Kasparow
und
Kasparov
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Kasparow (Begriffsklarung)
aufgefuhrt.
|
Garri Kasparow (2007)
|
Name
|
Garri Kimowitsch Kasparow
|
Verband
|
Sowjetunion
Sowjetunion
(bis 1991)
Russland
Russland
(seit 1992)
|
Geboren
|
13. April 1963
Baku
,
AsSSR
|
Titel
|
Internationaler Meister
(1979)
Großmeister
(1980)
|
Weltmeister
|
1985?2000
|
Aktuelle
Elo‑Zahl
|
2812 (Mai 2024)
|
Beste
Elo‑Zahl
|
2851 (Juli 1999)
|
Karteikarte
bei der
FIDE
(englisch)
|
Garri Kimowitsch Kasparow
(
russisch
Га?рри Ки?мович Каспа?ров
, wiss.
Transliteration
Garri Kimovi? Kasparov
,
kroatisch
Gari Kimovi? Kasparov
, *
13. April
1963
[1]
[2]
[3]
als
Garik Weinstein
in
Baku
) ist ein
sowjetischer
bzw.
russischer
Schachweltmeister
und
Schachbuchautor
armenischer
und
judischer
Abstammung. Er wuchs in der
Aserbaidschanischen SSR
auf. 2014 nahm er die
kroatische
Staatsburgerschaft an.
[4]
Kasparow war von 1985 bis 1993 offizieller Weltmeister des Weltschachbundes
FIDE
. Nachdem er sich 1993 von dieser Organisation im Streit getrennt hatte, blieb er noch bis 2000 der vom Großteil der Schachwelt anerkannte Trager dieses Titels. Am 10. Marz 2005 beendete Kasparow, an der Spitze der Weltrangliste stehend, offiziell seine professionelle Schachkarriere. Er gilt als einer der starksten Spieler der
Schachgeschichte
.
Seit dem Ruckzug vom Schach ist Kasparow als russischer Oppositionsaktivist tatig. Er war Vorsitzender der
Vereinigten Burgerfront
und grundete unter anderem das oppositionelle Bundnis ?
Das andere Russland
“, das mit der Begrundung, es handele sich um keine Partei, nicht zu den Parlaments- und Prasidentschaftswahlen 2007/2008 zugelassen wurde. Am 13. Dezember 2008 grundete er zusammen mit
Boris Nemzow
die außerparlamentarische Oppositionsbewegung
Solidarnost
.
Kasparow wurde am 13. April 1963 als Garik Weinstein in
Baku
geboren. Seine Mutter Klara Schagenowna Kasparjan (1937?2020) war
Armenierin
und stammte aus
Bergkarabach
.
Sie war Musiklehrerin. Sein judischer Vater Kim Moissejewitsch Weinstein (1931?1971) spielte Violine und war der Bruder des aserbaidschanischen Komponisten
Leonid Weinstein
. Beide Eltern hatten Hochschulbildung und ließen ihren Sohn bereits fruhzeitig eine Atmosphare von Intellekt und Bildung genießen.
Als Funfjahriger lernte Kasparow, dessen Muttersprache Russisch ist, von seinem Vater die
Schachregeln
. In Kasparows eigenen Worten: ?Ich hatte noch nie Schach gespielt, aber ich sah gespannt zu, wie sie sich abmuhten […] und schließlich resigniert aufgaben. Am nachsten Morgen zeigte ich ihnen den zur Losung fuhrenden Zug.“
[5]
Ab dem siebten Lebensjahr erhielt Garik Weinstein im
Palast der Jungpioniere
in Baku regelmaßig Schachunterricht.
1971 starb sein Vater im Alter von 39 Jahren an einem
malignen Lymphom
.
[6]
Als Kasparow zwolf Jahre alt war, anderte die Mutter seinen Namen von Weinstein in Kasparow, die
russifizierte
Variante ihres Madchennamens Kasparjan (
armenisch
?????????).
Mit zehn Jahren kam er in die Schachschule des dreimaligen Schachweltmeisters
Michail Botwinnik
. Dieser wurde Kasparows Schach-Ziehvater und zugleich Vorbild,
Trainer
und Kritiker. 1976 und 1977 wurde er Juniorenmeister der
Sowjetunion
. Mit 15 Jahren ubernahm Kasparow in der Schachschule schon eine Art Assistentenfunktion und erhielt als Auszeichnung eine Ehrenurkunde des Prasidenten des
Obersten Sowjet
der
Aserbaidschanischen SSR
.
1979 erhielt Kasparow den Titel
Internationaler Meister
. Bereits 1980 erhielt der damals 17-Jahrige den Titel eines
Großmeisters
verliehen, noch im selben Jahr gewann er in
Dortmund
uberlegen die
Jugend-Weltmeisterschaft
. Der einflussreiche aserbaidschanische Politiker
Heyd?r ?liyev
forderte Kasparow ab 1979.
[7]
Der Russe
Anatoli Karpow
hatte 1975 den Amerikaner
Bobby Fischer
als Schachweltmeister abgelost. Der sowjetische Schachverband erwartete, dass die ubrigen sowjetischen Schachgroßmeister Karpow in seinen weiteren Weltmeisterschaftkampfen unterstutzten, aber nicht gegen ihn antraten. Dem widersetzte sich der junge Garri Kasparow. Er weigerte sich, seine
Schachanalysen
Anatoli Karpow fur dessen
Weltmeisterschaftskampf 1981
gegen
Viktor Kortschnoi
zur Verfugung zu stellen. Um Kasparow im darauf folgenden Weltmeisterschaftszyklus an der Herausforderung des Weltmeisters Karpow zu hindern, verweigerte man ihm 1983 wegen angeblicher Sicherheitsbedenken die Ausreise zum Match im Kandidatenturnier gegen Viktor Kortschnoi. Damit war Kasparow aus dem Kandidatenturnier zur Herausforderung des Weltmeisters ausgeschieden. Kortschnoi wollte aber nicht kampflos weiterkommen und schlug daher ein neu zu vereinbarendes Match gegen Kasparow vor. Dieses Match kam zustande und wurde von Kasparow uberzeugend gewonnen. Damit war der Weg frei fur die Weltmeisterschaftskampfe gegen Anatoli Karpow.
Kasparow qualifizierte sich in den
Kandidatenkampfen
1983/84 in uberzeugender Manier als Herausforderer des Weltmeisters. Im Viertelfinale schlug er in
Moskau
Alexander Beliavsky
mit 6:3, im Halbfinale in
London
Viktor Kortschnoi
mit 7:4 und im Finale in
Vilnius
Ex-Weltmeister
Wassili Smyslow
mit 8,5:4,5. Kasparows Wettkampf gegen Anatoli Karpow um die
Schachweltmeisterschaft 1984
begann am 10. September 1984 in Moskau. Gespielt wurde nach dem Modus, der seit der Weltmeisterschaft 1978 ublich war: Weltmeister sollte werden, wer zuerst sechs Partien gewonnen hatte,
Remispartien
zahlten nicht. Nachdem Karpow mit 4:0 Siegen in Fuhrung gegangen war, wechselte Kasparow seine Wettkampftaktik. Anstatt weiter ungestum und erfolglos anzugreifen, spielte er auf Remis und wollte moglichst lange standhalten. Karpow schaffte nach einer langen Remisserie den funften Sieg, doch dann machten sich Erschopfungserscheinungen beim Weltmeister bemerkbar. Er baute korperlich wie psychisch immer mehr ab, verlor 11 Kilogramm Gewicht und musste mehrmals ins Krankenhaus eingeliefert werden, wahrend Kasparow fit blieb.
