Fraunhofer-Gesellschaft zur Forderung der angewandten Forschung
(Fraunhofer)
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Rechtsform
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eingetragener Verein
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Grundung
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26. Marz 1949
[1]
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Sitz
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Munchen
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Zweck
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Angewandte Forschung
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Vorsitz
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Holger Hanselka
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Beschaftigte
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30.000 (2021)
[2]
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Mitglieder
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1202
(2021)
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Website
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fraunhofer.de
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Die
Fraunhofer-Gesellschaft zur Forderung der angewandten Forschung e. V.
(
kurz:
Fraunhofer) ist mit rund 30.000
[2]
Mitarbeitern die großte Organisation fur angewandte
Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen
in Europa. Sie stellt einen wichtigen Teil der deutschen Forschungslandschaft dar, die unter anderem aus
Hochschulen
,
Max-Planck-Gesellschaft
,
Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
,
Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz
und der
Deutschen Forschungsgemeinschaft
besteht. Der Sitz ist in
Munchen
.
Namensgeber ist
Joseph von Fraunhofer
(1787?1826). Dessen hervorragende Leistung bestand in der Verbindung von exakter wissenschaftlicher Arbeit und deren praktischer Anwendung fur neue,
innovative
Produkte. Joseph von Fraunhofer war als Forscher, Erfinder und Unternehmer gleichermaßen erfolgreich und wurde deshalb zum Vorbild und Namenspatron des Vereins gewahlt.
Vereinszweck ist die
anwendungsorientierte Forschung
zum unmittelbaren Nutzen fur
Unternehmen
und zum Vorteil der Gesellschaft. Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt derzeit mehr als 80 Forschungseinrichtungen, davon 76 Institute, an uber 40 Standorten in ganz Deutschland. Rund 30.000 Mitarbeiter, uberwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, arbeiten mit jahrlichen Finanzmitteln von 2,9 Milliarden Euro. Davon sind knapp 2,5 Milliarden Euro Vertragsforschung. Uber 70 % davon erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft mit Auftragen aus der
Industrie
und durch offentlich
finanzierte
Forschungsprojekte. Der Rest wird von Bund und Landern beigesteuert, auch um damit den Instituten die Moglichkeit zu geben, Vorlaufforschung zu betreiben.
Mitglieder der als
gemeinnutzig
anerkannten
Fraunhofer-Gesellschaft
sind auch namhafte Unternehmen und private Forderer. Die
Ressortforschung
fur das
Bundesministerium der Verteidigung
umfasst etwa 3 Prozent des Finanzvolumens der Fraunhofer-Gesellschaft.
Rund 30 Prozent ihrer Aufwendungen erhalt die Gesellschaft von Bund (90 Prozent) und Landern (10 Prozent) als
institutionelle Forderung
, um Vorlaufforschung zu betreiben. Planungssicherheit durch kontinuierliche Etatsteigerungen ist mit dem
Pakt fur Forschung und Innovation
gegeben. Die ubrigen etwa 70 Prozent der Aufwendungen muss sie durch eigene Ertrage decken, wobei dies sowohl Auftrage aus der Industrie als auch offentlich finanzierte Forschungsprojekte (Bund, Lander, EU) einschließt. Dabei kommt das so genannte Fraunhofer-Modell zum Tragen: Seit 1973 bemisst sich die Hohe der Grundfinanzierung weitgehend erfolgsabhangig nach der Hohe der Wirtschaftsertrage. Dieses Prinzip gilt fur die Gesellschaft im Ganzen ebenso wie fur die einzelnen Institute. Damit wird der politische Wille umgesetzt, die Fraunhofer-Gesellschaft zum fuhrenden Anbieter der
angewandten Forschung
zu machen. Gleichzeitig erhalten die Gesellschaft und ihre Institute die Flexibilitat, auf sich andernde Rahmenbedingungen in der Wissenschaft und auf den Markten autonom zu reagieren.
