blick vom Bismarckturm auf dem Großen Leuchtberg zur Gobert

Hochster Gipfel Hohestein ( 569  m u.  NHN )
Lage Hessen und Thuringen in Deutschland
Teil vom Thuringer Becken (mit Randplatten)
Koordinaten 51° 15′  N , 10° 2′  O Koordinaten: 51° 15′  N , 10° 2′  O
Gestein Kalkstein
Besonderheiten zahlt teilweise zum
Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal ;
Ort der Hessischen Schweiz

Die Gobert (auch Gobe oder Goburg genannt) ist ein bis 569  m u.  NHN [1] hoher, felsiger und bewaldeter Muschelkalk - Hohenzug des Naturraums ? Thuringer Becken (mit Randplatten) “ im Werra-Meißner-Kreis und Landkreis Eichsfeld im Grenzbereich von Hessen und Thuringen in Deutschland .

Im hessischen Teil der Gobert liegt die Hessische Schweiz bei Meinhard , eines der großten Bergsturz gebiete Deutschlands, und in ihrem thuringischen Gebiet der 858 km² große Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal .

Geographische Lage

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Gobert liegt an der Ostgrenze des hessischen Werra-Meißner-Kreises zum thuringischen Landkreis Eichsfeld. Sie liegt nordlich von Eschwege und ostlich von Bad Sooden-Allendorf . Wahrend die beiden genannten hessischen Stadte nur jeweils um drei Kilometer vom Rand des Kern-Hohenzugs entfernt liegen, der in Teilen auf dem Gebiet der zweitgenannten Stadt liegt, befindet sich die nachste vergleichbar große thuringische Stadt mit Heiligenstadt in etwa zehn Kilometern nordostlicher Entfernung.

Die orographische Gobert

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Orographisch wird das Gebiet der Gobert durch die Taler der folgenden Flusse begrenzt (im Uhrzeigersinn aufgelistet):

Die Gobert im engeren Sinne

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die eigentliche Gobert stellt den durchgehend bewaldeten Muschelkalk -Hohenzug im Zentrum der orographischen Gobert dar, der, besonders im Westen, in einer scharfen Schichtstufe zum Buntsandstein der Umgebung abfallt. Dieses Plateau ist um die Taler abfließender Bache bzw. um dortige Orte herum eingeschnitten.

Die folgenden Dorfer und Bache beruhren unmittelbar die Gobert (im Uhrzeigersinn gelistet):

Auf Karten wird meistens nur der sudliche und zentrale Teil sudlich Asbachs als Gobert bzw. Goburg beschriftet.

Naturraumliche Gliederung

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach der Einteilung des Handbuchs der naturraumlichen Gliederung Deutschlands (6. Lieferung 1959) nebst Blatt Kassel (1969) wird der Kernhohenzug der Gobert zur Einheit Oberes Eichsfeld und damit zu den Randplatten des Thuringer Beckens gezahlt, wahrend seine Abdachungen nach Osten, Suden und Westen dem Unteren Werrabergland und damit dem Osthessischen Bergland zugerechnet werden.

Insgesamt werden die verschiedenen Teile der orographischen Gobert wie folgt zugeordnet: [2] [3] [4]

Die Zuordnung der Landschaftsteile zu zwei verschiedenen Haupteinheiten (dreistellig) und sogar Haupteinheitengruppen (zweistellig) ist jedoch nicht ganz unumstritten, da das Muschelkalk -Plateau der Gobert und seine Abdachung im Buntsandstein eine in sich geschlossene Schichtstufenlandschaft bilden, die nach Norden durch die Eichenberg?Gotha?Saalfelder Storungszone auch in geologischer Hinsicht vom Hauptkamm des Oberen Eichsfeldes separiert wird. Uberdies wird die Kammlinie der nordlichen Gobert (am Rachelsberg 523  m ) nach Nordwesten durch den Buntsandstein des Hohebergs (an der Junkerkuppe 510,7  m ) fortgesetzt, der ebenfalls dem Unteren Werrabergland zugerechnet wird. So tendiert das BfN inzwischen dahin, das komplette Gebiet der Gobert zum Unteren Werrabergland zu zahlen.