Kasparow verkurzte den Ruckstand innerhalb weniger Partien auf 3:5, ehe das Match am 15. Februar 1985 nach 48 Partien mit uber 300 Spielstunden ergebnislos abgebrochen wurde. Der Abbruch erfolgte unter bis heute ungeklarten Umstanden durch den damaligen
FIDE
-Prasidenten
Florencio Campomanes
, der ihn offiziell mit ?Rucksichtnahme auf die Gesundheit beider Spieler“ begrundete. In seiner
Autobiografie
Politische Partie
von 1987 beschuldigte Kasparow Campomanes, seinen Kontrahenten Karpow und die Schachverantwortlichen der UdSSR des Komplotts gegen ihn. Gleichzeitig gab er aber zu, dass seine Chancen auf den Titel durch den ergebnislosen Abbruch erheblich gestiegen seien. Die FIDE setzte fur den Oktober 1985 wiederum in Moskau eine Wiederholung des Wettkampfes unter verandertem Modus an. Die Anzahl Partien war auf 24 begrenzt, Sieger sollte sein, wer als erster 12,5 Punkte erzielte, wobei Remispartien mitzahlten. Ein Ergebnis von 12:12 sollte als Titelverteidigung des Weltmeisters gelten. In diesem zweiten
WM-Kampf 1985
siegte Kasparow mit 13:11. Damit wurde er am 9. November 1985 der 13. und mit 22 Jahren jungste Weltmeister der Schachgeschichte.
Garri Kasparow verteidigte seinen WM-Titel in drei weiteren Begegnungen mit Karpow: 1986 kam es in London (die ersten 12 Partien) und Leningrad (die letzten 12 Partien) zu einem
Revanchewettkampf
, nachdem die FIDE uberraschend das 1963 abgeschaffte Revancheprivileg des Weltmeisters wieder eingefuhrt hatte. Kasparow verteidigte seinen Titel mit 12,5:11,5. 1987 spielten die beiden Kontrahenten ihren Wettkampf in
Sevilla
: Mit einem Sieg in der 24. Partie gelang Kasparow ein 12:12 und durch den Gleichstand die Titelverteidigung. 1990 war Karpow uber die Kandidatenkampfe erneut qualifiziert. Den je zur Halfte in
New York City
und
Lyon
ausgetragenen
Wettkampf
gewann Kasparow mit 12,5:11,5.
1993 kam es zu Streitigkeiten zwischen Kasparow und der Weltschachorganisation
FIDE
, die ihm den WM-Titel daraufhin entzog. Kasparow grundete im Anschluss daran mit dem als Herausforderer qualifizierten Großmeister
Nigel Short
den neuen Verband
Professional Chess Association
(PCA) und gewann die PCA-Schachweltmeisterschaften
1993
in London gegen Nigel Short (6 Siege, 1 Niederlage, 13 Unentschieden) und
1995
in New York City gegen
Viswanathan Anand
(4 Siege, 1 Niederlage, 13 Unentschieden).
Die PCA loste sich nach der Ausrichtung der Schachweltmeisterschaft 1995 wieder auf. Dem ebenfalls von Garri Kasparow im April 1998 als Nachfolgeorganisation gegrundeten und nur kurzlebigen
World Chess Council
gelang es nicht, den finanziellen Rahmen fur die Durchfuhrung einer Weltmeisterschaft zu sichern. Auch in der Folgezeit fand sich weder eine Organisation noch ein Sponsor, der eine Weltmeisterschaft mit Kasparow ausrichten wollte. Im Jahr 2000 sponserte die Firma
Braingames
Kasparows
letzten Weltmeisterschaftskampf
. Zur Uberraschung der Schachwelt verlor Kasparow diesen gegen
Wladimir Kramnik
(2 Niederlagen, 13 Unentschieden). Dennoch dominierte er bis zu seinem Ruckzug im Jahr 2005 weiterhin viele Turniere.
Im Zuge von Bestrebungen, die beiden konkurrierenden Weltmeistertitel wieder zu vereinigen, trafen sich im Mai 2002 Kasparow, Kramnik und Vertreter der
FIDE
in
Prag
und vereinbarten einen Vereinigungsplan, der vorsah, dass Kasparow mit dem Sieger der FIDE-Weltmeisterschaft 2001/2002 in Moskau,
Ruslan Ponomarjow
, einen Wettkampf bestreiten sollte, dessen Sieger auf den Gewinner von Kramniks Weltmeisterschaftskampf mit dem Sieger aus dem Braingames-
Kandidatenturnier
? dies wurde
Peter Leko
? treffen sollte. Dieser Wettkampf kam aber nicht zustande.
Kasparow trat mehrmals in Wettkampfen mit
Turnierbedenkzeit
gegen
Schachprogramme
an. In den 1980er Jahren hatte er behauptet, er werde niemals von einem Schachprogramm besiegt werden. 1989 spielte er gegen den von
IBM
gebauten Computer
Deep Thought
zwei Partien, die er beide gewann. 1996 besiegte Kasparow dessen Nachfolger
Deep Blue
in einem Match uber sechs Partien mit 4:2, verlor aber mit der
1. Wettkampfpartie
als erster Schachweltmeister uberhaupt unter Turnierbedingungen gegen ein Schachprogramm. Im Jahr darauf unterlag Kasparow
Deep Blue
im Ruckkampf mit 2,5:3,5. Kasparow erwog die Moglichkeit, dass unerlaubte menschliche Eingriffe stattgefunden haben konnten. Der Vorwurf war zum Teil darauf begrundet, dass IBM ihm damals keinen Einblick in die Computerprotokolle gab. Diese wurden allerdings spater veroffentlicht.
Im Jahr 2003 spielte Kasparow zwei Wettkampfe mit Turnierbedenkzeit gegen
PC
-Schachprogramme. Der Wettkampf gegen
Deep Junior
uber sechs Partien ging 3:3 aus, die Begegnung mit
Deep Fritz
uber vier Partien endete 2:2.
Ein ahnlich medientrachtiges Ereignis war eine Partie ?
Kasparov versus the World
“, die 1999 online uber das Internetportal
MSN
ausgetragen wurde und bei der beide Seiten 24 Stunden Zeit fur jeden ihrer Zuge hatten. Eine Mannschaft aus den vier jungen Schachtalenten
Etienne Bacrot
,
Florin Felecan
,
Irina Krush
und
Elisabeth Pahtz
sowie Großmeister
Daniel King
analysierte und kommentierte die jeweils aktuelle Stellung und machte Zugvorschlage. Jedermann konnte im
Internet
uber den nachsten Zug der Welt-Mannschaft abstimmen, wobei der Zug mit den meisten Stimmen ausgefuhrt wurde. Die hart umkampfte Partie endete nach vier Monaten im 62. Zug mit dem Sieg Kasparows.