Die Institute sind rechtlich keine selbstandigen Einheiten. Faktisch gewahrt das Fraunhofer-Modell den Instituten dennoch einen sehr hohen Grad an Unabhangigkeit von der Munchner Zentrale. Die Institute und ihre Leiter tragen selbstandig die Verantwortung fur Projektergebnisse, fur die eigene Bedeutung in der wissenschaftlichen Welt und vor allem fur die eigene
Finanzierung
. Daraus ergibt sich einerseits ein hohes Maß an Eigenstandigkeit in der fachlichen Schwerpunktsetzung, in der
Ressourcenverteilung
, in der Projektakquise und im
Projektmanagement
, andererseits auch ein gewisser wirtschaftlicher Druck und ein Zwang zur Kunden- und Marktorientierung. In diesem Sinne handeln die Institute und ihre Mitarbeiter unternehmerisch und verbinden im Idealfall die Forschung, die Innovation und das Unternehmerische so, dass die Orientierung am Namenspatron
Joseph von Fraunhofer
erfullt wird.
Zahlreiche Innovationen in Produkten und Verfahren gehen auf Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Fraunhofer-Instituten zuruck. Die Institute arbeiten dazu auf praktisch allen anwendungsrelevanten Technologiefeldern, so z. B. in
Mikroelektronik
,
Informations- und Kommunikationstechnik
,
Life Sciences
,
Werkstoffforschung
,
Energietechnik
oder
Medizintechnik
. Eine der bekanntesten Fraunhofer-Entwicklungen ist das Audiodatenkompressionsverfahren
MP3
. Im Jahr 2021 haben die Fraunhofer-Mitarbeiter 604 Erfindungen gemeldet. Davon fuhrten 521 Erfindungen zu
Patent
-Anmeldungen. Im gleichen Jahr unterstutzte Fraunhofer Venture 52 neue Ausgrundungsprojekte, daraus gingen 30
Spin-offs
aus der Fraunhofer-Gesellschaft hervor.
[3]
Am 26. Marz 1949 erfolgte die Grundung in Munchen durch Vertreter der Industrie und Wissenschaft, des Landes Bayern und der gerade entstehenden Bundesrepublik. An diesem Tag gab es 103 Mitglieder.
[4]
1952 erklarten das Bundeswirtschaftsministerium und der Stifterverband die Gesellschaft zur dritten Saule in der außeruniversitaren deutschen Forschungslandschaft neben der
Deutschen Forschungsgemeinschaft
und der
Max-Planck-Gesellschaft
. Das Ziel der Fraunhofer-Gesellschaft, angewandte Forschung auch mit eigenen Einrichtungen zu unterstutzen, blieb aber lange umstritten.
Ab 1954 entstanden die ersten eigenen Institute, ab 1956 auch solche im Bereich des Verteidigungsministeriums. 1959 verfugte die Fraunhofer-Gesellschaft uber neun eigene Institute mit 135 Mitarbeitern und einem Finanzvolumen von 3,6 Millionen Mark (ca. 6,6 Millionen Euro 2013).
1955 begann die
Patentstelle fur die Deutsche Forschung
ihre Arbeit.
[5]
1965 empfahl der
Wissenschaftsrat
den allgemeinen Ausbau der außeruniversitaren Forschungseinrichtungen und insbesondere der Fraunhofer-Gesellschaft als Tragerorganisation der angewandten Forschung. 1968 geriet die Fraunhofer-Gesellschaft wegen der von ihr betriebenen militarischen Forschung in die offentliche Kritik.
1969 arbeiteten mehr als 1200 Mitarbeiter in 19 Instituten und der Zentralverwaltung. Das Budget der Fraunhofer-Gesellschaft lag bei 33 Millionen Mark. Eine ?Kommission zur Forderung des Ausbaus der Fraunhofer-Gesellschaft“ plante die weitere Entwicklung. Sie entwickelte das spater sogenannte Fraunhofer-Modell, das die Grundfinanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft von ihrem Erfolg bei der Akquisition von Forschungsauftragen abhangig macht.
