Friedrich von Boetticher (Kunsthistoriker)

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Friedrich Heinrich von Boetticher

Friedrich Heinrich von Boetticher (* 11. Juni jul. / 23. Juni   1826 greg. [1] in Riga ; †  12. Februar 1902 in Dresden ) war ein deutscher Verlagsbuchhandler , Privatgelehrter und Kunsthistoriker .

Leben und Wirken

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Friedrich von Boetticher wurde als zehntes von 17 Kindern des Kaufmanns und Gutsherrn Carl von Boetticher (1782?1859) und der Emilie Wippert (1794?1855) geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Riga studierte er 1846?1849 in Dorpat Philologie und spater Rechtswissenschaft . 1849 wurde er in der privaten Lehranstalt seines spateren Schwagers Ernst Theodor Stockhardt im ehemaligen Rittergut Brosa bei Malschwitz zum Landwirt ausgebildet, wo er 1850 die Pastorentochter Eugenie Mitschke (1825?1858) heiratete. Im selben Jahr erwarb er das benachbarte Rittergut Zschillichau und bewirtschaftete es bis 1853. Nach dem Verkauf arbeitete er als Geschaftsfuhrer seines Vaters in Riga. 1854 verließ er die Stadt, siedelte nach Sachsen uber und erwarb eine Verlagsbuchhandlung in Dresden , an die spater eine Kunsthandlung angeschlossen wurde. 1859 wurde er sachsischer Staatsburger und heiratete nach dem fruhen Tod seiner ersten Frau die Tochter des Generalmajors Carl Johann von Friede , Alexandra von Friede (1822?1908).

Als Ergebnis seiner langjahrigen kunsthistorischen Studien erschien 1891 bis 1901 sein Lebenswerk ?Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, Beitrag zur Kunstgeschichte“ in 2 Banden, in denen ca. 50.000 Bilder deutscher und in Deutschland tatiger Maler uberwiegend erstmals, teilweise heute noch einmalig, aufgelistet sind. Das Buch ist daher noch immer bei Kunstauktionen als Standardnachweis im Einsatz.

Friedrich von Boetticher ist Vater des Arztes und Genealogen Walter von Boetticher , Bruder des Burgermeisters von Riga Emil von Boetticher , uber seine alteste Tochter Maria (* 1851) Schwiegervater des Weimarer Oberburgermeisters Karl Pabst und uber seine Tochter Eugenie (* 1858) Schwiegervater des Komponisten Franz Curti . Er verstarb 1902 in Dresden und wurde auf dem Alten Annenfriedhof beigesetzt. [2]

Veroffentlichungen

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  • Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, Beitrag zur Kunstgeschichte . 2 Bande, Dresden 1891?1898, Digitalisat: Band 1 , Band 2
  • Zur Erinnerung an Friedrich von Boetticher ? Gedichte , Hrsg. Alexandra von Boetticher, Dresden, Februar 1902
  • Weihnachtsgruße von Friedrich von Boetticher ? Gedichte , Hrsg. Alexandra von Boetticher, Dresden, Dezember 1902
Wikisource: Friedrich von Boetticher  ? Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Nachrichten uber die Familie von Boetticher 11. Folge, 1995; vgl. auch Genealogisches Handbuch des Adels , Bd. 83, S. 7?58, Limburg a.d. Lahn 1984; Festschrift zum 70. Geburtstag von Friedrich Heinrich von Boetticher. Monse 1896.
  2. Todtenschau . In: Dresdner Geschichtsblatter , Nr. 2, 1903, S. 175.