Im November 2004 gewann Kasparow die russische Landesmeisterschaft. Ein fur 2003 geplantes Match gegen den damaligen
FIDE
-Weltmeister
Ruslan Ponomarjow
kam ebenso wenig zustande wie ein fur 2005 geplanter Wettkampf mit dem darauffolgenden FIDE-Weltmeister
Rustam Kasimjanov
. Kasparow machte fur diese Umstande alleine die FIDE verantwortlich und erklarte nach dem Turnier von
Linares
am 10. Marz 2005 seinen Ruckzug vom professionellen Schach. Er erklarte, dass es ihm mit fast 42 Jahren immer schwerer falle, ein Turnier fehlerfrei durchzuspielen, und dass er fuhle, nicht mehr dazuzugehoren. Zu dieser Zeit fuhrte Kasparow die Weltrangliste mit einer
Elo-Zahl
von 2812 Punkten an.
[8]
Im Mai 2010 bestatigte Kasparow, seinen Ruckzug nicht zu bereuen.
[9]
Obwohl sich Kasparow vom Turnierschach zuruckgezogen hatte, um sich der
Politik in Russland
zu widmen, gab er einige weitere publikumswirksame Vorstellungen, so beispielsweise 2009 eine
Simultanveranstaltung
mit sieben weiteren Schach- und FIDE-Weltmeistern beim 200-Jahre-Jubilaumsturnier der
Schachgesellschaft Zurich
, wobei er 23 von 25 Punkten holte.
[10]
Aus Anlass des 25-jahrigen Jubilaums der
Schachweltmeisterschaft 1984
spielte Kasparow im September 2009 in
Valencia
ein
Schnell- und Blitzschachmatch
gegen Anatoli Karpow. Im
Schnellschach
gewann Kasparow mit 3:1 (+3 =0 ?1), im
Blitzschach
mit 6:2 (+5 =2 ?1).
[11]
[12]
[13]
[14]
[15]
[16]
[17]
[18]
In der Pressekonferenz vor dem Match außerte er sich zu der uber viele Jahre bestehenden Rivalitat mit Karpow. Beide hatten sich trotz aller Differenzen in professioneller Hinsicht stets geschatzt. Ihr personliches Verhaltnis habe sich 2007 verbessert, als Kasparow in Russland inhaftiert war und Karpow ihn im Gefangnis besucht habe.
Seit Februar 2009 arbeitete Kasparow mit dem jungen norwegischen Großmeister
Magnus Carlsen
zusammen, um ihn auf dessen Weg an die Spitze der Weltrangliste zu unterstutzen. Es kam im Laufe des Jahres zu mehreren Trainingssitzungen in Moskau, Oslo, Kroatien und Marokko. Daruber hinaus beriet Kasparow Carlsen bei der Turniervorbereitung und gewahrte ihm Zugriff auf seine
Eroffnungsdatenbank
. Um die Kosten fur das Training zu decken, standen Carlsen Sponsorengelder in Hohe von 4 Millionen
NOK
zur Verfugung.
[19]
[20]
2011 arbeitete Kasparow fur eine kurze Zeit auch mit
Hikaru Nakamura
zusammen.
[21]
2009 wurde Kasparow der Titel FIDE Senior Trainer verliehen.
2010 unterstutzte Kasparow seinen ehemaligen Rivalen Anatoli Karpow bei dessen letztlich erfolgloser Kandidatur fur das Amt des FIDE-Prasidenten.
[22]
Im Juni 2011 rief er die
Kasparov Chess Foundation Europe
mit Sitz in Brussel ins Leben. Die Organisation will das Schulschach in Europa fordern.
[23]
Im Oktober 2013 kundigte Kasparow an, 2014 fur das Prasidentenamt der FIDE zu kandidieren.
[24]
Diese Wahl verlor er am 11. August 2014 mit 61 zu 110 Stimmen gegen den bisherigen Amtsinhaber
Kirsan Iljumschinow
.
[25]
Am 21. Oktober 2015 gab die FIDE bekannt, dass Kasparow aufgrund seiner Stimmenkauf-Versuche im Vorfeld der Prasidentschaftswahlen 2014 ein zweijahriges Verbot erhalte, Amter oder Stellen innerhalb des Weltschachbundes zu bekleiden. Der ehemalige Generalsekretar
Ignatius Leong
, der von Kasparow dem Urteil zufolge eine halbe Million
US-Dollar
fur zehn plus eine Stimmen erhalten hatte, wurde zur gleichen Strafe verurteilt.
[26]
Im Juli 2017 wurde bekannt gegeben, dass Kasparow eine
Wildcard
fur das Schnellschach- und Blitzturnier in
St. Louis
erhielt. Das Turnier, das Teil der
Grand Chess Tour 2017
war, wies ein sehr starkes 10-kopfiges Teilnehmerfeld auf, unter anderem Vizeweltmeister
Karjakin
,
Caruana
,
Nakamura
und
Aronjan
, welcher das Turnier gewann. Es war Kasparows erste Teilnahme an einem Schachturnier unter Wettkampfbedingungen seit seinem Rucktritt 12 Jahre zuvor.
[27]
Wahrend Kasparow im Schnellschach nur auf einen ernuchternden 8. Platz kam, erreichte er im Blitzschach immerhin ein ausgeglichenes Punktekonto und wurde Funfter.
[28]
Da Kasparow seit seinem Rucktritt 2005 nur Blitz- und Schnellschachpartien gespielt hat, die separat gewertet werden, ist seine Elo-Zahl seit 2005 unverandert bei 2812.
Elo-Entwicklung
[29]
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|
Kasparows Spielstarke ist in der Schachgeschichte herausragend. Kasparows im Jahr 1999 erreichte
Elo-Zahl
2851 wurde erst im Dezember 2012 von
Magnus Carlsen
ubertroffen, obwohl die Werte in der Weltspitze fortschreitend anstiegen (
Elo-Inflation
).
Auch in Ranglisten ruckwirkend berechneter
historischer Elo-Zahlen
stand Kasparow meist an erster Stelle, manchmal an zweiter hinter
Bobby Fischer
, dem Weltmeister von 1972 bis 1975.
Kasparows Schachstil ist dynamisch und aggressiv ? hierin ahnelt er seinem schachlichen Vorbild
Alexander Aljechin
, dem Weltmeister von 1927 bis 1935 und von 1937 bis 1946. Aufgrund seines angriffslustigen Schachstils und seines aufbrausenden Temperaments wurde Kasparow in der Schachwelt unter anderem als das ?Biest von Baku“ bezeichnet.
[30]
Auch fur seine hervorragende Vorbereitung auf Zweikampfe war Kasparow bekannt ? hier ahnelte er seinem zweiten Vorbild
Michail Botwinnik
, dem Weltmeister von 1948 bis 1957, von 1958 bis 1960 und von 1961 bis 1963.
Kasparows Wissen zur
Eroffnungstheorie
uberragte vergleichbare Kenntnisse aller anderen zeitgenossischen Großmeister und fruheren Weltmeister. Dadurch erreichte er in seinen Partien uberdurchschnittlich oft bereits nach der Eroffnung vorteilhafte Stellungen. Er galt unter anderem als einer der besten Kenner der
Najdorf-Variante
in der
Sizilianischen Verteidigung
.
