Fußball-Europameisterschaft 2000

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Fußball-Europameisterschaft 2000
UEFA EURO 2000
Anzahl Nationen 16  (von 51 Bewerbern)
Europameister Frankreich   Frankreich (2. Titel)
Austragungsort Belgien   Belgien
Niederlande   Niederlande
Eroffnungsspiel 10. Juni 2000 in Brussel
Endspiel 2. Juli 2000 in Rotterdam
Spiele 31
Tore 85  (⌀: 2,74 pro Spiel)
Zuschauer 1.122.833  (⌀: 36.220 pro Spiel)
Torschutzenkonig Jugoslawien Bundesrepublik 1992   Savo Milo?evi?
Niederlande   Patrick Kluivert (je 5 Tore)
Bester Spieler Frankreich   Zinedine Zidane
Gelbe Karten 122  (⌀: 3,94 pro Spiel)
Gelb-Rote Karten (⌀: 0,16 pro Spiel)
Rote Karten (⌀: 0,13 pro Spiel)
←  England 1996

Die Endrunde der 11. Fußball-Europameisterschaft 2000 (offiziell UEFA EURO 2000 ) wurde vom 10. Juni bis zum 2. Juli 2000 in Belgien und den Niederlanden ausgetragen. Damit waren die Spiele zum ersten Mal auf zwei Gastgeber aufgeteilt.

Europameister wurde der amtierende Weltmeister Frankreich im Finale in Rotterdam gegen Italien durch ein Golden Goal in der 103. Minute von David Trezeguet . Belgien scheiterte bereits in der Gruppenphase, die Niederlande im Halbfinale an Italien. Titelverteidiger Deutschland scheiterte ebenso in der Gruppenphase. Die Schweiz und Osterreich waren bereits in der Qualifikation ausgeschieden. Torschutzenkonige wurden der Jugoslawe Savo Milo?evi? und der Niederlander Patrick Kluivert mit jeweils funf Toren.

Vergabe [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Neben der Gemeinschaftskandidatur Belgien/Niederlande wurden Bewerbungen von Spanien und Osterreich fur die Ausrichtung des Turniers eingereicht.

Qualifikation der deutschsprachigen Mannschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Deutschland [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Gruppe 3 traf Deutschland auf die Turkei , Finnland , Nordirland und Moldawien . Vor Beginn der Qualifikation trat Bundestrainer Berti Vogts nach der erfolglosen Fußball-Weltmeisterschaft 1998 zuruck und wurde durch Erich Ribbeck ersetzt. Das erste Pflichtspiel unter dem neuen Trainer ging mit 0:1 gegen die Turkei verloren. Die deutsche Mannschaft qualifizierte sich trotzdem als Gruppenerster.

Osterreich [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Gruppe 6 spielte Osterreich gegen Spanien , Israel , Zypern und San Marino . Wahrend der Qualifikation erlitt die Mannschaft mit dem 0:9 gegen Spanien eine ihrer hochsten Niederlagen. Die Mannschaft erreichte zwar am Ende genau so viele Punkte wie Israel, die 0:5-Niederlage in Tel Aviv gegen den direkten Kontrahenten verhinderte jedoch die Qualifikation.

Schweiz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Gruppe 1 konnte die Schweiz ihren Erfolg von 1996 nicht wiederholen. Zusammen mit Danemark wurde mit 14 Punkten der Rang 2 hinter Italien (15 Punkte) belegt. Danemark hatte zwar das schlechtere Torverhaltnis, aber die bessere Bilanz aus dem direkten Vergleich. Die Schweiz schied somit aus.

Spielorte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Europameisterschaft 2000 wurde in acht Stadien ausgetragen, von denen sich vier in Belgien und vier in den Niederlanden befanden. Von den 31 Spielen wurden 15 in Belgien und 16 in den Niederlanden ausgetragen.

