Gerd Aretz
(*
18. Februar
1930
in
Wuppertal
; †
5. Juli
2009
[1]
) war ein
deutscher
Graphiker. Mit etwa 150 nach seinen Entwurfen ausgefuhrten Briefmarken war er einer der erfolgreichsten Briefmarkengestalter Deutschlands.
Neben anderen Aufgaben nahm Gerd Aretz seit 1960 an Gestaltungswettbewerben fur
Briefmarken
der
Deutschen Bundespost
bzw. des
Bundesministeriums der Finanzen
teil. Erste Entwurfe von Aretz wurden bereits in den 1960er-Jahren als Briefmarken gedruckt. Die zum 150. Geburtstag des Mainzer Bischofs
Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler
, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und Mitbegrunder der katholischen Sozialpolitik, veroffentlichte 10-Pfennig-Briefmarke war seine erste. Unter anderem hat er auch die
Freimarken
-Serie ?
Frauen der deutschen Geschichte
“ gezeichnet, die mit 39 Marken eine Milliardenauflage erreichte. Kirchenpersonlichkeiten und Politiker blieben die gewisse Spezialitat Aretzs, darunter
Martin Niemoller
,
Jochen Klepper
und
Friedrich von Bodelschwingh der Jungere
. Zu seinen Politikerportrats zahlen unter anderem
Franz Josef Strauß
,
Ludwig Erhard
,
Kurt Georg Kiesinger
,
Ernst Reuter
,
Carlo Schmid
und
Herbert Wehner
.
1982 erschien der von Aretz gestaltete ?Prasidentenblock“ mit den Bundesprasidenten
Theodor Heuss
,
Heinrich Lubke
,
Gustav Heinemann
,
Walter Scheel
und
Karl Carstens
. Ihre Nachfolger
Richard von Weizsacker
,
Roman Herzog
und
Johannes Rau
hatten es abgelehnt, zu Lebzeiten auf Briefmarken zu erscheinen. Nach dem Tode Raus erteilte das Bundesfinanzministerium den Eilauftrag, innerhalb von 72 Stunden den Entwurf einer
Gedenkmarke
vorzulegen; gemeinsam mit seinem Sohn gelang es Aretz, diesen Auftrag punktlich zu erfullen. Im selben Jahr entwarf er auch die Briefmarke zum
Tag der Briefmarke
. Sie zeigt unter anderem einen
Briefhalter
mit an ihn adressierten Briefen, frankiert mit von ihm gestalteten Briefmarken.
[2]
Aretz lehrte bis zum Eintritt in den Ruhestand an der
Universitat Wuppertal
und an der Ruhrakademie in Schwerte Illustration. Sein Sohn Oliver Aretz ist Designer in
Berlin
und Betreiber einer Agentur. Er hat mit seinem Vater seit 1991 an einigen Briefmarken mitgearbeitet.
Gerd Aretz starb im Juli 2009 und wurde auf dem
Unterbarmer Friedhof
beigesetzt.
[3]
Seine letzte Arbeit erschien am 2. Juli, drei Tage vor seinem Tod, eine 70-Cent-Sondermarke zum 500. Geburtstag des Reformators
Johannes Calvin
.
[4]
- Anne Linsel
:
Gerd Aretz
: In: Sabine Selchow (Red.):
Kunstler im Wuppertal. 76 Portrats
. Herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Wuppertal. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1983,
ISBN 3-87294-230-1
, S. 6?7.
- ↑
Briefmarken-Designer Gerd Aretz ist gestorben
.
Westdeutsche Zeitung
, 15. Juli 2009, abgerufen am 9. Juli 2016.
- ↑
Anne Linsel:
Gerd Aretz
: In: Sabine Selchow (Red.):
Kunstler im Wuppertal. 76 Portrats
. Herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Wuppertal. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1983, S. 6.
- ↑
Professor Gerd Aretz gestorben.
Pressestelle der
Bergischen Universitat Wuppertal
, 15. Juli 2009, archiviert vom
Original
am
10. Oktober 2011
;
abgerufen am 9. Juli 2016
.
Stefan Melneczuk
:
Gerd Aretz: Ein Leben im Zeichen der Marken.
Westdeutsche Zeitung
, 15. Juli 2009, archiviert vom
Original
am
30. August 2009
;
abgerufen am 9. Juli 2016
.
- ↑
Sonderbriefmarke zum 500. Geburtstag von Johannes Calvin
.
epd
-Meldung auf der Website der
Evangelischen Kirche in Deutschland
, 26. Juni 2009, abgerufen am 9. Juli 2016.