Gaston Billotte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
General Gaston Billotte

Gaston Henri Gustave Billotte (* 10. Februar 1875 in Sommeval , Departement Aube [1] ; † 23. Mai 1940 in Ypern , Belgien ) war ein franzosischer General d’armee . Er kommandierte die 1. Armeegruppe wahrend der Schlacht um Frankreich ( Westfeldzug ) und wahrend des Panzerdurchbruchs bei Sedan Mitte Mai 1940.

Gaston Billotte war der Sohn eines Schuldirektors, dessen Familie aus der Bourgogne stammte. [2]

Nachdem er die Militarschule Saint-Cyr 1896 verlassen hatte, ging er zur Marineinfanterie . Er diente spater in Tonkin ( Franzosisch-Indochina ) und bei den in China im Rahmen der Politik der offenen Tur stationierten franzosischen Truppen, kam dann nach Frankreich zuruck und besuchte die Ecole superieure de guerre (promotion 1907?1909). Er kehrte als Chef de bataillon von 1911 bis 1913 nach Tonkin zuruck und diente dann bis 1915 in Marokko beim dortigen Besatzungskorps. Er ist der Vater von Pierre Billotte (1906?1992), franzosischer General und Politiker.

Erster Weltkrieg

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1915 wurde er als Lieutenant-colonel dem Grand Quartier General zugeteilt, wo er Chef der fur auswartige Kriegsschauplatze zustandigen Abteilung wurde. 1916 wurde er zum Colonel ( Oberst ) befordert und zum Chef der Operationsabteilung ( 3eme bureau ) des Generalstabs ( Groupe de l’avant ) ernannt. 1918 kommandierte er ein Infanterieregiment und erlitt bei den Kampfen um den Kemmelberg in Westflandern eine Senfgasvergiftung .

Zwischenkriegszeit

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Krieg war er zwischen April 1919 und Dezember 1920 Mitglied der franzosischen Militarmission in Polen wahrend des Polnisch-Sowjetischen Krieges . Im Juli 1920 erfolgte seine Beforderung zum General de brigade . Von Februar bis Juni 1921 war er Kommandeur der 1. Infanterie-Brigade in Tunesien und Befehlshaber von Tunis. Anschließend war er bis November 1924 Kommandeur der 2. Division im Volkerbundmandat fur Syrien und Libanon . Von 1925 bis 1926 nahm er in Marokko am Rifkrieg teil. Nach seiner Beforderung zum General de division im April 1927 wurde er dem Generalstab der Kolonialtruppen zugeteilt. Im Dezember 1927 ubernahm er den Befehl uber die 10. und im Mai 1929 uber die 3. Kolonial-Infanteriedivision, 1930 uber die franzosischen Truppen in Franzosisch-Indochina . Nach seiner Ruckkehr nach Frankreich 1933 wurde er zum General d'armee befordert und im November dieses Jahres Mitglied im Conseil superieur de la Guerre, was er bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs blieb. Von 1936 bis 1937 war er zugleich Vorsitzender des Comite consultatif de defense des colonies . Am 17. November 1937 wurde er zum Militargouverneur von Paris ernannt.

Zweiter Weltkrieg

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Kriegseintritt Frankreichs im September 1939 ubernahm er den Befehl uber die 1. franzosische Heeresgruppe, die an der belgischen Grenze versammelt wurde. Im Dezember, nach dem deutschen Sieg uber Polen , verfasste er eine Denkschrift an seine Vorgesetzten Maurice Gamelin und Alphonse Georges uber die Lehren, die aus diesem deutschen Blitzfeldzug gezogen werden mussten. Der Mangel an Feldbefestigungen und Panzerabwehrgeschutzen sowie das fur den Verteidiger ungunstige Gelande, was fur den schnellen deutschen Sieg uber Polen ausschlaggebend gewesen sei, gelte in ahnlichem Maße fur Belgien. Auch sei die numerische und technische Uberlegenheit der franzosischen Panzerwaffe uber die deutsche als trugerisch zu betrachten.

Zu Beginn des deutschen Westfeldzugs war Billotte verantwortlich fur die Durchfuhrung des Dyle-Breda-Plans durch die ihm unterstellte 1., 7. und 9. Armee, der jedoch aufgrund des schnellen Zusammenbruchs der Maas -Front und des deutschen Durchbruchs bei Sedan scheiterte. Er versuchte dann, eine neue Verteidigungsfront aufzubauen. Am 19. Mai 1940 nahm er in Ypern an einer Konferenz teil, in der General Maxime Weygand , der gerade das Kommando ubernommen hatte, versuchte, eine Offensive zu organisieren und die hinteren Teile der durchgebrochenen deutschen gepanzerten Verbande abzuschneiden. Als Billote von dieser Konferenz in der Nacht vom 21. auf den 22. Mai zuruckfuhr, stieß sein Wagen im Dorf Locre (Belgien, bei Bailleul [3] ) mit einem Militarlastwagen zusammen. [4] Er wurde schwer verletzt, fiel in ein Koma und starb am 23. Mai im Krankenhaus (? Mort pour la France “). Billottes Nachfolger wurde der bisherige Oberbefehlshaber der 1. Armee, General Georges Blanchard .

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Archives departementales de l'Aube ( Memento des Originals vom 14. Oktober 2007 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.archives-aube.com
  2. Biographies des deputes de la IVe Republique : Pierre BILLOTTE
  3. La France accuse les maquilleurs de son histoire de Pierre Porthault, 1968, p. 264.
  4. III-10 Le cahier de Valentine BUTTIN (1894-1978) ( Memento des Originals vom 10. April 2015 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/home.nordnet.fr