Ein Beispiel fur Kasparows Eroffnungsvorbereitung ist das von ihm selbst entwickelte
Kasparow-Gambit
, das ihm einen wichtigen Sieg im Weltmeisterschaftskampf gegen
Anatoli Karpow
1985 einbrachte. In seinen Weltmeisterschaftskampfen gegen Karpow entwickelte sich in mehreren Eroffnungen, darunter der
Grunfeld-Indischen Verteidigung
, ein uber viele Partien andauernder theoretischer Disput, der viel zur Weiterentwicklung der Varianten beitrug. Daneben wandte Kasparow gelegentlich aber auch weniger populare Eroffnungen an, um seine Gegner zu uberraschen. So besiegte er 1995
Viswanathan Anand
mit dem fast vergessenen
Evans-Gambit
in nur 25 Zugen.
[31]
Im Weltmeisterschaftskampf gegen Wladimir Kramnik im Jahr 2000 gelang es ihm jedoch nicht, eine erfolgversprechende Variante gegen die
Berliner Verteidigung
der
Spanischen Partie
zu finden, was sich als mitentscheidend fur seine Niederlage erwies.
Bei seiner letzten Turnierteilnahme in Linares 2005 spielte er mit Schwarz gegen
Rustam Kasimjanov
im Meraner System der
Slawischen Verteidigung
1. d2?d4 d7?d5 2. c2?c4 c7?c6 3. Sb1?c3 Sg8?f6 4. e2?e3 e7?e6 5. Sg1?f3 Sb8?d7 6. Lf1?d3 d5xc4 7. Ld3xc4 b7?b5
nach den bekannten Zugen
8. Lc4?d3 Lc8?b7 9. 0?0 a7?a6 10. e3?e4 c6?c5 11. d4?d5 Dd8?c7 12. d5xe6 f7xe6 13. Ld3?c2 c5?c4 14. Sf3?d4 Sd7?c5 15. Lc1?e3 e6?e5 16. Sd4?f3 Lf8?e7 17. Sf3?g5
den neuen Zug
17. … 0?0!
, den er zusammen mit seinem Sekundanten Juri Dochojan und mit Unterstutzung des Schachprogramms
Junior
vorbereitet hatte. Im
Informator
Nr. 93 wurde dieser Zug als beste
Neuerung
ausgezeichnet.
[32]
[33]
Kasparow verfasste zahlreiche Schachbucher. Von 2003 bis 2006 veroffentlichte er eine funfbandige Buchreihe uber die Geschichte der Schachweltmeister vor ihm unter dem Titel
My great Predecessors
, deren deutsche Ubersetzung in sieben Banden unter dem Titel
Meine großen Vorkampfer
erschien. Außerdem verfasste er unter dem Gesamttitel
Kasparov on Modern Chess
zunachst mit
Revolution in the 70s
einen Band uber die Entwicklung verschiedener Eroffnungssysteme, danach zwei Bande (
Kasparov vs Karpov 1975?1985
und
Kasparov vs Karpov 1986?1987
) uber die ersten vier Weltmeisterschaftskampfe gegen Anatoli Karpow.
Liste der Turnierergebnisse (ohne Schnell- und Blitzschach)
[
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]
Turnier
|
Ort
|
Ergebnis/Punktezahl
|
Rang
|
1975
|
UdSSR-Jugendmeisterschaft
|
Vilnius
|
5,5/9 (+4 =3 ?2)
|
7.?10. Platz
|
1976
|
UdSSR-Jugendmeisterschaft
|
Tiflis
|
7/9 (+5 =4 ?0)
|
1. Platz
|
Regionales Meisterturnier der AsSSR
|
Baku
|
6,5/13 (+4 =5 ?4)
|
|
Kadetten-Weltmeisterschaft (heute: U18)
|
Wattignies
|
6/9 (+5 =2 ?2)
|
3.?6. Platz
|
1977
|
UdSSR-Jugendmeisterschaft
|
Riga
|
8,5/9
|
1. Platz
|
UdSSR-Jugendspartakiade (Mannschaftsturnier)
|
Leningrad
|
4/7 (+3 =2 ?2)
|
am 1. Brett fur
Aserbaidschan
|
Kadetten-Weltmeisterschaft (heute: U16)
|
Cagnes-sur-Mer
|
8,5/11 (+7 =3 ?1)
|
3. Platz
|
1978
|
Sokolski-Gedenkturnier
|
Minsk
|
13/17 (+11 =4 ?2)
|
1. Platz
|
Halbfinale (Otborotschnij) zur UdSSR-Meisterschaft
|
Daugavpils
|
9/13 (+6 =6 ?1)
|
1. Platz
|
46. UdSSR-Meisterschaft
|
Tiflis
|
8,5/17 (+4 =9 ?4)
|
9. Platz
|
1979
|
Internationales Turnier
|
Banja Luka
|
11,5/15
|
1. Platz
|
UdSSR-Spartakiade (Mannschaftsturnier)
|
Moskau
|
5,5/8
|
am 2. Brett fur
Aserbaidschan
|
47. UdSSR-Meisterschaft
|
Minsk
|
10/17
|
3.?4. Platz
|
1980
|
Internationales Turnier
|
Baku
|
11,5/15
|
1. Platz
|
Jugendweltmeisterschaft (heute: U20)
|
Dortmund
|
10,5/13
|
1. Platz
|
Schacholympiade
|
Malta
|
9,5/12
|
am 4. Brett fur die UdSSR
|
Europamannschaftsmeisterschaft
|
Skara
|
5,5/6
|
am 8. Brett fur die UdSSR
|
1981
|
Prawda
-Turnier der Nationalmannschaften
|
Moskau
|
4/6
|
am 1. Brett fur die UdSSR-Jugendmannschaft
|
Internationales Turnier
|
Moskau
|
7,5/13
|
2.?3. Platz
|
UdSSR-Spartakiade (Mannschaftsturnier)
|
Moskau
|
6,5/9
|
am 1. Brett fur Aserbaidschan
|
Jugendmannschaftsweltmeisterschaft (U26)
|
Graz
|
9/10
|
am 1. Brett fur die UdSSR
[34]
|
Internationales Turnier
|
Tilburg
|
5,5/11
|
6.?8. Platz
|
48. UdSSR-Meisterschaft
|
Frunse
|
12,5/17
|
1.?2. Platz
|
1982
|
Internationales Turnier
|
Bugojno
|
9,5/13
|
1. Platz
|
UdSSR-Meisterschaft fur Klubmannschaften
|
Kislowodsk
|
4/7
|
am 2. Brett fur Spartak
|
Interzonenturnier der FIDE
|
Moskau
|
10/13
|
1. Platz
|
Schacholympiade
|
Luzern
|
8,5/11
|
am 2. Brett fur die UdSSR
|
1983
|
UdSSR-Spartakiade (Mannschaftsturnier)
|
Moskau
|
1/2
|
am 1. Brett fur Aserbaidschan
|
Viertelfinale der Kandidaten: Wettkampf mit
Alexander Beliavsky
|
Moskau
|
6/9
|
6:3-Sieg fur Kasparow
|
Internationales Turnier
|
Nik?i?