Die Thuringer Landesanstalt fur Umwelt und Geologie (TLUG) ordnet in ihrem nur landesweit bestehenden, weniger detaillierten naturraumlichen System das komplette Gebiet der (thuringischen) Gobert ? wie auch das der sich nordwestlich (Hoheberg) und sudostlich (u. a. Wanfrieder Werrahohen ) anschließenden Hohenzuge ? der Einheit Werrabergland?Horselberge zu, wahrend in der sich ostlich anschließenden Einheit Hainich?Dun?Hainleite nur der ostliche Hauptkamm des Obereichsfeldes liegt. [5]

Geologie, Geomorphologie

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Gobert ist ein sudwestlicher, hessisch-thuringischer Muschelkalk auslaufer des thuringischen Eichsfelds . Der oberflachennahe geologische Untergrund wird von gebankten Kalken und mergeligen Zwischenlagen des Unteren Muschelkalkes (sogenannter Wellenkalk ) gebildet. Zum Werratal hin bricht der Wellenkalk als Schichtstufe steil ab. Die Hangfußbereiche werden von den Mergeln, Tonen und Gipsen des Oberen Buntsandsteins gebildet. Die wegen ihrer starken Kluftung wasserdurchlassigen Kalkbanke uber den tonig-mergeligen und damit wasserstauenden Schichten des Oberen Buntsandsteins haben zu besonderen Lagerungsverhaltnissen gefuhrt. Sie haben die fur das an die thuringische Grenze stoßende und alpin wirkende Bergsturz gebiet ?Hessische Schweiz bei Meinhard“ typischen Bergsturze , Felsabbruche und Hangrutschungen bewirkt. Durch die Ausraumung des leichter erodierbaren Oberen Buntsandsteins wurden entlang der Wellenkalkstufe ganze Schichtpakete verkippt. Schollenabbruche fuhrten dazu, dass die Unterhange von Kalkschutt uberlagert wurden. An den Abbruchkanten entstanden zum Teil mehrere Meter tiefe Spalten und Klufthohlen.

Innerhalb der Gobert existieren verschiedenartige Schutzgebiete mit artenreicher Flora und Fauna in den plateauartigen Hochlagen: [1]

Die ?Hessische Schweiz“ ist zwischen den Hitzelrode einrahmenden felsigen Bergen als 1989 gegrundetes und 2,44 km² großes Naturschutzgebiet ( CDDA -Nr. 163985) ausgewiesen. Ebenfalls im hessischen Bereich befindet sich das seit 1995 bestehende und 0,47 km² große Naturschutzgebiet ?Kalkklippen sudlich des Iberges“ (CDDA-Nr. 163985).

Im hessischen Gobert-Bereich erstreckt sich ein kleiner Teil des Fauna-Flora-Habitat -Gebiets ? Werra - und Wehre tal“ (FFH-Nr. 4825-302), das sich auf 241,7 km² Flache weit uber die Landschaftsgrenzen hinaus entlang beider Flusstaler erstreckt. Außerdem gibt es dort das 2,92 km² große FFH-Gebiet ?Kalkklippen der Gobert“ (FFH-Nr. 4726-350). Auf thuringischer Seite liegt das 7,16 km² große FFH-Gebiet ?Stein-Rachelsberg-Gobert“ (FFH-Nr. 4726-320).

In der Gobert gibt es auch die Vogelschutzgebiete ?Felsklippen im Werra-Meißner-Kreis“ (VSG-Nr. 4726-401), das zu Hessen gehort und 4,64 km² Flache aufweist, und ?Werrabergland sudwestlich Uder “ (VSG-Nr. 4626-420), das zu Thuringen zahlt und 84,33 km² groß ist.

Entlang dem Westrand der Gobert erstreckt sich in ihrem hessischen Bereich ein kleiner Teil des 1992 gegrundeten und 38,41 km² großen Landschaftsschutzgebiets ?Auenverbund Werra“ (CDDA-Nr. 378407). Im thuringischen Teil liegt seit 1940 das 0,36 km² große LSG-Gebiet ?Pfaffschwender Kuppe“ (CDDA-Nr. 323664).

Dass die Gobert schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war, ist in der Gemarkung Motzenrode im Bereich ?Hohestein“ an einer Wallanlage zu erkennen. Auch die unterhalb bzw. nordlich des Hohesteins befindliche Wustung Emmicherode (auch ?Ammicherode“ genannt) aus dem 10. Jahrhundert n. Chr. zeugt von menschlicher Niederlassung. Letzter Uberrest der Wustung ist die aus dem 12. Jahrhundert stammende ?Oberste Kirche“ (ca.  280  m ) mit ihrem Altarstein .

