Georg (Johann) Hans von Peblis
(*
1577
; †
8. April
1650
in
Zurich
) war ein Pfalzer
Obrist
und
Diplomat
im
Dreißigjahrigen Krieg
. Sein Name wird auch als ?Poblitz“, ?Peuplitz“, ?Peblicz“, ?Publiz“ oder ?Peblitz“ zitiert.
Seine Eltern waren der geborene Schotte und kurpfalzische Geheimrat
Wilhelm Peblis
und dessen Ehefrau
Johanna von Eltin
(* 1550; † 17. Mai 1616)
[1]
, Tochter des Rates und Landvogts von Lahr
Jakob von Eltin
. Der Rat war Statthalter des Markgrafen
Ernst Friedrich von Baden-Durlach
, streng evangelisch und erhielt den Spitznamen ?der Calvinisch Bapst zu Durlach“. Seine Schwester Anna Maria († 4. August 1631)
[2]
war mit dem furstlich anhaltischen Rat und Hofmeister
Friedrich von Schilling
verheiratet, Katharina Elisabeth von Peblis († 14. Januar 1653) mit
Christoph von Krosigk
, Juliane Ursula von Peblis († 1655) war die zweite Frau von
Diederich von dem Werder
.
Ab 1599 studierte er an der Universitat Heidelberg und trat danach in englischen und Kurpfalzer Kriegsdienst.
Im Jahr 1610 war Hans Peblis bei der Unionsarmee im Elsaß. Er kam 1611 mit den Reitern des Obristen
Hans Michael Elias von Obentraut
in die Obere Pfalz. Er wurde Oberstleutnant und dann Obrist und spater kurpfalzischer
Gubernator
des
Stifts Selz
. Er kampfte 1620 in der
Schlacht am Weißen Berg
. Nach der Niederlage der Protestanten verteidigte er zusammen mit dem Schotten
Andrew Gray
Cham. Das wurde ab dem 16. September 1621 von den
Ligisten
belagert. Am 25. September wurde die Festung ubergeben, aber entgegen der Zusage Maximilians I. wurden die abziehenden Mannschaften ausgeplundert, ?die Pferde geraubt, die meisten jungeren Soldatenfrauen behalten und eine ganze Anzahl Mannschaften erschossen“.
Ende 1621 erhielt er von
Mansfeld
den Auftrag, die
Madenburg
zu erobern. Die gut befestigte Burg war schwer zu erobern, aber am 21. April 1622 ergab sich die Besatzung.
Im Jahr 1622 stand Peblis vorubergehend in Zurcher, dann in danischen Diensten. Im Mai 1623 versuchten
Christian von Braunschweig
und
Gabriel Bethlen
, Furst von Siebenburgen,
Bohmen
fur die Protestanten zuruckzuerobern. Dazu sollte es unter Peblis’ Fuhrung zu einem Aufstand in der Oberen Pfalz kommen. Die Unterstutzung durch Mansfeld blieb aus, da dieser am 29. November 1626 starb. Wie eng die Verbindung zu Peblis war, zeigt sich daran, dass dieser zum Testamentsvollstrecker Mansfelds bestimmt wurde. Peblis ging danach in die Schweiz und begann 1629 mit der Neuorganisation des Zurcher Kriegswesens. Im Jahr 1630 war er Ausbilder der
Zurcher
Landmiliz. Spater war er auch wieder in schwedischen Diensten.
1633/34 war er Mitglied des
Consilium formatum
, des Rates des
Heilbronner Bundes
, und Mitglied in der
Fruchtbringenden Gesellschaft
? genannt ?der Sanfte“.
Im Jahr 1639 war er wieder in der Schweiz und wurde mit der Planung der Stadtbefestigung Zurichs beauftragt.
Karl I. von England
gewahrte dem Obristen ab dem 16. Dezember 1628 eine Pension von 500 Pfund. Seine Witwe
Gertrud Hammerstein
erhielt die Pension bis zum 22. November 1652.
- Leonhard Haas:
Schwedens Politik gegenuber der Eidgenossenschaft wahrend des Dreißigjahrigen Krieges
. In:
Schweizer Beitrage zur Allgemeinen Geschichte
, 9 (1951), S. 95 ff.
- Abraham Scultetus, Reinhard Wolf:
Hochzeit-, Geburt-, Tauff-, Konigliche Annehmungs- und Leich-Predigten
,
Leichenpredigt
fur Johanna von Ettler
- Johann Friedrich Gauhe
:
Des Heil. Rom. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon
, S. 1614
Digitalisat
- Reto Weiss:
Peblis, Georg von.
In:
Historisches Lexikon der Schweiz
.
- Ernst Heinrich Kneschke
:
Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon
, Band 7, S. 78,
Digitalisat
- ↑
auch: Ettler
- ↑
Carl Friedrich Schilling von Canstatt:
Geschlechts Beschreibung derer Familien von Schilling
, S. 304,
Digitalisat