Misogynie

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Misogynie (von altgriechisch misos ?Hass“, und gyne ?Frau“) oder Frauenfeindlichkeit ist ein Oberbegriff fur soziokulturelle Einstellungsmuster der geringeren Relevanz oder Wertigkeit von Frauen beziehungsweise der hoheren Relevanz oder Wertigkeit von Mannern . Sie wird sowohl von Mannern als auch von Frauen selbst uber die psychosoziale Entwicklung verinnerlicht ( Sozialisation , Habitualisierung ) und stellt die Erzeugungsgrundlage fur den hierarchisierenden Geschlechtshabitus von Mannlichkeit und Weiblichkeit dar. Sie ist damit die Basis hegemonialer Mannlichkeit oder patriarchaler Beziehungsgefuge .

Misogynie ist tief in etlichen menschlichen Kulturen verankert. [1] [2] Da sie sozialen Normen oder Idealen jedoch widerspricht, gilt sie gesellschaftlich als ?krankhaftes“, [3] [4] [5] ?abnormes Gefuhl“. [6] Aufgrund dieser fundamentalen Widerspruchlichkeit wird Misogynie gesellschaftlich und individuell meist verdeckt ? etwa durch Leugnung, Tabuisierung , Hoflichkeit oder sozial erwunschte Gleichheits rhetorik . Dann bleibt sie individuell unbewusst und gesellschaftlich diffus. Die wissenschaftliche Er forschung von Misogynie begann in den 1950er Jahren.

Misogynie ist eine auf Frauen gerichtete Form der Misanthropie (?Menschenfeindlichkeit“). [7] Mit der aufkommenden Frauenbewegung im 19. Jahrhundert wurde gesellschaftliche Misogynie zunehmend thematisiert und bekampft. In der Folge kam im 20. Jahrhundert nun zunehmend die Furcht vor Mannerhass und damit der binare Spiegelbegriff der Misandrie auf. [8]

Das Wort Misogynie geht auf das altgriechische Wort μισ?γυνο? misogynos ?Weiberfeind“ [9] zuruck. Es ist gebildet aus μισε?ν misein ?hassen“ sowie γυν? gyne ?Frau“. [10] In der griechischen Antike bezeichnete es die in der Philosophie vorherrschende Vorstellung von der ontologischen Minderwertigkeit der Frau. Ausgedruckt wurde dies entweder direkt uber negative Beschreibungen der Frau oder indirekt uber die positive Beschreibung der Unterordnung der Frau unter den Mann. [11]

Wurde Misogynie fruher primar individualisierend fur die konkrete Abwertung von Frauen im engeren Sinne gebraucht, so hat sich das Verstandnis heute auf eine gesamtgesellschaftliche Sichtweise als ?strukturelle Entwertung oder Benachteiligung von Weiblichkeit“ erweitert. [12]

?Misogynie […] Kennzeichnung von Einstellungen, die die strukturelle Benachteiligung der Frau in der Gesellschaft und im privaten Bereich widerspiegeln. Misogyne Einstellungen und Verhaltensweisen außern sich sowohl offen restriktiv ( Karrierehemmnisse , ungleiche Bezahlung etc.) wie auch durch die in verdeckter Weise erfolgende Beschrankung der Frau auf ihre traditionelle Geschlechtsrolle (Verzerrung des Selbstbildes der Frau aufgrund spezifischer Sozialisation , Betonung ihrer schwacheren Position durch uberlieferte Hoflichkeitsformen etc.). Da Misogynie als Emanzipationsfeindlichkeit im engeren Zusammenhang mit dem umfassenderen Autoritarismus gesehen wird, erscheint ihre Uberwindung nur im gesamtgesellschaftlichen Kontext moglich.“

? Lexikon der Soziologie : 2011 [13]