Belgien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Brussel Brugge
Fußball-Europameisterschaft 2000 (Belgien)
Fußball-Europameisterschaft 2000 (Belgien)
Spielorte 2000 in Belgien
Luttich Charleroi
Konig-Baudouin-Stadion Jan-Breydel-Stadion Stade Sclessin Stade du Pays de Charleroi
Kapazitat: 50.100 Kapazitat: 30.000 Kapazitat: 29.200 Kapazitat: 30.000
3 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
1 Halbfinale
3 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
3 Vorrundenspiele 3 Vorrundenspiele

Niederlande [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Amsterdam Rotterdam
Fußball-Europameisterschaft 2000 (Niederlande)
Fußball-Europameisterschaft 2000 (Niederlande)
Spielorte 2000 in den Niederlanden
Eindhoven Arnheim
Amsterdam Arena De Kuip PSV-Stadion GelreDome
Kapazitat: 53.000 Kapazitat: 51.200 Kapazitat: 35.100 Kapazitat: 29.600
3 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
1 Halbfinale
3 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
Finale
3 Vorrundenspiele 3 Vorrundenspiele

Teilnehmer [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
Deutschland   Deutschland ( Kader ) Belgien   Belgien ( Kader ) Spanien   Spanien ( Kader ) Frankreich   Frankreich ( Kader )
Rumanien   Rumanien ( Kader ) Schweden   Schweden ( Kader ) Norwegen   Norwegen ( Kader ) Danemark   Danemark ( Kader )
Portugal   Portugal ( Kader ) Turkei   Turkei ( Kader ) Jugoslawien Bundesrepublik 1992   Jugoslawien ( Kader ) Niederlande   Niederlande ( Kader )
England   England ( Kader ) Italien   Italien ( Kader ) Slowenien   Slowenien ( Kader ) Tschechien   Tschechien ( Kader )

Vorrunde [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Gruppe A [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Portugal Portugal  3  3  0  0 00 7:2 00  +5 0 9
 2. Rumanien Rumanien  3  1  1  1 00 4:4 00  ±0 0 4
 3. England England England  3  1  0  2 00 5:6 00  ?1 0 3
 4. Deutschland Deutschland  3  0  1  2 00 1:5 00  ?4 0 1
12. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Luttich
Deutschland ? Rumanien 1:1 (1:1)
12. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Eindhoven
Portugal ? England 3:2 (2:2)
17. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Arnheim
Rumanien ? Portugal 0:1 (0:0)
17. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Charleroi
England ? Deutschland 1:0 (0:0)
20. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Charleroi
England ? Rumanien 2:3 (2:1)
20. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Rotterdam
Portugal ? Deutschland 3:0 (1:0)

Im Vorfeld kam es bereits zu Auseinandersetzungen innerhalb der deutschen Mannschaft. Es gab eine Oppositionsgruppe gegen den Trainer Erich Ribbeck , und das erste Spiel gegen die vermeintlich schwachste Mannschaft der Vorrundengruppe A, Rumanien, zeigte, dass sich hier keine Einheit auf dem Platz prasentieren wurde. Die Rumanen gingen bereits in der 5. Minute durch Viorel Moldovan in Fuhrung. Mehmet Scholl konnte noch in der 28. Minute mit einem Fernschuss den Ausgleich erzielen, dem einzigen deutschen Tor dieses Turniers. Weitaus starker eingeschatzt wurden die Englander und Portugiesen. England gegen Portugal galt gleich als eines der besten Spiele dieser EM. England ging mit 2:0 durch Paul Scholes und Steve McManaman in Fuhrung. Beide Tore wurden durch David Beckham vorbereitet. Die Portugiesen schlugen zuruck, und ein Schuss aus 35 m Entfernung von Luis Figo brachte Portugal wieder ins Spiel. Joao Pinto erzielte noch vor der Pause den Ausgleich und Nuno Gomes in der zweiten Halbzeit den Siegtreffer.

Der ?Klassiker“ England ? Deutschland folgte. Die Deutschen galten als kampferisch starker als noch gegen Rumanien, und Sebastian Deisler erhielt gute Kritiken. Doch England gewann durch ein Tor von Alan Shearer . Portugal war bereits fur das Viertelfinale qualifiziert und trat gegen Deutschland mit einer B-Elf an. Die Deutschen mussten auf einen Sieg der Rumanen hoffen und selbst gewinnen, um ins Viertelfinale einzuziehen. Aber die deutsche Mannschaft verlor mit 0:3 gegen Portugal. Alle drei Tore erzielte Sergio Conceicao . Rumanien gewann mit 3:2 gegen England. Deutschland und England, zwei Großen des internationalen Fußballs, waren damit bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Mit dem Vorrundenaus endete die Amtszeit von Ribbeck. Rekordnationalspieler Lothar Matthaus , der seit 1980 fur die A-Auswahl aktiv war, bestritt sein letztes von 150 Landerspielen.