Zu den Relikten menschlichen Schaffens in der Gobert gehoren die Felsklamm ?Pferdeloch“, [6] die vermutliche Ruhestatte ?Salzfrau“ [6] und die tischformige Muschelkalkplatte ?Wolfstisch“ [6] (siehe hierzu auch im Abschnitt Bergwelt, Aussichtspunkte ).

Zeugnis fruher Besiedelung ist auch die in den Nordauslaufern der Gobert ostlich von Asbach (Gemeindeteil von Asbach-Sickenberg , Thuringen) befindliche Burgruine Altenstein ( 350  m , erste Erwahnung 1264 n. Chr.).

Mancherorts befinden sich auf der Gobert alte hessisch/thuringische Grenzsteine aus der Zeit nach 1815; sie tragen beispielsweise die Bezeichnungen ?KP“ ( Konigreich Preußen ) und ?KH“ ( Kurhessen ).

Ab 1891 wurde das sudostlich von Bad Sooden Allendorf (Hessen) stehende Schloss Rothestein erbaut. In kleinen auf der Gobert verteilten Steinbruchen wurde fruher Kalkstein abgebaut, um daraus vor Ort Brandkalk als Baumaterial herzustellen, wovon ostlich von Hitzelrode bzw. sudlich von Volkerode noch ein aufgelassener Kalkofen [6] als von der Natur zuruckerobertes Industriedenkmal zeugt.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verlief der Abschnitt Asbach ? Kella der Innerdeutschen Grenze ? der Eiserne Vorhang  ? uber die Gobert. Wahrend die hessischen Gebiete der Gobert der Amerikanischen Besatzungszone (ABZ) bzw. am 23. Mai 1949 der Bundesrepublik Deutschland zufielen, wurden ihre thuringischen Bereiche zu einem Teil der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. am 7. Oktober 1949 zu einem solchen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Im Bereich vom Berg Goburg, von Uhlenkopf und ?Schoner Aussicht“ (s. n.) verlief die Grenze direkt an der felsigen Abbruchkante entlang.

Fruher wurde in der Gobert Holzwirtschaft durch ein zum Forsthaus Goburg, [6] dem vormaligen Gutshof ?Goburg“, gehorendes Sagewerk betrieben. Das Forsthaus stand am Osthang des Bergs Goburg bzw. westlich von Volkerode an der kurvigen Forststraße, die Volkerode mit Hitzelrode verband. An dieser Straße befand sich rund einen Kilometer vom Forsthaus in Richtung Hitzelrode entfernt im Wald das Sagewerk.

Denkmal: Abschnitt der ehemaligen Innerdeutschen Grenze auf der Gobert

Im Rahmen von Sicherungsmaßnahmen entlang der innerdeutschen Grenze wurden Forsthaus und Sagewerk 1961/1962 abgerissen. Vom Forsthaus (bzw. Gutshof) sind teils uberwucherte Reste von Grundmauern , Stallungen und Zisterne erhalten, vom Sagewerk sind nur noch Grundmauern direkt auf der Landesgrenze vorhanden. Mancherorts ist noch die alte Straßenbefestigung auszumachen.

Nach dem Zusammenbruch der innerdeutschen Grenze (1989/1990) wurden recht schnell die Sperranlagen des Eisernen Vorhangs abgebaut, was in der Deutschen Wiedervereinigung (3. Oktober 1990) gipfelte. Tag der ersten Grenzoffnung am alten Sagewerk war der 28. Dezember 1989. Zur Erinnerung an die ehemalige Grenze wurde ein Abschnitt des ehemaligen Zauns aus Streckmetall stehen gelassen.

Noch 1989 entstanden die ersten Ideen fur das spater verwirklichte Naturschutzprojekt Grunes Band Deutschland (siehe hierzu bezuglich der Gobert im Abschnitt Flora und Fauna ).

Flora und Fauna

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Kalkbuchenwald am Hohestein

In der Mittelgebirgslandschaft von Gobert und ?Hessischer Schweiz“ haben die durch die einstige Innerdeutsche Grenze bedingte Abgeschiedenheit, karge Boden, Naturschutz und das weitgehende Nichteingreifen des Menschen ? abgesehen von Rodungen fur den einstigen Grenzstreifen ? in zunehmendem Maß zur Erhaltung und Neuansiedelung von reichhaltiger Flora und Fauna gefuhrt.

