Dieser Artikel erlautert das Lizenzkonzept, das nicht mit dem Lizenzkonzept
Freeware
zu verwechseln ist.
Concept-Map
rund um Freie Software
Freie Software
(
freiheitsgewahrende Software
,
englisch
free software
oder auch
libre software
) bezeichnet
Software
, die die
Freiheit
von Computernutzern in den Mittelpunkt stellt. Freie Software wird dadurch definiert, dass ein Nutzer mit dem Empfang
[Anm. 1]
der Software die Nutzungsrechte mitempfangt und diese ihm nicht vorenthalten oder beschrankt werden.
[1]
[2]
[3]
[4]
Insbesondere bedeutet es,
- die Freiheit der
Kontrolle
uber die Software (und zwar uneingeschrankte Freiheit der Kontrolle und
Unabhangigkeit
durch Erhalt des genauen
Quellcodes
, um Analysen und Anderungen der Software zu erlauben
[Anm. 2]
),
- die soziale Freiheit der
Kollaboration
, um aktiv mit beliebigen anderen Nutzern und Entwicklern kooperieren zu konnen (die Software darf kopiert und weitergegeben werden,
[Anm. 3]
im Original oder mit Veranderung).
Man darf hinsichtlich der Software wahlweise
kommerzielle
Tatigkeiten anbieten (Softwareanpassungen, Wartungsvertrage, Support, Service- und Garantieleistungen usw.).
[5]
Gewunschte Analyse und Anderungen (siehe Freiheit der Kontrolle) darf wegen gewahrter Kollaboration von jedem ? auch unabhangigen Dritten seiner eigenen Wahl ? durchgefuhrt werden.
Durch diese Freiheitsrechte wird es dem Nutzer erlaubt,
Eigenkontrolle
und
Privatsphare
[6]
uber die Software und die eigene Datenverarbeitung zu haben oder Teil einer (offentlichen oder eigenen
[Anm. 4]
) Gruppe von Nutzern
(Gemeinschaft)
zu werden, welche die Software kontrollieren (Kollaboration ist moglich) und fur sich nutzen.
Dies steht im Gegensatz zu
proprietarer Software
, bei der die Entwickler und Distributoren der Software den Endnutzern die genannten Freiheitsrechte explizit entziehen ? so die Definition der
Free Software Foundation
(FSF) ?, beispielsweise durch absichtliche Nicht-Auslieferung von
Quelltext
oder Verbote und Einschrankungen per
Vertragsregelungen
oder
Geheimhaltungsvertrag
.
Offizielles Logo der
FSF
Richard Stallman
(2014), FSF-Grunder
Die 1985 von
Richard Stallman
gegrundete
Free Software Foundation
(FSF) definiert Software als
Freie Software
, wenn dem Empfanger per Lizenz folgende Freiheiten eingeraumt werden:
[7]
- Freiheit 0:
Die Freiheit, das Programm auszufuhren, wie man mochte, fur jeden Zweck.
- Freiheit 1:
Die Freiheit, die Funktionsweise des Programms zu untersuchen und eigenen Bedurfnissen der Datenverarbeitung anzupassen.
*
- Freiheit 2:
Die Freiheit, das Programm weiterzuverbreiten und damit seinen Mitmenschen zu helfen.
- Freiheit 3:
Die Freiheit, das Programm zu verbessern und diese Verbesserungen der Offentlichkeit freizugeben, damit die gesamte Gemeinschaft davon profitiert.
*
*
Fur die Freiheiten 1 und 3 ist der Zugang zum Quelltext Voraussetzung, da sonst das Verandern eines
Programms
schwierig bis unmoglich ist.
Fur weitere Informationen dazu siehe den Abschnitt
Definition
.
Die
Freie-Software-Bewegung
ist aus der
Hacker
-Gemeinschaft hervorgegangen.
[8]
[9]
[10]
Deren Freiheitsvision
[11]
manifestiert sich in dem seit September 1983 existierenden
GNU-Projekt
, der Freie-Software- und der 15 Jahre spater entstandenen
Open-Source-Bewegung
. Ein Merkmal eines Hackers ist nicht die Aktivitat selbst, sondern die Art wie sie durchgefuhrt wird. Jemand der beispielsweise fur ein Freie-Software-Projekt entwickelt, ist nicht automatisch ein Hacker, aber die Hackergemeinschaft ist eng verknupft mit diesen Bewegungen. Innerhalb der fruhen Hackergemeinschaft der 1960er- und 1970er-Jahre war es an akademischen US-Einrichtungen wie
MIT
,
Stanford
,
Berkeley
und
Carnegie Mellon
, selbstverstandlich, Quellcodes offenzulegen und eigene Softwareverbesserungen mit anderen Programmierern zu teilen. Software wurde damals als Beigabe zu der (teuren) Hardware betrachtet. Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre fingen IT-Unternehmen an, Software zu kommerzialisieren und den Quelltext geheim zu halten. Richard Stallman ist ein prominenter Hacker, der wesentliche Beitrage zum Selbstverstandnis der
akademischen Hackerkultur
geleistet hat, unter anderem indem er dieser Entwicklung etwas entgegenstellte.
[8]
[9]
Bis in die 1980er Jahre gab es Freie Software als
Public-domain
-Software.
[12]
Daneben wurde Software frei als gedruckter Quelltext in Computermagazinen und Buchern verbreitet.
[13]
Die Hackergemeinschaft und das intellektuelle Klima rund um den
?AI“-Rechner des MIT
inspirierten Richard Stallman maßgeblich zur Schaffung des GNU-Projekts.
[10]
Das hatte zunachst die Erstellung eines freien Betriebssystems zum Ziel. 1985 folgte die Grundung der FSF, einer Stiftung zur Forderung derartiger Projekte, die im Februar 1986 die erste
Definition der Freien Software
veroffentlichte, wobei ?frei“ die
Freiheiten fur die Gesellschaft
meint, die ein
derart lizenziertes Produkt bietet
.
Fur weitere Informationen dazu siehe die Abschnitte
?Entwicklungen im Vorfeld“
und
?Die Entstehung Freier Software“
.
Free-Beer
-Verkauf beim Isummit 2008 illustriert
Free as in Freedom, not free as in free beer
: Rezept und Label des Biers sind unter der
CC-BY-SA
, also frei wie in Freiheit, es ist aber nicht kostenlos wie
Freibier
, da es fur 500
Yen
verkauft wird.
[14]
Das englische Wort
free
hat zwei unterschiedliche Bedeutungen und steht in dem seit 1982 gebrauchlichen Begriff
Freeware
fur ?kostenfrei“ (genauer fur ?kostenlose Software“); in
Freie Software
(englisch
Free Software
) steht es fur ?Freiheit“ (genauer fur ?freiheitsgewahrende Software“). Englischsprachige Aktivisten machen die Unterscheidung mit
free as in free beer
(?frei wie
Freibier
“) und
Free as in Freedom
(?frei wie in Freiheit“) deutlich.
Freeware raumt dem Benutzer nicht die von der Free Software Foundation
aufgelisteten Freiheiten
ein, sondern die der individuellen Lizenzvereinbarung mit dem Urheber. Daher gilt sie als ?unfreie“ Software.
Freie Software enthalt hingegen die genannten Freiheiten und kann,
muss aber nicht
kostenlos sein.
Der Begriff
Open Source
(zu deutsch ?quelloffen“) wurde 1998 von den Grundern der
Open Source Initiative
(OSI) eingefuhrt:
Eric S. Raymond
,
Bruce Perens
und
Tim O’Reilly
. Sie wollten den pragmatischeren Ansatz derartiger Software in den Mittelpunkt stellen, statt auf eine (aus ihrer Sicht) moglicherweise abschreckend wirkende, moralisch aufgeladene und polarisierende Freie-Software-Idee zu setzen.
[15]
[16]
Quelloffene Software wird von ihnen als vorteilhaftes Entwicklungsmodell beschrieben, wobei die Frage, ob Software quelloffen sein sollte, dort eine rein praktische und keine ethische Frage ist.
Mit der Betonung der Uberlegenheit des Entwicklungsprozesses gibt die OSI eher die Sichtweise der Entwickler wieder,
[17]
wahrend die FSF auf die Sicht der Anwender fokussiert.
[18]
Die FSF begreift unfreie Software als gesellschaftliches Problem. In ihren Augen ist die Entscheidung fur oder gegen Freie Software deshalb primar eine ethische und soziale Entscheidung; der praktische Nutzen ist sekundar. Da in der Darstellung der OSI die Freiheit, die Freie Software den Benutzern gibt, nicht erwahnt wird, wirft die FSF der OSI eine Ablenkung von den wesentlichen Punkten vor.
[19]
Diese zwei unterschiedlichen Bewegungen mit unterschiedlichen Sichtweisen verbindet die gemeinsame Wertschatzung fur quelloffenen Code und das Ziel des Aufbaus eines freien Softwareokosystems, was in zahlreichen Projekten mundet, in denen sie zusammenarbeiten. Alternative Kompromissbezeichnungen wie ?Free and open source software“ (FOSS) oder ?
