Gargano

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Gargano

Gargano fotografiert aus der ISS (2011)
Geographische Lage
Karte von Gargano
Karte von Gargano
Koordinaten 41° 46′  N , 15° 55′  O Koordinaten: 41° 46′  N , 15° 55′  O
Gewasser 1 Adria
Flache 2?015 km²

Der Gargano [ gar'gaːno ] ist ein nordliches Vorgebirge Apuliens an der Ostkuste Italiens . Die in die Adria hineinragende Halbinsel wird auch als der Sporn des italienischen Stiefels bezeichnet. Das Gebiet ist etwa 2015  km² groß. Hochste Erhebung ist der Monte Calvo (1056 m). In der Verwaltung wird der Gargano der Provinz Foggia zugeordnet, die in der Region Apulien liegt. Zwei Sußwasserseen, der Lago di Lesina und der Lago di Varano , sind Teil des landschaftlich sehr reizvollen Gebietes. Der Nationalpark Gargano , mit der Foresta Umbra , bietet Besuchern interessante Einblicke in das Leben von Wildtieren. Dort gedeihen neben Buchen, Eichen und Ahorn auch 60 Prozent der europaischen Orchideenarten. In Gehegen werden die letzten 100 Garganischen Rehbocke vor dem Aussterben bewahrt.

Bekannt wurde der Gargano in jungerer Zeit durch den Kapuziner Pio von Pietrelcina , dem zahlreiche Wunder zugeschrieben werden. Pater Pio wirkte in San Giovanni Rotondo am Sudfuß des Gargano. Trotz anhaltenden Kontroversen um Personlichkeit und Wirken ist der Ort eine beliebte Wallfahrtsstatte. 2004 wurde eine eigene Wallfahrtsbasilika errichtet.

Bereits seit dem fruhen Mittelalter stellt die Ortschaft Monte Sant’Angelo als Anziehungspunkt fur zahlreiche Pilger, darunter Kaiser, Papste, Kreuzritter und zahlreiche Heilige (u. a. Franz von Assisi ) bis hinauf in unsere heutige Zeit (u. a. Papst Johannes Paul II. ) ein besonderes Schmuckstuck auf dem Monte Gargano dar. Die Michaelsgrotte dort ( UNESCO-Weltkulturerbe ) stellt das alteste Michaelsheiligtum des Abendlandes dar und vermag auch heute noch ihre Besucher zu beeindrucken.

Die Isole Tremiti , bestehend aus drei der Kuste vorgelagerten Inseln mit der Große von zusammen 3 km², werden ebenfalls dem Gargano zugerechnet.

Der Gargano ist in der Palaozoologie bekannt fur seine besonderen fossilen Nachweise ausgestorbener Wirbeltiere. Eine bis zum mittleren Miozan bestehende Landbrucke zwischen Gargano und dem Festland sank vor etwa 14,8 Millionen Jahren. [1] Die Wirbeltierfauna war auf der entstandenen Insel infolgedessen 7 Millionen Jahre vom Festland isoliert [1] und entwickelte einen hohen Reichtum an Endemiten sowie einige Beispiele fur Inselgigantismus .

Folgende Gattungen und Arten waren auf der Palao-Insel Gargano beheimatet (Auswahl):

Commons : Gargano  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Gargano  ? Reisefuhrer

Einzelnachweise

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  1. a b Paul P.A. Mazza und Marco Rustioni: Processes of island colonization by Oligo?Miocene land mammals in the central Mediterranean: New data from Scontrone (Abruzzo, Central Italy) and Gargano (Apulia, Southern Italy) Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology 267 (3?4), 2008, S. 208?215, doi:10.1016/j.palaeo.2008.06.018