Gruppe B [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Italien Italien  3  3  0  0 00 6:2 00  +4 0 9
 2. Turkei Turkei  3  1  1  1 00 3:2 00  +1 0 4
 3. Belgien Belgien  3  1  0  2 00 2:5 00  ?3 0 3
 4. Schweden Schweden Schweden  3  0  1  2 00 2:4 00  ?2 0 1
10. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Brussel
Belgien ? Schweden 2:1 (1:0)
11. Juni 2000 um 14:30 Uhr in Arnheim
Turkei ? Italien 1:2 (0:0)
14. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Brussel
Italien ? Belgien 2:0 (1:0)
15. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Eindhoven
Schweden ? Turkei 0:0
19. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Brussel
Turkei ? Belgien 2:0 (1:0)
19. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Eindhoven
Italien ? Schweden 2:1 (1:0)

Gastgeber Belgien konnte zwar sein Eroffnungsspiel gegen Schweden gewinnen, doch galten Italien und die Turkei als die spielerisch besten Mannschaften dieser Gruppe und zogen ins Viertelfinale ein. Hakan ?ukur sorgte mit zwei Treffern im entscheidenden Spiel dieser Gruppe um Platz 2 gegen Belgien fur den bis dahin großten Erfolg im turkischen Fußball.

Gruppe C [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Spanien Spanien Spanien  3  2  0  1 00 6:5 00  +1 0 6
 2. Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Jugoslawien  3  1  1  1 00 7:7 00  ±0 0 4
 3. Norwegen Norwegen  3  1  1  1 00 1:1 00  ±0 0 4
 4. Slowenien Slowenien  3  0  2  1 00 4:5 00  ?1 0 2
Fur die Platzierung 2 und 3 ist der direkte Vergleich maßgeblich.
13. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Rotterdam
Spanien ? Norwegen 0:1 (0:0)
13. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Charleroi
Jugoslawien ? Slowenien 3:3 (0:1)
18. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Amsterdam
Slowenien ? Spanien 1:2 (0:1)
18. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Luttich
Norwegen ? Jugoslawien 0:1 (0:1)
21. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Brugge
Jugoslawien ? Spanien 3:4 (1:1)
21. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Arnheim
Slowenien ? Norwegen 0:0

Nach dem 1:0-Erfolg des vermeintlichen Außenseiters Norwegen gegen den vermeintlichen Turnierfavoriten Spanien kam es im zweiten Spiel zu einem Match zwischen Neuling Slowenien und Jugoslawien, jedoch reichten den Slowenen zwei Tore ihres Stars Zlatko Zahovi? und ein Treffer von Miran Pavlin zur 3:0-Fuhrung nicht zum Sieg. Jugoslawien konnte trotz Unterzahl innerhalb von sechs Minuten auf 3:3 ausgleichen. Auch im Spiel gegen Spanien kam es zu einem Torfestival mit jugoslawischer Beteiligung. Slobodan Komljenovi? erzielte im Spiel gegen Spanien in der 75. Minute das 3:2 fur Jugoslawien, doch ein Elfmeter von Gaizka Mendieta und ein weiterer Treffer durch Alfonso in der Nachspielzeit brachten die Iberer ins Viertelfinale. Norwegen hatte ein Sieg gegen Slowenien im letzten Gruppenspiel fur den Viertelfinaleinzug gereicht, durch das torlose Unentschieden behielten aber die Jugoslawen aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs die Oberhand.