Die Hanglagen des Hohestein werden gepragt von Kalkbuchenwaldern, die mit abnehmender Machtigkeit der Boden zu den Hangkanten hin in Buchen-Trockenwalder, meist Seggen-Buchenwalder ubergehen. Die Rotbuche erreicht dort nur geringe Wuchshohen und bildet kruppelige Kronen aus. An den mit Muschelkalkschutt uberlagerten Hangen dominiert im Unterwuchs das Wald-Bingelkraut ( Mercurialis perennis ). Berg-Segge ( Carex montana ) und Maiglockchen ( Convallaria majalis ) sind in den Buchen-Trockenwaldern verbreitet. Im Unterwuchs dieser lichten Walder finden sich auch Krauter und Graser trocken-warmer Saumstandorte wie beispielsweise die Straußblutige Wucherblume ( Tanacetum corymbosum ) und das Breitblattrige Laserkraut ( Laserpitium latifolium ). Stellenweise sind den Buchen in den Trockenwaldern auch Mehlbeere ( Sorbus aria ) und alte Eiben ( Taxus baccata ) beigesellt. Eine floristische Besonderheit in den Saumen ist die Alpen-Distel ( Carduus defloratus ). Die Felsstandorte sind nahezu geholzfrei. Sie werden von meist luckigen Rasen des Blaugrases ( Sesleria varia ) eingenommen, das dort als Schuttstauer auftritt. In weniger stark geneigten Plateaulagen sind auf humusreicheren Boden kleinflachig auch Barlauch-Buchenwalder entwickelt. Auf Felsschutt gehen die Buchenwalder in Ahorn-Eschen-Schutt- und Schatthangwalder uber. Den Edellaubholzern sind auch Bergulme und Sommerlinde beigesellt, die an den feinerde- und damit nahrstoffreichen Schuttstandorten gegenuber der Buche durchsetzungsfahiger sind. Die Goburg wurde mit Nadelholzern aufgeforstet, die dort nicht der potentiellen naturlichen Vegetation entsprechen.

Wanderfalken , die nach dem Verbot des Insektizids DDT in Deutschland ausgewildert wurden, nisten in steilen Felswanden und ziehen majestatisch ihre Kreise uber den Abgrunden. Aufgrund langjahrig angelegter Studien konnten Forscher bis zu 5.000 Tierarten [7] nachweisen.

Grunes Band Deutschland

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das verwirklichte Naturschutzprojekt Grunes Band Deutschland , das den einstigen innerdeutschen Grenzstreifen entlang des Kolonnenwegs (Lochplattenweg) als teilweise unter Naturschutz stehenden ? Grungurtel “ schutzt, verlauft durch den Bereich der Gobert als von Schafen offen gehaltene Waldschneise.

Wahrend vor der Wende eine gerodete, durch Stahlgitterzaun und Landminen gesicherte und von Herbiziden offengehaltene Schneise fur freies Schussfeld durch die Gobert verlief, entwickelt sich seit der Wiedervereinigung in diesem windgeschutzten Bereich in zunehmendem Maß eine reichhaltige Flora und Fauna. Mit seinem Magerrasen ist die Schneise ein Paradies fur Schmetterlinge . Es gedeihen Dost , Fransenenzian und Johanniskraut . Verschiedenartige Straucher wachsen an den vielerorts aus Fichten bestehenden Waldrandern.

Bergwelt, Aussichtspunkte

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Blick von der Schonen Aussicht uber den Hornegrat ins Werratal
Der Wolfstisch, ein tischformiger Felsen im Sudwesten der Gobert

Zu den Bergen, Erhebungen und Aussichtspunkten von Gobert bzw. ?Hessischer Schweiz“ sowie ihren Auslaufern, deren Bergwelt vielerorts steile Felsklippen haben, gehoren ? mit Hohe in Meter (m) uber Normalhohennull (NHN [1] ):

Der Hohestein ( 569  m ), der sich in Hessen nordwestlich von Hitzelrode befindet, ist der hochste Berg der Gobert; in der Nahe seines bewaldeten Gipfels liegt eine recht große rechteckige Lichtung .

