Fußball-Europameisterschaft 2000
|
UEFA EURO 2000
|
|
Anzahl Nationen
|
16
(von 51 Bewerbern)
|
Europameister
|
Frankreich
Frankreich
(2. Titel)
|
Austragungsort
|
Belgien
Belgien
Niederlande
Niederlande
|
Eroffnungsspiel
|
10. Juni 2000 in
Brussel
|
Endspiel
|
2. Juli 2000 in
Rotterdam
|
Spiele
|
31
|
Tore
|
85
(⌀: 2,74 pro Spiel)
|
Zuschauer
|
1.122.833
(⌀: 36.220 pro Spiel)
|
Torschutzenkonig
|
Jugoslawien Bundesrepublik 1992
Savo Milo?evi?
Niederlande
Patrick Kluivert
(je 5 Tore)
|
Bester Spieler
|
Frankreich
Zinedine Zidane
|
Gelbe Karten
|
122
(⌀: 3,94 pro Spiel)
|
Gelb-Rote Karten
|
5
(⌀: 0,16 pro Spiel)
|
Rote Karten
|
4
(⌀: 0,13 pro Spiel)
|
←
England 1996
|
Die Endrunde der 11.
Fußball-Europameisterschaft
2000
(offiziell
UEFA
EURO 2000
) wurde vom 10. Juni bis zum 2. Juli 2000 in
Belgien
und den
Niederlanden
ausgetragen. Damit waren die Spiele zum ersten Mal auf zwei Gastgeber aufgeteilt.
Europameister wurde der
amtierende Weltmeister
Frankreich
im Finale in
Rotterdam
gegen
Italien
durch ein
Golden Goal
in der 103. Minute von
David Trezeguet
.
Belgien
scheiterte bereits in der Gruppenphase, die
Niederlande
im Halbfinale an Italien. Titelverteidiger
Deutschland
scheiterte ebenso in der Gruppenphase. Die
Schweiz
und
Osterreich
waren bereits in der Qualifikation ausgeschieden. Torschutzenkonige wurden der
Jugoslawe
Savo Milo?evi?
und der Niederlander
Patrick Kluivert
mit jeweils funf Toren.
Neben der Gemeinschaftskandidatur Belgien/Niederlande wurden Bewerbungen von Spanien und Osterreich fur die Ausrichtung des Turniers eingereicht.
In Gruppe 3 traf
Deutschland
auf die
Turkei
,
Finnland
,
Nordirland
und
Moldawien
. Vor Beginn der Qualifikation trat Bundestrainer
Berti Vogts
nach der erfolglosen
Fußball-Weltmeisterschaft 1998
zuruck und wurde durch
Erich Ribbeck
ersetzt. Das erste Pflichtspiel unter dem neuen Trainer ging mit 0:1 gegen die Turkei verloren. Die deutsche Mannschaft qualifizierte sich trotzdem als Gruppenerster.
In Gruppe 6 spielte
Osterreich
gegen
Spanien
,
Israel
,
Zypern
und
San Marino
. Wahrend der Qualifikation erlitt die Mannschaft mit dem 0:9 gegen Spanien eine ihrer hochsten Niederlagen. Die Mannschaft erreichte zwar am Ende genau so viele Punkte wie Israel, die 0:5-Niederlage in Tel Aviv gegen den direkten Kontrahenten verhinderte jedoch die Qualifikation.
In Gruppe 1 konnte die
Schweiz
ihren Erfolg von
1996
nicht wiederholen. Zusammen mit
Danemark
wurde mit 14 Punkten der Rang 2 hinter
Italien
(15 Punkte) belegt. Danemark hatte zwar das schlechtere Torverhaltnis, aber die bessere Bilanz aus dem direkten Vergleich. Die Schweiz schied somit aus.
Die Europameisterschaft 2000 wurde in acht Stadien ausgetragen, von denen sich vier in Belgien und vier in den Niederlanden befanden. Von den 31 Spielen wurden 15 in Belgien und 16 in den Niederlanden ausgetragen.