[6]
1973 wurde das ?Fraunhofer-Modell“ vom
Bundeskabinett
und der
Bund-Lander-Kommission
verabschiedet. Im selben Jahr zogen Vorstand und Zentralverwaltung in der Leonrodstraße 54 in Munchen in ein gemeinsames Gebaude. Das Fraunhofer-Programm zur Forderung der Vertragsforschung fur kleinere und mittlere Unternehmen lief an und gewann in den Folgejahren immer mehr an Bedeutung.
[7]
Forschungs- und Verteidigungsministerium teilten sich 1977 die politische Verantwortung fur die Fraunhofer-Gesellschaft. Bund und Lander teilten die Forderung im Bereich der zivilen Forschung im Verhaltnis 9 zu 1 auf.
1984 hatte die Fraunhofer-Gesellschaft 3500 Mitarbeiter in 33 Instituten mit einem Forschungsvolumen von 360 Millionen Mark. 1988 lag der Anteil der Verteidigungsforschung am gesamten Aufwand der Fraunhofer-Gesellschaft noch bei nur 10 Prozent. 1989 hatte die Fraunhofer-Gesellschaft dann fast 6400 Mitarbeiter in 37 Instituten mit einem Gesamtvolumen von 700 Millionen Mark im Jahr.
1991 wurden nach der
Deutschen Wiedervereinigung
zahlreiche Forschungseinrichtungen der ehemaligen
DDR
als befristete Einrichtungen oder als Außenstellen bereits existierender Institute in die Fraunhofer-Gesellschaft integriert.
Ebenfalls ab den 90er Jahren fand eine sukzessive und strategische internationale Erweiterung der Fraunhofer-Aktivitaten statt. Mit ersten auslandischen Tochtereinrichtungen sowie Representative Offices, insbesondere in Brussel, USA sowie Asien wurde gezielt ein internationales Netzwerk aufgebaut, das durch Kooperation mit den besten der Welt auch national sowie im europaischen Verbund die Problemlosungskapazitaten fur die Kernklientel starkte. Zunehmend nahm auch die zentrale Abteilung International Business Development eine koordinierende und bundelnde Funktion wahr.
[8]
1993 uberschritt die Gesellschaft ein Gesamtfinanzvolumen von einer Milliarde Mark. Das von ihr vorgelegte ?Leitbild 2000“ definiert die Gesellschaft als markt- und kundenorientierte, national und international aktive Tragerorganisation fur Institute der angewandten Forschung.
Von 2000 bis 2001 wurden auf Initiative des
Bundesministeriums fur Bildung und Forschung
die
GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH
und die Fraunhofer-Gesellschaft fusioniert.
Im Jahr 2000 gelang ein besonderer Erfolg am
Institut fur Integrierte Schaltungen
(IIS) in Erlangen:
MP3
, das heute weltweit verbreitete Verfahren zur Kodierung und Komprimierung von Musikdaten, stieg zum meistbenutzten
Codec
fur Audiodateien auf und machte Fraunhofer weltweit auch außerhalb des Forschungsbereichs bekannt.
Nach zweijahriger Pilotphase wurde 2001
Fraunhofer Venture
als Abteilung in der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft in Munchen etabliert. Sie ist dort fur das Ausgrundungs- und Beteiligungsprogramm zustandig.
2002 wurde das
Heinrich-Hertz-Institut fur Nachrichtentechnik Berlin GmbH
aus der
Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz
e. V. in die Fraunhofer-Gesellschaft uberfuhrt. Mit dieser Integration uberschritt die Fraunhofer-Gesellschaft erstmals die Grenze von 1 Milliarde Euro Finanzvolumen.