Gruppe D [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Niederlande Niederlande Niederlande  3  3  0  0 00 7:2 00  +5 0 9
 2. Frankreich Frankreich Frankreich  3  2  0  1 00 7:4 00  +3 0 6
 3. Tschechien Tschechien  3  1  0  2 00 3:3 00  ±0 0 3
 4. Danemark Danemark  3  0  0  3 00 0:8 00  ?8 0 0
11. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Brugge
Frankreich ? Danemark 3:0 (1:0)
11. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Amsterdam
Niederlande ? Tschechien 1:0 (0:0)
16. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Brugge
Tschechien ? Frankreich 1:2 (1:1)
16. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Rotterdam
Danemark ? Niederlande 0:3 (0:0)
21. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Amsterdam
Frankreich ? Niederlande 2:3 (2:1)
21. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Luttich
Danemark ? Tschechien 0:2 (0:0)

Gastgeber Niederlande traf in einer als stark eingeschatzten Gruppe im ersten Spiel auf Vize-Europameister Tschechien. Die tschechische Mannschaft um ihren Star Pavel Nedv?d war uber weite Strecken das bessere Team, doch die Niederlander verwandelten einen umstrittenen Elfmeter in der 89. Minute durch Frank de Boer zum 1:0-Sieg. Als Frankreich das zweite Spiel gegen Tschechien gewann und die Niederlander gegen Danemark siegten, war das Weiterkommen der beiden Favoriten bereits gesichert. Durch den 3:2-Erfolg gegen Weltmeister Frankreich errang der Gastgeber den Gruppensieg. Danemark schied ohne Tor und ohne Punkt als schlechteste Mannschaft des Turniers aus.

Finalrunde [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Viertelfinale Halbfinale Finale
                   
24. Juni ? Amsterdam        
  Portugal Portugal   2
28. Juni ? Brussel
  Turkei Turkei  0  
  Portugal Portugal  1
25. Juni ? Brugge
      Frankreich Frankreich Frankreich   2 1  
  Spanien Spanien Spanien  1
2. Juli ? Rotterdam
  Frankreich Frankreich Frankreich   2  
  Frankreich Frankreich Frankreich   2 1
24. Juni ? Brussel    
    Italien Italien  1
  Italien Italien   2
29. Juni ? Amsterdam
  Rumanien Rumanien  0  
  Italien Italien   2 0 (3) 2  
25. Juni ? Rotterdam
      Niederlande Niederlande Niederlande  0 (1)  
  Niederlande Niederlande Niederlande   6
  Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Jugoslawien  1  
 

1 Sieg durch Golden Goal
2 Sieg im Elfmeterschießen

Viertelfinale [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

24. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Amsterdam ( Amsterdam Arena )
Portugal   Portugal ? Turkei  Turkei 2:0 (1:0)

Das erste Viertelfinalspiel war in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel. Die Turken agierten aus einer organisierten Abwehr heraus, erst die rote Karte gegen Alpay Ozalan in der 29. Minute brachte die Turken aus ihrem Konzept. Arif Erdem verschoss in der 45. Minute einen Elfmeter, worauf die Portugiesen in der zweiten Halbzeit spielbestimmender wurden und durch zwei Tore ihres Sturmers Nuno Gomes gewannen.

25. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Brugge ( Jan-Breydel-Stadion )
Spanien Spanien Spanien ? Frankreich Frankreich  Frankreich 1:2 (1:2)

Die Franzosen nutzten gegen die Spanier ihre wenigen Chancen durch Zinedine Zidane und Youri Djorkaeff bereits in der ersten Halbzeit. Zwischenzeitlich hatte Gaizka Mendieta per Elfmeter ausgeglichen. Der als sicher geltende Elfmeterschutze Mendieta vom FC Valencia war bereits ausgewechselt, als in der 90. Minute die Chance zum Ausgleich per Elfmeter kam, Raul vergab die Chance jedoch. Frankreich zog ins Halbfinale ein.

24. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Brussel ( Konig-Baudouin-Stadion )
Italien   Italien ? Rumanien  Rumanien 2:0 (2:0)

Italien war in diesem Spiel nie gefahrdet und entschied das Spiel bereits durch die Tore von Francesco Totti und Filippo Inzaghi in der ersten Halbzeit. Gheorghe Hagi ging in seinem letzten Landerspiel durch eine gelb-rote Karte vom Platz.

25. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Rotterdam ( De Kuip )
Niederlande Niederlande  Niederlande ? Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Jugoslawien 6:1 (2:0)

Die Niederlande zeigten in De Kuip spektakularen Angriffsfußball und avancierten mit dem hochsten Sieg des Turniers endgultig zum Titelfavoriten. Sturmerstar Patrick Kluivert gelang dabei ein Hattrick .