In Richtung Westen ist der Hohestein uber einen Grat mit Pfad ? die Hornelucke passierend ? mit ihrem hessischen Auslaufer Horne ( 522,7  m ) verbunden. Vom westlichen Ende des auch Hornespitze genannten Bergsporn mit Schutzhutte kann die beeindruckende Aussicht auf das Werratal mit Kleinvach (Stadtteil von Bad Sooden-Allendorf), in Richtung Bad Sooden Allendorf und jenseits des Flusstals bzw. westlich davon zum Kaufunger Wald (max. 643  m ) und Hohen Meißner ( 753,6  m ) genossen werden.

Sudlich des Hohesteins befindet sich ein Felsplateau an dessen Sudende der ebenfalls hessische Bergsporn ?Hohe Bahn“ ( 509,6  m ) liegt, von dem der Blick uber das ostsudostlich gelegene Hitzelrode bzw. uber das sudliche befindliche Motzenrode zu genießen ist.

In Richtung Nordosten fuhrt vom Hohestein ein weiterer Grat mit Pfad zur noch in Hessen nahe der thuringischen Grenze gelegenen ?Schonen Aussicht“ ( 520  m ), [8] an dem ebenfalls eine Schutzhutte steht. Von deren Felskante kann die Aussicht uber das bewaldete Tal des Hainbachs mit der Wustung Emmicherode zum Schloss Rothestein und auf das dahinter liegende Werratal mit Bad Sooden-Allendorf genossen werden.

Etwa 500 m nordlich der ?Schonen Aussicht“ befindet sich der bewaldete Bergsporn Uhlenkopf (ca. 520  m ), der an der hessisch-thuringischen Grenze liegt und auch als Aussichtspunkt am Tal der Wustung Emmicherode dient. Von dort fallt der Blick vorbei am Schloss Rothestein auf das Werratal mit Bad Sooden-Allendorf, dahinter sind Hoher Meißner und Kaufunger Wald zu sehen.

Ungefahr 500 m nordlich des ?Uhlenkopfs“ erhebt sich der bewaldete Berg Goburg ( 543,4  m ), der als hochste Erhebung des Eichsfelds westnordwestlich von Volkerode in Thuringen liegt. An seiner hochsten Stelle existiert eine Bronzetafel. Rund 110 m nordwestlich seiner Kuppe gibt es einen trigonometrischen Punkt ( 541,5  m ). An seinem Osthang stand einst der Gutshof ?Goburg“ (siehe Abschnitt Geschichte ).

Zirka 1 bis 2 km sudostlich der ?Schonen Aussicht“ liegen die Aussichtspunkte ?Pferdeloch“, ?Salzfrau“ (471 m [8] ) und ?Wolfstisch“ (471 m), [9] von denen sich Ausblicke auf Hitzelrode und seine Randberge bieten, die als ?Hessische Schweiz“ bezeichnet werden. Das Pferdeloch ist eine Felsklamm mit Felskaminen, -rippen, -turmen und -wanden, in der die Menschen im Dreißigjahrigen Krieg (1618 bis 1648) moglicherweise ihr Vieh versteckten. Die ?Salzfrau“ war vermutlich eine Ruhestatte, an der fruher Salztragerinnen gerastet haben konnten. Der Wolfstisch ist eine von der Natur geschaffene, tischformige Muschelkalkplatte, die wenige Meter vor senkrechtem Abbruch an einem Baum lehnt und als alte Gerichts- und Opferstatte angesehen wird.

Etwas weiter sudlich befindet sich auf der hessisch-thuringischen Grenze sudwestlich der Gemeinde Kella auf dem sudlichsten Auslaufer der Gobert, dem Bergsporn Meinhard ( 491,3  m ) die ?Silberklippe“, [10] von der Ausblicke uber Teile des Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal unter anderem mit der Burg Greifenstein auf dem Schlossberg ( 442,5  m ) und dem Hulfensberg ( 448,2  m ) und zum ostlich von Wanfried gelegenen Wanfrieder Werrahohen zu genießen ist.

