George P. Murdock

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

George Peter Murdock (* 11. Mai 1897 in Meriden , Connecticut ; † 29. Marz 1985 in Devon , Pennsylvania ) war ein US-amerikanischer Ethnologe . Er gilt als bedeutender Vertreter der vergleichenden Ethnologie , Ethnographie und Anthropologie . Murdock ist bekannt fur seine empirische Herangehensweise und seine Untersuchung von Familien- und Verwandtschaftssystemen in verschiedenen Kulturen.

George Peter Murdock besuchte die Phillips Academy und die Yale University , wo er 1919 seinen Bachelor of Arts in Geschichtswissenschaft machte. Anschließend begann er ein Jurastudium an der Harvard University , das er aber im zweiten Studienjahr abbrach. Nachdem er uber ein Jahr mit Reisen verbracht hatte, entschloss er sich, in Yale unter Albert Galloway Keller Anthropologie und Soziologie zu studieren. 1925 erhielt er seinen Ph.D. [1] [2]

Akademische Karriere

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Murdock kehrte 1928 als Assistant Professor nach Yale zuruck, nachdem er an der University of Maryland zwei Jahre Soziologie und Anthropologie gelehrt hatte. 1938 wurde er zum Vorsitzenden des Fachbereichs fur Anthropologie an der Yale University. 1939 erhielt er eine ordentliche Professur. Von 1946 bis 1948 war Murdock Prasident der Society for Applied Anthropology , [3] an deren Grundung er beteiligt war. [1]

1951 wurde er als Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewahlt. [4] Er akzeptierte 1960 einen Ruf als Andrew Mellon Professor of social anthropology an die University of Pittsburgh . Dort grundete er 1962 zusammen mit Kollegen die wissenschaftliche Fachzeitschrift Ethnology . [5]

1964 wurde er als Mitglied der National Academy of Sciences gewahlt. [1]

Beitrage zur Methode des interkulturellen Vergleichs

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Murdock hat die Methode des interkulturellen Vergleichs weiterentwickelt. Er suchte nach statistisch uberprufbaren Verallgemeinerungen, die einen weltweiten Kulturvergleich erlaubten. Um die notige Datengrundlage fur derartige Forschung zu schaffen, hat Murdock 1937 die Human Relations Area Files gegrundet ? eine systematisch aufbereitete Sammlung vergleichbarer ethnographischer Daten sowie des dazugehorigen verschlagworteten Quellenmaterials. Die Sammlung machte deutlich, dass ethnographische Daten erheblich Lucken und qualitative Mangel aufwiesen. Murdock selbst forderte in der Folge ethnologische Forschung, um die Datenlage zu verbessern. Ein zentrales Ziel Murdocks war es, eine, fur den weltweiten Kulturvergleich notige, einheitliche Terminologie zu schaffen. Seine Arbeit trug dazu bei, Konzepte und Begriffe insbesondere in der Verwandtschaftsethnologie zu klaren. [6]

Murdock war ein begeisterter Tennisspieler. [1] 1993 wurde er in die Hall of Fame seiner Heimatstadt Meriden aufgenommen. [7]

Werke (Auswahl)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  • The evolution of culture (1931)
  • Our primitive contemporaries (1934)
  • Social Structure (1949)
  • Africa: its peoples and their culture history (1959)
  • Ethnographic Atlas (1967)
  • Outline of world cultures (1975)

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. a b c d National Academy of Sciences : George Murdock. In: NASonline.org. Abgerufen am 28. Mai 2020 (englisch).
  2. Ward H. Goodenough: George Peter Murdock. 1897?1985. In: National Academy of Science (Hrsg.): Biographical Memoirs . Band   64 . The National Academies Press, Washington D.C. 1994, ISBN 978-0-309-04978-8 , S.   303?319 .
  3. About: Society for Applied Anthropology. In: appliedanthro.org. Abgerufen am 28. Mai 2020 (englisch).
  4. American Academy of Arts and Sciences : George Peter Murdock. In: amacad.org. Abgerufen am 28. Mai 2020 (englisch).
  5. Ethnology. An International Journal of Cultural and Social Anthropology. In: pitt.edu. Abgerufen am 28. Mai 2020 (englisch). ZDB -ID 216476-0 .
  6. Christian F. Feest: George Peter Murdock, ?Social Structure“ . In: Christian F. Feest und Karl-Heinz Kohl (Hrsg.): Biographical Memoirs . Band   64 . Kroner, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-520-38001-2 , S.   326?331 .
  7. Eintrag: Inductees of the Meriden (CT) Hall of Fame. In: MeridenHallOfFame.org. Abgerufen am 28. Mai 2020 (englisch).