Halbfinale [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

28. Juni 2000 um 20:45 Uhr in Brussel ( Konig-Baudouin-Stadion )
Portugal  Portugal ? Frankreich Frankreich  Frankreich 1:2 n.GG (1:1, 1:0)

Weltmeister Frankreich sah sich defensiv starken Portugiesen gegenuber, die mit Kontermoglichkeiten die Franzosen mehrfach gefahrdeten. So ging Portugal durch Nuno Gomes mit 1:0 in Fuhrung, der Ausgleich in der 51. Minute durch Thierry Henry brachte sie nicht von ihrem Weg ab. Sie hatten bis zum Schluss und in der Verlangerung die besseren Chancen. Kurz vor der Entscheidung hatte Abel Xavier per Kopf die Chance zum Golden Goal . Ebenfalls Abel Xavier bekam gegen Ende der Verlangerung bei einem Angriff der Franzosen kurz vor dem eigenen Tor den Ball an die Hand. Der (nach der EM zum Schiedsrichter des Turniers gewahlte) osterreichische Schiedsrichter Gunter Benko gab Elfmeter. Zidane verwandelte ihn und brachte damit den Weltmeister ins EM-Finale. Nach Spielende kam es zu Ausschreitungen unter den portugiesischen Spielern, sie bespuckten den osterreichischen Schiedsrichter und wurden fur mehrere Monate von der UEFA gesperrt. In diesem Spiel spielten mit Luis Figo und Zinedine Zidane zwei der zu dieser Zeit besten Fußballer der Welt gegeneinander und machten beide als Kapitan ihrer Mannschaften ein großes Spiel. Figo wurde spater zum wertvollsten Spieler des Turniers gewahlt und wechselte noch im selben Jahr fur die Ablosesumme von 60 Millionen Euro von Barcelona zu Real Madrid , wohin Zidane ihm ein Jahr spater folgte.

29. Juni 2000 um 18:00 Uhr in Amsterdam ( Amsterdam Arena )
Italien   Italien ? Niederlande Niederlande Niederlande 0:0 n. V., 3:1 i. E.

Das Spiel zwischen Italien und den Niederlanden war durch eine relativ große Zahl vergebener Elfmeter gekennzeichnet. Die italienische Mannschaft von Trainer Dino Zoff wurde in der 34. Minute durch die gelb-rote Karte an Gianluca Zambrotta in eine defensive Position gedrangt. Ihr Torwart Francesco Toldo hielt in der 39. Minute einen Elfmeter von Frank de Boer und machte viele Chancen der Niederlander zunichte. Patrick Kluivert vergab in der 62. Minute einen weiteren Elfmeter durch Schuss an den Innenpfosten.

Im anschließenden Elfmeterschießen traf von den Niederlandern lediglich Patrick Kluivert , der zuvor im Spiel vergeben hatte. Francesco Toldo hielt erneut die Elfmeter von Frank de Boer und Paul Bosvelt , Jaap Stam schoss uber das Tor und Italien gewann mit drei erzielten Elfmetertoren.

Finale [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

2. Juli 2000 um 20:00 Uhr in Rotterdam ( De Kuip )
Frankreich Frankreich  Frankreich ? Italien  Italien 2:1 n.GG (1:1, 0:0)

Italien war durch Marco Delvecchio in der 55. Minute mit 1:0 in Fuhrung gegangen. Kurz vor dem Schlusspfiff durch den schwedischen Schiedsrichter Anders Frisk erzielte Sylvain Wiltord in der 4. Minute der Nachspielzeit den Ausgleich. In der 103. Minute endete das Spiel durch ein Golden Goal . Der eingewechselte David Trezeguet machte mit einem Volleyschuss Frankreich nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft auch zum Europameister.

Einen solchen doppelten Gewinn schafften außer Frankreich nur zwei Mannschaften, Deutschland (1972 Europa- und 1974 Weltmeister) und Spanien (2008 Europa- und 2010 Weltmeister); die Spanier bauten diesen Rekord durch die Verteidigung ihres kontinentalen Titels 2012 aus.

Vermarktung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Spielball [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Terrestra Silverstream , der offizielle Spielball der EM 2000

Der Spielball der Fußball-Europameisterschaft 2000 war der Terrestra Silverstream , welcher mit seinem Namen und seinem Design fur die Flusse der Niederlande und Belgien steht.

