Genk

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Genk
Genk (Limburg)
Genk (Limburg)
Genk
Staat : Belgien   Belgien
Region : Flandern
Provinz : Limburg
Bezirk : Hasselt
Koordinaten : 50° 57′  N , 5° 30′  O Koordinaten: 50° 57′  N , 5° 30′  O
Flache : 87,85  km²
Einwohner: 67.009 (1. Jan. 2022)
Bevolkerungsdichte: 763 Einwohner je km²
Postleitzahl : 3600
Vorwahl: 089
Burgermeister: Wim Dries ( CD&V )
Adresse der
Kommunal-
verwaltung:
Stadsplein 1
3600 Genk
Website: www.genk.be
Genk, Parochiekerk Sint-Martinus

Genk ist eine Stadt in der belgischen Provinz Limburg . Sie liegt am Albert-Kanal .

Bergwerk bei Genk

Genk war ein unbedeutender Weiler , bis im Jahr 1901 Andre Dumont im nahen Dorf As und kurz darauf auf der eigenen Gemarkung durch Bohrungen bedeutende Kohlevorkommen entdeckte. Genk wuchs daraufhin zu einem der bedeutendsten Steinkohlereviere und industriellen Zentren Belgiens an.

Eine Schenkungsurkunde vom 13. Dezember 1108 erwahnte erstmals ?Geneche“. Der Weiler Genk gehorte mit seiner Umgebung im 11. Jahrhundert vermutlich zur Grafschaft Loon und ab 1366 zum Hochstift Luttich . Im 17. Jahrhundert wurden zur Selbstverteidigung Schanzen angelegt, die Dorfschanze in Genk selber und weitere in den Weilern Winterslag, Gelieren, Sledderlo, Langerlo, Terboekt, und Waterschei.

Die Ruhe und die unberuhrte Heide-Landschaft der Kempen sorgte seit 1840 dafur, das sowohl reiche Burger aus Brussel und Antwerpen als auch Landschaftsmaler nach Genk kamen. Bis etwa 1940 sind etwa 200 Maler in Genk aktiv gewesen, darunter Willem Roelofs , Evariste Carpentier , Joseph Coosemans , Jules Breton , Francois Roffiaen , Edmond Tschaggeny , Theodore Fourmois , Alphonse Asselbergs , Edouard Huberti , Alfred De Knyff , Edmond de Schampheleer , Emile van Doren , Armand Maclot , Euphrosine Beernaert , Louise Heger , Francois Roffiaen, Isidore Verheyden , Ludovic Janssen , Willy Minders , Theodore Baron , Francois Halkett , Elinor Barnard , Anna Boch , Herman Richir , Maurice Mareels .

Noch 1900 hatte Genk mit den umgebenden Weilern nur 2437 Einwohner. Mit dem Fund der Steinkohle im Jahr 1902 begann das Wachstum in mehreren Zuwanderungswellen. Am 3. Juni 1914 wurde in der Mine Winterslag die erste Kohle gefordert, weitere Bergwerke wurden in Waterschei und Zwartberg errichtet. Im Jahre 1930 zahlte Genk schon 24.574 Einwohner, großtenteils Bergarbeiter . Die Zuwanderer der 1920er- und 1930er-Jahre kamen aus Polen und der Ukraine , danach aus Italien , Griechenland , Spanien und Portugal . Seit 1964 kamen weitere Mitarbeiter aus der Turkei und Marokko .

Seit den 1960er-Jahren setzte, ahnlich wie in anderen westeuropaischen Kohleregionen, ein Strukturwandel ein. 1966 wurde die Mine Zwartberg zusammen mit wallonischen Bergwerken geschlossen, 1987 schloss Waterschei und 1988 dann auch Winterslag. Zwischen 1964 und 2014 gab es in Genk ein Werk von Ford mit zuletzt etwa 4000 Beschaftigten und 5000 Beschaftigten in Zulieferbetrieben der Umgebung. [1]

Im Jahr 1992 war Genk Gastgeber des 9.  Europaschutzenfestes , einer Veranstaltung der Europaischen Gemeinschaft Historischer Schutzen . [2]

Im Jahr 2000 wurde die Gemeinde Genk zur Stadt erhoben . Sie hat derzeit 67.009 Einwohner (Stand 1. Januar 2022).

Genk besteht aus den Ortsteilen Bokrijk, Boxbergheide, Bret-Gelieren, Centrum, Driehoeven, Hoevenzavel, Kolderbos, Langerlo, Nieuwe Kempen, Nieuw Texas, Sledderlo, Termien, Vlakveld, Waterschei, Winterslag und Zwartberg.

Ein großer Arbeitgeber ist ArcelorMittal . Im Stahlwerk Genk werden taglich ca. 3.000 Tonnen Brammen aus Edelstahl (Formate bis zu 2000 × 160 mm) produziert. Diese Brammen werden anschließend im Warmwalzwerk Carlam ( Charleroi ) zu Coils gewalzt und dann zu den weiteren Kaltwalzwerken hauptsachlich in Frankreich ( Isbergues , Gueugnon ) und Belgien (Genk) verschickt. Aus den Coils entstehen Edelstahlbleche, welche dann von den Kunden weiterverarbeitet werden. Ein weiteres Edelstahlwerk (ArcelorMittal Chatelet) wurde vor einigen Jahren in Charleroi errichtet.