2003 bezog der Verein ein eigenes Hochhaus im Stadtteil
Sendling-Westpark
in Munchen. In einem
Unternehmensleitbild
werden die grundsatzlichen Ziele zusammengefasst wie die ?Mission“ und in den ?Werten und Leitlinien“ die angestrebte
Unternehmenskultur
beschrieben. Damit soll den Mitarbeitern eine bessere Moglichkeit gegeben werden, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren und das eigene kreative Potential freizusetzen.
2004 erhielt die bisherige Fraunhofer-Arbeitsgruppe fur elektronische Medientechnologie am
Institut fur Integrierte Schaltungen
(IIS) den Status eines selbststandigen Instituts. Sie wurde zum
Institut fur Digitale Medientechnologie
(IDMT). Neue Allianzen und Themenverbunde helfen dabei, die Marktprasenz der Fraunhofer-Institute in bestimmten Kompetenzbereichen zu verstarken.
2005 entstanden in
Leipzig
das
Institut fur Zelltherapie und Immunologie
(IZI) und das
Center Nanoelektronische Technologien
(CNT) in
Dresden
. 2006 wurde in Leipzig das Fraunhofer-Zentrum Mittel- und Osteuropa MOEZ gegrundet.
2006 wurden die Aktivitaten der Fraunhofer-Gesellschaft im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung in der
Fraunhofer Academy
gebundelt. Die Geschaftsstelle befindet sich in Munchen. Die Fraunhofer Academy bietet Weiterbildung fur Fach- und Fuhrungskrafte aus der Wirtschaft.
2007 wurde in Portugal das
Fraunhofer-Forschungszentrum fur Assistierende Informations- und Kommunikationsumgebungen
gegrundet.
Dieses ist jetzt als
Fraunhofer Portugal Research Center for Assistive Information and Communication Solutions
(FhP-AICOS) das erste Institut des 2008 gegrundeten portugiesischen Ablegers der Fraunhofer-Gesellschaft
Associacao Fraunhofer Portugal Research
.
2008 wurde mit der
Fraunhofer Austria Research GmbH
eine weitere Tochtergesellschaft in Europa gegrundet; Sitz ist
Wien
. Fraunhofer Austria umfasst mit Stand Dezember 2020 sechs Geschaftsbereiche und Innovationszentren:
Advanced Industrial Management
,
Fabrikplanung und Produktionsmanagement
und
Logistik- und Supply Chain Management
in Kooperation mit der
Technischen Universitat Wien
,
Visual Computing
in Kooperation mit der
Technischen Universitat Graz
,
Digitale Transformation der Industrie
in
Wattens
(Grunderzentrum Werkstatte Wattens) und
Digitalisierung und Kunstliche Intelligenz ? KI4LIFE
in Kooperation mit der
Universitat Klagenfurt
.
[9]
Zum 1. Januar 2009 wurde die MeVis Research GmbH, Bremen als
Fraunhofer-Institut fur Bildgestutzte Medizin MEVIS
in die Fraunhofer-Gesellschaft aufgenommen.
In Bremerhaven wurde zum gleichen Datum aus der Fraunhofer-Einrichtung CWMT ein eigenstandiges Institut, das im Laufe des Jahres 2009 mit dem
Institut fur Solare Energieversorgungstechnik
(ISET) zum neuen
Institut fur Windenergie und Energiesystemtechnik
(IWES) zusammengefuhrt wurde. Am 17. August 2009 wurden die drei wehrtechnischen Institute der
FGAN
Fraunhofer-Institute.
[10]
2011 wurde mit dem Modell ?Fraunhofer-Anwendungszentrum“ die Kooperation mit ausgewahlten forschungsstarken Fachhochschulen begonnen. Die deutschlandweit erste Einrichtung dieser Art ist das
Institut fur Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung
(IOSB-INA) in Kooperation mit dem
Institut fur industrielle Informationstechnik
(inIT) der
Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe
in
Lemgo
,
Nordrhein-Westfalen
.