Free/Libre Open Source Software
“ (FLOSS), die von Anhangern beider Positionen akzeptiert werden, sollen die Gemeinsamkeiten betonen.
Fur weitere Informationen dazu siehe den Abschnitt
?Vergleich mit der Open-Source-Definition“
.
Wegen Bedenken bezuglich kommerzieller Ausnutzung oder amoralischem Gebrauch der eigenen Software gab und gibt es Bestrebungen, nicht alle Freiheiten aus der Definition freier Software in ihrer Lizenz uneingeschrankt zu gewahren. Werden die von der FSF aufgelisteten Freiheiten um die kommerzielle Weiterverbreitung vermindert (aber die sonstigen unverandert beibehalten), wurde dies von der FSF bis 2011 ablehnend als
halbfreie Software
(englisch
semi-free software
) bezeichnet.
Seit 2012 nimmt die FSF diese Unterscheidung nicht mehr vor und zahlt Software mit derart angepassten Lizenzen zur ?unfreien“ Software.
[20]
Sind eine oder mehrere Bedingungen der von der FSF aufgelisteten Freiheiten nicht erfullt, wird die Software als proprietar oder ?unfrei“ (im Sinne fehlender Freiheiten) bezeichnet.
Freie Hardware
(
englisch
free hardware
, auch bezeichnet als
open hardware
oder
open source hardware
) steht der Freie-Software- und Open-Source-Bewegung nahe bzw. geht auf diese zuruck. Dabei handelt es sich um
Hardware
, die nach
freien
Bauplanen
hergestellt wird.
Die auf Februar 1986 datierte fruheste bekannte Veroffentlichung der Definition stammt von der (jetzt nicht mehr weitergefuhrten)
GNU's Bulletin Publication
der FSF.
[21]
Die Quelle fur dieses Dokument ist im Philosophieabschnitt der Webseite des
GNU-Projekts
zu finden. Die Definition bezog sich zunachst auf zwei Punkte:
[21]
?The word ‘free’ in our name does not refer to price; it refers to freedom.
- First the freedom to copy a program and redistribute it to your neighbors, so that they can use it as well as you.
- Second, the freedom to change a program, so that you can control it instead of it controlling you; for this, the source code must be made available to you.“
?Das Wort ?free‘ in unserem Namen bezieht sich nicht auf den Preis; es bezieht sich auf Freiheit.
- Erstens, die Freiheit, ein Programm zu kopieren und an eure Nachbarn weiterzugeben, sodass sie das Programm ebenso wie ihr nutzen konnen.
- Zweitens, die Freiheit, ein Programm abzuandern, sodass ihr das Programm beherrscht und nicht das Programm euch; zu diesem Zwecke muss euch der Quelltext verfugbar gemacht sein.“
?
FSF, 1986
Im Jahr 1996 wurde Freie Software auf der Webseite gnu.org definiert, indem man sich auf die ?drei Ebenen von Freiheit“ bezog und explizit noch hinzufugte, dass man auch die Freiheit haben musse, die Software studieren zu konnen. Das kann auch in der alteren Zweipunktedefinition als Teil der Freiheit, das Programm verandern zu konnen, herausgelesen werden,
[22]
[23]
ist dort aber nicht so deutlich hervorgehoben. Spater mied Stallman das Wort ?Ebene“, weil man alle Freiheiten brauche und das Wort dafur etwas irrefuhrend sei.
Schlussendlich wurde noch eine Freiheit hinzugefugt, die explizit sagt, dass Nutzer die Moglichkeit haben sollten, das Programm auszufuhren, wie er mochte, fur jeden Zweck. Die bestehenden Freiheiten wurden bereits von eins bis drei nummeriert, aber diese Freiheit sollte vor den anderen kommen; darum wurde sie erganzt als ?Freiheit 0“.
[24]
Die moderne Definition definiert Freie Software durch die bereits
weiter oben aufgefuhrten vier Freiheiten
.
[25]
Zusammengefasst definiert sie Freie Software als Software, die Endnutzern die Freiheiten der Nutzung, des Uberprufens/Studierens, des Teilens und des Modifizierens der Software gewahrleistet.
Seit April 2008 wird die Definition in 39 Sprachen auf der FSF Webseite veroffentlicht.
[26]
Ebenfalls veroffentlicht die FSF auf ihrer Webseite eine Liste von Lizenzen, die den Anforderungen an diese Definition gerecht werden.
Im Juli 1997 publizierte
Bruce Perens
die
Debian Free Software Guidelines
.
[27]
Die Unterschiede zur Freien Software wurden bereits
weiter oben im Abschnitt zur Abgrenzung zur
Open-Source-Software
verdeutlicht. Demgegenuber gibt es auch viele Gemeinsamkeiten; so wurden beispielsweise die ?Debian Free Software Guidelines“ von der
Open Source Initiative
(OSI)
unter dem Namen ?Open Source Definition“ verwendet; die einzige Anderung ist die Ersetzung des Begriffs
Freie Software
durch
Open-Source-Software
. Die FSF kommentierte dazu folgendes:
?Der Begriff Open-Source-Software wird von einigen benutzt, um mehr oder weniger die gleiche Kategorie wie Freie Software zu meinen. Es ist nicht genau die gleiche Softwarekategorie: einige Lizenzen wurden [von der OSI] akzeptiert, die wir als zu restriktiv betrachten, und es gibt Freie Software-Lizenzen, die [von der OSI] nicht akzeptiert wurden. Jedoch sind die Unterschiede in der Erweiterung der Kategorie klein:
- samtliche Freie Software ist offentlich zuganglicher Quellcode, und samtliche Open-Source-Software ist beinahe frei.“
Die genannten Ziele von Freier Software, die Freiheit in der Kontrolle der eigenen Datenverarbeitung und die Kooperation, werden durch die Gewahrung folgender Rechte erreicht: die Nutzer durfen Freie Software ausfuhren, kopieren, verbreiten, untersuchen, andern und verbessern;
[2]
[3]
diese Freiheiten werden gewahrt und nicht (wie bei proprietarer Software) entzogen. Entscheidend ist daher nicht die Vermeidung von Kosten, sondern die Freiheiten der Endnutzer. So wird das Kontrollrecht uber die Software dadurch garantiert, dass ein Nutzer von Freier Software immer den dazugehorigen Quellcode zur Verfugung hat oder diesen zumindest nachtraglich beziehen kann (was untersuchen und modifizieren ermoglicht),- und dadurch, dass ein Nutzer durch gewahrte Kooperation dies wahlweise von Anderen durchfuhren lassen kann.
Freie Software ist an ihrer Lizenz erkennbar. Dazu gehort die
GNU General Public License
und andere freie Softwarelizenzen.
[29]
Ein soziales und ethisches Grundprinzip hinter den verfochtenen Rechten an und mit Freier Software ist, dass ihre Entwickler die Freiheit sowie die Gemeinschaft der Endnutzer schatzen und respektieren, weil die Nutzungsbedingungen von Freier Software es Anwendern wie Entwicklern gleichermaßen ermoglichen, ein Umfeld der Unabhangigkeit, Gemeinschaft, Zusammenarbeit, Ethik, Solidaritat und des Austauschs zu schaffen und zu gestalten.
[30]
[31]
[33]
[34]
[35]
Der Begriff ?Freie Software“ und dessen genaue Definition
[7]
sowie die Unterscheidung zu proprietarer Software
[36]
so wie der spezifische Freiheitsgedanke gehen entscheidend zuruck auf den Beginn des
GNU-Projekts
um Programmierer-Aktivisten wie
Richard Stallman
und die damit verbundene Grundung der
Free Software Foundation
(FSF) im Jahr 1985.
Die in Bezug auf Anspruch und Zielsetzungen zwar eng verwandte, der Wahl ihrer Mittel und Wege dorthin nach nicht identische und eigenstandige
Open-Source-Bewegung
entstand erst spater (1998) und in einem anderen personellen Umfeld.
[37]
[38]
Der Unterschied zwischen den Ansatzen Freie Software und Open Source liegt vor allem in der jeweiligen Gewichtung prinzipiell gemeinsam vertretener Werte: Im Sinne von Open Source liegt das Hauptaugenmerk beim praktischen Nutzen und den Entwicklungsmethoden,
[17]
wahrend der Fokus der Freie-Software-Gemeinschaft auf den ethischen, sozialen und politischen Implikationen liegt.
[18]
Zu den Nutzern Freier Software gehoren Privatnutzer, Unternehmen und offentliche Einrichtungen, wie Regierungen (vor allem auf Grund der Unabhangigkeit, Freiheit und Kontrolle der eigenen Datenverarbeitung),
[39]
Forschungszentren (
CERN
), Universitaten, der
New York Stock Exchange
,
Wikipedia
, das
Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten
.