|
11/14
|
1. Platz
|
Halbfinale der Kandidaten: Wettkampf mit
Viktor Kortschnoi
|
London
|
7/11
|
7:4-Sieg fur Kasparow
|
1984
|
Finale der Kandidaten: Wettkampf mit
Wassili Smyslow
|
Vilnius
|
8,5/13
|
8,5:4,5-Sieg fur Kasparow
|
Mannschaftsturnier
UdSSR gegen den Rest der Welt
|
London
|
2,5/4
|
am 2. Brett fur die UdSSR (Gegner in allen Partien war
Jan Timman
)
|
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen
Anatoli Karpow
|
Moskau
|
23/48 (+3 =40 ?5)
|
Wettkampf ergebnislos abgebrochen
|
1985
|
Wettkampf mit
Robert Hubner
|
Hamburg
|
4,5/6
|
4,5:1,5-Sieg fur Kasparow
|
Wettkampf mit
Ulf Andersson
|
Belgrad
|
4/6
|
4:2-Sieg fur Kasparow
|
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen
Anatoli Karpow
|
Moskau
|
13/24 (+5 =16 ?3)
|
13:11-Sieg fur Kasparow
|
Wettkampf mit
Jan Timman
|
Hilversum
|
4/6 (+3 =2 ?1)
|
4:2-Sieg fur Kasparow
|
1986
|
Wettkampf mit
Tony Miles
|
Basel
|
5,5/6 (+5 =1 ?0)
|
5,5:0,5-Sieg fur Kasparow
|
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen
Anatoli Karpow
|
London
und
Leningrad
|
12,5/24 (+5 =15 ?4)
|
12,5:11,5-Sieg fur Kasparow
|
Schacholympiade
|
Dubai
|
8,5/11
|
am 1. Brett fur die UdSSR
|
Internationales Turnier
|
Brussel
|
7,5/10
|
1. Platz
|
1987
|
Internationales Turnier
|
Brussel
|
8,5/11
|
1.?2. Platz
|
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen
Anatoli Karpow
|
Sevilla
|
12/24 (+4 =16 ?4)
|
12:12-Unentschieden, womit Kasparow Weltmeister blieb
|
1988
|
Internationales Turnier
|
Amsterdam
|
9/12
|
1. Platz vor Karpow
[35]
|
Internationales Turnier
|
Belfort
|
11,5/15
|
1. Platz vor Karpow und
Jaan Ehlvest
[36]
|
55. UdSSR-Meisterschaft
|
Moskau
|
11,5/17
|
1.?2. Platz
|
Internationales Turnier
|
Reykjavik
|
11/15
|
1. Platz
|
Schacholympiade
|
Thessaloniki
|
8,5/10
|
am 1. Brett fur die UdSSR
|
1989
|
Internationales Turnier
|
Barcelona
|
11/16
|
1.?2. Platz
|
Internationales Turnier
|
Skelleftea
|
9,5/15
|
1.?2. Platz
|
Internationales Turnier
|
Tilburg
|
12/14
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Belgrad
|
9,5/11
|
1. Platz
|
1990
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
8/11
|
1. Platz
|
Wettkampf mit
Lew Psachis
|
Murcia
|
5/6 (+4 =2 ?0)
|
5:1-Sieg fur Kasparow
|
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen
Anatoli Karpow
|
New York
und
Lyon
|
12,5/24 (+4 =17 ?3)
|
12,5:11,5-Sieg fur Kasparow
|
1991
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
9/13
|
2. Platz
|
Internationales Turnier
|
Amsterdam
|
5,5/9
|
3.?4. Platz
|
Internationales Turnier
|
Tilburg
|
10/14
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Reggio nell’Emilia
|
5,5/9
|
2.?3. Platz
|
1992
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
10/13
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Dortmund
|
6/9
|
1.?2. Platz
|
Schacholympiade
|
Manila
|
8,5/10 (+7 =3 ?0)
|
am 1. Brett fur
Russland
|
Europamannschaftsmeisterschaft
|
Debrecen
|
6/8 (4-0=4)
|
am 1. Brett fur
Russland
|
1993
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
10/13
|
1. Platz
|
Endrunde der Franzosischen Mannschaftsmeisterschaft
|
Auxerre
|
3/4 (2-0=2)
|
am 1. Brett
|
Wettkampf um die Weltmeisterschaft (Ausrichter: PCA) gegen
Nigel Short
|
London
|
12,5/20 (+6 =13 ?1)
|
12,5:7,5-Sieg fur Kasparow
|
1994
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
8,5/13
|
2.?3. Platz
|
Internationales Turnier
|
Amsterdam
|
4/6
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Nowgorod
|
7/10
|
1.?2. Platz
|
Internationales Turnier
|
Horgen
|
8,5/11
|
1. Platz
|
Endrunde um den Europacup fur Vereinsmannschaften
|
Lyon
|
1,5/3 (+1 =1 ?1)
|
am 1. Brett fur
Bosna Sarajevo
|
Schacholympiade
|
Moskau
|
6,5/10 (+4 =5 ?1)
|
am 1. Brett fur
Russland
|
1995
|
Tal-Gedenkturnier
|
Riga
|
7,5/10
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Amsterdam
|
3,5/6
|
1.?2. Platz
|
Internationales Turnier
|
Nowgorod
|
6,5/9
|
1. Platz
|
Wettkampf um die Weltmeisterschaft (Ausrichter PCA) gegen
Viswanathan Anand
|
New York
|
10,5/18 (+4 =13 ?1)
|
10,5:7,5-Sieg fur Kasparow
|
Internationales Turnier
|
Horgen
|
4,5/9
|
5. Platz
|
Endrunde um den Europacup fur Vereinsmannschaften
|
Ljubljana
|
1,5/2 (+1 =1 ?0)
|
am 1. Brett fur
Bosna Sarajevo
|
1996
|
Wettkampf mit dem
IBM
-Computer
Deep Blue
|
Philadelphia
|
4/6 (+3 =2 ?1)
|
4:2-Sieg fur Kasparow
|
Internationales Turnier
|
Amsterdam
|
6,5/9
|
1.?2. Platz
|
Internationales Turnier
|
Dos Hermanas
|
5,5/9
|
3.?4. Platz
|
Schacholympiade
|
Jerewan
|
7/9 (+5 =4 ?0)
|
am 1. Brett fur
Russland
|
Internationales Turnier
|
Las Palmas
|
6,5/10
|
1. Platz
|
1997
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
8,5/11
|
1. Platz
|
Wettkampf mit dem
IBM
-Computer
Deep Blue
|
New York
|
2,5/6 (+1 =3 ?2)
|
3,5:2,5-Sieg fur Deep Blue
|
Internationales Turnier
|
Nowgorod
|
6,5/10
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Tilburg
|
8/11
|
1. Platz
|
1998
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
7,5/14
|
3.?4. Platz
|
Wettkampf mit
Jan Timman
|
Prag
|
4/6
|
4:2-Sieg fur Kasparow
|
1999
|
Internationales Turnier
|
Wijk aan Zee
|
10/13
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
10,5/14
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Sarajevo
|
7/9
|
1. Platz
|
2000
|
Internationales Turnier
|
Wijk aan Zee
|
9,5/13
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
6/10
|
1.?2. Platz
|
Internationales Turnier
|
Sarajevo
|
8,5/11
|
1. Platz
|
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen Wladimir Kramnik
|
London
|
6,5/15 (+0 =13 ?2)
|
8,5:6,5-Sieg fur Kramnik
|
2001
|
Internationales Turnier
|
Wijk aan Zee
|
9/13
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
7,5/10
|
1. Platz
|
Internationales Turnier
|
Astana
|
7/10
|
1. Platz
|
Botwinnik-Gedenkturnier, ausgetragen als Wettkampf mit Wladimir Kramnik
|
Moskau
|
2/4 (+0 =4 ?0)
|
2:2-Unentschieden nach Turnierpartien, es wurden noch Schnellschach- und Blitzpartien gespielt.