?Misogynie […] ist ein zentraler Teil sexistischer Vorurteile sowie Ideologien und ist daher eine wichtige Grundlage fur die Unterdruckung von Frauen in mannlich dominierten Gesellschaften . Misogynie manifestiert sich auf vielfaltige Weise, von Witzen uber Pornografie bis hin zur Beforderung eines Empfindens von Selbstverachtung von Frauen und ihren eigenen Korper.“

? The Blackwell Dictionary of Sociology : 2000 [14]

Misogynie ist insofern nicht auf Manner beschrankt, sondern auch bei Frauen weit verbreitet ( Mittaterschaft ) und sowohl von Jungen als auch von Madchen uber die Sozialisation verinnerlicht:

?Obwohl Misogynie bei Mannern am haufigsten ist, existiert sie auch bei Frauen, wird von Frauen gegen andere Frauen oder sogar gegen sich selbst angewendet. Die Misogynie fungiert als Ideologie- oder Glaubenssystem, das seit Jahrtausenden patriarchalische oder mannlich dominierte Gesellschaften begleitet und weiterhin Frauen in untergeordnete Positionen mit eingeschranktem Zugang zu Macht und Entscheidungsfindung platziert. […] Aristoteles behauptete, dass Frauen als naturliche Deformationen oder unvollkommene Manner existieren […] Seither haben Frauen in westlichen Kulturen ihre Rolle als gesellschaftliche Sundenbocke verinnerlicht, die im 21. Jahrhundert durch vielfaltige Objektifizierung von Frauen zu Tage tritt, mit ihrer kulturell sanktionierten Selbstabscheu und ihren Fixierungen auf plastische Chirurgie , Anorexia nervosa und Bulimie .“

? International Encyclopedia of Men and Masculinities : 2007 [15]

Begriffsabgrenzungen

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Es gibt Uberschneidungen zwischen den Begriffskonzepten Misogynie / Frauenfeindlichkeit , Sexismus und Antifeminismus . [12] Teilweise wird versucht, einzelne Begriffe voneinander abzugrenzen, [16] [17] teilweise werden sie auch synonym verwendet. [18] Insbesondere im englisch- und franzosischsprachigen Diskurs ist der Begriff Misogynie weiter verbreitet als in Deutschland, wo stattdessen haufiger von Sexismus die Rede ist. [12] Die Philosophin Kate Manne setzt sich fur eine Unterscheidung zwischen Sexismus und Misogynie ein; aus ihrer Sicht kennzeichnet Sexismus eine Ideologie, die eine patriarchale soziale Ordnung rechtfertige und rationalisiere, wahrend Misogynie das System sei, das die entsprechenden sozialen Normen durchsetze. Wahrend Sexismus aufgrund der zumeist unwissenschaftlichen Unterstellung naturlicher Unterschiede zwischen Mannern und Frauen unterscheide, unterteile die Misogynie in ?gute“ und ?schlechte“ Frauen. Sexistische Ideologien konnten auf diese Weise misogyne Praktiken rechtfertigen. [19] Fur Misogynie, die sich gegen Schwarze Frauen richtet, wurde der Begriff Misogynoir gepragt. [20]

Erscheinungsformen

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Lange galten nur konkrete, extreme Formen der Abwertung von Frauen als Misogynie, wodurch Verbreitung und Ausmaß individuell und gesellschaftlich verschleiert wurden. [21] Misogynie schlagt sich auf allen Ebenen sozialer Beziehungen nieder, von der gesamtgesellschaftlichen Ebene bis zur personlichen Beziehungsebene. Misogynie tritt sowohl im analogen als auch im digitalen Raum auf. [22] Sie kann sich auf vielfaltige Weise und in unterschiedlicher Intensitat ausdrucken: [23] [24] [25] [26] [15] [27] [28] [29] [30]

