Gabriel Bergier
(* Januar
1659
in
Lausanne
; †
2. Februar
1736
ebenda) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und
Hochschullehrer
.
Gabriel Bergier war der Sohn des
Politikers
Jean-Pierre Bergier (1634?1712).
[1]
Er war seit 1682 mit Marie, Tochter des Theologieprofessors Elie (auch Elias)
[2]
Merlat (1634?1705),
[3]
verheiratet. Von seinen Kindern ist namentlich bekannt:
Sein Enkel war der Mathematiker und Philosoph
Louis de Treytorrens
und sein Neffe war
Jean-Pierre Bergier
, der den
Freiheitskampfer
Major
Jean Daniel Abraham Davel
auf den
Richtplatz
am 24. April 1723 in
Vidy
begleitete.
Gabriel Bergier
immatrikulierte
sich zu einem Theologiestudium an der
Akademie Lausanne
und setzte sein Studium spater an der
Academie de Geneve
und 1680 an der
Universitat Orleans
[5]
fort; 1682 erfolgte seine
Ordination
.
1691 wurde er als Professor fur
Hebraisch
an die Akademie Lausanne berufen und war von 1696 bis 1699 deren
Rektor
.
Weil er von
liberaler
Gesinnung war, schutzte er 1696 den
Pietisten
Daniel Crespin (1641?1716)
[6]
und 1698 eine Gruppe von Studenten, die dem
Arminianismus
zuneigten. Diese Haltung hatte jedoch seine Entlassung von der Akademie und seine Versetzung auf die Stelle des Ersten Pfarrers von Lausanne zur Folge; dort wirkte er von 1700
[7]
bis zu seinem Tod 1736.
Gabriel Bergier arbeitete an der Reform der kirchlichen
Institutionen
und war an der Einfuhrung von
liturgischen
Gottesdiensten sowie an einem neuen
Psalter
beteiligt. Von 1717 an war er an der Auseinandersetzung um den
Consensus Helveticus
beteiligt
[8]
und
inspirierte
die gemassigte Richtung durch mehrere Schriften.
Die Anklage, er habe in einer Predigt am Tag nach der
Hinrichtung
des
aufstandischen
Majors Jean Daniel Abraham Davel am 24. April 1723 dessen Verdienste gepriesen, wurde nach Uberprufung des Textes durch
Bern
fallen gelassen.
- ↑
Fabienne Abetel-Beguelin:
Jean-Pierre Bergier.
In:
Historisches Lexikon der Schweiz
.
28. April 2004
, abgerufen am
14. Oktober 2020
.
- ↑
Neu-vermehrtes historisch-und geographisches allgemeines Lexicon in welchem das Leben, die Thaten der Patriarchen, Propheten, wie nicht weniger derer Kayser, Koenige, und Staats-Ministern; ingleichem ausfurliche Nachrichten von den ansehnlichsten Graflichen, Adelichen und endlichen die Beschreibung der Kayserthuemern, Konigreiche, in welcher das von Jacob Christoff Beck, August Johann Burtorff, verfertigte supplement Erster (- Sechster) Theil: Me-Ro
. bey Johannes Christ sel. Wittib, 1744 (
Google Books
[abgerufen am 14. Oktober 2020]).
- ↑
Toni Cetta:
Elie Merlat.
In:
Historisches Lexikon der Schweiz
.
5. November 2008
, abgerufen am
14. Oktober 2020
.
- ↑
Karin Marti-Weissenbach:
Francois-Frederic de Treytorrens.
In:
Historisches Lexikon der Schweiz
.
5. Marz 2012
, abgerufen am
14. Oktober 2020
.
- ↑
Anzeiger fur schweizerische Geschichte und Altertumskunde
. 1874 (
google.de
[abgerufen am 14. Oktober 2020]).
- ↑
Gilbert Marion:
Daniel Crespin.
In:
Historisches Lexikon der Schweiz
.
16. Marz 2004
, abgerufen am
14. Oktober 2020
.
- ↑
Hans Jacob Leu:
Allgemeines Helvetisches, Eydgenossisches oder Schweitzerisches Lexicon
. Dengler, 1756 (
eingeschrankte Vorschau
in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. Oktober 2020]).
- ↑
Emidio Campi:
Heinrich Bullinger
. Theologischer Verlag Zurich, 2007,
ISBN 978-3-290-17387-6
(
google.de
[abgerufen am 14. Oktober 2020]).