Gerhard Schiedermair

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Das Grab von Gerhard Schiedermair auf dem Burgfriedhof Bad Godesberg in Bonn

Gerhard Schiedermair (* 27. Juni 1906 in Marburg ; † 23. November 1986 in Bad Godesberg ) war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer an der Johann Wolfgang Goethe-Universitat Frankfurt am Main .

Schiedermair wuchs in Bonn auf, wo er spater an der Universitat Bonn Rechtswissenschaften studierte. Nach seinem ersten juristischen Staatsexamen 1927 fungierte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Hans Dolle , nach seinem Zweiten Staatsexamen als dessen wissenschaftlicher Assistent. Zwischenzeitlich promovierte Schiedermair bei Dolle zum Dr. iur. (1929). Anschließend arbeitete Schiedermair nach seinem Zweiten Staatsexamen als wissenschaftlicher Assistent bei Dolle und zeitgleich als Richter am Amtsgericht Bonn . Mit seiner Habilitation 1933 erwarb er die venia legendi fur die Facher Burgerliches Recht und Zivilprozessrecht.

In der Folge hatte Schiedermair im Wintersemester 1934/35 einen Lehrstuhl an der Universitat Gießen vertreten. Danach war er ab 1936 zunachst als außerordentlicher, ab 1940 als ordentlicher Professor an der Handelshochschule Konigsberg . Im selben Jahr wechselte er als Professor an die dortige Universitat , wo er bald darauf zum Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultat gewahlt wurde. 1943 wechselte er als Nachfolger von Fritz von Hippel an die Universitat Frankfurt am Main , wo er ebenfalls kurz nach seiner Berufung zum Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultat gewahlt wurde. Nach Ableistung des Wehrdienstes und dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er nach Frankfurt zuruck und half an der Seite anderer Professoren beim Wiederaufbau der Universitat mit. Dort hatte er bis zu seiner Emeritierung 1971 den Lehrstuhl fur Burgerliches Recht und Zivilprozessrecht inne. 1961 lehnte er die Wahl zum Rektor der Universitat Frankfurt am Main ab.

Zu Schiedermairs habilitierten Schulern zahlen unter anderem Wolfram Muller-Freienfels , Othmar Jauernig , Gerhard Luke , Wolfgang Munzberg , Herbert Fenn , Udo Kornblum , Peter Arens und Peter Gilles .

Gerhard Schiedermair war der Sohn des Musikwissenschaftlers Ludwig Schiedermair . 1931 heiratete er Imogen Baum, die Schwester von Doris Baum . Die Juristen Manfred und Hartmut Schiedermair sind deren Sohne, der Pianist Valentin Schiedermair ist sein Enkel. Ihre Tochter Susanne war verheiratet mit dem Rechtshistoriker Wilhelm Simshauser .

Veroffentlichungen (Auswahl)

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  • Das Anwendungsgebiet des § 162 BGB . Rohrscheid, Bonn 1929 (Dissertation).
  • Vereinbarungen im Zivilprozeß . Rohrscheid, Bonn 1935 (Habilitationsschrift).