Misogynie im digitalen Raum

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Online-Misogynie ist ein abstrakter Begriff fur Erscheinungsformen von Misogynie, welche im digitalen Raum auftreten. Die United Nations Broadband Commission und das Europaische Institut fur Gleichstellungsfragen (EIGE) nehmen sich dieser weltweiten Problematik unter dem Begriff ?cyber violence against women and girls“ (cyber VAWG) an. Forschungen des EIGE gehen davon aus, dass eine von zehn Frauen seit ihrem sechzehnten Lebensjahr bereits zum Ziel von Online-Misogynie wurde. [31] Online-Misogynie beschrankt sich somit nicht auf Einzelfalle. [32] Online-Misogynie hat System und wird als solches untersucht. [33]

Erscheinungsformen von Online-Misogynie haben einerseits Folgen im digitalen Raum: [34] [35]

?Geschlechtsspezifischer digitaler Hass hat einen chilling effect , indem manche Frauen sich selbst zensieren, anonym schreiben und sich teilweise oder komplett aus dem Internet zuruckziehen.“ [36]

Anderseits hat Online-Misogynie signifikante Folgen fur die Betroffenen im analogen Raum: [37]

?Frauen leiden sozial, psychologisch, professionell, finanziell und politisch.“ [36]

Erscheinungsformen von Misogynie, welche im digitalen Raum beginnen, gehen zudem immer mehr in den analogen Raum uber. Beispielsweise sind die Praktiken des doxings , swattings und des Rachepornos zu nennen. [36] Online-Misogynie ist eine Form der Gewalt, welche realen Schaden verursacht. [38]

Abgrenzung zu Misogynie im analogen Raum

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Online-Misogynie tritt im Gegensatz zu Offline-Misogynie nicht im analogen, sondern ausschließlich im digitalen Raum auf. Im digitalen Raum treten oft schwerere Erscheinungsformen von Misogynie auf als im analogen Raum. Beispielsweise finden sich in vielen Online-Bereichen bildliche Vergewaltigungsdrohungen gegenuber Frauen. [39] Online-Misogynie trifft die Betroffenen somit oftmals harter als Offline-Misogynie. Die United Nations Broadband Commission nennt funf Merkmale, welche die Online-Misogynie von der Offline-Misogynie unterscheiden: [40]

  1. Anonymitat: Eine beleidigende Person kann dem Opfer unbekannt bleiben.
  2. Aktion aus Distanz: Missbrauch kann ohne physischen Kontakt und von uberall aus erfolgen.
  3. Automation: Beleidigende Aktionen benotigen durch technologische Hilfsmittel weniger Zeit und Bemuhungen.
  4. Zuganglichkeit: Die Vielfalt und Erschwinglichkeit vieler Technologien machen sie fur die Tater leicht zuganglich.
  5. Ausbreitung und Bestandigkeit: Texte und Bilder vermehren sich und existieren fur eine lange Zeit oder auf unbestimmte Zeit.

Online-Misogynie richtet sich gegen verschiedene Zielgruppen, mit unterschiedlichen Folgen.

Frauen in der Politik
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Online-Misogynie gegenuber Politikerinnen stellt im 21. Jahrhundert eine Problematik dar. [41] Sie geht mit spezifischen Merkmalen einher, woraus sich individuelle und gesamtgesellschaftliche Folgen ergeben. Online-Misogynie gegenuber Politikerinnen ist unter anderem in den USA und Deutschland zu beobachten.

Es wurde beobachtet, dass politische Diskussionen in sozialen Medien zunehmen. [42] Dabei machen beispielsweise beleidigende Tweets durchschnittlich 18 % aller Tweets aus, in denen Abgeordnete erwahnt werden. [43] Bei kontroversen politischen Debatten und politischen Events liegt der Prozentsatz an beleidigenden Tweets bei uber 18 %. [43]

In einer Studie haben Rheault et al. herausgefunden: je hoher der Status und der Bekanntheitsgrad einer Politikerin, umso starker ist diese online von misogynen Nachrichten betroffen. [44] Als Erklarungsmuster verweisen Rheault et al. auf die Theorie der Geschlechterrollen, [45] wonach gewisse Normen und Rollen wahrgenommen und mit dem jeweiligen Geschlecht in Verbindung gebracht werden. Misogyne Nachrichten gegenuber Politikerinnen fungieren somit als Werkzeug, um die bestehenden Rollen und Normen aufrechtzuerhalten. In diesem Fall bestehe die zu verteidigende Norm darin, dass politische Amter mit hohem Bekanntheitsgrad von Mannern zu bekleiden sind.