[40]
Der Fokus von
Freier Software
ist also die Freiheit des Anwenders zu teilen, zu kopieren und zu modifizieren und steht den ublichen Beschrankungen
proprietarer Software
(?unfreie Software“ ? im Sinne fehlender Freiheiten)
[41]
entgegen: Bei proprietarer Software versuchen Entwickler, die Endnutzer und den Endverbraucher-Markt zu kontrollieren und zu monopolisieren (etwa durch restriktive
Endbenutzer-Lizenzvertrage
,
Geheimhaltungsvertrage
,
Produktaktivierungen
,
Dongles
,
Kopiersperren
, proprietare Formate oder den Vertrieb von
binaren
ausfuhrbaren Programmen
ohne Quelltexte) und zwingen die Nutzer somit in die Abhangigkeit vom jeweiligen Entwickler-Unternehmen. Freie Software hingegen unterscheidet sich durch die gewahrte Freiheit: Verwendung, Teilen, Modifizieren.
Das Selbstverstandnis der gewahrten Freiheiten ist es, dass diese als notwendig fur die Forderung des sozialen und ethischen Anliegens gesehen werden, welches die Freiheit und Gemeinschaft der Nutzer respektiert und wertschatzt (im Bereich von Computer-Nutzung und Datenverarbeitung), indem Freie Software aktiv Zusammenarbeit und Kooperation ermoglicht:
[30]
[31]
Nutzer haben so die Moglichkeit, im Gebrauch ihrer Computer und Datenverarbeitung eine Gemeinschaft von
Wohlwollen
und ethischer
Aufrichtigkeit
grunden zu konnen. Freie Software kann fur jeden Zweck verwendet werden (ohne Notwendigkeit einer Bindung an bestimmte soziale oder ethische Werte), aber die FSF und das GNU-Projekt fordern aktiv die Werte der Freiheit, Gemeinschaft, Zusammenarbeit und ethische Solidaritat, welche Freie Software ermoglicht.
[33]
[34]
[35]
Freie Software hat durch ihre Grundsatze einen starken Fokus auf Zusammenarbeit und Zusammenhelfen in einer Gemeinschaft: An offentlich gefuhrten Freie-Software-Projekten kann sich jeder beteiligen. Dies schließt den kommerziellen und gewerblichen Nutzen nicht aus, da diese Freiheit nicht eingeschrankt wird. Das Wort
frei
im Begriff
Freie Software
bezieht sich auf
Freiheit
und nicht auf
kostenlos
; Freie Software hat nichts mit monetaren Kosten oder Geld zu tun.
[42]
Freie Software ist in der Regel kostenlos, aber unterliegt keiner solchen Einschrankung. Eine freie Software darf kommerziell verwendet, zu jedem Preis verkauft oder weitervertrieben werden und ist dennoch Freie Software, solange die Freiheitsrechte sichergestellt bleiben. Dafur erlaubt die am haufigsten verwendete GPL jedoch nicht, eine GPL-Software kompiliert zu verkaufen und fur die Quelltext-Bereitstellung einen gesonderten hohen Preis zu verlangen (uber einer geringen Erstellungsgebuhren, z. B. Medium), was Kommerzialisierungsoptionen von GPL-Software in der Praxis einschranken kann.
[43]
[44]
[45]
Die Freiheiten im Umgang mit Freier Software sind durch Freie-Software-Lizenzen rechtlich verankert und konnen somit garantiert werden. Zu solchen Lizenzen gehoren die
GNU General Public License
(GPL), welche durch das
Copyleft
-Prinzip besagt, dass Nutzern von bearbeiteten und wiederveroffentlichten Versionen der Software die gleichen Freiheiten gegeben werden mussen. Aber auch
freizugige
Lizenzen wie die
BSD-Lizenz
(die kein Copyleft erfordern) werden als Freie-Software-Lizenzen akzeptiert.
Im Gegensatz zu proprietarer Software, bei der sich ein Code zum unbemerkten Ausspionieren/Uberwachen, zur eingeschrankten Nutzung von Medien durch
Digitale Beschrankungsverwaltung
sowie Hinterturen fur unbemerktes ferngesteuertes Einschleusen von Anderungen (ungewollte, unbemerkte ?Updates“) befinden kann, bietet Freie Software durch ihre Untersuchbarkeit eine Software, aus der jegliche unerwunschten und schadlichen Eigenschaften entfernt werden konnen und daher meist von vornherein nicht vorhanden sind.
Bei Freier Software geht es darum, dass Nutzer Freiheiten fur die empfangene Software erhalten: in erster Linie den Quelltext (um Anderungen machen zu konnen).
- Software kann einfach geandert oder vervielfaltigt werden (im Gegensatz zu materiellen Objekten). Softwarenutzer sollen davon Gebrauch machen konnen, nicht nur die ursprunglichen Entwickler.
[2]
- Kochrezepte werden manchmal als Analogie fur Freie Software verwendet:
[46]
Ein Kochrezept ist dann freiheitsgewahrend, wenn ein Empfanger es weitergeben darf (mit oder ohne Anderungen).
- Dies bedeutet
nicht
, dass Anhanger der
Freie-Software-Bewegung
beim Restaurantbesuch das Rezept einer bestellten Speise verlangen oder auf der Offenlegung des Rezeptes bestehen. Der Grund ist, dass die Speise das Ergebnis (englisch Output) des Kochens ist, nicht eine Variante des Rezepts.
[47]
(Beim Restaurantbesuch wird eine Speise bestellt, nicht die ?Schritte, die zur Speise fuhren“). In selber Weise bestehen Anhanger der Freie-Software-Bewegung beim Empfang eines Dokuments nicht auf Offenlegung der Software, die zum Erstellen des Dokuments genutzt wurde. Allerdings wurden Mitglieder der Freie-Software-Bewegung Daten-Formate ablehnen, die sie zwangen, ein proprietares Programm zum Lesen/Verwenden (oder Abandern) eines Dokuments zu nutzen.
[48]
- Wenn ein Nutzer Software empfangt, so ist das ausfuhrbare Programm eine
direkte
Transformation des Quelltextes: Die Schritte im Programm sind eine
direkte
Transformation (oder Variante) der Schritte/Beschreibungen im Quelltext. In freiheitsgewahrenden Softwarelizenzen, wie der GNU GPL, wird dies als ?Corresponding Source“ bezeichnet: korrespondierender Quelltext.
[49]
Wenn Software als Freie Software weitergegeben wird, so muss ein Empfanger das Recht erhalten, den korrespondierenden Quelltext bekommen zu konnen (meist wird dieser sofort mit ausgeliefert), da somit das Recht gewahrt wird, die Freiheit zu haben, die Software in adaquater Weise andern zu konnen. Ohne den Quelltext (z. B. nur als binares ausfuhrbares Programm) ist es oft fast unmoglich, sinnvoll Anderungen an der Software vorzunehmen.
[50]
[51]
Dies begrundet sich meist durch den fur menschliche Leser sehr fremden Maschinen-Code, zu dem der Quelltext bei vielen Programmiersprachen kompiliert wird, um dann auf einem Computer lauffahig zu werden. Diese schwer zu andernde Form der Software (Maschinen-Code) ist nicht ein Neu-Produkt oder ein etwaig durch Ressourcen-Knappheit schwierig zu erstellendes Artefakt, wenn von dem Quelltext ausgegangen wird. Stattdessen ist es eine komfortable
direkte
Transformation des Quelltextes. Die Freie-Software-Bewegung pladiert fur den Mitempfang des Quelltextes, da nur so der Aspekt der Analyse, Anderbarkeit und Kontrolle ausreichend moglich ist.
- Mitglieder der Freie-Software-Gemeinschaft achten bei der Auswahl von Software-Paketen auf die Gewahrung von Freiheiten, aus Grunden ihrer
eigenen Freiheit
. Sie weigern sich zwar oft, proprietare Software zu nutzen; sie weigern sich aber beispielsweise
nicht,
?U-Bahnen zu nutzen, wenn diese Computer mit Windows haben, oder zu telefonieren, wenn der Anruf durch Verteiler geleitet wird, welche proprietare Software nutzen, oder Internetverbindungen aufzubauen, wenn diese durch Router geleitet werden, welche proprietare Software ausfuhren, oder T-Shirts zu bestellen, weil die Hersteller Windows nutzen konnte, um T-Shirts herzustellen.“
[52]
[53]
Es geht Mitgliedern der Freie-Software-Gemeinschaft primar um die Freiheit in der
eigenen
Datenverarbeitung. Manche (so die
FSF
oder
FSFE
) engagieren sich in Offentlichkeitsarbeit, um anderen Menschen die entsprechenden Aspekte der Freiheit in der Datenverarbeitung naher zu bringen.