2012 wurde die Zusammenarbeit mit
Fachhochschulen
weiter ausgebaut. Es entstanden im Sommer zwei neue Fraunhofer-Anwendungszentren.
Durch eine Kooperation zwischen dem Braunschweiger
Institut fur Holzforschung
(WKI) und der
Hochschule Hannover
(ehem. Fachhochschule Hannover) wurde das Fraunhofer-Anwendungszentrum fur Holzfaserforschung HOFZET im Sommer gegrundet. Zur gleichen Zeit wurde durch das ebenfalls in Braunschweig ansassigen
Institut fur Schicht- und Oberflachentechnik
(IST) und die
HAWK Gottingen
das Anwendungszentrum fur Plasma und Photonik gegrundet.
2016 wurde die Arbeit an der Fraunhofer-Einrichtung fur
Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik
(IGCV) in
Augsburg
und
Garching b. Munchen
aufgenommen, das Anfang des Jahres 2020 zum Institut wurde.
[11]
Am 1. Januar 2017 wurde in Ostwestfalen-Lippe das
Institut fur Entwurfstechnik Mechatronik
(IEM) gegrundet. Es startete 2011 als Projektgruppe, angelehnt an das
Institut fur Produktionstechnologie
(IPT). Nach mehr als 20 Jahren wurde damit in Nordrhein-Westfalen wieder ein neues Fraunhofer-Institut eroffnet.
Der
Bundesrechnungshof
stellte schon im Jahre 2008 ein nicht ordnungsgemaßes Reiseverhalten von Vorstandsmitgliedern fest.
[12]
Eine erneute Prufung im Jahre 2016 zeigte, dass bei Vorstandsreisen Vorgaben des
Bundesreisekostengesetzes
regelmaßig außer Acht gelassen wurden.
[12]
Insbesondere wurde angemahnt, dass es Uberschreitungen der Obergrenzen fur das Ubernachtungsgeld um bis zu 450 % gab.
[12]
Außerdem gab es zahlreiche Unregelmaßigkeiten bei den Reprasentationsausgaben und der Dienstwagennutzung.
[12]
Angemahnt wurde auch die ungenugende Kontrollfunktion durch das
Bundesministerium fur Bildung und Forschung
und die Behinderung der Arbeit des Bundesrechnungshofes durch das Ministerium.
[12]
Nach einer
Uberprufung von Reisekosten der Lebenspartner der Vorstande
durch die Innenrevision der Fraunhofer-Gesellschaft im September 2021 zahlte ein Vorstandsmitglied rund 3.500 € aus eigenen Mitteln zuruck.
[12]
Bis 2022 verließen viele Fuhrungskrafte den Vorstand, haufig ?aus personlichen Grunden“ beziehungsweise ?einvernehmlich“, so zum Beispiel kurz hintereinander die Vorstande fur Technologiemarketing und Geschaftsmodelle
Alexander Verl
(August 2015), Georg Rosenfeld und
Ralf B. Wehrspohn
(Marz 2021)
[13]
, sowie der Vorstand fur Finanzen und Controlling Andreas Meuer (April 2022) und der Direktor Kommunikation Janis Eitner (Dezember 2021).
[14]
Im Oktober 2022 gab Prasident Reimund Neugebauer bekannt, dass er am 30. September 2023 vorzeitig von seinem Amt zurucktreten werde.
[15]
Nach der Aufhebung des Vertrags mit Neugebauer, der sein Amt dann schon am 25. Mai 2023 einvernehmlich niederlegte,
[16]
gab es weitere Untersuchungen. Auf einer Sondersitzung des Senats am 1. September 2023 wurde beschlossen, das Vorstandsmitglied Alexander Kurz mit sofortiger Wirkung abzuberufen.