Filipovic weist darauf hin, dass Politikerinnen regelmaßig als ?shrill, bitchy, ball-busting, or hysterical“ [46] bezeichnet werden. Sie werden zudem als manisch und lesbisch angesehen. Diese Arten von sexualisierten Beleidigungen stellen laut Filipovic einen Versuch dar, Frauen zurechtzuweisen, ebenso wie Vergewaltigungsdrohungen bezwecken sollen, Frauen angstlich zu machen, um sie in den hauslichen Bereich zu verbannen. [46]

Funk/Coker verweisen auf die Theorie der Objektifizierung . [47] Diese betont die Wirkungsmacht von Außerungen, welche eine Frau lediglich auf ihr objektives Erscheinungsbild reduzieren. Sie kommen in ihrer Studie zu dem Ergebnis, dass vor allem Aspekte der Glaubwurdigkeit und Eignung fur ein politisches Amt, durch objektivierende Kommentare beeinflusst werden. [48] Demnach werden Politikerinnen, im Zuge von objektivierenden Kommentaren, fur weniger glaubwurdig und geeignet gehalten.

Neben Politikerinnen werden auch andere Frauen online angegriffen, welche sich offentlich zu politischen Themen außern. [49]

Beispiele aus Deutschland
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Laut einer Umfrage von Der Spiegel geben 69 % der befragten Politikerinnen an, als Bundestagsabgeordnete frauenfeindlichen Hass zu erleben. [50] Auch die Umfrage kommt zu dem Ergebnis: Je bekannter das politische Amt, desto extremer die misogynen Anfeindungen. [50]

Einen prominenten Fall von Online-Misogynie gegenuber deutschen Politikerinnen stellt die Debatte um die Grunen -Politikerin Renate Kunast dar. Sie erhalt seit Jahren online misogyne Anfeindung, angefangen im Jahr 2016. [41] 2019 zog Kunast gemeinsam mit der Hilfsorganisation HateAid vor Gericht. Beleidigungen, wie ?Stuck Scheiße“ und ?Drecksfotze“, wurden von dem Berliner Landgericht jedoch zunachst als zulassige Meinungsaußerung betrachtet. [51] [52] Daraufhin legten Kunast und HateAid Beschwerde ein. Sie bekamen in 12 von 20 Fallen Recht. Mit den verbliebenen Anfeindungen sind sie Ende 2020 vor das Bundesverfassungsgericht gezogen. Kunast betont in diesem Zusammenhang den maßgeblichen Einfluss rechtsextremer Bewegungen :

? Rechtsextremismus beinhaltet eine massive Frauenfeindlichkeit. Fur diese Leute sind Frauen nicht gleich, sondern ihre Dienerinnen. Frauen haben nicht in der ersten Reihe zu stehen und ihre Meinung zu sagen, sondern sie sollen eingeschuchtert sein, wenn ein Mann eine Ansage macht.“ [41]

Bundestagsvizeprasidentin Claudia Roth verweist diesbezuglich auf die AfD :

?Die AfD bereitet diesen Hassfantasien den Boden, sie ist wie ein Lautsprecher, der nicht nur offenen Rassismus, sondern auch Frauenfeindlichkeit nach außen tragt.“ [50]

Roth berichtet, dass es auch im Bundestag zu misogynen Anfeindungen von der AfD komme:

?Das beginnt mit Gelachter, Zwischenrufen und dummen Spruchen, wenn eine Frau am Rednerpult steht, und geht bis zu offen antifeministischen und sexistischen Redebeitragen.“ [50]

