Georgios Streit
Georgios Streit
auch:
Georg von Streit
(
griechisch
Γε?ργιο? Στρ?ιτ
, *
25. September
1868
in
Patras
; †
1948
) war
griechischer
Außenminister
und 1931 der Prasident der
Akademie von Athen
.
Streit war Nachfahre der frankisch-sachsischen Adelsgeschlechter der Freiherrn von Streit und der von Wurmb. Sein Großvater Johannes Alexander Freiherr von Streit, geboren auf dem Rittergut Medewitzsch in Sachsen, begleitete den
Wittelsbacher
Prinzen Otto
nach Griechenland
[1]
. Dessen Sohn, der Jurist
Stefanos Streit
oder Stephan von Streit, machte Karriere an der
National Bank of Greece
, der er ab 1911 als Gouverneur vorstand.
[2]
Georg von Streit besuchte von Ostern 1884 bis Ostern 1887 das
Konigliche Gymnasium
in
Leipzig
, das er mit dem Reifezeugnis verließ.
[3]
Anschließend studierte er in
Leipzig
,
Berlin
und Athen Jura. 1893 wurde er Dozent fur internationales Recht an der
Athener Akademie
, 1898 wurde er zum Professor berufen. Gleichzeitig war er Berater des Außenministeriums und ab 1910
griechischer Botschafter in Wien
.
Streit (links) mit
Eleftherios Venizelos
und
Nikolaos Politis
, 1912
Im Januar 1914 wurde Streit fur acht Monate Außenminister.
Er setzte sich gegen einen Kriegseintritt Griechenlands im
Ersten Weltkrieg
auf der Seite
Englands
ein, konnte ihn aber lediglich hinauszogern. Die Proklamation einer Neutralitat hatte zur Folge, dass England sein Angebot,
Zypern
an Griechenland abzutreten, zuruckzog, denn der spatere Kriegseintritt war nicht mehr von strategischer Bedeutung.
1920 legitimierte er seine Haltung damit,
Konig Konstantin
hatte zuvor nicht die notwendigen Vorbereitungen fur einen Kriegseintritt getroffen, so dass er gezwungen war, eine ?neutrale“ Haltung zu wahren. Es erscheint wahrscheinlich, dass sowohl Konigin
Sophia von Griechenland
, eine Schwester
Kaiser Wilhelms
, als auch Streit aufgrund seiner deutschen Herkunft Sympathien fur das
Deutsche Reich
empfanden und deshalb gegen einen Kriegseintritt Griechenlands waren.
Ab 1929 war Streit Mitglied des internationalen Gerichtshofs in Den Haag.
Streit hat zahlreiche politische und juristische Schriften verfasst.
- Der Fall Zappas, 1894 (≪υπ?θεσι? Ζ?ππα≫)
- Einfuhrung in das internationale Recht, 1895 (≪Περ? ιδιωτικο? διεθνο?? δικα?ου. Εισαγωγ?≫)
- Die Haltung der Großmachte zum internationalen Recht, 1898 (≪Η θ?σι? των μεγ?λων δυν?μεων απο απ?ψεω? διεθνο?? δικα?ου≫)
- Uber die Haltung der katholischen Kirche in Griechenland, 1905 (≪Περ? θ?σεω? τη? Καθολικ?? Εκκλησ?α? εν Ελλ?δι≫)
- Internationales Privatrecht, 1906 (≪Σ?στημα του ιδιωτικο? διεθνο?? δικα?ου≫)
- Die Haager Friedenskonferenz, 1908 (≪Η εν Χ?γη συνδι?σκεψι? τη? ειρ?νη?≫)
- Siegfried Mackroth:
Das Deutschtum in Griechenland
, Dissertationsschrift, Stuttgart 1930 (Schriften des Deutschen Auslands-Instituts, A: Kulturhistorische Reihe, Bd. 27).
- Maria Ge?rgiadou:
Constantin Caratheodory. Mathematics and Politics in Turbulent Times
, Springer, Berlin, Heidelberg, New York, Hong Kong, London, Milan, Paris, Tokyo 2004, S. 247ff.
- ↑
Dr. Georgios Baron von Streit, Boland´s Benefactor
, S. 44 der PDF-Datei
- ↑
Siegfried Mackroth, S. 51
- ↑
Konig Albert-Gymnasium (bis 1900 Konigliches Gymnasium) in Leipzig:
Schuler-Album 1880-1904/05
, Friedrich Grober, Leipzig 1905.