Friedrich von Hausen
(†
18. Marz
oder
28. Marz
1274
) war
Bischof
von
Kulm
.
Friedrich von Hausen war adliger Abstammung und stammte vermutlich aus der Umgebung von
Wurzburg
, wo seine Familie Guter besaß. Als Priester des
Deutschen Ordens
kam er vermutlich 1262 mit dem Hochmeister
Anno von Sangerhausen
nach
Preußen
und ist mit diesem 1263 bei einem Schiedsgericht in
Elbing
belegt.
Durch den Einfluss des Ordens konnte Friedrich von Hausen 1263 zum Bischof von Kulm gewahlt werden, als welcher er erstmals am 27. Januar 1264 belegt ist. Der Erzbischof von Riga als
Metropolit
verweigerte Friedrich jedoch die Bestatigung seiner Wahl und die Bischofsweihe, woraufhin dieser sich um Hilfe an den
Hochmeister
wandte. Der appellierte an Papst
Urban IV.
, welcher den Bischof von Wurzburg,
Iring von Reinstein-Homburg
, mit der Wahlbestatigung und Bischofsweihe beauftragte.
Noch vor seiner Bischofsweihe inkorporierte Friedrich das
Domkapitel
der Diozese dem Deutschen Orden, wodurch er seinem Orden die Einflussnahme auf zukunftige Bischofswahlen sicherte. Gleichzeitig stattete er das Kapitel neu aus, hob seine Mitgliederstellen auf 24 an und gab ihm statt der Augustinusregel die Regel des Deutschen Ordens.
Als Bischof begegnen wir Friedrich 1265 in einem Ablass fur die Dominikaner in Thorn, wo er auch 1266 zu einer Privilegienverleihung durch den Hochmeister an das Hospital weilte. Moglicherweise war es auch Friedrich, der 1266 die Zisterzienserinnen in seiner Bischofsstadt ansiedelte, fur die er sich beim Stadtrat fur einen Grundstuckskauf verwandte. 1272 wurde er durch Papst
Gregor X.
mit dem Schutz der
Augustiner
in
Schwornigatz
beauftragt.
Als es 1272 zu einem Aufstand der Preußen kam, verließ Friedrich seine Diozese und ging ins Reich zuruck. Hier nahm er 1272 im Auftrag des Bischofs von Wurzburg bischofliche Handlungen vor. Nach einem Besuch in Marburg finden wir ihn 1273 in Frankfurt. Wo Friedrich starb und beigesetzt wurde, ist nicht bekannt.
- Anastazy Nadolny:
Friedrich von Hausen (OT) († 1274).
In:
Erwin Gatz
(Hrsg.), unter Mitarbeit von
Clemens Brodkorb
:
Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon.
Duncker & Humblot, Berlin 2001,
ISBN 3-428-10303-3
, S. 302.
- Hans Ollendiek:
Die Papstlichen Legaten im deutschen Reichsgebiet von 1261 zum Ende des Interregnums
. Band 3 von Historische Schriften der Universitat Freiburg, Universitatsverlag, Freiburg 1976,
ISBN 9783727801525
, S. 63.