Pl.
|
Land
|
Sp.
|
S
|
U
|
N
|
Tore
|
Diff.
|
Punkte
|
1.
|
Portugal
Portugal
|
3
|
3
|
0
|
0
|
00
7:2
00
|
+5
|
0
9
|
2.
|
Rumanien
Rumanien
|
3
|
1
|
1
|
1
|
00
4:4
00
|
±0
|
0
4
|
3.
|
England
England
|
3
|
1
|
0
|
2
|
00
5:6
00
|
?1
|
0
3
|
4.
|
Deutschland
Deutschland
|
3
|
0
|
1
|
2
|
00
1:5
00
|
?4
|
0
1
|
|
|
|
|
12. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Luttich
|
Deutschland
|
?
|
Rumanien
|
1:1 (1:1)
|
12. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Eindhoven
|
Portugal
|
?
|
England
|
3:2 (2:2)
|
17. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Arnheim
|
Rumanien
|
?
|
Portugal
|
0:1 (0:0)
|
17. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Charleroi
|
England
|
?
|
Deutschland
|
1:0 (0:0)
|
20. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Charleroi
|
England
|
?
|
Rumanien
|
2:3 (2:1)
|
20. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Rotterdam
|
Portugal
|
?
|
Deutschland
|
3:0 (1:0)
|
Im Vorfeld kam es bereits zu Auseinandersetzungen innerhalb der deutschen Mannschaft. Es gab eine Oppositionsgruppe gegen den Trainer
Erich Ribbeck
, und das erste Spiel gegen die vermeintlich schwachste Mannschaft der Vorrundengruppe A, Rumanien, zeigte, dass sich hier keine Einheit auf dem Platz prasentieren wurde. Die Rumanen gingen bereits in der 5. Minute durch
Viorel Moldovan
in Fuhrung.
Mehmet Scholl
konnte noch in der 28. Minute mit einem Fernschuss den Ausgleich erzielen, dem einzigen deutschen Tor dieses Turniers. Weitaus starker eingeschatzt wurden die Englander und Portugiesen. England gegen Portugal galt gleich als eines der besten Spiele dieser EM. England ging mit 2:0 durch
Paul Scholes
und
Steve McManaman
in Fuhrung. Beide Tore wurden durch
David Beckham
vorbereitet. Die Portugiesen schlugen zuruck, und ein Schuss aus 35 m Entfernung von
Luis Figo
brachte Portugal wieder ins Spiel.
Joao Pinto
erzielte noch vor der Pause den Ausgleich und
Nuno Gomes
in der zweiten Halbzeit den Siegtreffer.
Der ?Klassiker“
England ? Deutschland
folgte. Die Deutschen galten als kampferisch starker als noch gegen Rumanien, und
Sebastian Deisler
erhielt gute Kritiken. Doch England gewann durch ein Tor von
Alan Shearer
. Portugal war bereits fur das Viertelfinale qualifiziert und trat gegen Deutschland mit einer B-Elf an. Die Deutschen mussten auf einen Sieg der Rumanen hoffen und selbst gewinnen, um ins Viertelfinale einzuziehen. Aber die deutsche Mannschaft verlor mit 0:3 gegen Portugal. Alle drei Tore erzielte
Sergio Conceicao
. Rumanien gewann mit 3:2 gegen England. Deutschland und England, zwei Großen des internationalen Fußballs, waren damit bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Mit dem Vorrundenaus endete die Amtszeit von Ribbeck.
Rekordnationalspieler
Lothar Matthaus
, der seit 1980 fur die A-Auswahl aktiv war, bestritt sein letztes von 150 Landerspielen.
Pl.
|
Land
|
Sp.
|
S
|
U
|
N
|
Tore
|
Diff.
|
Punkte
|
1.
|
Italien
Italien
|
3
|
3
|
0
|
0
|
00
6:2
00
|
+4
|
0
9
|
2.
|
Turkei
Turkei
|
3
|
1
|
1
|
1
|
00
3:2
00
|
+1
|
0
4
|
3.
|
Belgien
Belgien
|
3
|
1
|
0
|
2
|
00
2:5
00
|
?3
|
0
3
|
4.
|
Schweden
Schweden
|
3
|
0
|
1
|
2
|
00
2:4
00
|
?2
|
0
1
|
|
|
|
|
10. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Brussel
|
Belgien
|
?
