George Eugene Uhlenbeck
(*
6. Dezember
1900
in
Batavia
(heute: Jakarta),
Indonesien
; †
31. Oktober
1988
in
Boulder
,
Colorado
,
USA
) war ein
US-amerikanischer
Physiker niederlandischer Herkunft.
Uhlenbecks Vater diente in der Armee der Niederlandischen Ostindiengesellschaft und die Familie siedelte wieder in den Niederlanden in
Den Haag
, als er sechs Jahre alt war. Er studierte zunachst Chemieingenieurwesen an der Technischen Hochschule Delft, da er zunachst wegen fehlenden altsprachlichen Unterrichts keine Universitatszulassung erhalten hatte, wechselte aber kurz darauf zum Physik-Studium an der
Universitat Leiden
, wo er noch
Hendrik Antoon Lorentz
horte und 1923 bei
Paul Ehrenfest
sein Diplom machte. Da er seinen Unterhalt selbst verdienen musste, unterrichtete er nebenbei an einer Madchenschule und als Privatlehrer in Rom den Sohn des dortigen niederlandischen Botschafters, wobei er auch Kontakte zu
Enrico Fermi
knupfte. Danach war er zwei Jahre Assistent von Ehrenfest in Leiden, und in dieser Zeit fiel auch seine Arbeit uber den Elektronenspin. Er promovierte 1927 an der Universitat Leiden mit der Schrift
Over statistische methoden in de theorie der quanta
.
[1]
Er hatte danach Professuren in
Ann Arbor
an der
Universitat von Michigan
, wo er 1927 bis 1935 war (zuletzt als Associate Professor), 1935 bis 1939 an der
Universitat Utrecht
, 1939 bis 1960 nochmals an der University of Michigan und ab 1960 an der
Rockefeller University
in
New York City
, wo er ab 1974 Professor Emeritus war. 1943 bis 1945 war er Wissenschaftler am Radiation Laboratory des
Massachusetts Institute of Technology
. 1954/55 war er Lorentz-Professor an der Universitat Leiden und 1963/64 war er
Van der Waals Professor
an der
Universitat Amsterdam
.
Neben verschiedenen Arbeiten zur Atom- und Kernphysik postulierte er 1925 gemeinsam mit
Samuel Abraham Goudsmit
die Existenz des
Elektronenspins
.
Unter anderem nach ihm benannt ist der
Ornstein-Uhlenbeck-Prozess
, ein Ergebnis seiner Beschaftigung mit statistischer Physik.
1964 wurde ihm gemeinsam mit
Samuel Abraham Goudsmit
die
Max-Planck-Medaille
verliehen. 1958 hielt er einen Plenarvortrag auf dem
Internationalen Mathematikerkongress
in
Edinburgh
(Some fundamental problems of statistical physics). Er war seit 1931 Fellow der
American Physical Society
und seit 1955 Mitglied der
National Academy of Sciences
. 1957 wurde er in die
American Philosophical Society
und 1964 in die
American Academy of Arts and Sciences
gewahlt. 1979 erhielt er den
Wolf-Preis
in Physik und 1976 die
National Medal of Science
. 1959 war er Prasident der American Physical Society.
Er ist der Schwiegervater von
Karen Uhlenbeck
.
Am 5. Juli 2001 wurde der
Asteroid
(9687) Uhlenbeck
nach ihm benannt.
- Uhlenbeck
Fifty Years of Spin: Personal Reminiscences
, Physics Today, Band 29, 1976, S. 43?48.
- Abraham Pais
:
George Uhlenbeck and the Discovery of Electron Spin
, Physics Today, Band 41, 1989, S. 34?40.
- E.G.D. Cohen
George E. Uhlenbeck and Statistical Mechanics
, American Journal of Physics, Band 58, 1990, S. 619?625.
- ↑
George Eugene Uhlenbeck
im
Mathematics Genealogy Project
(englisch)
Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
1978:
Chien-Shiung Wu
|
1979:
George Eugene Uhlenbeck
,
Giuseppe Occhialini
|
1980:
Michael E. Fisher
,
Leo Kadanoff
,
Kenneth Wilson
|
1981:
Freeman J. Dyson
,
Gerard ’t Hooft
,
Victor Weisskopf
|
1982:
Leon Max Lederman
,
Martin Lewis Perl
|
1983/4:
Erwin Hahn
,
Peter B. Hirsch
,
Theodore Maiman
|
1984/5:
Conyers Herring
,
Philippe Nozieres
|
1986:
Mitchell Feigenbaum
,
Albert J. Libchaber
|
1987:
Herbert Friedman
,
Bruno Rossi
,
Riccardo Giacconi
|
1988:
Roger Penrose
,
Stephen Hawking
|
1989:
nicht vergeben
|
1990:
Pierre-Gilles de Gennes
,
David J. Thouless
|
1991:
Maurice Goldhaber
,
Valentine Telegdi
|
1992:
Joseph Hooton Taylor, Jr.
|
1993:
Benoit Mandelbrot
|
1994/5:
Witali Ginsburg
,
Y?ichir? Nambu
|
1995/6:
nicht vergeben
|
1996/7:
John Archibald Wheeler
|
1998:
Yakir Aharonov
,
Michael Berry
|
1999:
Dan Shechtman
|
2000:
Raymond Davis junior
,
Masatoshi Koshiba
|
2001:
nicht vergeben
|
2002/3:
Bertrand Halperin
,
Anthony James Leggett
|
2004:
Robert Brout
,
Francois Englert
,
Peter Higgs
|
2005:
Daniel Kleppner
|
2006/7:
Albert Fert
,
Peter Grunberg
|
2008?2009:
nicht vergeben
|
2010:
John Clauser
,
Alain Aspect
,
Anton Zeilinger
|
2011:
Maximilian Haider
,
Harald Rose
,
Knut Urban
|
2012:
Jacob Bekenstein
|
2013:
Peter Zoller
,
Ignacio Cirac
|
2014:
nicht vergeben
|
2015:
James Bjorken
,
Robert Kirshner
|
2016:
Yoseph Imry
|
2017:
Michel Mayor
,
Didier Queloz
|
2018:
Charles H. Bennett
,
Gilles Brassard
|
2019:
nicht vergeben
|
2020:
Rafi Bistritzer
,
Pablo Jarillo-Herrero
,
Allan H. MacDonald
|
2021:
Giorgio Parisi
|
2022:
Anne L’Huillier
,
Paul Corkum
,
Ferenc Krausz
|
2023:
nicht vergeben