|
2002
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
8/12
|
1. Platz
|
Schacholympiade
|
Bled
|
7,5/9 (+6 =3 ?0)
|
am 1. Brett fur
Russland
|
2003
|
Wettkampf mit dem Computer Deep Junior
|
New York
|
3/6 (+1 =4 ?1)
|
3:3-Unentschieden
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
6,5/12
|
3.?4. Platz
|
Endrunde um den Europacup fur Vereinsmannschaften
|
Rethymno
|
4,5/6 (+4 =1 ?1)
|
am 1. Brett fur Ladya Kasan-1000
|
Wettkampf mit dem Computer
Deep Fritz
|
New York
|
2/4 (+1 =2 ?1)
|
2:2-Unentschieden
|
2004
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
6,5/12
|
2.?3. Platz
|
Mannschaftsturnier Russland gegen Rest der Welt
|
Moskau
|
3,5/6 (+1 =5 ?0)
|
am 1. Brett fur
Russland
|
Endrunde um den Europacup fur Vereinsmannschaften
|
Izmir
|
3,5/7 (+1 =5 ?1)
|
am 1. Brett fur
Max Ven Ekaterinburg
|
57. Meisterschaft von Russland
|
Moskau
|
7,5/10 (+5 =5 ?0)
|
1. Platz
|
2005
|
Internationales Turnier
|
Linares
|
8/12
|
1.?2. Platz
|
Kasparow lizenzierte mehrere
Schachprogramme
verschiedener Firmen, die unter seinem Namen vermarktet wurden:
[37]
- Kasparov’s Gambit (1993)
- Virtual Kasparov (2001)
- Kasparov Chessmate (2003)
- Garry Kasparov teaches chess (2005)
1995 grundete er zusammen mit seinem langjahrigen Manager Andrew Page und dem fruheren
Air-Europe
-Direktor Peter Smith die Firma
Kasparov Consultancy
. Schwerpunkt war die
Unternehmensberatung
von
Joint Ventures
russischer und anderer europaischer Firmen im Bereich des
Luftverkehrs
.
[38]
Als langjahriger Werbepartner des
Zentrums Mikroelektronik Dresden
setzte er sich erfolgreich dafur ein, dass die
Schacholympiade 2008
in
Dresden
stattfand.
[39]
Neben der Vorbereitung auf Schachturniere widmete er sich auch schon wahrend seiner aktiven Laufbahn vielen anderen Interessen. Unter anderem interessiert er sich fur Geschichte. Nach eigenen Angaben fielen ihm Unstimmigkeiten in der wissenschaftlich akzeptierten
Chronologie
auf. Er wurde bald ein Anhanger und finanzieller Forderer der in Fachkreisen nicht anerkannten
Chronologiekritik
Fomenkos
und hat dazu auch Aufsatze geschrieben.
[40]
1984 trat Kasparow der
Kommunistischen Partei der Sowjetunion
bei. Diese verließ er 1990 wieder und beteiligte sich an der Grundung der
Demokratischen Partei
, deren stellvertretender Vorsitzender er wurde. Ein Jahr spater trat er nach Auseinandersetzungen uber das Programm auch aus dieser Partei aus.
Im Jahr 1993 war Kasparow an der Grundung der Partei
Russlands Wahl
beteiligt. Bei den
russischen Prasidentschaftswahlen 1996
setzte er sich fur die Wiederwahl von
Boris Jelzin
ein.
[41]
Ab 1999 veroffentlichte Kasparow eine Reihe von politischen Kommentaren in US-Zeitungen, so dem
The Wall Street Journal
, ab 2004 als ?contributing editor“ der Zeitung, worin er die amerikanische Politik lobt und die russische Politik kritisiert.
[41]
Im Jahr 2006 fuhrte die Internetseite der neokonservativen amerikanischen Organisation
Center for Security Policy
Kasparow als Mitglied ihres
Beirats
National Security Advisory Council
(NSAC).
[42]
Anfang April 2007 gab es offentliche Berichte uber diese Mitgliedschaft. Doch im gleichen Monat bezeichnete Kasparow sie als ?burokratisches Kuriosum“
[41]
und dementierte, jemals fur die Organisation tatig gewesen zu sein.
[43]
Kurz darauf wurde sein Name von der Mitgliederliste des NSAC entfernt.
[44]
Aktivitaten in Russland und Verhaltnis zur russischen Regierung
[
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Nach seinem Rucktritt vom professionellen Schachsport im Marz 2005 kundigte Kasparow an, seine Zeit nun der Politik und dem Schreiben zu widmen. Er grundete die
Vereinigte Burgerfront
und wurde Mitglied beim regierungskritischen Parteienbund
Das andere Russland
.
Wahrend
Wladimir Putins
erster Amtszeit als
Prasident Russlands
engagierte sich Kasparow in der russischen Politik und profilierte sich als Kritiker des russischen Prasidenten. Er wurde Mitbegrunder und Vorsitzender des im Januar 2004 gegrundeten ?
Komitees 2008: Freie Wahlen
“, das sich zum Ziel gesetzt hatte, eine weitere Amtszeit von Wladimir Putin zu verhindern. Im April 2005 kundigte Kasparow gemeinsam mit dem russischen
Duma
-Abgeordneten
Wladimir Ryschkow
die Grundung einer neuen
liberalen
Partei an. Bei einem offentlichen Auftritt in Moskau am 17. April 2005 wurde Kasparow ein Schachbrett auf den Kopf geschlagen ? ein Mitglied einer Putin nahestehenden Jugendorganisation war damit auf ihn zugetreten, um angeblich ein Autogramm auf diesem Brett zu erbitten. Wladimir Ryschkow trat kurz danach am 23./24. April 2005 dem politischen Rat der sozialdemokratischen Republikanischen Partei (RPR) bei, nicht jedoch Kasparow.
Am 16. Dezember 2006 veranstaltete Kasparow in Moskau eine Demonstration gegen die Putin-Regierung, an der etwa 2.000 Menschen teilnahmen. Wenige Tage zuvor waren im Zusammenhang hiermit die Raume des von Kasparow geleiteten Komitees durchsucht worden. Fur kritische Medienberichte in Deutschland hatte zuvor seine Ausladung aus der Talkshow von
Sabine Christiansen
am 10. Dezember 2006 gesorgt, an der er per Videoschaltung teilnehmen sollte. Kasparow warf der Christiansen-Redaktion vor, man habe ihn auf Druck der russischen Regierung ausgeladen und technische Probleme nur vorgeschoben.
[45]
Im April 2007 organisierte Kasparow eine Oppositionskundgebung in Moskau. Auf dem Weg zu dieser nicht genehmigten Kundgebung nahm die Polizei ihn und seine Begleiter fest. Einige Stunden spater kam er gegen Bezahlung einer Geldstrafe von 1.000
Rubel
(ca. 30
Euro
) wieder frei.
[46]
Der Philosoph
Andre Glucksmann
schrieb am 25. April 2007 in
Le Figaro
, dass ?die Seele Europas nicht in ein paar Divisionen, sondern im Anderen Russland und in Garri Kasparow liegt“.