|
Schweden
|
2:1 (1:0)
|
11. Juni 2000 um 14:30 Uhr in Arnheim
|
Turkei
|
?
|
Italien
|
1:2 (0:0)
|
14. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Brussel
|
Italien
|
?
|
Belgien
|
2:0 (1:0)
|
15. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Eindhoven
|
Schweden
|
?
|
Turkei
|
0:0
|
19. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Brussel
|
Turkei
|
?
|
Belgien
|
2:0 (1:0)
|
19. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Eindhoven
|
Italien
|
?
|
Schweden
|
2:1 (1:0)
|
Gastgeber Belgien konnte zwar sein Eroffnungsspiel gegen Schweden gewinnen, doch galten Italien und die Turkei als die spielerisch besten Mannschaften dieser Gruppe und zogen ins Viertelfinale ein.
Hakan ?ukur
sorgte mit zwei Treffern im entscheidenden Spiel dieser Gruppe um Platz 2 gegen Belgien fur den bis dahin großten Erfolg im turkischen Fußball.
Pl.
|
Land
|
Sp.
|
S
|
U
|
N
|
Tore
|
Diff.
|
Punkte
|
1.
|
Spanien
Spanien
|
3
|
2
|
0
|
1
|
00
6:5
00
|
+1
|
0
6
|
2.
|
Jugoslawien Bundesrepublik 1992
Jugoslawien
|
3
|
1
|
1
|
1
|
00
7:7
00
|
±0
|
0
4
|
3.
|
Norwegen
Norwegen
|
3
|
1
|
1
|
1
|
00
1:1
00
|
±0
|
0
4
|
4.
|
Slowenien
Slowenien
|
3
|
0
|
2
|
1
|
00
4:5
00
|
?1
|
0
2
|
Fur die Platzierung 2 und 3 ist der
direkte Vergleich
maßgeblich.
|
|
|
|
|
13. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Rotterdam
|
Spanien
|
?
|
Norwegen
|
0:1 (0:0)
|
13. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Charleroi
|
Jugoslawien
|
?
|
Slowenien
|
3:3 (0:1)
|
18. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Amsterdam
|
Slowenien
|
?
|
Spanien
|
1:2 (0:1)
|
18. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Luttich
|
Norwegen
|
?
|
Jugoslawien
|
0:1 (0:1)
|
21. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Brugge
|
Jugoslawien
|
?
|
Spanien
|
3:4 (1:1)
|
21. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Arnheim
|
Slowenien
|
?
|
Norwegen
|
0:0
|
Nach dem 1:0-Erfolg des vermeintlichen Außenseiters Norwegen gegen den vermeintlichen Turnierfavoriten Spanien kam es im zweiten Spiel zu einem Match zwischen Neuling Slowenien und Jugoslawien, jedoch reichten den Slowenen zwei Tore ihres Stars
Zlatko Zahovi?
und ein Treffer von
Miran Pavlin
zur 3:0-Fuhrung nicht zum Sieg. Jugoslawien konnte trotz Unterzahl innerhalb von sechs Minuten auf 3:3 ausgleichen. Auch im Spiel gegen Spanien kam es zu einem Torfestival mit jugoslawischer Beteiligung.
Slobodan Komljenovi?
erzielte im Spiel gegen Spanien in der 75. Minute das 3:2 fur Jugoslawien, doch ein Elfmeter von
Gaizka Mendieta
und ein weiterer Treffer durch
Alfonso
in der Nachspielzeit brachten die Iberer ins Viertelfinale. Norwegen hatte ein Sieg gegen Slowenien im letzten Gruppenspiel fur den Viertelfinaleinzug gereicht, durch das torlose Unentschieden behielten aber die Jugoslawen aufgrund des gewonnenen
direkten Vergleichs
die Oberhand.
