Friedrich Uhl (Journalist)

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Friedrich Uhl, Lithographie von Georg Decker, ca. 1848

Friedrich Uhl (* 14. Mai 1825 in Teschen ; † 20. Janner 1906 in Mondsee ) war ein osterreichischer Journalist und Schriftsteller . Er war ab 1872 Chefredakteur der Wiener Zeitung .

Friedrich Uhl wurde als Sohn eines Gutsverwalters und spateren Schauspielers sowie einer Kaufmannstochter geboren. Er besuchte zunachst die Gymnasien in Teschen und Troppau , von 1842 bis 1844 studierte an der Universitat Wien Philologie . 1845 debutierte er mit einer ?Schlesischen Dorfgeschichte“ in den Sonntagsblattern , wo in der Folge großere Arbeiten als Fortsetzungen veroffentlicht wurden, beispielsweise das ?Marchen aus dem Weichselthale“. Neben Franz Tuvora war er Mitarbeiter der Zeitung ?Der Volksfreund“, wo er im September 1848 fur die Freiheit journalistischer Berichterstattung eintrat. Nach eigenen Angaben war er nach dem Ende der Revolution nicht mehr mit politischem Journalismus befasst.

Mitte der 1850er-Jahre begann er als Journalist bei der Tageszeitung Die Presse von August Zang , wo er im Feuilleton tatig war und das Referat bildende Kunst und die Theaterkritik ubernahm. 1859 war er einer der Mitbegrunder des Presseclubs Concordia . 1863 heiratete er Marie Reischl (* 1845). 1862 wechselte er zur Tageszeitung ?Der Botschafter“ und war dort bis zur Einstellung der Zeitung nach dem Rucktritt von Anton von Schmerling im Jahr 1865 Chefredakteur. Anschließend war er als freier Schriftsteller tatig und ging zur Neuen Freien Presse , wo er 1866 als Kriegsberichterstatter im osterreichischen Hauptquartier tatig war. 1870 wurde er in die Kommission zur Vorbereitung der Weltausstellung 1873 berufen.

Ab Oktober 1872 war er provisorischer und ab 1875 definitiver Chefredakteur der Wiener Zeitung , fur die er unter anderem zahlreiche Feuilletons sowie Theater- und Opernkritiken schrieb. 1900 wurde er auf Initiative des Thronfolgers Franz Ferdinand von Osterreich-Este abgelost. Uhl zog sich in seine Villa nach Mondsee zuruck, bis 1904 erschienen seine Kritiken aber weiter in der Wiener Zeitung.

Neptunfigur als Teil des Brunnens Macht zur See

Laut Wiener Zeitung soll die Neptunfigur des Brunnens Macht zur See an der Fassade des Michaelertrakts der Hofburg das Konterfei von Friedrich Uhl zeigen. [1] Eine der beiden Tochter von Friedrich Uhl, die Journalistin und Schriftstellerin Marie Weyr (1864?1903), war mit dem Bildhauer Rudolf Weyr verheiratet. Die zweite Tochter Frida Strindberg war mit dem Dramatiker August Strindberg verheiratet.

Werke (Auswahl)

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  • Marchen aus dem Weichselthale . Wien 1847
  • 1848: Aus dem Banate
  • 1851: An der Theiß
  • 1863?64: Die Theaterprinzessin , 3 Bande
  • 1878: Das Haus Fragstein
  • 1880: Die Botschafterin , 2 Bande
  • 1887: Farbenrausch , 2 Bande
  • 1908: Aus meinem Leben (posthume Veroffentlichung)

Einzelnachweise

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  1. Wiener Zeitung: Die Autorin Marie Weyr: In Stein gemeißelte Edelfedern . Artikel vom 3. November 2016, abgerufen am 4. August 2017.