Georges Couthon

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Georges Auguste Couthon
Georges Auguste Couthon

Georges Auguste Couthon (* 22. Dezember 1755 in Orcet , Auvergne ; † 28. Juli 1794 hingerichtet in Paris ) war ein franzosischer Revolutionar und enger Freund und Anhanger Robespierres .

Couthon studierte in Clermont bis 1785 Rechtswissenschaft . Am 11. Dezember 1786 wurde er dort als Freimaurer in der Loge Saint Maurice initiiert.

1791 wahlte man ihn als Abgeordneten in die Nationalversammlung . Zu diesem Zeitpunkt war er bereits von der Taille abwarts gelahmt und nutzte zur Fortbewegung einen selbstkonstruierten Rollstuhl .

Wahrend Couthon sich in fruheren Publikationen stets als aufgeklarter Anhanger einer konstitutionellen Monarchie bezeichnete, hatte ihn der Fluchtversuch Ludwigs XVI. und seiner Familie im Juni 1791 ( Flucht nach Varennes ) zu einem erbitterten Feind des Konigs gemacht. Aus diesem Grunde stimmte er, im September 1792 in den Nationalkonvent gewahlt, im Prozess gegen Ludwig XVI. fur den Tod des Monarchen. Als er am 30. Mai 1793 Mitglied des Wohlfahrtsausschusses wurde, war er bereits seit geraumer Zeit unbedingter Gefolgsmann Robespierres, mit dessen Meinung er besonders in Religionsfragen ubereinstimmte. Zusammen mit Marie-Jean Herault de Sechelles und Louis Antoine de Saint-Just arbeitete Couthon auch an der neuen Verfassung im Jahre I der Republik mit. Im November 1793 legte er seinen Vornamen Georges ab und nannte sich stattdessen fortan Aristide. [1] Nach seiner Ruckkehr aus Lyon , wohin er als Representant en mission zur Forderung der ? levee en masse “ beordert worden war, wurde Couthon am 21. Dezember 1793 Prasident des Nationalkonvents.

Couthon brachte am 10. Juni 1794 das so genannte Schreckensgesetz vom 22. Prairial zur Abstimmung, das maßgeblich von ihm und Robespierre verfasst worden war. Das Gesetz schaffte unter anderem die Verteidigung der Angeklagten ab und ermoglichte den Gerichten eine schnelle Aburteilung aller vermeintlichen Revolutionsgegner. Couthon begrundete das Gesetz mit den Worten: ?Es geht nicht darum, die Feinde des Vaterlandes zu bestrafen, es geht darum, sie zu vernichten.“ Mit diesem Gesetz begann die letzte Phase der Schreckensherrschaft, die Grande Terreur .

Am 9. Thermidor (27. Juli 1794) wurde er zusammen mit Robespierre, Saint-Just und anderen gefangengesetzt und am 28. Juli auf der Place de la Revolution guillotiniert. Aufgrund seiner Lahmung war es erst nach mehreren fur Couthon schmerzhaften Minuten moglich, ihn in eine seitliche Position zu bringen, die seine Hinrichtung erlaubte.

Der von ihm gebaute Rollstuhl kann heute noch im Musee Carnavalet besichtigt werden. [2]

  • Hermann Wagener (Hrsg.): Neues Conversations-Lexikon ? Staats- und Gesellschaftslexikon, 5. Band . F. Heinicke, Berlin 1861, S. 638 ( Digitalisat ).
Commons : Georges Couthon  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Robert Roswell Palmer: Twelve who ruled . Princeton University Press, Princeton/New Jersey 2017, ISBN 978-0-691-17592-8 , S.   147 .
  2. Rollstuhl von Georges Couthon im Objektkatalog des Musee Carnavalet
Vorganger Amt Nachfolger

Jean-Henri Voulland
Prasident des Nationalkonvents
21. Dezember 1793 ? 5. Januar 1794

Jacques-Louis David