Mittlerweile hat auch der Bundestag die Problematik der Online-Misogynie erkannt und im Juni 2020 die Verscharfung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) beschlossen, welches digitale Gewalt harter bestrafe. Soziale Netzwerke mussen ab sofort strafbare Posts nicht nur loschen, sondern auch an das Bundeskriminalamt melden. [53] SPD -Politiker Herbert Bengler betont, dass man moglichst wenig Hass zulassen und das Feld nicht an rechte Parteien abgeben sollte. Je mehr Hass man zulasse, desto mehr wurde die politische Landschaft leiden. Die USA seien laut Bengler ein negatives Beispiel dafur. [54]

Beispiele aus den USA
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Eine prominente Politikerin, welche sich Misogynie verstarkt gegenubersieht, ist Hillary Clinton . [55] Wahrend ihrer politischen Karriere wurde Hillary Clinton oftmals online angefeindet. Eine Studie hat ergeben, dass Clinton im Jahr 2016 doppelt so viele beleidigende Tweets erhalten hatte wie ihr demokratischer Kollege Bernie Sanders. [56] Unter den meist genannten Wortern in diesen Tweets finden sich bitch , cunt und whore . Auch in anderen Staaten erhielten Politikerinnen doppelt so viele Anfeindungen uber Twitter wie ihre mannlichen Kollegen. Zudem hatten Nachrichtenmagazine Clinton verstarkt kritisiert. [55] Da sie oftmals die Grenzen ihrer erwarteten, traditionellen Rolle uberschritt, wurde ihre Geschlechtsidentitat in Nachrichtenmagazinen oft auf subtile Weise hinterfragt. [57]

Auch die demokratische Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez wird regelmaßig Opfer von Online-Misogynie. Auf die Problematik der Misogynie gegenuber Politikerinnen machte sie auch im Kongress der Vereinigten Staaten aufmerksam. [58] In ihrer Rede klagte sie daruber, dass der Republikaner Ted Yoho sie auf dem Weg in das Kapitol als ?fucking bitch“ bezeichnet habe. Ein Reporter von The Hill war wahrend der Beleidigung vor Ort und bestatigte diese. Ocasio-Cortez kritisierte in ihrer Rede, dass solche misogynen Außerungen in der Offentlichkeit der Bevolkerung vermitteln, dass frauenfeindliche Außerungen allgemein toleriert werden:

?Es ist eine Kultur mangelnder Straflosigkeit, Akzeptanz von Gewalt und gewalttatiger Sprache gegen Frauen, eine ganze Machtstruktur, die dies unterstutzt.“ [58]

Frauen ziehen sich zunehmend aus online gefuhrten, politischen Diskussionen zuruck. [35] Kuch/Hermann weisen diesbezuglich darauf hin, dass Hasssprache andere Sprache unterdrucke und Frauen gezielt zum Schweigen bringen konne:

?Dieses Schweigen kann soweit gehen, das wir ganz aus dem Spiel von Ansprache und Antwort ausgeschlossen, nicht mehr als soziales Wesen adressiert werden und damit die soziale Existenz vollkommen verlieren.“ [59]

Politische Akteure nutzen soziale Medien außerdem fur die Kommunikation mit der Wahlerschaft und zur Verbreitung von Informationen. Durch zunehmende Hasssprache denken politische Akteure jedoch daruber nach, sich aus sozialen Medien zuruckzuziehen. [54]

Der politische Diskurs und die Meinungsfreiheit werden zu Gunsten einer hetzenden Minderheit somit stark eingeschrankt, sagt Michael Worner-Schappert, Referent des Bereichs Politischer Extremismus bei jugendschutz.net . [60]

Die befurchtete Schwemme an misogynen Nachrichten konnte weibliche Akteure zudem davon abhalten, hochrangige politische Amter anzustreben, so Katrin Goring-Eckardt . [61] Dies hatte zur Folge, dass Interessen bestimmter Gruppen nicht berucksichtigt werden und Bevolkerungsgruppen zunehmend unzufrieden werden. Das bestehende System konnte sich destabilisieren, obwohl die Befurworter misogyner Rollenbilder genau das Gegenteil erreichen wollen. [62]