[17]
Außerdem beschloss der Senat, Schadenersatzanspruche gegen Neugebauer und Kurz zu prufen, gegebenenfalls geltend zu machen, und falls notig auch gerichtlich durchzusetzen.
[17]
Die Gesellschaft besteht aus mehr als 80 Forschungseinrichtungen, darunter 74 Institute.
[18]
2007 stellte die Fraunhofer-Gesellschaft nach strukturellen Veranderungen und der Novellierung des Gesetzes uber Arbeitnehmererfindungen nach 52 Jahren die Arbeit der
Patentstelle fur die Deutsche Forschung
ein.
[5]
Seit 2019 ist die Fraunhofer-Gesellschaft Mitglied von
bloxberg
, einer internationalen
Blockchain
fur die Wissenschaft.
[24]
Die
Open Access
Platform
Saira
, die einem schnellen Austausch von
Forschungsdaten
zum Thema
COVID-19
sowie deren Veroffentlichung dienen soll, wurde an die bloxberg-Infrastruktur angeschlossen. Dadurch soll Sicherheit, Authentizitat sowie die Nachvollziehbarkeit aller Informationen gesichert werden.
[25]
[26]
Seit 2020 bietet die Fraunhofer-Gesellschaft ein eigenes Portal fur die Vergabe von offentlichen Auftragen an. Daruber wird ein großer Teil der Ausschreibungen der einzelnen Institute abgewickelt.
Seit 2023 verfugt die Fraunhofer-Gesellschaft mit der Match-Making-Plattform Fraunhofer Match uber eine eigene digitale Plattform, die fur Unternehmen und Organisationen mit technologischen Herausforderungen schnell und unkompliziert passende Forschungspartner aus der gesamten Fraunhofer-Welt vermittelt.
- ↑
Fraunhofer-Gesellschaft:
70 Jahre Fraunhofer.
Abgerufen am 1. Mai 2020
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Zahlen und Fakten.
Abgerufen am 15. Mai 2022
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Fraunhofer-Gesellschaft:
70 Jahre Fraunhofer.
Abgerufen am 1. Mai 2020
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Jan?Martin Wiarda
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Prasident Neugebauer kundigt Rucktritt an
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Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka neuer Prasident der Fraunhofer-Gesellschaft
(Presseinformation der Fraunhofer-Gesellschaft vom 25. Mai 2023)
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Fraunhofer-Gesellschaft trennt sich von Vorstand Prof. Dr. Alexander Kurz
(Presseinformation der Fraunhofer-Gesellschaft vom 1. September 2023)
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Professor Reimund Neugebauer tritt sein neues Amt als Prasident der Fraunhofer-Gesellschaft an - Presseinformation 1. Oktober 2012.
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Nach Vorwurfen der Vorteilsnahme: Prasident der Fraunhofer-Gesellschaft tritt zuruck
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Der Tagesspiegel Online
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ISSN
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tagesspiegel.de
[abgerufen am 25. Mai 2023]).
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Prof. Holger Hanselka tritt Amt als 11. Prasident der Fraunhofer-Gesellschaft an
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Pressemitteilung der Fraunhofer-Gesellschaft
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fraunhofer.de
[abgerufen am 14. August 2023]).
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Margarete Lehne:
Holger Hanselka tritt Amt als Prasident der Fraunhofer-Gesellschaft an
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Presseinformation 059/2023 des KIT
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kit.edu
[abgerufen am 14. August 2023]).
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Zwischen Logistik und Bundesblockchain: Eine Kette voller Moglichkeiten.
Abgerufen am 16. September 2020
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Corona-Technologien schnell und unkompliziert teilen.
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Open Access-Plattform SAIRA® der Fraunhofer-Gesellschaft auf der bloxberg Blockchain - MPDL.
Abgerufen am 16. September 2020
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48.132412
11.529767
Koordinaten:
48° 7′ 56,7″
N
,
11° 31′ 47,2″
O