Friedrich Albrecht von der Schulenburg

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Altes Schloss Klosterrode

Friedrich Albrecht Graf von der Schulenburg , nach seinem Gut auch Graf von der Schulenburg-Klosterroda oder modernisiert Schulenburg-Klosterrode , (* 18. Juni 1772 in Dresden ; † 12. September 1853 in Klosterrode ) war kursachsischer , sodann koniglich-sachsischer Diplomat und Minister. Er stammte aus dem Wolfsburger Zweig der Adelsfamilie von der Schulenburg und war der zweite und letzte Spross der Familie von der Linie Klosterrode.

Friedrich Albrecht wurde als Sohn von Albrecht Ludwig (Albert Ludovikus) von der Schulenburg (1741?1784), kursachsischer Geheimer Kammer- und Bergrat, und der Auguste Friederike geb. von Stammer (1751?1809) geboren. Er war ein Enkel des preußischen Generalleutnants Adolph Friedrich von der Schulenburg (1655?1741), Inhaber des Schulenburgischen Regiments, der in der Schlacht bei Mollwitz gefallen war.

Nach dem fruhen Tode seines Vaters wuchs er, von seiner Mutter und seinem Vormund, Heinrich Ulrich Erasmus von Hardenberg (1738?1814), dem Vater des Dichters Novalis , wohlbehutet in Klosterrode auf. Nach dem Studium in Leipzig und in Wittenberg widmete er sich der Diplomatie und Politik. Von 1794 bis 1798 war er den Gesandtschaften zu Wien , Regensburg und Rastatt als Attache zugeteilt. 1799 wurde er Gesandter in Kopenhagen , von 1801 bis 1804 bekleidete er den namlichen Posten in Sankt Petersburg und von 1810 bis 1830 am Wiener Hofe.

Bei den Pariser Verhandlungen vom Jahre 1815 war er bei den Kaisern von Osterreich , von Russland und beim Konig von Preußen beglaubigt. Seine Aufgabe als Bevollmachtigter fur Sachsen beim Wiener Kongress sowie dessen Nachfolgekonferenzen wurde erheblich erschwert, da er bei den Verhandlungen uber das Schicksal Sachsens nach der Volkerschlacht bei Leipzig bis zum Zustandekommen der Abmachungen des Wiener Kongresses nicht in amtlicher Eigenschaft akkreditiert wurde, sondern nur als Privatmann mitwirken konnte. Am 18. Mai 1815 unterzeichnete er dennoch den mit den Großmachten abgeschlossenen Vertrag, der am 21. Mai vom Konig ratifiziert wurde. Damit war die Teilung Sachsens besiegelt und die ehemaligen sachsischen Kurlande an Preußen abgetreten. So kam auch Schulenburgs Besitz, das Gut Klosterrode, das sein Großvater Adolf Friedrich 1739 gekauft hatte, an Preußen.

1819 nahm er als Bevollmachtigter seines Konigs an den Karlsbader Konferenzen teil. In demselben Jahre war er mit der Werbung um die Hand der Erzherzogin Karoline Ferdinande von Osterreich fur den damaligen Prinzen, spater Konig Friedrich August II. betraut. Die Vermahlung erfolgte noch im selben Jahr. 1828 wurde er zum Konferenzminister ernannt, im Oktober 1830 verließ er nach der Kleinstaatlichen Revolution in Sachsen den Staatsdienst und lebte uberwiegend in Wien, wo er in dortigen Salons uber betrachtlichen Einfluss verfugte. Die Sommer allerdings verlebte er auf seinem Gute in Klosterrode, wo er 1853 an einem Herzinfarkt verstarb und in der Familiengruft zu St. Lamberti in Blankenheim beigesetzt wurde.

Ehe und Familie

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Friedrich Albrecht war mit Armgard von der Schulenburg (* 12. Januar 1799, † 1883), Tochter von Philipp Ernst Alexander von der Schulenburg-Emden (1762?1820) und Caroline von Alvensleben (1766?1856) verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.

  • Stammtafeln des Schulenburgischen Geschlechts. Wien 1821, mit vier Anhangen, 1823, 1824, 1825 und 1826 erschienen, gedruckt, aber nicht in den Buchhandel gekommen.
  • Lebensbeschreibung des venetianischen Feldmarschalls Matthias Johann Graf von der Schulenburg. 1841, ohne Nennung des Verfassers.
  • Neue Actenstucke uber die Veranlassung des siebenjahrigen Krieges. 1842, ohne Nennung des Verfassers.
  • Denkwurdigkeiten des russischen Ministers Freiherrn Achaz Ferdinand von der Asseburg. aus dessen handschriftlichen Papieren bearbeitet, o. J., ohne Nennung des Verfassers.
  • Personennachlass im Sachsischen Staatsarchiv
  • Die Herzogin von Ahlden Stammmutter der koniglichen Hauser Hannover und Preussen. 1852 (Digitalisat).