Garlande

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Die Familie Garlande , lat. Garlanda , dt. auch Garland , spielt in der ersten Halfte des 12. Jahrhunderts im Konigreich Frankreich eine wesentliche Rolle, gelingt es doch mehreren Geschwistern dieser Familie gleichzeitig, in hochste Hofamter aufzusteigen und damit die Politik in der Krondomane entscheidend zu beeinflussen.

Die Ursprunge der Politiker-Familie Garlande, vermutlich eine Seitenlinie des Geschlechts der Garlandes von Garlande-en-Brie , liegen weitgehend im Dunklen. Uber die Vorgeneration der politisch so erfolgreichen Garlande-Sohne herrscht reichlich Konfusion. Ihr Vater wird in unterschiedlichen Publikationen z. T. als Gilbert I., z. T. als Adam pincerna , in anderen Genealogien auch als Wilhelm I., Herrn von Chantilly, bezeichnet. Es gibt daruber keine Sicherheit, allerdings weisen Urkunden aus Saint-Martin-des-Champs einen gewissen Adam als Vater und einen Alberich als weiteren Vorfahren aus. Ungewohnlich erscheint, das zwei der Garlande-Bruder gleichzeitig den Namen Gilbert getragen haben. Vielleicht gab dies Anlass zur Namensverwechslung mit dem Vater. [1]

Das Stammschloss der Politiker Garlande liegt in Livry-en-l’Aunoye , spater gehort die Burg Gournay-sur-Marne zu ihrem Fundus. Der Herr von Garlande und seine Sohne schaffen aus unbedeutenden Anfangen heraus den Aufstieg in die hochsten Hofamter: Der Vater ist zunachst koniglicher Mundschenk, sein Sohn Gilbert avanciert um 1100 unter Konig Philipp I. zum Seneschall von Frankreich . Es gelingt dem Senior, in seiner Nachfolge auch seine weiteren Sohne am Hof zu etablieren: Nach seinem Tod im Jahr 1101 folgt ihm Anselm von 1101 bis 1104 und 1107 bis 1118 ins Amt. Anselm wird ab 1108 bis 1118 Seneschall, danach sein Bruder Wilhelm fur 2 Jahre. Bruder Gilbert Paganus ist unter Konig Ludwig VI. vom 1112 bis 1127 koniglicher Mundschenk. Am Weitesten avanciert der Sohn Stephan von Garlande , er ist von 1108 bis 1127 und dann wieder von 1132 bis 1137 Kanzler, von 1120 bis 1127 auch Seneschall. Daneben ist er hochrangiger Kleriker, vorubergehend Bischof von Beauvais, ab 1104 Archidiakon von Paris, ab 1111 Dekan von Sainte-Genevieve bei Paris und spater auch in mehreren Kirchen in Orleans, Sens und Etampes.

Wichtige Vertreter

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  • Genealogie der Familie Garlande ( Memento vom 3. Januar 2008 im Internet Archive ) (franzosisch)
  1. Vgl.: Eric Bournazel: Le gouvernement capetien au XIIe siecle, 1108?1180 . PUF, Paris 1975, S. 35?40.