Bergliste:

  • Hohestein (569,0 m) ? hochster Berg der Gobert, nordwestlich von Hitzelrode, Hessen
  • Goburg (543,4 m) ? hochster Berg des Eichsfelds, westnordwestlich von Volkerode, nahe der Grenze Hessen/Thuringen
  • namenloser Berg (533,3 m) ? ostlich von Hitzelrode, Grenze Hessen/Thuringen
  • Rachelsberg (523,4 m) ? nordwestlich von Wiesenfeld, Thuringen
  • Hornespitze (an der Horne ; 522,7 m [11] ) ? Randkuppe / Aussichtspunkt, nordnordwestlich von Motzenrode, ostlich von Kleinvach, Hessen
  • Uhlenkopf (ca. 520 m) ? Bergsporn nordlich von Hitzelrode bzw. westlich von Volkerode, Hessen/Thuringen
  • Schwengelberg (512,6 m) ? ostsudostlich von Bad Sooden-Allendorf, Hessen
  • Hesselkopf (506,0 m) ? westnordwestlich von Wiesenfeld, Thuringen
  • Dietzenroder Stein (496,1 m) ? sudostlich von Dietzenrode, Thuringen
  • Pfaffschwender Kuppe (493,6 m) ? sudwestlich von Pfaffschwende, Thuringen
  • Meinhard (491,3 m) ? Bergsporn mit Aussichtspunkt Silberklippe, zwischen Neuerode und Kella, Grenze Hessen/Thuringen
  • Kahlenberg (460,8 m) ? nordostlich von Asbach, Thuringen
  • Schloßberg ( Ruine Greifenstein ; 442,5 m, Rosoppe-Frieda-Hugelland ) ? ostlich Kellas, Thuringen
  • Heiligenberg (430,9 m) ? ostlich von Bad Sooden Allendorf, Hessen
  • Iberg (426,1 m) ? ostlich von Asbach, Thuringen
  • Frauenberg (411 m, Weidenbach-Mackenroder Senke ) ? ostlich Weidenbachs, Thuringen
  • Ferneberg (403,4 m, Sudliches Gobertvorland ) ? ostsudostlich von Motzenrode, Hessen
  • Brandberg (395 m, Weidenbach-Mackenroder Senke ) ? nordwestlich Weidenbachs, Thuringen
  • Hasselkuppe (380 m, Rosoppe-Frieda-Hugelland ) ? nordlich Grebendorfs, Hessen
  • Diedscher Kopf (337 m, Sudliches Gobertvorland ) ? westlich Neuerodes, Hessen
  • Schlossberg (308 m, Sudliches Gobertvorland ; mit Schloss Rothestein ) ? sudostlich (Bad Sooden-)Allendorfs, Hessen
  • Kahlenberg (274 m, Rosoppe-Frieda-Hugelland ) ? unmittelbar an der Frieda-Mundung bei Frieda im Sudosten, Hessen
Industriedenkmal auf der Gobert: Kalkbrennofen aus dem Zweiten Weltkrieg

Zu den Sehenswurdigkeiten im Bereich von Gobert und ?Hessischer Schweiz“ gehoren neben ihrer eindrucksvollen Felslandschaft mit vielen Aussichtspunkten sowie ihrer Flora und Fauna unter anderem diese Relikte aus DDR-Zeiten:

Der Kalkbrennofen ist im Sudwesten der Gobert als Industriedenkmal stehen geblieben. Er wurde in der Zeit des Zweiten Weltkrieges betrieben und erzeugte Branntkalk fur die Mortelproduktion. Nordlich davon, an der ?Erinnerungseiche zur Grenzoffnung“ [12] ( 490  m ) sind an der ehemaligen Innerdeutschen Grenze im Rahmen eines mit Banken und Tischen ausgestatteten Picknick platzes denkmalgeschutzte Reste des Grenzzauns vorhanden, der hiesig rund 3 m hoch war.

Nahe dem nordlich von Hitzelrode bzw. westlich von Volkerode gelegenen Uhlenkopf befindet sich die sogenannte ?Stasirohre“, [6] eine etwa 38 m lange Betonrohre mit rund 1 m Durchmesser, die nach der Grenzoffnung im Januar 1990 von Einwohnern aus Volkerode entdeckt wurde und im Kalten Krieg (vermutlich) als Agent enschleuse unter dem Grenzstreifen diente. Unweit ostlich des Uhlenkopfs steht eine ehemalige Funkstation [6] der Grenztruppen, die heutzutage von Funkamateuren betrieben wird.

Gobert und ?Hessische Schweiz“ zahlen mit eindrucksvoller Felslandschaft, artenreicher Flora und gut ausgeschilderten Wanderwegen zu den schonsten Wandergebieten im hessisch-thuringischen Grenzbereich. Schone Fernblicke von den Steilhangen und in das Werratal und Eichsfeld lohnen den Aufstieg auf die plateauartige Hochflache.