Pl.
|
Land
|
Sp.
|
S
|
U
|
N
|
Tore
|
Diff.
|
Punkte
|
1.
|
Niederlande
Niederlande
|
3
|
3
|
0
|
0
|
00
7:2
00
|
+5
|
0
9
|
2.
|
Frankreich
Frankreich
|
3
|
2
|
0
|
1
|
00
7:4
00
|
+3
|
0
6
|
3.
|
Tschechien
Tschechien
|
3
|
1
|
0
|
2
|
00
3:3
00
|
±0
|
0
3
|
4.
|
Danemark
Danemark
|
3
|
0
|
0
|
3
|
00
0:8
00
|
?8
|
0
0
|
|
|
|
|
11. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Brugge
|
Frankreich
|
?
|
Danemark
|
3:0 (1:0)
|
11. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Amsterdam
|
Niederlande
|
?
|
Tschechien
|
1:0 (0:0)
|
16. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Brugge
|
Tschechien
|
?
|
Frankreich
|
1:2 (1:1)
|
16. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Rotterdam
|
Danemark
|
?
|
Niederlande
|
0:3 (0:0)
|
21. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Amsterdam
|
Frankreich
|
?
|
Niederlande
|
2:3 (2:1)
|
21. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Luttich
|
Danemark
|
?
|
Tschechien
|
0:2 (0:0)
|
Gastgeber Niederlande traf in einer als stark eingeschatzten Gruppe im ersten Spiel auf Vize-Europameister Tschechien. Die tschechische Mannschaft um ihren Star
Pavel Nedv?d
war uber weite Strecken das bessere Team, doch die Niederlander verwandelten einen umstrittenen Elfmeter in der 89. Minute durch
Frank de Boer
zum 1:0-Sieg. Als Frankreich das zweite Spiel gegen Tschechien gewann und die Niederlander gegen Danemark siegten, war das Weiterkommen der beiden Favoriten bereits gesichert. Durch den 3:2-Erfolg gegen Weltmeister Frankreich errang der Gastgeber den Gruppensieg. Danemark schied ohne Tor und ohne Punkt als schlechteste Mannschaft des Turniers aus.
|
Viertelfinale
|
|
Halbfinale
|
|
Finale
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
24. Juni ? Amsterdam
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Portugal
Portugal
|
2
|
|
28. Juni ? Brussel
|
|
Turkei
Turkei
|
0
|
|
|
Portugal
Portugal
|
1
|
|
25. Juni ? Brugge
|
|
|
|
Frankreich
Frankreich
|
2
1
|
|
|
Spanien
Spanien
|
1
|
|
|
2. Juli ? Rotterdam
|
|
Frankreich
Frankreich
|
2
|
|
|
Frankreich
Frankreich
|
2
1
|
|
24. Juni ? Brussel
|
|
|
|
|
Italien
Italien
|
1
|
|
Italien
Italien
|
2
|
|
29. Juni ? Amsterdam
|
|
|
Rumanien
Rumanien
|
0
|
|
|
Italien
Italien
|
2
0 (3)
2
|
|
|
25. Juni ? Rotterdam
|
|
|
|
Niederlande
Niederlande
|
0 (1)
|
|
|
Niederlande
Niederlande
|
6
|
|
|
|
Jugoslawien Bundesrepublik 1992
Jugoslawien
|
1
|
|
|
|
|
1
Sieg durch Golden Goal
2
Sieg im Elfmeterschießen
Das erste Viertelfinalspiel war in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel. Die Turken agierten aus einer organisierten Abwehr heraus, erst die rote Karte gegen
Alpay Ozalan
in der 29. Minute brachte die Turken aus ihrem Konzept.
Arif Erdem
verschoss in der 45. Minute einen Elfmeter, worauf die Portugiesen in der zweiten Halbzeit spielbestimmender wurden und durch zwei Tore ihres Sturmers
Nuno Gomes
gewannen.
Die Franzosen nutzten gegen die Spanier ihre wenigen Chancen durch
Zinedine Zidane
und
Youri Djorkaeff
bereits in der ersten Halbzeit. Zwischenzeitlich hatte
Gaizka Mendieta
per Elfmeter ausgeglichen. Der als sicher geltende Elfmeterschutze Mendieta vom
FC Valencia
war bereits ausgewechselt, als in der 90. Minute die Chance zum Ausgleich per Elfmeter kam,
Raul
vergab die Chance jedoch. Frankreich zog ins Halbfinale ein.
Italien war in diesem Spiel nie gefahrdet und entschied das Spiel bereits durch die Tore von
Francesco Totti
und
Filippo Inzaghi
in der ersten Halbzeit.