Online-Misogynie sorgt im Allgemeinen fur eine gewaltsame Verstarkung geschlechtsspezifischer Machtverhaltnisse. [63]

Frauen im Sport
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In verschiedenen, mannerdominierten Sportarten leiden Frauen unter Online-Misogynie. Im Fußball loste 2016 etwa der Einsatz von Claudia Neumann , als erste Kommentatorin eines EM -Spiels, eine Debatte uber misogyne Angriffe im Sport aus. [64]

Frauen in der Gaming-Szene
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In der Gaming-Szene werden Frauen gezielt Opfer von Online-Misogynie. [65] Einen weitreichenden Angriff auf Frauen in der Gaming-Szene stellte beispielsweise die Gamergate-Kontroverse dar. [66]

Auch Manner konnen Opfer misogyn motivierter Angriffe im Internet sein. Untersuchungen aus dem englischen Sprachraum zeigen, dass Manner, die nicht dem Bild traditioneller Mannlichkeit entsprechen, unter anderem von der Alt-Right und der separatistischen Online-Community MGTOW als z. B. ?Soyboys“ [Anm. 1] beschimpft werden. Ihnen wird vorgeworfen, ?feminisiert“ und von ?weiblicher Macht“ eingenommen worden zu sein. Auch auf englischsprachigen rechtsgerichteten Online-Portalen wie Return of Kings und InfoWars werden solche Darstellungen verbreitet, die Misogynie mit Verschworungserzahlungen kombinieren. [67] [68]

Bekampfung von Online-Misogynie

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Wissenschaftler und Aktivisten setzen an mehreren Ebenen zur Bekampfung von Misogynie im digitalen Raum an.

Politische Ebene
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Auf der politischen Ebene musse zunachst anerkannt werden, dass genderspezifischer Online-Hass keine private Angelegenheit, sondern eine offentliche Problematik, die auf strukturelle Macht- und Kontrollverhaltnisse zuruckgeht, sei. [69] [70] Somit musse der individuelle Aktivismus gegen digitale Frauenfeindlichkeit durch eine ?wider politics“ [71] unterstutzt werden. Online-Misogynie durfe zugunsten einer mehrdimensionalen Betrachtungsweise in der politischen Bekampfung nicht von Offline-Misogynie getrennt werden, denn Frauenfeindlichkeit, die sich im digitalen Raum außert, habe reale Konsequenzen fur die betroffenen Frauen. [72] In diesem Zusammenhang fordert auch das Europaische Institut fur Gleichstellungsfragen die politische Anerkennung von frauenfeindlicher Online-Gewalt als Form von Gewalt gegen Frauen und die Einbeziehung von Stimmen Betroffener in die Diskussion uber Strategien der Bekampfung. Auf EU -Ebene solle die Definition von Cyber-Gewalt gegen Frauen in die Gesetzgebung einfließen, um den Zugang zum Rechtssystem und zu Unterstutzungsmechanismen fur betroffene Frauen auf nationaler Ebene sicherzustellen. [73] Es ist also besonders wichtig sicherzustellen, dass Menschenrechte auch online gewahrt werden. [74] Damit Opfer von Online-Hass nicht allein gelassen werden, pladiert die Initiative HateAid in Anlehnung an das European Institute for Gender Equality beispielsweise fur bessere Schutzmaßnahmen durch die Politik und fur ?ein bundesweites Netz von spezialisierten Beratungsstellen und geschulte und sensibilisierte Polizeibehorden, die die Betroffenen ernst nehmen und nicht abweisen“. [75] Auch das European Institute for Gender Equality fordert die Berucksichtigung der Dimension des Geschlechts im polizeilichen Vorgehen gegen Cyberhass. [73] In Hessen kommt es zu einer Zusammenarbeit HateAid und dem Hessischen Ministerium der Justiz durch die App MeldeHelden . Betroffene von digitaler Gewalt konnen uber diese App eine Beratung beanspruchen und Inhalte melden, die sie fur strafbar halten und die dann gepruft werden. [76]