Maskottchen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Benelucky, das offizielle Maskottchen der EM 2000

Das offizielle Maskottchen des Turniers war Benelucky , was ein Wortspiel aus Benelux und ?lucky“ ist ? die Endung ?lucky“ sollte den teilnehmenden Nationalmannschaften ?viel Gluck“ wunschen. Benelucky ist ein Lowe-Teufel-Hybrid, dessen Mahne die Flaggenfarben beider Gastgeberlander tragt. Der Lowe ist das Emblem der niederlandischen Fußballnationalmannschaft und der Teufel der Spitzname der belgischen Fußballnationalmannschaft (die Mannschaft wird als die ?Roten Teufel“ bezeichnet).

FIFA-Konfoderationen-Pokal-Qualifikation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weil Europameister Frankreich bereits als Gastgeber des FIFA-Konfoderationen-Pokal 2003 qualifiziert war, ging der Startplatz des Europameisters an Vizeeuropameister Italien . Italien sagte jedoch die Teilnahme ab.

Weil es kein Spiel um den 3. Platz zwischen den Niederlanden und Portugal gab, ging der Startplatz fur den Europameister beim FIFA-Konfoderationen-Pokal 2003 verloren. Zwar nahm der Europameister Frankreich am FIFA-Konfoderationen-Pokal 2003 teil, aber als Gastgeber, nicht als Europameister. Der Platz des Europameisters blieb vakant, die Halbfinalisten Niederlande und Portugal wurden ubersprungen und die Wildcard ging direkt an den Vizeweltmeister Deutschland .

Da auch Deutschland die Teilnahme am FIFA-Konfoderationen-Pokal 2003 absagte, ging letztendlich der Weltmeisterschafts-Dritte Turkei an den Start. Hatte die Turkei ebenfalls verzichtet, ware Sudkorea als Weltmeisterschafts-Vierter nachgeruckt. Und bei einem Verzicht von Sudkorea hatte die FIFA den freien Platz per Wildcard uber die aktuelle FIFA-Weltrangliste vergeben.

Die Europameister 2000 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fabien Barthez ; Laurent Blanc , Vincent Candela , Marcel Desailly , Frank Lebœuf , Bixente Lizarazu , Lilian Thuram ; Didier Deschamps , Youri Djorkaeff , Christian Karembeu , Johan Micoud , Emmanuel Petit , Robert Pires , Patrick Vieira , Zinedine Zidane ; Nicolas Anelka , Christophe Dugarry , Thierry Henry , David Trezeguet , Sylvain Wiltord Trainer: Roger Lemerre

Torschutzenliste (Endrunde) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rang Spieler Tore
1 Niederlander   Patrick Kluivert 5
Jugoslawe   Savo Milo?evi? 5
3 Portugiese   Nuno Gomes 4
4 Franzose   Thierry Henry 3
Portugiese   Sergio Conceicao 3
Slowene   Zlatko Zahovi? 3
7 Spanier   Alfonso Perez Munoz 2
Niederlander   Frank de Boer 2
Franzose   Youri Djorkaeff 2
Italiener   Filippo Inzaghi 2
Spanier   Gaizka Mendieta 2
Niederlander   Marc Overmars 2
Englander   Alan Shearer 2
Tscheche   Vladimir ?micer 2
Turke   Hakan ?ukur 2
Italiener   Francesco Totti 2
Franzose   David Trezeguet 2
Franzose   Sylvain Wiltord 2
Niederlander   Boudewijn Zenden 2
Franzose   Zinedine Zidane 2
21 Franzose   Laurent Blanc 1
Turke   Okan Buruk 1
Rumane   Cristian Chivu 1
Portugiese   Costinha 1
Niederlander   Ronald de Boer 1
Italiener   Antonio Conte 1
Italiener   Stefano Fiore 1
Rang Spieler Tore
21 Italiener   Marco Delvecchio 1
Italiener   Alessandro Del Piero 1
Italiener   Luigi Di Biagio 1
Jugoslawe   Ljubinko Drulovi? 1
Franzose   Christophe Dugarry 1
Spanier   Joseba Etxeberria 1
Rumane   Ioan Viorel Ganea 1
Belgier   Bart Goor 1
Jugoslawe   Dejan Govedarica 1
Norweger   Steffen Iversen 1
Portugiese   Joao Pinto 1
Jugoslawe   Slobodan Komljenovi? 1
Schwede   Henrik Larsson 1
Portugiese   Luis Figo 1
Englander   Steve McManaman 1
Schwede   Johan Mjallby 1
Rumane   Viorel Moldovan 1
Belgier   Emile Mpenza 1
Spanier   Pedro Munitis 1
Rumane   Dorinel Munteanu 1
Englander   Michael Owen 1
Slowenien   Miran Pavlin 1
Tscheche   Karel Poborsky 1
Spanier   Raul 1
Englander   Paul Scholes 1
Deutscher   Mehmet Scholl 1
Jugoslawe   Dejan Govedarica ET