Gheorghe Hagi
ging in seinem letzten Landerspiel durch eine gelb-rote Karte vom Platz.
|
|
|
|
25. Juni 2000 um 18:00 Uhr in
Rotterdam
(
De Kuip
)
|
Niederlande
Niederlande
|
?
|
Jugoslawien Bundesrepublik 1992
Jugoslawien
|
6:1 (2:0)
|
Die Niederlande zeigten in
De Kuip
spektakularen Angriffsfußball und avancierten mit dem hochsten Sieg des Turniers endgultig zum Titelfavoriten. Sturmerstar
Patrick Kluivert
gelang dabei ein
Hattrick
.
Weltmeister Frankreich sah sich defensiv starken Portugiesen gegenuber, die mit Kontermoglichkeiten die Franzosen mehrfach gefahrdeten. So ging Portugal durch
Nuno Gomes
mit 1:0 in Fuhrung, der Ausgleich in der 51. Minute durch
Thierry Henry
brachte sie nicht von ihrem Weg ab. Sie hatten bis zum Schluss und in der Verlangerung die besseren Chancen. Kurz vor der Entscheidung hatte
Abel Xavier
per Kopf die Chance zum
Golden Goal
. Ebenfalls Abel Xavier bekam gegen Ende der Verlangerung bei einem Angriff der Franzosen kurz vor dem eigenen Tor den Ball an die Hand. Der (nach der EM zum Schiedsrichter des Turniers gewahlte) osterreichische Schiedsrichter
Gunter Benko
gab Elfmeter. Zidane verwandelte ihn und brachte damit den Weltmeister ins EM-Finale. Nach Spielende kam es zu Ausschreitungen unter den portugiesischen Spielern, sie bespuckten den osterreichischen Schiedsrichter und wurden fur mehrere Monate von der UEFA gesperrt. In diesem Spiel spielten mit
Luis Figo
und Zinedine Zidane zwei der zu dieser Zeit besten Fußballer der Welt gegeneinander und machten beide als Kapitan ihrer Mannschaften ein großes Spiel. Figo wurde spater zum wertvollsten Spieler des Turniers gewahlt und wechselte noch im selben Jahr fur die Ablosesumme von 60 Millionen
Euro
von
Barcelona
zu
Real Madrid
, wohin Zidane ihm ein Jahr spater folgte.
Das Spiel zwischen Italien und den Niederlanden war durch eine relativ große Zahl vergebener Elfmeter gekennzeichnet. Die italienische Mannschaft von Trainer
Dino Zoff
wurde in der 34. Minute durch die gelb-rote Karte an
Gianluca Zambrotta
in eine defensive Position gedrangt. Ihr Torwart
Francesco Toldo
hielt in der 39. Minute einen Elfmeter von
Frank de Boer
und machte viele Chancen der Niederlander zunichte.
Patrick Kluivert
vergab in der 62. Minute einen weiteren Elfmeter durch Schuss an den Innenpfosten.
Im anschließenden Elfmeterschießen traf von den Niederlandern lediglich
Patrick Kluivert
, der zuvor im Spiel vergeben hatte. Francesco Toldo hielt erneut die Elfmeter von Frank de Boer und
Paul Bosvelt
,
Jaap Stam
schoss uber das Tor und Italien gewann mit drei erzielten Elfmetertoren.
Italien war durch
Marco Delvecchio
in der 55. Minute mit 1:0 in Fuhrung gegangen. Kurz vor dem Schlusspfiff durch den schwedischen Schiedsrichter
Anders Frisk
erzielte
Sylvain Wiltord
in der 4. Minute der Nachspielzeit den Ausgleich. In der 103. Minute endete das Spiel durch ein
Golden Goal
. Der eingewechselte
David Trezeguet
machte mit einem Volleyschuss Frankreich nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft auch zum Europameister.
Einen solchen doppelten Gewinn schafften außer Frankreich nur zwei Mannschaften, Deutschland (1972 Europa- und 1974 Weltmeister) und Spanien (2008 Europa- und 2010 Weltmeister); die Spanier bauten diesen Rekord durch die Verteidigung ihres kontinentalen Titels 2012 aus.
