Go-go-Tanzer
(auch in der Schreibweise
Gogo-Tanzer
) sind Frauen (
Go-go-Girls
) und Manner (
Go-go-Boys
), die eine Tatigkeit als Vortanzer in
Diskotheken
, Abendlokalen oder auf privaten Partys wahrnehmen. Ziel des
Tanzes
ist es, durch
Animation
und
Performance
fur Stimmung zu sorgen und zum Tanzen zu animieren. Die Performance findet meist an exponierten Stellen wie zum Beispiel auf
Lautsprecherboxen
oder gar in aufgehangten Kafigen statt.
Der Begriff
go-go
leitet sich vom
franzosischen
Begriff
a gogo
(etwa ?in Hulle und Fulle“) her
[1]
, das wiederum vom
altfranzosischen
la gogue
?Freude, Gluck; Vergnugen, Belustigung‘ ableitet.
[2]
Der Begriff ?go-go dancing“ entstand in den 1950er Jahren in den
USA
und wurde mit ?adult entertainment“ (
Erwachsenenunterhaltung
), ?male revues“, ?female revues“ und ?exotic dancing“ in dazu lizenzierten
Etablissements
in Verbindung gebracht,
[3]
in denen Madchen in
Pasties
und
G-Strings
auftraten und sich nahe an den Zuschauern tanzend prasentierten.
[4]
Mit dem Erscheinen von Tanzclubs und Diskotheken in den 1960er Jahren transformierte sich die Verwendung des Begriffs und bezeichnete nun den ?good clean fun“ des Vortanzens, das ? modern und modisch bekleidet ? berufsmaßig, beispielsweise im
Whisky a Go Go
von ?a Go-Go Girls“ durchgefuhrt wurde.
[5]
Dem Whisky a Go Go werden die ersten an der Decke aufgehangten Kafige fur Go-go-Tanzer zugeschrieben. Die ersten Diskotheken in Deutschland mit Go-go Kafigen waren die
Scotch Kneipe
und das
Pussycat
in
Munchen
.
[6]
Bei Go-go-Tanzern liegt die Betonung auf dem animativen Tanzen. Es wird versucht, die laufende und in der Regel nicht vorausgewahlte Musik optimal zu interpretieren. So wird bei
Techno
anders getanzt als zu
House
oder zu
R ’n’ B
oder zur Partymusik. Das Ziel ist, das in der Regel gemischte Publikum zum einen zum Tanzen zu animieren und die Gaste, die um die Tanzflache herumstehen, zu unterhalten. Da viele Go-go-Tanzer ihre tanzerischen Grundlagen in anderen Tanzgebieten wie zum Beispiel
Hip-Hop
,
Ballett
,
Jazzdance
etc. haben, kann man nicht von einer ?Tanzrichtung“ Go-go-Dance sprechen. Vielmehr verbinden Tanzer beim Go-go-Dance viele Tanzrichtungen miteinander. Erotische Bewegungen gibt es indes auch bei den Go-go-Tanzern, das Zeigen und Beruhren der
Brust
und des
Intimbereichs
ist jedoch den Striptease- und Tabletanzern vorbehalten.
Go-go-Tanzer werden fur zwei verschiedene Auftrittsformen gebucht: Einerseits gibt es ?Nur-Go-go-Auftritte“, bei denen in der Regel vier Mal 15 Minuten getanzt wird, was sich als Standard durchgesetzt hat. Andererseits gibt es komplette Showauftritte, bei denen mit einer Eingangsanimation in einem Kostum der Abend eroffnet und dann zwei bis drei Runden getanzt wird. Zwischendurch werden dann noch gerne sogenannte
Walkacts
gemacht. Go-go-Tanzer ubernehmen in Diskotheken auch immer mehr umsatzsteigernde Maßnahmen. So verteilen Go-go-Tanzerinnen sogenannte ?Shots“, bei denen den Gasten der Drink von der Flasche in den Mund serviert wird, oder machen in den Tanzpausen Spiele mit den Gasten, bei denen gegen einen Geldeinsatz Drinks gewonnen werden konnen.
Das Go-go-Tanzen unterliegt Trends. In den 1990er Jahren zu Technozeiten wurde zum einen leicht bekleidet (zum Beispiel im
Bikini
) getanzt. Bei den ersten Versionen der
Loveparade
sah man hingegen noch Pluschkostume in allen moglichen Neonfarben. Anfang 2000 gab es viele selbstgeschneiderte Glitzerkostume in kraftigen Farben. Heute sieht man in den Clubs mehr kurze Kleider und hochwertige Bekleidung, in den Großraumdiskotheken hingegen gerade bei mannlichen Go-gos zerschnittene Hosen etc. Vereinzelt sieht man bei Themenpartys die Go-gos auch regelrecht kostumiert, zum Beispiel als Krankenschwester, Polizistin oder
Cheerleader
.
Oftmals werden Go-go-Tanzer in der Offentlichkeit mit
Strippern
verwechselt. Die Go-go- und die
Striptease
-Szene sind jedoch streng getrennt. Der Go-go-Tanz dient der Animation zum Tanzen und einer guten Partystimmung, wahrend bei Striptease-Tanzern die sexuelle Komponente starker im Vordergrund steht. So ist das Tanzen auf dem Tisch (
Tabledance
) bei Go-go-Tanzern nicht ublich. Weiterhin abzugrenzen sind Go-go-Tanzer von Strippern in der Form, dass die Stripper zunachst angezogen die Buhne betreten und sich dann im Verlauf der Darbietung teilweise oder vollstandig ausziehen. ?
Topless
-Go-gos“, die ?
oben ohne
“ tanzen, sind bei professionellen Go-go-Tanzern oftmals verpont. In Osterreich und der Schweiz ist hingegen mit einer
Go-go-Bar
eher eine Tabledancebar gemeint.
- ↑
A-go-go | Definition of a-go-go by Merriam-Webster.
Merriam-webster.com,
abgerufen am 13. Juni 2015
.
- ↑
Le Petit Robert: GOGO (A), 1440; de l'a. fr.
gogue
"rejouissance".
- ↑
Maryland:
Michie's Annotated Code of the Public General Laws of Maryland, 1957
. LexisNexis, 1957,
S.
494
(
google.de
).
- ↑
Chester James Antieau, John Michael Antieau:
Antieau's Local Government Law: Municipal corporation law
. M. Bender, 1955,
S.
497
(
google.de
).
- ↑
Johnson Publishing Company:
Ebony
. Johnson Publishing Company, April 1966,
ISSN
0012-9011
,
S.
143
(
google.de
).
- ↑
Diskothek: Irre laut.
In:
Der Spiegel
.
14. April 1965,
S. 150?151
,
abgerufen am 19. Mai 2020
(
PDF-Version
).