Fritz Kampers

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Fritz Kampers, 1947

Fritz Kampers (* 14. Juli 1891 in Munchen als Friedrich Kampers ; † 1. September 1950 in Garmisch-Partenkirchen ) war ein deutscher Schauspieler .

Leben und Arbeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fritz Kampers war der Sohn eines Munchener Hotelbesitzers, verbrachte seine fruhe Kindheit in Garmisch-Partenkirchen und besuchte ein Internat im oberbayerischen Weilheim . Nach dem Realschulabschluss absolvierte er eine kaufmannische Lehre in einer Munchener Textilhandlung und nahm gleichzeitig Schauspielunterricht bei Richard Stury , der als Prasident der Munchener Versuchsbuhne vorsaß. Nach Auftritten an kleinen Munchener Vorstadtbuhnen wie dem Alhambratheater tingelte er durch die Provinz und fand schließlich Engagements in Alzey , Karlsruhe , Luzern , Sondershausen , Helmstedt und Aachen . Wahrend des Ersten Weltkrieges diente er als Kavallerist an der Ostfront, wurde verwundet, entlassen und schloss sich den Fronttheatern in Warschau und Łod? an.

Wahrend eines 1917 begonnenen Engagements am Munchner Volkstheater lernte Fritz Kampers den Regisseur Franz Seitz kennen, der ihm einige Filmengagements verschaffte. Auch als Filmregisseur trat er zwischen 1917 und 1920 in Erscheinung. In Der Volkstyrann spielte unter seiner Leitung der beruhmte Kollege Albert Steinruck die Hauptrolle. 1920 ging er nach Berlin, wo er als Schurkendarsteller ein Jahr lang fur Gustav Althoffs Filmgesellschaft arbeitete und gleichzeitig an Buhnen wie dem Kleinen Schauspielhaus, dem Lessingtheater , dem Deutschen Theater und dem Revuetheater ?Admiralspalast“ auftrat. Popular wurde Kampers auch als Kabarettist; zeitweilig gehorte er dem Ensemble von Trude Hesterbergs politisch-literarischem Kabarett ?Die Wilde Buhne“ an.

Mitte der 1920er Jahre wechselte Fritz Kampers das Rollenfach und spielte als komischer Charakterdarsteller kernige Originale und fesche Soldaten und Offiziere, oft mit bajuwarischem Einschlag. Das Sympathische dieser Typen, die er bis zum Ende seiner Filmlaufbahn mit Erfolg verkorperte, bestand in dem scheinbaren Gegensatz von urwuchsiger Robustheit und Ungeschliffenheit einerseits ? Kampers’ Gesten waren sparsam, seine kurzen Satze warf er trocken und fast absichtslos hin ? und Witz, Pfiffigkeit und unvermuteter Tiefe andererseits.

Fritz Kampers bei einem Wettkochen fur Schauspieler in Berlin, 1932

Der Wechsel zum Tonfilm fiel Fritz Kampers leicht. Große Rollen hatte er in Max Obals Komodie Die lustigen Musikanten (1930), in G. W. Pabsts Filmen Westfront 1918 (1930) und Kameradschaft (1931), in Drei von der Stempelstelle (1932) und Zwei gute Kameraden (1933). Als 1933 viele Filmkunstler wegen des nationalsozialistischen Regierungsantritts ins Ausland gingen und die Filmindustrie handeringend nach geeignetem Ersatz suchte, erhielt Kampers, der in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gelegentlich auch Regie gefuhrt hatte, Gelegenheit, zwei eigene Filme zu inszenieren: den Schwank Konjunkturritter (1933/34; mit Weiß Ferdl und Sabine Peters ) und das Verwechslungslustspiel Ich sing’ mich in dein Herz hinein (1934; mit Lien Deyers und Hans Sohnker ). Seine Schauspielkarriere setzte er auch unter dem Regime des Nationalsozialismus fort. Von 1934 an gehorte er zum Ensemble der Berliner Volksbuhne und daneben trat er weiterhin in Filmen auf ? auch in nationalsozialistischen Propagandafilmen wie Drei Kaiserjager (1933), Die vier Musketiere (1934), Urlaub auf Ehrenwort (1937), Im Namen des Volkes (1939), Robert und Bertram (1939), Der Feuerteufel (1940), Uber alles in der Welt und Anschlag auf Baku (1941). Kampers wurde 1939 von Joseph Goebbels zum Staatsschauspieler ernannt. Er stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda . [1]

Auch im Nachkriegsfilm fand Fritz Kampers bald wieder Beschaftigung mit Nebenrollen in Filmen wie Sensation im Savoy und Schwarzwaldmadel (1950).

Fritz Kampers war einer der aktivsten Darsteller des deutschen Films. Zwischen 1918 und 1950 hat er in mehr als 260 Filmen mitgewirkt, das ist jeder 17. Film, der in diesem Zeitraum produziert wurde.

Seine Ruhestatte befindet sich auf dem Evangelischen Friedhof in Neubeckum .

Filmografie (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

als Darsteller, wenn nicht anders angegeben:

Stummfilme [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Tonfilme bis 1945 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nachkriegsfilme [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Horspiele [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Kampers, Fritz , in: Ernst Klee : Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945 . Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5 , S. 294