Der Spielball der Fußball-Europameisterschaft 2000 war der
Terrestra Silverstream
, welcher mit seinem Namen und seinem Design fur die Flusse der Niederlande und Belgien steht.
Das offizielle Maskottchen des Turniers war
Benelucky
, was ein Wortspiel aus
Benelux
und ?lucky“ ist ? die Endung ?lucky“ sollte den teilnehmenden Nationalmannschaften ?viel Gluck“ wunschen.
Benelucky
ist ein Lowe-Teufel-Hybrid, dessen Mahne die Flaggenfarben beider Gastgeberlander tragt. Der Lowe ist das Emblem der niederlandischen Fußballnationalmannschaft und der Teufel der Spitzname der belgischen Fußballnationalmannschaft (die Mannschaft wird als die
?Roten Teufel“
bezeichnet).
Weil Europameister
Frankreich
bereits als Gastgeber des
FIFA-Konfoderationen-Pokal 2003
qualifiziert war, ging der Startplatz des Europameisters an Vizeeuropameister
Italien
. Italien sagte jedoch die Teilnahme ab.
Weil es kein Spiel um den 3. Platz zwischen den Niederlanden und Portugal gab, ging der Startplatz fur den Europameister beim FIFA-Konfoderationen-Pokal 2003 verloren. Zwar nahm der Europameister Frankreich am FIFA-Konfoderationen-Pokal 2003 teil, aber als Gastgeber, nicht als Europameister. Der Platz des Europameisters blieb vakant, die Halbfinalisten Niederlande und Portugal wurden ubersprungen und die Wildcard ging direkt an den Vizeweltmeister
Deutschland
.
Da auch Deutschland die Teilnahme am
FIFA-Konfoderationen-Pokal 2003
absagte, ging letztendlich der Weltmeisterschafts-Dritte
Turkei
an den Start. Hatte die Turkei ebenfalls verzichtet, ware
Sudkorea
als Weltmeisterschafts-Vierter nachgeruckt. Und bei einem Verzicht von Sudkorea hatte die FIFA den freien Platz per Wildcard uber die aktuelle
FIFA-Weltrangliste
vergeben.
Fabien Barthez
;
Laurent Blanc
,
Vincent Candela
,
Marcel Desailly
,
Frank Lebœuf
,
Bixente Lizarazu
,
Lilian Thuram
;
Didier Deschamps
,
Youri Djorkaeff
,
Christian Karembeu
,
Johan Micoud
,
Emmanuel Petit
,
Robert Pires
,
Patrick Vieira
,
Zinedine Zidane
;
Nicolas Anelka
,
Christophe Dugarry
,
Thierry Henry
,
David Trezeguet
,
Sylvain Wiltord
Trainer:
Roger Lemerre
Beste Torschutzen im gesamten Wettbewerb waren der Slowene
Zlatko Zahovi?
und Spanier
Raul
mit je 12 Toren, davon neun bzw. elf in der Qualifikation.
Als Spieler des Turniers wurde der franzosische Mittelfeldspieler
Zinedine Zidane
ausgezeichnet.
[1]
[2]
Die UEFA benannte insgesamt 13
Schiedsrichter
und 17 Schiedsrichter-Assistenten, um die Spiele bei der EURO zu leiten. Darunter befanden sich auch jeweils ein Schiedsrichter und ein Assistent aus dem Bereich des
Afrikanischen Fußballverbands
. Im Gegensatz zu vorherigen Turnieren bekamen sowohl die Assistenten als auch die 4. Offiziellen mehr Befugnisse den Schiedsrichter bei der Spielleitung zu unterstutzen.
Das
Eroffnungsspiel
leitete der deutsche Schiedsrichter
Markus Merk
, mit der Leitung des
Finales
wurde der Schwede
Anders Frisk
betraut.
Daneben benannte die UEFA vier Schiedsrichter, die ausschließlich als 4. Offizielle fungierten:
- ↑
UEFA EURO 2008 Information,
PDF
(7,57 MB), S. 88.
- ↑
EURO 2000: Alles, was ihr wissen musst
, de.uefa.com, 20. Februar 2020, abgerufen am 24. Marz 2021.