Beste Torschutzen im gesamten Wettbewerb waren der Slowene Zlatko Zahovi? und Spanier Raul mit je 12 Toren, davon neun bzw. elf in der Qualifikation.

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Spieler des Turniers [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als Spieler des Turniers wurde der franzosische Mittelfeldspieler Zinedine Zidane ausgezeichnet. [1] [2]

UEFA-Allstars [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Torhuter Abwehr Mittelfeld Sturmer

Italien   Francesco Toldo
Frankreich   Fabien Barthez

Niederlande   Frank de Boer
Italien   Alessandro Nesta
Italien   Fabio Cannavaro
Frankreich   Marcel Desailly
Frankreich   Laurent Blanc

Portugal   Luis Figo
Niederlande   Boudewijn Zenden
Frankreich   Zinedine Zidane
Niederlande   Edgar Davids
Frankreich   Patrick Vieira
Spanien   Pep Guardiola

Niederlande   Patrick Kluivert
Italien   Francesco Totti
Portugal   Nuno Gomes
Frankreich   Thierry Henry
Spanien   Raul

Schiedsrichter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die UEFA benannte insgesamt 13 Schiedsrichter und 17 Schiedsrichter-Assistenten, um die Spiele bei der EURO zu leiten. Darunter befanden sich auch jeweils ein Schiedsrichter und ein Assistent aus dem Bereich des Afrikanischen Fußballverbands . Im Gegensatz zu vorherigen Turnieren bekamen sowohl die Assistenten als auch die 4. Offiziellen mehr Befugnisse den Schiedsrichter bei der Spielleitung zu unterstutzen.

Das Eroffnungsspiel leitete der deutsche Schiedsrichter Markus Merk , mit der Leitung des Finales wurde der Schwede Anders Frisk betraut.

Schiedsrichter Spiele Schiedsrichter-Assistenten
Osterreich   Gunter Benko 3 8 0 1 Belarus 1995 Yury Dupanau Slowakei Igor Sramka
Danemark   Kim Milton Nielsen 2 6 0 1 Belgien Roland Van Nylen Spanien Spanien Carlos Martin Nieto
Agypten   Gamal al-Ghandour 2 8 0 0 Bulgarien Ivan Lekov Schweden Schweden Leif Lindberg
England   Graham Poll 2 7 0 0 Danemark Jens Larsen Turkei Turgay Gudu
Frankreich   Gilles Veissiere 2 11 1 0 England England Philip Sharp
Deutschland   Markus Merk 3 19 2 0 Frankreich Frankreich Jacques Poudevigne
Italien   Pierluigi Collina 3 12 0 0 Deutschland Kurt Ertl
Niederlande   Dick Jol 3 15 0 1 Italien Sergio Zuccolini
Portugal   Vitor Melo Pereira 3 6 2 0 Mali Dramane Dante
Schottland   Hugh Dallas 2 6 0 1 Malta Emanuel Zammit
Spanien   Jose Maria Garcia-Aranda 2 4 0 0 Niederlande Niederlande Jaap Pool
Schweden   Anders Frisk 3 11 0 0 Irland Eddie Foley
Schweiz   Urs Meier 2 11 0 0 Rumanien Nicolae Greogrescu

Daneben benannte die UEFA vier Schiedsrichter, die ausschließlich als 4. Offizielle fungierten:

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. UEFA EURO 2008 Information, PDF (7,57 MB), S. 88.
  2. EURO 2000: Alles, was ihr wissen musst , de.uefa.com, 20. Februar 2020, abgerufen am 24. Marz 2021.