Das 1964 eroffnete Ford -Werk war mit rund 4.500 Beschaftigten nach der Beendigung des Bergbaus großter Arbeitgeber in der Provinz Limburg . Der US-amerikanische Automobilkonzern stellte dort seine Modelle Mondeo , Galaxy und S-MAX her. Bis 2004 wurde in Genk auch der Transit gebaut. Ford kundigte im Oktober 2012 an, das Werk im Jahr 2014 zu schließen. Rund 5.000 weitere Arbeitsplatze hingen von Ford ab. [3] Das Werk stellte am 18. Dezember 2014 die Produktion ein. [4]

2020 startete, im bis dato neuesten europaischen Getrankedosenwerk des 2019 gegrundeten Unternehmens Benepack Belgium NV , die Produktion von 330 ml und 500 ml Aluminium-Getrankedosen.

Der Hafen von Genk im sudlichen Stadtteil Langerlo wurde 1936 am zu dieser Zeit erbauten Albertkanal als Port Charbonnier de Genck gegrundet, um Steinkohle der drei Genker Bergwerke und des Bergwerks Houthalen schleusenfrei bis in die wallonische Schwerindustrie um Luttich zu verbringen. Erst spater erfolgte eine Umbenennung in Kolenhaven van Genk . Mit dem Endes des Bergbaus veranderte sich auch die Hafennutzung. Zur Versorgung des 2016 zweitgroßten nicht nuklearen Kraftwerks in Belgien, das seit 1976 zunachst von EBES (nun E.ON [5] ) am Hafen Genk betrieben wurde, wird seit 1986 nach dem Export von mehr als 89.000.000 Tonnen hier nun Steinkohle eingefuhrt.

Zudem wurde ab 1999 am Hafen ein Containerterminal errichtet, das auf 18.000 Quadratmetern derzeit eine Lagerkapazitat von 5.000 Container und einen Jahresumsatz von 80.000 Containern hat. Dabei werden sowohl eine Anbindung an die belgische Eisenbahn als auch die naheliegenden Autobahnen E313 (von Antwerpen nach Luttich) und E314 (von Lowen uber Heerlen nach Aachen) genutzt.

Eine der Minenkathedralen: Die Sankt Albertus Kirche von Zwartberg
Ukrainisch-Orthodoxe Kirche

Durch die fur die Arbeit im Bergbau seit etwa 1913 aus immer weiteren Kreisen zugewanderten Arbeiter aus den Niederlanden, Polen, Italien, der Ukraine, Russland, der Turkei und Marokko wurden auch viele Religionen in Genk heimisch. Die Bergwerksgesellschaften und die Glaubigen haben in Genk im Laufe der Zeit Kirchen verschiedener christlicher Glaubensrichtungen, spater auch Moscheen gebaut.

Sehenswurdigkeiten

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Eingangsgebaude des Freilichtmuseums (Ein Hof aus Heers von 1774)

Zu Genk gehort die Domein Bokrijk , zu der ein fur Belgien bedeutendes Freilichtmuseum , ein großer Spielplatz und auch ein botanischer Garten, das Bokrijk Arboretum , gehoren. Des Weiteren sind das Europlanetarium zu erwahnen sowie das anbei liegende Erholungsgebiet Kattevenia.

An die Geschichte der Landschaftsmalerei in und um Genk erinnert das in der Villa Le Coin Perdu, dem Atelier und Wohnsitz von Emile van Doren seit 1976 betriebene stadtische Emile Van Dorenmuseum . [6]

Im Jahr 2012 war Genk Gastgeber fur Manifesta , die Europaische Biennale fur zeitgenossische Kunst. Zusammen mit der Biennale von Venedig und der Documenta in Kassel ist Manifesta eine der bedeutendsten Kunstveranstaltungen Europas.

Der ortliche Fußballverein KRC Genk zahlt zu den Topclubs der belgischen Liga und wurde 1999, 2002, 2011 und 2019 Landesmeister. Er gewann 1998, 2000, 2009, 2013 und 2021 den Pokal . In der belgischen Stadt gibt es eine der modernsten Kartbahnen Europas, wo bereits Laufe zur Kart-Weltmeisterschaft stattfanden.

Personlichkeiten

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Commons : Genk  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://www.nieuwsblad.be/cnt/dmf20121024_007
  2. Europaische Gemeinschaft Historischer Schutzen
  3. spiegel.de: Ford schließt belgischen Standort Genk , 24. Oktober 2012
  4. Letzter Arbeitstag bei Ford in Genk auf flanderninfo.be
  5. http://www.eon.com/en/media/news/press-releases/2009/7/31/e-dot-on-and-gdf-suez-finalise-their-swap-of-generation-capacity-in-europe.html
  6. http://www.emilevandorenmuseum.be/