Durch die Mittelgebirgslandschaft fuhren Abschnitte des Europaischen Fernwanderwegs E6 und des Werra-Burgen-Steigs und zudem der 15,5 km lange Rundwanderweg ?P4“ Hessische Schweiz [10] , der vom ?Deutschen Wanderinstitut“ mit dem Wandersiegel ?Premiumweg“ (Gutezeichen fur erstklassige, naturnahe Wanderwege) versehen wurde.

Die meist als Pfad angelegten Wege fuhren teils mit Abstechern vielerorts an steile Felskanten, zu allen wichtigen Aussichtspunkten (Hornespitze, Hohe Bahn, Pferdeloch, Salzfrau, Schone Aussicht, Silberklippe, Uhlenkopf und Wolfstisch), zum Beispiel zu den hochsten Bergen (Hohestein und Goburg) und auch zum Grunen Band Deutschland an der ehemaligen Innerdeutschen Grenze. Insbesondere ein Teilstuck zwischen Hornelucke und Hohestein erfordert Trittsicherheit und festes Schuhwerk.

Verkehrsanbindung

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Westlich der Gobert verlauft im Werra tal in Nord-Sud-Richtung die Bundesstraße 27 , von der bei Eschwege - Niederhone die Bundesstraße 249 in Richtung Osten abzweigt. Von Letzterer fuhren die Landesstraße  3403 von Niederhone uber Jestadt und Motzenrode nach Hitzelrode und dorthin verlauft zudem die Landesstraße 3424 von Eschwege uber Grebendorf und Neuerode . Beide Landesstraßen treffen in Hitzelrode aufeinander, das im Bereich von Gobert und ?Hessischer Schweiz“ liegt. Zudem kann man auch von den Straßen, die durch die Ortschaften der Gobert fuhren in die Landschaft gelangen.

  • Gudrun Kirbis: Beitrage zur Morphologie der Goburg. Gottinger Geogr. Abhandlungen (1950), Heft 5
  • TRIOPS ? Okologie & Landschaftsplanung GmbH: Managementplan (Fachbeitrag Offenland) fur das FFH-Gebiet 019 ?Stein ? Rachelsberg ? Gobert“ (DE 4726-320) und Teile des SPA 12 ?Werrabergland sudwestlich Uder“ (DE 4626-420). Auftraggeber: Thuringer Landesamt fur Umwelt, Bergbau und Naturschutz Jena
  • Karl-Heinz Schmidt: Die Wellenkalkschichtstufe in Nordhessen. Dt. Landeskunde 1988, S. 337?355 (Graburg und Gobert)
Commons : Gobert  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. a b c Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz ( Hinweise )
  2. Emil Meynen , Josef Schmithusen (Hrsg.): Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands . Bundesanstalt fur Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953?1962 (9 Lieferungen in 8 Buchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  3. Hans-Jurgen Klink: Geographische Landesaufnahme: Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 112 Kassel. Bundesanstalt fur Landeskunde, Bad Godesberg 1969. →  Online-Karte (PDF; 6,9 MB)
  4. Karte und Legende zu den Naturraumen Hessens ( Internet Archive der Online-Kopie von Die Naturraume Hessens , Otto Klausing 1988) im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes fur Umwelt und Geologie
  5. Walter Hiekel, Frank Fritzlar, Andreas Nollert und Werner Westhus: Die Naturraume Thuringens . Hrsg.: Thuringer Landesanstalt fur Umwelt und Geologie (TLUG), Thuringer Ministerium fur Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt . 2004, ISSN   0863-2448 .
    Naturraumkarte Thuringens (TLUG) ? PDF; 260 kB
    Landkreisweise Karten (TLUG)
  6. a b c d e f g ?Grunes Band Deutschland“ auf www.bund.net ( Memento vom 14. April 2016 im Internet Archive ) (PDF; 195 kB)
  7. Am Hohestein entsteht ein Urwald ( Memento des Originals vom 14. Januar 2016 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.eschwege.de , auf eschwege.de
  8. a b Hohe in m u. NHN von Schoner Aussicht und Salzfrau , auf alpenraether.de
  9. Hohe in m u. NHN vom Wolfstisch laut Aufschrift des Schilds in einem Foto auf wikimedia.org
  10. a b EntdeckerTour Premiumweg P4 Hessische Schweiz , auf naturparkfrauholle.land
  11. Gewasserkartendienst des Hessischen Ministeriums fur Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ( Hinweise )
  12. Werratal-Tourismus.de (pdf.; 203 kB)