Georg Blume
(*
1963
in
Hannover
) ist ein deutscher
Journalist
, Ostasien-Experte und langjahriger
Auslandskorrespondent
.
[1]
Als Zimmermann ausgebildet, leistete er seinen Zivildienst in einem judischen Kinderheim und einem Zentrum fur Friedensforschung in
Paris
. In
Frankreich
bleibend, wurde er 1985 Korrespondent der
taz
. 1990 zog er mit seiner Frau Chikako Yamamoto nach
Tokio
und berichtete zusammen mit ihr fur die taz und die Schweizer
Weltwoche
aus Ostasien, von 1992 an auch fur die
Zeit
. Seit die
Zeit
und die
taz
in
Peking
ein gemeinsames Buro eroffneten, war Blume als Korrespondent in
China
akkreditiert. Von 2009 bis 2013 berichtete Blume als Korrespondent aus
Delhi
und seitdem wieder aus Paris.
2007 erhielt er in
Berlin
den
Liberty Award
fur seine engagierte, kritische Berichterstattung, die auch versuchte, fur den kulturell eigenstandigen Ansatz anderer Lander auf dem Weg zu mehr Demokratie und Freiheit Verstandnis zu wecken. ?Solange wir hier der Offentlichkeit nicht erklaren, was uberhaupt vor sich geht, bleiben wir weiterhin bei irgendwelchen kontroversen Chinabildern“, sagte er 2008.
[2]
Blume vermittelte Einblicke in die ?chinesische Innensicht“, in das sich wandelnde Denken der Bevolkerung, und setzte dieses in Beziehung zum offiziellen Bild der
KP Chinas
.
[3]
Blume und der Journalist
Wolfgang Hirn
[4]
konzipierten im Jahr 2018 ein Projekt namens ?Chinareporter“, das mit einem Jahresbudget von 250.000 Euro ausgestattet sein sollte. Davon konnten u. a. drei feste und drei freie Mitarbeiter bezahlt werden, deren Tatigkeit auf ein besseres China-Bild abzielen solle. Der chinesische Botschafter
Shi Mingde
schrieb deutsche DAX-Konzerne im Februar 2019 an, um Geld fur das Projekt einzuwerben. Er schrieb u. a.: ?Als Rechtsform ist ein gemeinnutziger Verein vorgesehen, ahnlich der
Atlantik-Brucke e. V.
“. Keiner der angeschriebenen Unternehmen entsprach der Bitte der Botschaft, das Projekt wurde nicht weiterverfolgt.
NDR, WDR und die Suddeutsche Zeitung
berichteten im Januar 2020 uber den Einflussversuch.
[5]
- Georg Blume, Christoph Hein:
Indiens verdrangte Wahrheit. Streitschrift gegen ein unmenschliches System
. edition Korber-Stiftung, Hamburg 2014,
ISBN 978-3-89684-154-4
- Georg Blume:
China ist kein Reich des Bosen. Trotz Tibet muss Berlin auf Peking setzen
. edition Korber-Stiftung, Hamburg 2008,
ISBN 3-89684-134-3
- Georg Blume, Chikako Yamamoto:
Modell China. Im Reich der Reformen
. Wagenbach Verlag, Berlin 2002,
ISBN 3-8031-2424-7
- Georg Blume und Chikako Yamamoto:
Chinesische Reise
. Wagenbach Verlag, Berlin 1999,
ISBN 3-8031-2348-8
- ↑
Liberty Award Georg Blume
- ↑
Anhorungs-Wortprotokoll: Protokoll Nr. 16/45
(
Memento
vom 4. Marz 2016 im
Internet Archive
) (PDF) Deutscher Bundestag, 16. Wahlperiode, S. 26
- ↑
Vgl. zum Beispiel
China erwacht
.
(
Memento
vom 4. Oktober 2013 im
Internet Archive
) (PDF) In:
Weltwoche
, 23. April 2008
- ↑
Gute China-Nachrichten gegen Geld?
In:
tagesschau.de.
Abgerufen am 15. Januar 2020
.
- ↑
Chinesischer Botschafter bat um Geld fur "bessere" China-Berichterstattung.
NDR Norddeutscher Rundfunk / Presseportal,
abgerufen am 15. Januar 2020
.