Freiheitsgewahrende Software (Freie Software) sagt nichts uber die Verfugbarkeit der Software aus: Manche wird als offentliches Projekt entwickelt (und ist somit jedem verfugbar), andere wird in kundenspezifischem Entwicklungs-Auftrag speziell fur Unternehmen, Organisationen, Regierungen oder sogar einzelnen Nutzer entwickelt (und ist somit nur denen verfugbar, außer sie nutzen ihr Recht auf Weitergabe).
[54]
Jedoch haben alle Empfanger mit dem Empfang der Software die Freiheitsrechte von Freier Software erhalten.
Software, die von einer Vielzahl von Nutzern brauchbar ist (Programme fur Textverarbeitung, Webbrowsing), wird bei freiheitsgewahrender Software meist in offentlichen Projekten entwickelt. Diese Programme sind Freie Software, die offentlich verfugbar ist. Durch die Rechte Freier Software durfen Nutzer Anderungen an dieser Software vornehmen oder diese Anderungen verbreiten, ohne die ursprunglichen Entwickler davon benachrichtigen zu mussen.
[55]
Allerdings werden die Anderungen/Verbesserungen meist dem ursprunglichen Projekt zur Verfugung gestellt. Dadurch konnen die Verbesserungen ein fixer Teil der offentliche Software werden (mussen also in dem Fall nicht immer selber dazugefugt werden, da etwaige Beitrage dann von der Community weitergewartet werden. Dies bedingt aber zuerst, dass sich die Koordinatoren des offentlichen Projekts dafur entschieden haben, die spezifischen Verbesserungen bzw. Anderungen aufzunehmen und einzupflegen); außerdem kommen Verbesserungen der Allgemeinheit zugute, indem sich die Software durch unterschiedlich Beitrage verbessern kann. Da es bei offentlichen Projekten Meinungsverschiedenheiten geben kann (oft auf rein technischer Ebene, wo unterschiedliche technische Ziele verfolgt werden konnen), kommt es dazu, dass ein offentliches Projekt abgezweigt (ge-?forked“) wird und es fortan in zwei oder mehr unterschiedlichen separaten Varianten offentlich
[Anm. 5]
zur Verfugung steht. Dies basiert auf dem Recht, dass Freie Software anderbar ist (und die geanderte Version weiterverbreitbar ist).
Freiheitsgewahrende Software, die einem Empfanger erlauben, die Freiheiten bei darauffolgender Weitergabe wieder zu entziehen, wird
freizugige Software
genannt. Freiheitsgewahrende Software, die sicherstellt, dass empfangene Freiheiten bei Weitergabe der Software weitergegeben werden mussen, wird
Copyleft
-Software genannt. Beides gilt als Freie Software (Copyleft sichert Freiheiten fur jeden, indem die Freiheiten bei Weitergabe nicht wieder entzogen werden durfen, wie es bei freizugiger Software der Fall ist.)
Programmierer, die substanzielle Software der Offentlichkeit als Freie Software zur Verfugung stellen, wahlen (als Urheber) oft eine freiheitsgewahrende Software-Lizenz mit Copyleft, da sie somit verhindern konnen, dass die Software von Unternehmen aufgegriffen wird und Teile daraus zu proprietarer Software verarbeitet werden, welche Nutzern wieder Freiheitsrechte entziehen wurden. Andere wahlen ein
Dual-License
-Konzept aus, bei welchem die Software der Offentlichkeit z. B. als Copyleft zur Verfugung steht, aber die Software gegen Bezahlung zu anderen Bedingungen erhaltlich ist. Manche veroffentlichen Programme unter freizugigen Lizenzen (also ohne Copyleft); vor allem dann, wenn das Ziel verfolgt wird, ein Programm so breitflachig wie moglich (selbst fur proprietare Softwareentwickler) nutzbar zu machen (wenn es darum geht, ein neues Protokoll oder eine neue Bibliothek zu fordern).
Freie Software darf
kommerzielle
Software sein (kommerziell und
proprietar
sind nicht das gleiche). Freie Software darf kommerziell verkauft und weitergegeben
[42]
und kommerzielle Tatigkeiten (z. B. Support) durfen angeboten werden. Naturlich darf dies auch
gratis
geschehen, dann meist mit Verzicht auf
Gewahrleistung
. Freie Software ist aber nie proprietar, indem sie Nutzern die Freiheiten auf Modifizierung und Weitervertrieb verbietet oder unmoglich macht.
[56]
Private oder kundenspezifische Software, welche fur einen bestimmten Benutzer (normalerweise eine Organisation) entwickelt wurde (normalerweise gegen Bezahlung) und nicht offentlich verfugbar ist, kann Freie Software sein. Dies ist der Fall, wenn der alleinige Benutzer der Software (der einzige Empfanger der Software) dennoch die vier Freiheiten erhalten hat.
[54]
Die Freie-Software-Bewegung lehnt die These ab, dass Programmierer berechtigt seien, Nutzern Freiheiten zu entziehen, um Gewinn zu erzielen. Stattdessen wertet die Freie-Software-Bewegung das Recht auf Freiheit der Nutzer hoher als einen finanziellen Gewinn von Programmierern oder Software-Unternehmen, wenn dieser auf Kosten der Freiheit anderer (Eigenkontrolle und/oder Gemeinschaft, oder Privatsphare) basiert.
[57]
Deswegen erlaubt die am haufigsten verwendete GPL zwar die Kommerzialisierung, erlaubt es jedoch nicht, fur den Quelltext mehr zu verlangen als fur das kompilierte Programm (ausgenommen zusatzlicher Bereitstellungsgebuhren z. B. fur das Medium), was die Kommerzialisierung von GPL Software erschweren kann.
[43]
[44]
Die Freie-Software-Bewegung ist aber durchaus fur eine Bezahlung von Programmierern, wenn diese die Freiheit der Nutzer achten,
[58]
sowie fur alle Geschaftsmoglichkeiten rund um Freie Software (Support, Wartung, Betreuung). Richard Stallman schildert mogliche Szenarien einer Softwaresteuer, mit der eine Regierung Geld fur die Entwicklung von allgemeinnutziger Software (die zusatzlich Freiheiten gewahrt) zur Verfugung stellen konnte.
[59]
Einige Menschen sehen in der Freie-Software-Bewegung Ansatze, die Moglichkeiten zur Uberwindung des
Kapitalismus
zu zeigen. In Deutschland beschaftigt sich unter anderem das Projekt
Oekonux
mit dieser Thematik. Andere sehen in freier Software lediglich einen weiteren Wettbewerber innerhalb der
marktwirtschaftlichen
Ordnung. Die Freiheit, die Software in andere Sprachen zu ubersetzen, kommt besonders denjenigen
Sprachgruppen
zugute, fur die eine Ubersetzung bisher kommerziell nicht interessant war.
Die Freiheit der Software wird vom
UNO-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft
(WSIS) als schutzenswert anerkannt. Sie gehort zu den elementaren Forderungen der Zivilgesellschaft, mit der die ?
Digitale Kluft
“ uberwunden werden soll. Unter ?digitaler Kluft“ wird die Spaltung in Regionen der Erde bezeichnet, die sich die Schaffung von
IT-Infrastruktur
und damit vor allem die Teilnahme am
Internet
leisten konnen, und solchen, die dies nicht konnen. Anders als bei proprietarer Software fließt bei der Verwendung freier Software kein Geld in fremde Lander ab, wo die Anbieter proprietarer Software ihren Unternehmenshauptsitz haben. Alle Mittel, die vor Ort fur die IT bereitstehen, konnen daher unmittelbar in die IT-Wirtschaft vor Ort einfließen.
?Durch Freie Software haben Entwickler in anderen Kulturraumen die Freiheit, Programme an ihre Sprache und Gegebenheiten anzupassen, um sie dann kommerziell oder nichtkommerziell weiterzugeben. Bei proprietarer Software ist dies generell verboten und von der Gnade des Herstellers abhangig“
?
Georg Greve
, damaliger Prasident der Free Software Foundation Europe und Vertreter des zivilgesellschaftlichen WSIS Koordinierungskreises in der deutschen Regierungsdelegation, 2003
[60]
1931 grundete
Thomas J. Watson Sr.
von
IBM
ein
Methods Research Department
um das Wissen zum Betrieb seiner Datenverarbeitungsverfahren zu sammeln und effektiv mit seinen Kunden zu teilen,
[61]
was IBM mit den Nutzergruppen
SHARE (Society to Help Avoid Redundant Effort)
und GUIDE fur seine Mainframe-Programmierung fortfuhrte.
[62]
Bis 1970 wurde Software von IBM kostenlos und inklusive Quellcode zur Verfugung gestellt.
[63]
Zwischen 1960 und 1970 etablierte sich unter anderem an akademischen US-Einrichtungen (
Stanford
,
Berkeley
,
Carnegie Mellon
und
MIT
) eine ?
Hacker
-Kultur“, fur die es selbstverstandlich war, eigene Software-Verbesserungen mit anderen Programmierern zu teilen. Programmierer tauschten die Software frei untereinander aus und gaben haufig den entsprechenden Quelltext weiter. Insbesondere in großen Benutzergruppen wie der
DEC
User Group (DECUS) war dies ublich. Es war gangige Praxis, den Quelltext der mit
Computersystemen
ausgelieferten Software mitzuliefern. Dadurch kamen viele Vorschlage fur Verbesserungen und Fehlerkorrekturen zu den Computerherstellern zuruck. Software wurde als Zugabe zu Computern gesehen, um diese nutzbar zu machen.
Am 23. Juni 1969
[64]
kundigte IBM neue Regeln fur die Nutzung und Wartung seiner Software, getrennt von den Hardware-Nutzungsbedingungen an. Fur Software wurde urheberrechtlicher Schutz in Verbindung mit Lizenzvertragen eingefuhrt.
[65]
Die bislange freie Dienstleistung zur Wartung und Weiterentwicklung von Software wurde gesondert berechnet, was einen eigenen Wirtschaftsmarkt fur diesen Dienstleistungssektor begrundete. In den spaten 1970er-Jahren begannen gleichfalls andere Unternehmen, ?Softwarelizenzen“ einzufuhren, welche den Nutzen, die Weitergabe und die Moglichkeit der Veranderung der Programme einschrankte. Außerdem wurden viele Programme nicht mehr im Quelltext geliefert, sondern nur noch in maschinenlesbarer Form, zum Schutz der Software als Geschaftsgeheimnis, was eine Veranderung nahezu unmoglich machte. Zusatzlich wurde es mit dem Aufkommen von finanzierbaren Mikrocomputern von
IBM
,
Apple
,
Atari
oder
Commodore
ublich, Software getrennt von Computer-
Hardware
zu verkaufen und den Quelltext vor der Konkurrenz zu verbergen, die Software wurde somit proprietar. Immer mehr
Hacker
wurden von den Softwareunternehmen angestellt, und die bisher wahrgenommenen Freiheiten wurden stark eingeschrankt, Software wurde zu einem kunstlich verknappten Gut.
In diese Zeit fiel die Arbeit von Richard Stallman am ?AI Lab“ (Abteilung fur
Kunstliche Intelligenz
) des
Massachusetts Institute of Technology
. Als dort ebenfalls proprietare Software in den Laboren eingefuhrt wurde, bemuhte Stallman sich darum, durch das Programmieren alternativer Software eine Monopolstellung proprietarer Anbieter zu verhindern. Er folgte damit seinen Prinzipien einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit, die einen freien und ungehinderten Austausch von Software vorsahen.
?Mit dem Verlust meiner Gemeinschaft war es unmoglich, weiterzumachen wie zuvor. Stattdessen stand ich vor einer ganzlich moralischen Entscheidung.
Die einfache Wahl ware es gewesen, der proprietaren Software-Welt beizutreten, Vertraulichkeitsvereinbarungen zu unterzeichnen und zu versprechen, meinen Mit-Hackern nicht zu helfen. Sehr wahrscheinlich wurde ich Software entwickeln, die unter Vertraulichkeitsvereinbarungen ausgegeben wurde, und so den Druck auf andere Leute erhohen, ihre Kameraden auch zu verraten.
Ich hatte auf diese Art Geld verdienen und mich vielleicht mit dem Schreiben von Code vergnugen konnen. Aber ich wusste, dass ich am Ende meiner Karriere auf Jahre zuruckblicken wurde, in denen ich Wande gebaut habe; Wande, welche die Menschen voneinander trennen. Ich wurde dann das Gefuhl haben, dass ich mein Leben damit verbracht hatte, die Welt zu einem schlechteren Ort zu machen. […]
Eine andere Wahlmoglichkeit, die direkt, aber unerfreulich gewesen ware, war, mich uberhaupt nicht mehr mit Computern zu befassen. Auf diese Art waren meine Fahigkeiten nicht missbraucht worden, aber sie waren andererseits auch verschwendet worden. Ich ware dann zwar nicht schuld daran, dass Computer-Nutzer voneinander getrennt und eingeschrankt werden, aber ich hatte es auch nicht verhindert.
Also suchte ich nach einem Weg, auf dem ein Programmierer etwas Gutes tun kann. Ich fragte mich selbst: Gibt es ein Programm oder Programme, die ich schreiben konnte, um wieder eine Gemeinschaft moglich zu machen?“
Das Unternehmen AT&T entschied sich 1983, eine proprietare Version seines
Unix
auf den Markt zu bringen: UNIX
System V
. Im September 1983 grundete
Richard Stallman
das GNU-Projekt mit dem Ziel, ein freies, UNIX-ahnliches Betriebssystem mit Namen ?GNU“ zu entwickeln.
[67]
Damit die Idee der Freiheit auch rechtlich abgesichert sein wurde, mussten freie
Lizenzen
erdacht werden. Stallman entwarf das Copyleft-Prinzip, das bedeutet,
dass alle, die die Software (mit oder ohne Anderungen) weiter verteilen, die Freiheit zum Weitergeben und Verandern mitgeben mussen. Das Copyleft garantiert, dass alle Benutzer Freiheit haben.
Auf diesem Prinzip beruhen die Lizenzen der GNU-Software.
Eine organisatorische Basis fur GNU und Freie Software uberhaupt ist die 1985 gegrundete, gemeinnutzige Stiftung
Free Software Foundation
(FSF). Fur Softwareprojekte bestanden in den fruhen und mittleren achtziger Jahren noch jeweils individuelle Lizenzen. Stallman verband die Rahmenpunkte zu einer einzelnen Lizenz und veroffentlichte 1989 die
GNU General Public License
(GNU GPL). Diese ist die heute am starksten verbreitete Lizenz fur Freie Software.
1991 war das
GNU
-Betriebssystem bis auf den
Kernel
vollstandig. Einige Leute erkannten, dass
Linux
, ein damals proprietarer Kernel fur
Minix
, sich fur GNU eignen konnte. Nachdem die Entwickler den Linux-Kernel unter die ?GNU GPL“ stellten, konnte zum ersten Mal ein vollstandig freies Betriebssystem ausgebaut werden. Mit der darauffolgenden rasanten Entwicklung und Verbreitung von GNU und Linux wurde freie Software von zunehmend mehr Menschen genutzt.
Es gab zwei großere Prozesse, bei denen Unternehmen versuchten, freie Software in ihren ausschließlichen Besitz zu bringen:
1992 klagte
AT&T
gegen die
Universitat von Kalifornien
um die Rechte an den
UNIX
-Quellen. Wie sich herausstellte, hatte
AT&T
die freie universitare Produktion insgesamt in ihren Bestand ubernommen und lediglich die Urheberangaben entfernt. Im Rahmen eines Vergleichs erhielt
AT&T
von etwa 18.000 umstrittenen Dateien ausschließliche Rechte an dreien.
2003 klagte
SCO
gegen
IBM
um die Rechte an den Linux-Quellen.
SCO
begrundete den Vorstoß mit angeblichen Verletzungen des Urheberrechts an
UNIX
.
IBM
hatte Quelltexte aus
UNIX
illegal nach
Linux
ubertragen.
SCO
konnte die Behauptung im Prozess aber nicht belegen. Das Verfahren endete, als sich herausstellte, dass
SCO
nicht im Besitz von
UNIX
-Urheberrechten war, sondern diese bei
Novell
lagen.
- Richard Stallman, Initiator des
GNU-Projektes
, Grunder der
Free Software Foundation
, Hauptautor der
GNU GPL
Versionen 1?3, Mitglied des Board of Directors der FSF, Empfanger des
MacArthur Fellowships
, des
EFF Pioneer Awards
und des
Takeda Foundation Awards
- Bruce Perens
, ehemaliger Projektleiter fur
Debian
, der Hauptautor der
Open-Source-Definition
, ein Begrunder von
Software in the Public Interest
(SPI) und Mitbegrunder der
OSI
, der sich wieder von Open Source distanziert und zu freier Software bekannt hat.
- Alan Cox
, einer der ersten und prominentesten
Linux-Kernel
-
Hacker
und Empfanger des
FSF Awards
- Theo de Raadt
, Mitbegrunder von
NetBSD
, Grunder und Leiter von
OpenBSD
und
OpenSSH
und Empfanger des FSF Awards
- Eben Moglen
, Grunder und Vorsitzender des
Software Freedom Law Center
,
pro bono
Chefsyndikus der FSF, ehemaliges Mitglied des Board of Directors der FSF, Empfanger des
EFF Pioneer Awards
- Lawrence Lessig
, grundete das
Center for Internet and Society
und die
Creative-Commons
-Initiative, Mitglied des Board of Directors der FSF, Empfanger des FSF Awards
- Georg Greve
, Grunder der
Free Software Foundation Europe
und deren Prasident von 2001 bis 2009, seit 2010 Geschaftsfuhrer der Kolab Systems AG und Empfanger des
Bundesverdienstkreuzes
am Bande
Im Marz 2024 waren rund 17000 Software-Pakete im
FSF/UNESCO Free Software Directory
eingetragen,
[68]
welches 1999 ebenfalls als ein Projekt der FSF startete.
- Die Webbrowser
Firefox
,
Chromium
(die technische Basis von
Chrome
),
Rekonq
,
Qupzilla
,
Midori
und viele andere.
- Aus dem
GNU-Projekt
entstanden
- der Betriebssystemkern
Linux
- die Gruppe der freien
BSD
-Betriebssysteme
- Apache
, eine
Webserver
-Software
- Datenbanken
, wie
MySQL
und
PostgreSQL
- Compiler oder Interpreter von Programmiersprachen wie
Perl
,
PHP
,
Java
,
Python
,
Ruby
,
Pharo Smalltalk
und
Tcl
- X.Org-Server
, eine freie Implementierung des
X11
-Fenstersystems
- KDE
, eine Arbeitsumgebung (englisch Desktop-Environment) (integrierte grafische Oberflache) sowie die gesamte KDE Software Compilation:
KDE SC
- OpenOffice.org
jetzt:
LibreOffice
, ein
Office-Paket
- Das Textsatzsystem
TeX
- Aus den
GIS
-Software-Projekten der
Open Source Geospatial Foundation
(OSGeo):
Eine Studie aus dem Jahr 2015 zeigt, dass die meisten Freie-Software-Projekte beim Webdienst
GitHub
von wenigen oder nur einem einzigen Entwickler abhangen.
[69]
Freie Software kann, gemaß den vier Freiheiten, meist nahezu beliebig kopiert und weitergegeben werden. Freie Software darf zwar zu einem beliebig hohen Preis verkauft werden, doch ist sie fast immer kostenlos im Internet erhaltlich, und so ist ihr Verkaufswert auf
Datentragern
meist nicht viel hoher als die
Selbstkosten
. Eine bemerkenswerte Ausnahme ist das
GNU-Projekt
, das Freie Software mit deutlicher Profitspanne anbietet und in den 1980er-Jahren einen erheblichen Teil seiner Einnahmen aus dem Verkauf von Software bestritt. Das GNU-Projekt hatte damals jedoch wegen seiner zentralen Rolle bei der Entwicklung freier Software und der damals geringen Verbreitung und Leistungsfahigkeit des Internets eine besondere Rolle, die es heute nicht mehr gibt.
Einige
Geschaftsmodelle
, die mit freier Software zu tun haben, konzentrieren sich deswegen auf den
Dienstleistungsaspekt
der Softwareentwicklung, -weiterentwicklung und -anpassung. Wartung und individuelle Anpassung der Software sowie Schulung und technische Unterstutzung sind fur die Kunden vorrangig. Unternehmen, die allein diese Dienstleistungen als Geschaftsstrategie gewahlt haben, sind zum Beispiel
MySQL AB
,
Red Hat
und
Qt Development Frameworks
. Freie Software unterliegt keiner
Rivalitat
und nicht der
Ausschließbarkeit
, ist somit ein
reines offentliches Gut
und kann folglich nicht einem ublichen Marktgeschehen unterliegen. Dennoch betrachten die Herausgeber proprietarer Software sie als eine ernste Bedrohung fur ihr Geschaftsmodell der
Lizenzierung
und versuchen deshalb, potenzielle Kunden von der Benutzung freier Software abzuhalten. Trotzdem sind Hersteller proprietarer Software aktive Nutzer von freier Software und unterstutzen die Verfugbarkeit von proprietarer Software auf Plattformen, die auf freier Software basieren.
Als Argumente fur ihre Produkte fuhren Hersteller proprietarer Software unter anderem mehr Garantien, bessere Qualitat ? besonders im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit und bessere Dienstleistungen ? an. Solche Argumente, die auf Versprechungen von Open Source, nicht von freier Software kontern, hat Richard M. Stallman wiederholt als tendenzios und thematisch verfehlt angegriffen; in seinen Augen ist die Entscheidung fur oder gegen Freie Software primar eine ethische und soziale Entscheidung, von der nicht durch Qualitatsdiskussionen abgelenkt werden darf.
Es gibt verschiedene Typen von
Softwarelizenzen
, die die Kriterien freier Software erfullen:
- Copyleft-Lizenzen, die GNU General Public License (
GNU GPL
) ist die am haufigsten verwendete. Der Autor behalt das
Copyright
, und es sind Klauseln enthalten, dass veranderte und weitergegebene Software frei bleibt. Auch der Quellcode muss zur Verfugung gestellt werden.
- Bei
BSD-artigen Lizenzen
behalt der Autor das Copyright. Diese dem Grundsatz ?Ehre, wem Ehre gebuhrt“ folgende Lizenz enthalt den Namen des Autors und oft auch eine
Haftungsbeschrankung
. Veranderung und Weitergabe in jeder Form ist erlaubt, das heißt, sie darf auch in proprietare Software eingebaut werden. In diese Klasse fallen die
Apache-Lizenz
und die
MIT-Lizenz
.
- Gemeinfreiheit
. Der Autor verzichtet auf das Copyright. Damit kann jeder alles mit der Software machen, sie etwa in eigene Programme einbauen, verkaufen oder sie selbst wieder zu
proprietarer Software
machen. Gemeinfreiheit ist jedoch keine Lizenz, sondern ein gemeinfreies Werk ist besitzlos. In Staaten, in denen keine Gemeinfreiheit von Software moglich ist (etwa in Teilen der
Europaischen Union
), weil etwa die Urheberrechtsgesetze eine bewusste Ubergabe in die Gemeinfreiheit nicht zulassen und die Schutzfristen nach dem Tod eines Autors so lang sind, dass noch keine Gemeinfreiheit jemals geschriebener Software eingetreten ist, wird statt der Gemeinfreiheit eine Lizenzierung verwendet, die dem Lizenznehmer keinerlei Verpflichtungen auferlegt und ihn von allen durch die allgemeinen Copyright-Regelungen auferlegten Beschrankungen befreit (zum Beispiel die
Do What The Fuck You Want To Public License
(WTFPL) oder die
CC0
).
Siehe auch:
Hardware-Hersteller gehen immer mehr dazu uber, die Schnittstellenspezifikationen geheim zu halten, um der Konkurrenz die Nachahmung technischer Losungsansatze zu verwehren. Der Grund hierfur liegt im zunehmenden Wettbewerbsdruck und darin, dass es billiger ist und schneller geht, einen solchen Schutz technisch einzubauen, als das errungene geistige Gut durch ein Patent fur sich zu reservieren. Wenn nicht offentlich dokumentiert ist, wie die Gerate anzusteuern sind, erleidet die Hardwareunterstutzung freier Betriebssysteme mittels freier Treiber einen schweren Ruckschlag, da sie allenfalls noch durch
Reverse Engineering
in Gang gebracht werden kann.
Andererseits haben die Hersteller die Benutzer der wichtigeren freien Betriebssysteme (vor allem
GNU/Linux
? wobei insbesondere
Linux
und der
X.Org-Server
relevant sind) als Kundengruppe erkannt. Viele von ihnen stellen jedoch
proprietare Treiber
zur Verfugung. Diese Treiber stoßen unter den Anhangern freier Software auf hochst geteilte Meinungen: einige sind glucklich daruber, dass sie die ?Unterstutzung“ der Hardware-Hersteller gewonnen haben und deren Hardware durch das von ihnen bevorzugte Betriebssystem nun mehr oder weniger unterstutzt wird, andere lehnen proprietare Treiber grundsatzlich ab.
Von einer generellen Schnittstellenfreigabe wurden die Benutzer freier Betriebssysteme sicherlich profitieren. Neben den ideologischen kommen hier Fragen der Systemstabilitat zum Tragen. Sollte beispielsweise ein proprietarer Linux-Netzwerkkartentreiber regelmaßig zu Absturzen des Systems fuhren, waren die Linux-Entwickler dagegen machtlos und es hinge vom Gutdunken des Herstellers ab, ob der Fehler behoben wird.
Die regelmaßig in den Schlagzeilen auftauchenden
Softwarepatente
haben auf Freie Software einen besonders schwerwiegenden Einfluss, denn es ist zum Teil rechtlich noch nicht einmal moglich, mit freier Software die Patentauflagen zu erfullen. Diese bestehen namlich in einigen Fallen auf einer Gebuhr pro in Umlauf gebrachter Kopie, aber Freie Software verlangt gerade, dass der Herausgeber darauf keinen Einfluss haben darf. Selbst wenn er die Lizenzgebuhren zum Beispiel durch Spenden zahlen wurde, musste er eine genaue Zahl der Kopien, die im Umlauf sind, vorlegen konnen, womit es keine Freie Software mehr ware.
Trusted Computing
kann Veranderungen an einer Computer-Plattform eindeutig erkennen und damit sowohl externe Software-Angriffe als auch Veranderungen durch den Benutzer, Konfigurationen, Fehlfunktionen, Sicherheitslucken oder von Anwendungsprogrammen eindeutig identifizieren. Die Reaktion auf eine solche Veranderung kann (aber muss nicht) durch ein entsprechendes, sicheres Betriebssystem erfolgen. Trusted Computing kann daher auch zur Absicherung von
Digital Rights Management
(DRM) und zum
Kopierschutz
verwendet werden.
Politisch gesehen
muss Freie Software immer vom Benutzer ersetzbar und veranderbar sein. Software, die in binarer Form zertifiziert sein muss, ist dies nicht.
Technisch gesehen
kann in freier Software vor dem Benutzer nichts im Binarcode verheimlicht werden, weil der Quellcode fur jeden zuganglich sein muss. Somit kann die Verschlusselung, mit der die Daten vor dem Benutzer ?bewahrt“ werden, einfacher hintergangen werden.
Eine weitere Inkompatibilitat tut sich mit dem Kopierschutz von DVDs auf: Die Umgehung wirksamer Kopierschutzmaßnahmen ist seit den um die Jahrtausendwende weltweit nach und nach etablierten Reformen zum Copyright (in den
USA
der
Digital Millennium Copyright Act
(DMCA)) gesetzlich nur noch mit Zustimmung des Rechteinhabers erlaubt. Dieses Verbot erstreckt sich auf die Herstellung oder Verbreitung von Programmen, die diese Maßnahmen umgehen konnen, so dass freie
Abspielsoftware
fur
kopiergeschutzte
DVDs nicht legal geschrieben werden kann ? aus ihren naturlichen Interessen heraus wurden die Rechteinhaber ihre Zustimmung dazu niemals erteilen, weil dadurch der Sinn der Maßnahmen
ad absurdum
gefuhrt wurde.
Falls Hardwarehersteller wie
Intel
oder
AMD
funktionseinschrankende Verfahren in Chipsatze oder Prozessoren implementieren sollten, konnte Freie Software den vollen Funktionsumfang moglicherweise nur noch auf
freier Hardware
entfalten.
- Harry Halpin:
Freie Software
. In: Ashish Kothari et al. (Hrsg.):
Pluriversum. Ein Lexikon des guten Lebens fur alle
.
AG SPAK Bucher
, Neu-Ulm 2023,
ISBN 978-3-945959671
.
- Dominik Konig:
Das einfache, unentgeltliche Nutzungsrecht fur jedermann
, Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen 2016,
ISBN 978-3-8471-0610-4
.
- Volker Grassmuck
:
Freie Software zwischen Privat- und Gemeineigentum
. 2. Auflage,
bpb
, Bonn 2004,
ISBN 3-89331-432-6
(
freie-software.bpb.de
, PDF, 1,5 MB;
Website zum Buch
).
- Stefan Meretz:
Linux & Co. Freie Software ? Ideen fur eine andere Gesellschaft
. AG SPAK Bucher, Neu-Ulm 2000,
ISBN 3-930830-16-7
.
- Bernhard E. Reiter:
Wandel der IT: Mehr als 20 Jahre Freie Software.
In:
HMD
, Heft 238, August 2004, S. 83?91,
ISSN
1436-3011
(
intevation.de
).
- Edward Viesel:
Freiheit statt Freibier. Geschichte und Praxis der freien digitalen Welt ? mit einer Einfuhrung in Linux
. Unrast Verlag, Munster 2006,
ISBN 3-89771-450-7
.
- Definition und Philosophie
- Prasentationen
- Software
- Abgrenzung
- ↑
Freie-Software-Bewegung
(gnu.org)
- ↑
a
b
c
Philosophie des GNU-Projekts
(gnu.org)
- ↑
a
b
Was ist Freie Software?
(fsfe.org)
- ↑
Free Software Free Society: Selected Essays of Richard M. Stallman, 2nd Edition
- ↑
Freie Software darf
kommerziell
verkauft und weitergegeben
werden und
kommerzielle
Tatigkeiten (Support usw.) durfen fur Freie Software angeboten werden. (Naturlich darf dies alles gratis geschehen, dann meist mit Verzicht auf
Gewahrleistung
). Freie Software ist aber nie proprietar. Proprietare Software ist eine, welche Nutzern die Freiheiten auf
Modifizierung und Weitervertrieb verbietet oder unmoglich macht
. (Kommerziell und proprietar sind nicht das Gleiche.)
Erklarung zu
kommerzieller Freier Software
.
Beispiele fur
kommerzielle
Angebote (Wartungsvertrage, Support, Service- und Garantieleistungen, Softwareanpassungen usw.), rund um Freie Software:
Debian Consulting
,
FSF Service Directory
- ↑
Richard Stallman:
Freie Software schutzt das Privatleben
(FuturMag)
- ↑
a
b
Was ist Freie Software?
; Freie-Software-Definition (gnu.org)
- ↑
a
b
Steven Levy:
Hackers: Heroes of the Computer Revolution.
Doubleday 1984,
ISBN 0-385-19195-2
.
- ↑
a
b
Boris Grondahl:
Hacker.
In:
Rotbuch 3000.
ISBN 3-434-53506-3
.
- ↑
a
b
siehe unter
Open Source Jahrbuch 2005
(
Memento
vom 7. Oktober 2006 im
Internet Archive
)
- ↑
Markos Themelidi:
Open Source ? die Freiheitsvision der Hacker.
Books on Demand, 2005,
ISBN 978-3-8334-2883-8
.
- ↑
Tom Shea:
Free software ? Free software is a junkyard of software spare parts
. In:
InfoWorld
. InfoWorld Media Group, Inc., 1983,
S.
31
(englisch,
books.google.de
):
“In contrast to commercial software is a large and growing body of free software that exists in the public domain. Public-domain software is written by microcomputer hobbyists (also known as ‘hackers’) many of whom are professional programmers in their work life. […] Since everybody has access to source code, many routines have not only been used but dramatically improved by other programmers.”
- ↑
David Ahl:
David H. Ahl biography from Who’s Who in America; Programmausdrucke wurden beispielsweise in Computerzeitschriften wie Creative Computing, Byte etc. und Buchern, wie der Bestseller “BASIC-Computer-Spiele” verbreitet.
Abgerufen am 23. November 2009
.
- ↑
Lawrence Lessig
:
Free, as in beer
,
Wired
, September 2006. Abgerufen am 18. Marz 2009 ?In June, a Copenhagen artists’ collective called Superflex released version 3.0 of a new beer called ? you guessed it ? Free Beer. ‘Free beer?’ you ask. ‘Think free,’ Superflex members helpfully explained at the launch, ‘as in free software.’“
- ↑
History of OSI.
opensource.org,
abgerufen am 11. Februar 2016
(englisch): ?"conferees decided it was time to dump the moralizing and confrontational attitude that had been associated with ?free software“ in the past and sell the idea strictly on the same pragmatic, business-case grounds"“
- ↑
Eric S. Raymond
:
Goodbye, ?free software“; hello, ?open source“.
8. Februar 1998,
abgerufen am 13. August 2008
: ?"After the Netscape announcement broke in January I did a lot of thinking about the next phase -- the serious push to get ?free software“ accepted in the mainstream corporate world. And I realized we have a serious problem with ?free software“ itself. Specifically, we have a problem with the term ?free software“, itself, not the concept. I've become convinced that the term has to go."“
- ↑
a
b
Mission of the Open Source Initiative
- ↑
a
b
Warum Open Source das Ziel von Freie Software verfehlt
(gnu.org)
- ↑
Warum Freie Software besser ist als Open-Source-Software
; gnu.org
- ↑
Categories of free and nonfree software
, GNU Project, Free Software Foundation, abgerufen am 3. Marz 2012
- ↑
a
b
GNU'sBulletin, Volume 1 Number 1, page 8.
Gnu.org,
abgerufen am 3. Oktober 2013
.
- ↑
What is Free Software? ? GNU Project ? Free Software Foundation (FSF).
Ru.j-npcs.org, 20. Marz 1997, archiviert vom
Original
am
4. Dezember 2013
;
abgerufen am 3. Oktober 2013
.
- ↑
What is Free Software? ? GNU Project ? Free Software Foundation (FSF).
archive.org, archiviert vom
Original
am
26. Januar 1998
;
abgerufen am 3. Oktober 2013
.
- ↑
The Four Freedoms.
Abgerufen im 1. Januar 1
: ?I [Matt Mullenweg] originally thought Stallman started counting with zero instead of one because he’s a geek. He is, but that wasn’t the reason. Freedoms one, two, and three came first, but later he wanted to add something to supersede all of them. So: freedom zero. The geekness is a happy accident.“
- ↑
Richard Stallman:
The Free Software Definition.
Free Software Foundation,
abgerufen am 15. Oktober 2013
.
- ↑
The Free Software Definition ? Translations of this page.
Free Software Foundation Inc,
abgerufen am 3. Oktober 2013
.
- ↑
Bruce Perens:
Debian’s “Social Contract” with the Free Software Community.
In:
debian-announce mailing list.
Abgerufen im 1. Januar 1
- ↑
Free Software Foundation
zur Unterscheidung zwischen Open Source und Freie Software
- ↑
Verschiedene Lizenzen und Kommentare
(gnu.org)
- ↑
a
b
?Freie Software ist nicht nur eine technische, sondern eine ethische, soziale und politische Frage. Es ist eine Frage der Menschenrechte, die Nutzer von Software haben sollten. Freiheit und Zusammenarbeit sind unerlassliche Werte von Freie Software. Das GNU System realisiert diese Werte und das Prinzip des Teilens, da gemeinsame Nutzung gut und nutzlich fur den menschlichen Fortschritt ist.“
Freie Software und Bildung
(gnu.org)
- ↑
a
b
?Diese Freiheiten sind von entscheidender Bedeutung. Sie sind nicht nur fur das Wohl des Einzelnen wichtig, sondern fur die Gesellschaft als Ganzes, weil sie die soziale Solidaritat fordert ? also Austausch und Zusammenarbeit. Sie werden umso wichtiger, da immer großere Bereiche unserer Kultur und unseres Lebens digitalisiert werden. In einer Welt der digitalen Klange, Bilder und Worte wird Freie Software immer wichtiger fur die Freiheit im Allgemeinen.“ nach
Warum Open Source das Ziel von Freie Software verfehlt
(gnu.org)
- ↑
a
b
?Freie Software zu benutzen heißt, eine politische und ethische Entscheidung fur Ihr Recht zu treffen, etwas zu lernen und das, was Sie lernen, mit anderen zu teilen.“
gnewsense.org
(Ubersetzung von
hier
)
- ↑
a
b
“
As our society grows more dependent on computers, the software we run is of critical importance to securing the future of a free society. Free software is about having control over the technology we use in our homes, schools and businesses, where computers work for our individual and communal benefit, not for proprietary software companies or governments who might seek to restrict and monitor us.
”
Free Software Foundation ? About
- ↑
a
b
Mitschrift einer Rede von Richard Stallman uber die Freie-Software-Bewegung
; 9. Marz 2006
- ↑
Kategorien freier und unfreier Software ? GNU-Projekt ? Free Software Foundation (FSF)
- ↑
Open source
Kategorien freier und unfreier Software (gnu.org)
- ↑
What is ?free software“ and is it the same as ?open source“?
Open Source Initiative FAQ.
- ↑
Maßnahmen, die Regierungen ergreifen konnen, um Freie Software zu fordern
von Richard Stallman (gnu.org)
- ↑
Who's using free software?
(fsf.org)
- ↑
Unfreie Software […] Deren Nutzung, Neuvertrieb oder Modifizierung ist untersagt oder verlangt, dass um Erlaubnis gebeten werden muss, oder ist so sehr eingeschrankt, dass man es wirksam nicht frei tun kann.
nach
Unfreie Software
(gnu.org)
- ↑
a
b
Freie Software verkaufen
(gnu.org)
- ↑
a
b
GNU GENERAL PUBLIC LICENSE Version 3, 29 June 2007 ? Conveying Non-Source Forms.
gnu.org, 29. Juni 2007,
abgerufen am 17. Juni 2015
(englisch): ?(1) a copy of the Corresponding Source for all the software in the product that is covered by this License, on a durable physical medium customarily used for software interchange, for a price no more than your reasonable cost of physically performing this conveying of source, or (2) access to copy the Corresponding Source from a network server at no charge.“
- ↑
a
b
Freie Software verkaufen.
gnu.org, 17. Juni 2015,
abgerufen am 17. Juni 2015
: ?Hohe oder niedrige Preise und die GNU GPL ? […] die GNU GPL verpflichtet, den Quellcode auf weitere Anfrage bereitzustellen. Ohne eine Begrenzung des Preises fur den Quellcode ware es ihnen moglich einen Preis festzulegen, der fur jedermann zu hoch zu bezahlen ware ? wie eine Milliarde Euro ? und somit vorgeben den Quellcode freizugeben, obwohl sie ihn in Wahrheit verbergen. Darum mussen wir in diesem Fall den Preis fur den Quellcode begrenzen, um die Freiheit der Nutzer zu gewahrleisten.“
- ↑
Is it legal to sell GPL software?
Please note that as much as you wish only applies to the executable form of the software, not its source code.
by Marco Fioretti on Techrepublic.com, 19. Nov 2013 (englisch)
- ↑
Why Software Should Be Free
(Richard Stallman)
- ↑
hpr1116 :: Interview with Richard Stallman
(siehe Audio Interview ab 30:58)
- ↑
Wir konnen Word-Anhangen ein Ende setzen
gnu.org
- ↑
GNU General Public License
- ↑
Obstructing Custom Adaptation of Programs
- ↑
Appendix A: A Note on Software
Free Software, Free Society
- ↑
Richard Stallmans Kommentar
Re: Announcing GNOME's official GitHub mirror
- ↑
Network Services Aren't Free or Nonfree; They Raise Other Issues
(Richard Stallman)
- ↑
a
b
Private Software
gnu.org
- ↑
?Außerdem sollte man auch die Freiheit haben Modifikationen vorzunehmen und privat im eigenen Werk oder Spiel zu nutzen, ohne auch nur deren Existenz zu erwahnen. Veroffentlicht man die Anderungen, sollte es nicht erforderlich sein, irgendjemand im Besonderen oder auf irgendeine bestimmte Weise zu benachrichtigen.“
Was ist Freie Software
gnu.org
- ↑
Unfreie Software
(im Sinne fehlender Freiheiten), auch proprietare Software genannt
- ↑
?Sollte ein Programmierer nicht eine Belohnung fur seine Kreativitat verlangen durfen?“
gnu.org
- ↑
Kommerzielle Software
gnu.org
- ↑
GNU-Manifest
- ↑
Freiheit der Software wird endlich von der UNO als schutzenswert anerkannt
(
Memento
vom 26. Marz 2014 im
Internet Archive
)
, Artikel des Netzwerks Neue Medien, 26. September 2003.
- ↑
E. W. Pugh:
Origins of software bundling
. In:
IEEE Annals of the History of Computing
.
Band
24
,
Nr.
1
(Jan.-Marz), 2002,
ISSN
1058-6180
,
S.
57?58
,
doi
:
10.1109/85.988580
.
- ↑
L. Johnson:
A view from the 1960s: how the software industry began
. In:
IEEE Annals of the History of Computing
.
Band
20
, 1 (Jan.-Marz), 1998,
ISSN
1058-6180
,
S.
36?42
,
doi
:
10.1109/85.646207
.
- ↑
L. Johnson:
A view from the 1960s: how the software industry began.
In:
IEEE Annals of the History of Computing.
Band 20, Nr. 1 (Januar-Marz) 1998, Conclusion, letzter Absatz.
- ↑
B. Grad:
A personal recollection: IBM’s unbundling of software and services
. In:
IEEE Annals of the History of Computing
.
Band
24
, 1 (Jan.?Marz), 2002,
ISSN
1058-6180
,
S.
64?71
,
doi
:
10.1109/85.988583
.
- ↑
W. S. Humphrey:
Software unbundling: a personal perspective
. In:
IEEE Annals of the History of Computing
.
Band
24
, 1 (Jan.-Marz), 2002,
ISSN
1058-6180
,
S.
59?63
,
doi
:
10.1109/85.988582
.
- ↑
Richard Stallman:
Das GNU-Projekt
auf gnu.org, 22. Oktober 2006
- ↑
Richard Stallman:
Initial Announcement
auf net.unix-wizards, net.usoft, 27. September 1983
- ↑
FSF/UNESCO Free Software Directory
auf der Website der FSF, 2007
- ↑
Guilherme Avelino, Marco Tulio Valente, Andre Hora:
What is the Truck Factor of popular GitHub applications? A first assessment
. In:
PeerJ
Preprints
. 2015,
doi
:
10.7287/peerj.preprints.1233v1
.
- ↑
Es ist dabei egal, wie die Software empfangen wird: kommerzielle Entwicklungsbeauftragung, Kauf oder offentlicher Download. Bei manchen Lizenzen zahlt bereits das Bereitstellen als Dienst auf einem Server, siehe
AGPL
- ↑
Dies beinhaltet die Freiheit, seine geanderte Softwareversion laufen zu lassen ? wenn es nur dem Hersteller erlaubt ist, geanderte Versionen lauffahig zu machen, wird dies als
Tivoisierung
bezeichnet und als Freiheitseinschrankung gesehen.
- ↑
gratis
oder durch Verkauf
- ↑
ausschließlich organisationsintern
- ↑
wahlweise privat (rein unternehmensintern)