Bildungspolitisch konne Kumpel und Rieger zufolge im Rahmen von ?Extremismuspravention“ [77] die Medienbildung unterstutzt werden, um vor allem Jugendlichen eine angemessene Umgangsweise mit digitalem Hass zu vermitteln. So konnten Menschen lernen einzuschatzen, welche Inhalte in sozialen Netzwerken unangebracht sind und basierend auf sozialen Kompetenzen ?produktiv partizipieren“. [77] Hierfur mussten Lehrpersonen und padagogische Initiativen politisch so gefordert werden, dass sie Schulern ?das notige Handwerkszeug fur Diskussionen in der Online-Welt bereitstellen“ [77] Gleichzeitig mussten Frauen und Madchen durch ?awareness-raising campaigns“ uber genderspezifische Cybergewalt, ihre rechtlichen Moglichkeiten sowie Unterstutzungsmechanismen aufgeklart werden. [73]

Theodore Koulouris analysierte 2018 die zeitgenossische Online-Misogynie als die Konsequenz eines starker werdenden Rechtspopulismus , der wiederum durch den Neoliberalismus im Zusammenhang mit der Weltfinanzkrise 2007 Auftrieb erhielt. Rechtspopulisten framten dabei die Verwerfungen des Neoliberalismus wie den ?brutalen“ Austeritatskurs nach der Finanzkrise als unter anderem durch Immigration verursacht und propagierten einen Kult der ?aufrechten“ Mannlichkeit, um Widerstand dagegen zu leisten, welcher zu misogynen Einstellungen fuhrte. Die Online-Misogynie sei daher eine Manifestation realer politischer Probleme, deren Losung es erfordere, ?materielle Gleichheit und soziale Gerechtigkeit“ in den Blick zu nehmen, anstatt die Arbeiterklasse weiter zu damonisieren. [78]

Individuelle Ebene
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Im Bereich der individuellen Ebene bestand laut Thee lange Zeit die Tater-Opfer-Umkehr . Social Media-Trolle sind ein sehr unangenehmes Online-Phanomen, unter dem viele Nutzende leiden. Mit der Zeit habe eine zunehmende Verschiebung der Schuld von Opfer auf Tater stattgefunden. Um dies aufrechterhalten zu konnen, sollten gerade Trolle nicht unterstutzt, sondern direkt ignoriert oder gleich gesperrt werden. Denn bis heute haben Frauen damit zu kampfen, dass ihnen eine Mitschuld an beispielsweise sexuellen Angriffen gegeben wird. Als Grunde hierfur werden vor allem ihre Kleidung oder ?extrovertiertes Verhalten“ angefuhrt. Der Blick bei der Bekampfung und der Verantwortung der Ubergriffigkeit sollte sich ganzlich auf die Tater richten. Gleichwertig dazu muss dies auch bei Angriffen im digitalen Raum der Fall sein. [79]

Es gibt auf der individuellen Ebene einige Wege, mit digitalen Angriffen umzugehen: Filtern, Trolldrossel und eigene Veroffentlichung. Das Filtern meint ein gezieltes Ignorieren der Trolle. Beispielsweise kann, wie einige in der Offentlichkeit Stehende bereits in Anspruch nehmen, das Postfach im Voraus von nahestehenden Personen vorgefiltert werden, indem Hatepost geloscht wird, damit sie den Anfeindungen nicht permanent ausgesetzt sind. Davon berichteten beispielsweise junge Politikerinnen verschiedener Parteien. [80]

