Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand (Film)

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Film
Titel Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1979
Lange 103 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Wolfgang Liebeneiner
Harald Reinl (Action-Regie)
Drehbuch Wolfgang Liebeneiner
Produktion Theo Maria Werner
Musik Ernst Brandner
Kamera Ernst W. Kalinke
Schnitt Annemarie Rokoss
Besetzung

Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand ist ein deutscher Spielfilm von Wolfgang Liebeneiner aus dem Jahre 1979 mit Raimund Harmstorf in der Titelrolle.

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zur Zeit der Bauernkriege gerat der freie Ritter Gotz von Berlichingen in eine heftige Fehde mit dem Bischof von Bamberg , weil dieser einen seiner Knechte gefangen halt und foltern lasst. Daraufhin nimmt Gotz Adelbert von Weislingen gefangen, einen Jugendfreund im bischoflichen Dienst. Auf der Burg Jagsthausen versucht Gotz ihn davon zu uberzeugen, sich auf seine Seite zu schlagen. Um das neue Treuebundnis zu besiegeln, verlobt sich Adelbert mit Maria, der Schwester Berlichingens. Der Bischof entsendet daraufhin seinen Sekretar Liebetraut, der Weislingen davon uberzeugen soll, nach Bamberg zuruckzukehren. Weislingen kehrt ?probeweise“ in die Bischofsresidenz zuruck und verliebt sich dort in die junge Adelige Adelheid von Walldorf. Schließlich kehrt er in die bischoflichen Dienste zuruck und heiratet Adelheid.

Daraufhin eskaliert die Situation. Gotz von Berlichingen verspricht nunmehr seine Schwester dem einflussreichen Ritter Franz von Sickingen und uberfallt reiche Kaufleute als Repressalie fur die Gefangennahme eines seiner Reiter. Von Weislingen beeinflusst, belegt Kaiser Maximilian Ritter Gotz mit der Reichsacht und lasst diesen von einem eigens aufgestellten Heer verfolgen. Gotz verschanzt sich mit seinen Getreuen in seiner Burg und wird belagert. Schließlich ergibt er sich der Ubermacht, handelt aber zuvor einen freien Abzug aus, an den sich der Gegner nicht halt. In der Hand seiner Feinde, wird Gotz im Rathaus von Heilbronn vor Gericht gestellt. Er beteuert seine Unschuld. Sein Schwager in spe, Sickingen, befreit ihn in einem Handstreich, als er mit seinen Mannern im Rathaus erscheint und die Ratsherren gefangen nimmt.

Bald gerat das Land in schweren Aufruhr. Aufstandische Bauern wollen Gotz von Berlichingen nach den folgenden, schweren Ausschreitungen zu ihrem Hauptmann machen. Er lasst sich dazu uberreden, besteht aber darauf, fortan keine Gewalt mehr ausuben zu wollen. Doch seine Mannen halten sich nicht daran. Als wenig spater die Stadt Miltenberg uberfallen und niedergebrannt wird, gerat Berlichingen in die Hande der Reiter Adelbert von Weislingens. Dessen Frau will sich derweil von ihm losen, um sich dem designierten Kaiser Philipp anzunahern. Weislingens Knappe Franz ist Adelheids Geliebter geworden und ihr horig. Auf ihren Wunsch hin vergiftet er Weislingen. Verzweifelt uber sein Tun, nimmt der Knappe sich anschließend das Leben. Adelheid wird von einem Femegericht wegen Ehebruchs und Mordes zum Tode verurteilt. Der bei der Festnahme schwer verletzte und durch die ihm widerfahrene Ungerechtigkeit gebrochene Gotz erwartet inzwischen sein Schicksal im Kerkerturm zu Heilbronn. Marie konnte Weislingen in der Nacht des Giftmordes aber noch dazu bringen, das Todesurteil gegen ihren Bruder aufzuheben. So stirbt Gotz, umgeben von seiner Frau und seiner Schwester, zwar trotzdem an seinen Verletzungen, hat sich aber am Ende wieder mit der Welt ausgesohnt.

Produktionsnotizen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dem Film lag das gleichnamige Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe zugrunde.

Wahrend Regisseur Liebeneiner sich um die Schauspielerfuhrung kummerte, uberließ er dem Kollegen Harald Reinl die Regie der Action-Sequenzen.

Die Dreharbeiten fanden vom 17. Juli bis 7. September 1978 statt. Gedreht wurde insgesamt an 38 Tagen. Drehorte waren Lungau in Osterreich sowie bei Zagreb in Jugoslawien . Der Film wurde am 21. Dezember 1978 fertiggestellt und passierte die FSK am 4. bzw. am 12. Januar 1979. Die Urauffuhrung fand am 19. Januar 1979 in Hamburg (drei Kinos), Munster und Pforzheim statt. Der Film, produziert von drei Munchner Firmen und dem Bayerischen Rundfunk , entstand in Zusammenarbeit mit der jugoslawischen Jadran-Film.

Die Filmbauten entwarf Nino Borghi , die Kostume Heidi Wujek . Fritz Baader assistierte seinem langjahrigen Lehrmeister, dem Kameramann Ernst W. Kalinke . Reinl setzte als Regisseur des zweiten Teams uber 200 Statisten fur die Kampfszenen ein.

Kritik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Lexikon des Internationalen Films schrieb ?Der biederkonventionelle Film Liebeneiners ist naturlich weniger an einem politischen und sozialen Zeitbild des Mittelalters als an aufwendigen Actionszenen interessiert.“ [1]

Das große Personenlexikon des Films nannte den Film eine ?einzig auf außere Schauwerte abzielende[n] Verfilmung von Goethes Mittelalter-Drama“ [2]

Cinema bezeichnete Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand als eine ?weitgehend wortgetreue Verfilmung der Goethe-Vorlage“. [3]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Klaus Brune (Red.): Lexikon des Internationalen Films Band 3, S. 1388. Reinbek bei Hamburg 1987.
  2. Kay Weniger : Das große Personenlexikon des Films . Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostumbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F ? H. Barry Fitzgerald ? Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3 , S. 540.
  3. Cinema, Ausgabe Nr. 9 vom Februar 1979, S. 42