[47]
Am 18. Mai 2007 fand im russischen
Samara
der
EU-Russland-Gipfel
statt, zu dem auch einige Kritiker, darunter Kasparow, anreisen wollten. Laut eigenen Aussagen hielt man Kasparow am Moskauer Flughafen fest, indem man ihm seinen Pass und das Flugticket abnahm. Er nannte Russland daraufhin einen ?
Polizeistaat
“.
[48]
Die deutsche Bundeskanzlerin
Angela Merkel
ubte offen Kritik am Vorgehen der russischen Behorden.
[49]
Der
Europaische Gerichtshof fur Menschenrechte
urteilte im Oktober 2016, das Vorgehen gegen Kasparow sei unrechtmaßig gewesen.
[50]
Im Juli 2007 verglich Kasparow in
The Wall Street Journal
die
Regierung Putin
mit der
Mafia
, wie sie in Romanen von
Mario Puzo
beschrieben wird.
[51]
Im September 2007 bezeichnete Kasparow den
tschetschenischen
Prasidenten
Ramsan Kadyrow
als ?Banditen“, worauf er vom tschetschenischen Parlament wegen Beleidigung verklagt wurde.
[52]
Im gleichen Monat gewann Kasparow eine
Vorwahl
fur die Nominierung als
Prasidentschaftskandidat
des Oppositionsbundnisses
Das andere Russland
in Moskau gegen
Michail Kassjanow
und den fruheren Zentralbankchef
Wiktor Geraschtschenko
.
[53]
Er erhielt im ersten Wahlgang 379 von 498 Stimmen.
Im Oktober 2007 hatte Kasparow mehrere Auftritte bei bekannten Fernsehsendungen in den USA, so dem
The Colbert Report
,
Real Time with
Bill Maher
und
CNN Late Edition
.
Am 24. November 2007, eine Woche vor der Parlamentswahl in Russland, wurde Kasparow in Moskau nach einer genehmigten Kundgebung bei einem nicht genehmigtem Protestmarsch verhaftet.
[54]
Amnesty International
bezeichnete ihn als ?
politischen Gefangenen
“ und forderte seine sofortige Freilassung.
[55]
Nach funftagiger Haft an einem geheim gehaltenen Ort kam Kasparow wieder frei.
[56]
Kasparows Partei galt im Vorfeld der Wahl als unpopular und chancenlos, weil die Mehrheit der Bevolkerung das wirtschaftsliberale Programm als Ruckschritt in Richtung Privatisierungsphase der 1990er Jahre ansah.
[57]
Am 12. Dezember 2007 gab Kasparow seinen Rucktritt von der Kandidatur bekannt, da er von den Behorden massiv behindert werde.
[58]
Am 4. Mai 2012 wurde er zum Vorsitzenden des internationalen Rates der
Human Rights Foundation
(HRF) gewahlt.
[59]
Die Polizei verhaftete ihn am 17. August 2012 wahrend einer Demonstration gegen die Verurteilung von drei Mitgliedern der Punk-Rock-Gruppe
Pussy Riot
, zusammen mit rund 60 anderen Demonstranten.
[60]
Dabei wurde er geschlagen und verletzt.
[61]
Er wurde zunachst wegen Verstoßes gegen das Demonstrationsrecht angeklagt und am 24. August 2012 freigesprochen.
[62]
Anfang Juli 2013 sagte Kasparow, er sei seit Februar 2013 nicht nach Russland zuruckgekehrt, weil er befurchtete, dass gegen ihn wegen politischer Proteste ermittelt wird und er an einer Wiederausreise gehindert werden konnte.
[63]
Im Marz 2014 wurde seine Webseite wegen ?Aufrufs zu illegalen Handlungen“ in Russland gesperrt.
[64]
Nach der Ermordung des oppositionellen Politikers
Boris Jefimowitsch Nemzow
Anfang Marz 2015 in Moskau gab Kasparow mehrere Interviews
[65]
und gab als Vorsitzender der HRF vor dem Unterausschuss des
Senats der Vereinigten Staaten
fur Europa und regionale Sicherheitszusammenarbeit eine Stellungnahme mit dem Titel ?Russische Aggression in Osteuropa: Wohin geht Putin nach der Ukraine, Georgien und Moldawien als nachstes?“ ab.
[66]
Kasparow erklarte im August 2015: ?Solange Putin im Kreml ist, gibt es keine Chancen fur den Frieden, denn der Frieden bedeutet fur Putin das Ende seiner Macht.“
[67]
Im Mai 2022 wurde Kasparow vom russischen Justizministerium als ?
auslandischer Agent
“ eingestuft.
[68]
Im Oktober 2022 sagte Kasparow vor dem Hintergrund der russischen Misserfolge im
Krieg in der Ukraine
einen Zusammenbruch der unter Wladimir Putins Fuhrung stehenden russischen Foderation fur das Jahr 2023 voraus und erklarte, dass
Michail Chodorkowski
der Mann der Stunde fur die Zeit nach Putin sein werde. Er selbst strebe kein politisches Amt mehr in Russland an, sei aber bereit, Zeit, Energie und Ruf zu investieren, ?um Russland zu helfen, als Mitglied der zivilisierten Welt zuruckzukehren.“
[69]
Im Februar 2023 wurde die von Kasparow mitbegrundete Organisation
Forum Freies Russland
in Russland zur
unerwunschten Organisation
erklart und damit verboten.
[70]
Im Marz 2024 wurde Kasparow von der Putin-Administration als Terrorist/Extremist eingestuft.
[70]
Am 13. Dezember 2008 grundeten Kasparow und
Boris Nemzow
eine neue Oppositionsbewegung unter dem Namen
Solidarnost
. An dem Grundungskongress in einem Hotel nahe Moskau nahmen mehr als 150 Delegierte von Organisationen, Burgerbewegungen und Parteien teil, darunter auch der liberalen
Jabloko
-Partei.
Kasparow rief dabei die Delegierten auf, das angekratzte Image der russischen Demokratie mit einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Kreml-Fuhrung zu retten. Er kritisierte, die politische Fuhrung Moskaus habe ?unter dem Mantra liberaler Prinzipien eine vollstandige Diktatur geschaffen“.
[71]
Russische Medien berichteten im Vorfeld uber zahlreiche Storversuche, zum Beispiel eine Demonstration von Mitgliedern einer regierungsfreundlich eingestellten Jugendorganisation.
Vom 31. Mai bis 3. Juni 2012 nahm Kasparow als Vertreter der
Vereinigten Burgerfront
an der
Bilderberg-Konferenz
teil, die in
Chantilly
(US-Bundesstaat
Virginia
) stattfand.
[72]
Anfang April 2013 trat Kasparow aus dem Vorstand von Solidarnost zuruck, blieb aber Mitglied der Organisation.
[73]
Im November 2013 beantragte Kasparow die
lettische Staatsburgerschaft
, da er in Russland politische Verfolgung furchtete.
[74]
Im Februar 2014 erhielt Kasparow die
kroatische
Staatsburgerschaft.
[75]
Im Jahr 1991 erhielt Kasparow die Auszeichnung
Keeper of the Flame Award
der
neokonservativen
amerikanischen Organisation
Center for Security Policy
fur seinen ?antikommunistischen Widerstand“ und die ?Verbreitung der Demokratie“.