Rechtliche Ebene
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Das Internet ist ein universal genutzter Raum, der keine sichtbaren Grenzen aufweist und dennoch durch nationale rechtliche Regeln bestimmt wird. In diesem Sinne konnen sogar in einem Land uneinheitliche Richtlinien existieren. [81] Nach dem Beschluss des Landesgerichtes Berlin im Fall Renate Kunast , die frauenfeindlichen Kommentare im Netz uber sich ergehen lassen musste [82] , wird uber die Frage der Grenzen der Meinungsfreiheit und den Beginn eines Verhaltens, das als sanktionswurdig eingestuft wird, breit debattiert. [83] Dem Grundrecht der Meinungsfreiheit ( Art. 5 , Abs. 1 GG) sind gesetzliche Grenzen gesetzt, wie z. B. durch die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und das Recht der personlichen Ehre (Art. 5 GG) sowie durch Strafgesetze. Auch werden Beleidigungen , Verleumdungen und Volksverhetzung (Art. 130 StGB) nicht durch das Recht auf Meinungsfreiheit bewahrt. Tatsachenbehauptungen gegenuber den Betroffenen werden im gesamten Kontext betrachtet und demnach beurteilt. Die Grenzen der Meinungsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 GG) umfassen hier auch Aussagen beziehungsweise Kommentare, in denen sich Tatsachen und Meinungen beruhren. [84]

Der Deutsche Juristinnenbund e. V. halt es fur sinnvoll, auch ohne gestellten Strafantrag der Betroffenen misogyne Kommentare im Netz zu bestrafen, um gegen diese im Interesse der Gesamtgesellschaft und einer diskriminierungsfreien Teilhabe am Online-Diskurs starker vorzugehen. [83] Er strebt demnach eine großere staatliche Verantwortung zur Bekampfung von digitaler Frauenfeindlichkeit an. In diesem Zusammenhang sei zudem ?eine Melde- und Beweissicherungspflicht fur Plattformenbetreiber*innen“ [83] hilfreich.

Das Meldeverfahren des NetzDG-E wird laut dem Deutschen Juristinnenbund e. V. von sozialen Online-Netzwerken jedoch zu kompliziert umgesetzt, sodass er eine Vereinfachung zugunsten der Verbraucher fordert. [83] Des Weiteren sei eine starkere Transparenz der sozialen Netzwerke, die mit einer ?geschlechtsspezifische[n] Aufschlusselung der erhobenen Daten“ [83] verbunden ist, notwendig, um Online-Misogynie zu begegnen.

Journalistische und technische Ebene
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Es lassen sich einige gangige Strategien, die die Betreiber der sozialen Netzwerke in die Pflicht nehmen, beobachten, um allgemein mit Hate Speech und insbesondere Online-Misogynie umzugehen. Durch die begrenzte und zum Beispiel zahlungspflichtige Teilhabe auf Plattformen und Foren konnten Trolle und Storer vom Online-Diskurs ausgeschlossen werden. Mit dieser Vorgehensweise geht allerdings eine starke Exklusivitat einher, die Debatten im Internet einschranke. Das Ignorieren als Strategie ist weniger dazu geeignet, das Diskussionsklima im Netz nachhaltig von Hasskommentaren und Frauenfeindlichkeit zu befreien, da den Inhalten nichts direkt entgegengesetzt wird. Das Moderieren in sozialen Online-Netzwerken dagegen kann als Strategie verstanden werden, die versucht, eine angenehme, plurale, aber dennoch diskriminierungsfreie Debattenkultur sicherzustellen. [85]

Im Rahmen des ?Community Managements“ [77] werden Diskussionskanale verfolgt und reguliert. Dabei differenzieren Kumpel und Rieger zwischen drei verschiedenen Varianten der Online-Moderation. Die ?[k]ollaborative Moderation“ [77] ermoglicht das proaktive Melden von als unangemessen empfundenen Inhalten durch Social-Media-Nutzende (?Flagging“). Erhalt ein Kommentar viele Meldungen, kann er automatisch geloscht oder gepruft werden. Bei der ?inhaltliche[n] Moderation“ [77] werden Kommentare von professionellen Moderatoren, wenn diese sie personlich fur unangebracht und nicht vereinbar mit der Netiquette der jeweiligen Plattform halten, beseitigt. Die ?interaktive[…] