Frederic Chiu
(*
20. Dezember
1964
in
Ithaca, New York
) ist ein
amerikanischer
Pianist
.
Chiu, der aus einem chinesisch-amerikanischen Elternhaus stammt, debutierte als Vierzehnjahriger mit dem
Indianapolis Symphony Orchestra
.
[1]
An der
Indiana Universitat
studierte er bei Karen Shaw Klavier und erwarb zudem ein Diplom in
Informatik
. Mit weiteren Studien bei Abbey Simon erganzte er seine pianistische Ausbildung an der
Juilliard School
in
New York City
und besuchte zudem Meisterklassen bei Misha Dichter, Walter Ponce und
Alicia de Larrocha
.
Chiu beteiligte sich auch an internationalen Wettbewerben, so 1984 und 1985 in
Maryland
, 1986 am Bosendorfer-Wettbewerb in Brussel und am
Busoni-Wettbewerb
in
Bozen
.
Nach seinem Konzertdiplom an der
Ecole Normale
in
Paris
wurde er Assistent von Marian Rybicki.
1991 schloss Chiu mit
Harmonia Mundi
einen exklusiven Vertrag. Im selben Jahr grundete er mit Philippe Graffin das
Kammermusikfestival
Consonance
.
Nach Konzerten in
London
und New York City 1994/95 lebte er in Paris und kehrte erst 2004 wieder in die
Vereinigten Staaten
zuruck.
Chius breites Repertoire umfasst Werke von
Johann Sebastian Bach
bis zur
Neuen Musik
. Im Zentrum seiner Schallplattenaufnahmen steht
Sergei Prokofjew
, dessen gesamtes Klavierwerk er eingespielt hat.
[2]
Daneben interpretierte er Werke von
Frederic Chopin
,
Franz Liszt
und
Ferruccio Busoni
.
Die genaue Textwiedergabe, das eher statische, wenig vorwartsdrangende Spiel, der runde, nicht sehr große Ton und die sauberen
Triller
lassen den Einfluss des
Godowski-Schulers
Abbey Simon erkennen.
[2]
Chiu zeigt eine Vorliebe fur Programme, die sich von der gangigen Konzert-Routine entfernen sowie fur teilweise außerst virtuose
Transkriptionen
.
So spielte er nicht nur
Beethoven-
und
Schubert-
Transkriptionen von Liszt ein, sondern legte auch eine eigene Bearbeitung der
Leutnant-Kije-Suite op. 60
von Prokofjew vor.
- ↑
Biographische Angaben aus: Ingo Harden, Gregor Willmes,
PianistenProfile
, 600 Interpreten: Ihre Biografie, ihr Stil, ihre Aufnahmen, Frederic Chiu, Barenreiter, Kassel 2008, S. 128
- ↑
a
b
Peter Seidle, in: Ingo Harden, Gregor Willmes,
PianistenProfile
, 600 Interpreten: Ihre Biografie, ihr Stil, ihre Aufnahmen, Frederic Chiu, Barenreiter, Kassel 2008, S. 128