[41]
Das Nachrichtenmagazin
Time
fuhrte Kasparow 2007 in ihrer Liste der 100 einflussreichsten Personen. Der Herausgeber Richard Stengel nannte ihn einen ?Helden“, der einen ?einsamen Kampf fur mehr Demokratie in Russland“ fuhre.
[76]
[77]
Am 19. September 2007 wurde Kasparow in
Kopenhagen
mit dem neu gestifteten und mit 100.000
Kronen
dotierten
Pundik-Freiheitspreis
ausgezeichnet.
[78]
Die Zeitschrift
Foreign Policy
fuhrte ihn im Juli 2008 auf Platz 18 ihrer Liste der
World’s Top 20 Public Intellectuals
.
[79]
Im November 2012 erhielt Kasparow ?fur sein Engagement fur Kinder in der von ihm gegrundeten Schach-Stiftung“ die
Martin-Buber-Plakette
.
[80]
Am 5. Juni 2013 wurde Kasparow in Genf fur seinen gewaltlosen Einsatz fur die Menschenrechte in Russland mit dem
Morris B. Abram Human Rights Award
der Organisation
UN Watch
ausgezeichnet.
[81]
Im Mai 2023 wurde Kasparow stellvertretend fur die demokratische Opposition in Russland, von der
Weimer Media Group
mit dem
Freiheitspreis der Medien
ausgezeichnet.
[82]
Sein zusammen mit
Peter Thiel
und
Max Levchin
geschriebenes und 2012 erschienenes Buch
The Blueprint
diagnostiziert eine Stagnation des
technologischen Fortschritts
und pladiert fur umfassendere Investitionen in
Forschung und Entwicklung
, um den globalen Wohlstand zu erhohen.
[83]
Als Kasparow sieben Jahre alt war, verstarb sein Vater Kim Weinstein. Anschließend legte Kasparow den Familiennamen seines Vaters ab und nahm den Namen seiner Mutter Klara Kasparowa an, da dieser russischer klang.
[84]
1990 kam es zu
anti-armenischen Pogromen
in Kasparows Heimatstadt
Baku
, bei denen er die Stadt verlassen musste. Er lebte danach vor allem in
Russland
, gelegentlich besuchte er aber auch
Armenien
. Seit 2013 hat er seinen Wohnsitz in
New York City
.
[85]
Kasparow hat mindestens vier Kinder und heiratete dreimal. Von 1985 bis 1987 war er mit der 16 Jahre alteren Schauspielerin
Marina Nejolowa
liiert. 1987 gebar Nejolowa eine Tochter, deren Vaterschaft Kasparow jedoch damals dementierte.
[86]
Von 1989 bis Juni 1995 war Kasparow mit der Philologin und Dolmetscherin Marija Arapowa verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter wurde im April 1993 in
Helsinki
geboren. Kasparows zweite Ehe, mit Julia Wowk, dauerte von 1996 bis 2005. Ihr gemeinsamer Sohn wurde 1996 geboren. Seit 2005 ist Kasparow mit Darija Tarassowa verheiratet; diese ist nicht mit der gleichnamigen
Wushu
-Sportlerin zu verwechseln. Eine gemeinsame Tochter wurde im Dezember 2006 geboren.
[87]
Im Juli 2015 bekam das Paar einen Sohn.
[88]
Kasparow ließ sich 1987 drei Tage lang in einer vom
Spiegel
organisierten Prufung unterziehen, die u. a. drei Intelligenz- sowie Gedachtnis-, Schach- und weitere
kognitive
Leistungstests
umfasste. In einem vom Psychologen
Hans Jurgen Eysenck
fur diesen Anlass zusammengestellten
Intelligenztest
erreichte Kasparow 135 Punkte, in
Ravens
progressiven Matrizentests
123 Punkte. Unterdurchschnittlich schnitt er im Bereich
Einfallsreichtum
des
Berliner Intelligenzstrukturmodells
ab.
[89]
- Von der Zeit gepruft. Partien bis zur Weltmeisterschaft 1984/85
. Rau, Dusseldorf 1986,
ISBN 3-7919-0251-2
.
- Politische Partie
. Droemer Knaur, Munchen 1987,
ISBN 3-426-26314-9
.
- Schach als Kampf. Meine Spiele und mein Weg
. Aktualisierte Ausgabe. Falken-Verlag, Niedernhausen 1989,
ISBN 3-8068-0729-9
.
- Ich setze auf Sieg
. Rau, Dusseldorf 1989,
ISBN 3-7919-0266-0
.
- Ich gewinne immer. Weltmeisterschaft 1990
. Rau, Dusseldorf 1991,
ISBN 3-7919-0442-6
.
- Gewinnen beim Schach in 24 Lektionen
. 3. Auflage. Rau, Dusseldorf 1992,
ISBN 3-7919-0265-2
.
- mit Dmitri Plisetski:
My Great Predecessors
, Part I-V (englisch), London 2003?2006 (uber die Schachweltmeister von Steinitz bis Karpow).
- Schachmatt! Mein erstes Schachbuch
. Edition Olms, Zurich,
ISBN 3-283-00388-2
.
- Meine großen Vorkampfer ? Die bedeutendsten Partien der Schachweltmeister
, Band 1?7, Verlag ?Edition Olms“, Zurich.
- Garry Kasparov on Modern Chess: Revolution in the 70's
. Everyman, London 2007,
ISBN 978-1-85744-422-3
.
- Garry Kasparov on Modern Chess, Part 2: Kasparov vs. Karpov 1975?1985
. Everyman, London 2008,
ISBN 978-1-85744-433-9
.
- Garry Kasparov on Garry Kasparov, Part 1: 1973?1985
. Everyman, London 2011.
ISBN 978-1-85744-672-2
.
- Garry Kasparov on Garry Kasparov, Part 2: 1985?1993
. Everyman, London 2013.
ISBN 978-1-78194-024-2
.
- Garry Kasparov on Garry Kasparov, Part 3: 1993?2005
. Everyman, London 2015.
ISBN 978-1-78194-183-6
.
- Garri Kasparow:
Strategie und die Kunst zu leben
. Piper, Munchen 2007,
ISBN 978-3-492-04785-2
.
- Russland nach
Anna Politkowskaja
. Passagen Verlag, Wien 2007,
ISBN 978-3-85165-811-8
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1886
,
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,
1890
,
1892
(
Steinitz
)
?
1894
,
1896
,
1907
,
1908
,
1910 (Jan?Feb)
,
1910 (Nov?Dez)
(
Lasker
)
?
1921
(
Capablanca
)
?
1927
,
1929
,
1934
(
Aljechin
)
?
1935
(
Euwe
)
?
1937
(
Aljechin
)
|
1948?1990
|
1948
,
1951
,
1954
(
Botwinnik
)
?
1957
(
Smyslow
)
?
1958
(
Botwinnik
)
?
1960
(
Tal
)
?
1961
(
Botwinnik
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?
1963
,
1966
(
Petrosjan
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?
1969
(
Spasski
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?
1972
(
Fischer
)
?
1975
,
1978
,
1981
(
Karpow
)
?
1984
(abgebrochen)
?
1985
,
1986
,
1987
,
1990
(
Kasparow
)
|
1993?2005
|
|
seit 2006
|
2006
(
Kramnik
)
?
2007
,
2008
,
2010
,
2012
(
Anand
)
?
2013
,
2014
,
2016
,
2018
,
2021
(
Carlsen
)
?
2023
(
Ding
)
,
2024
|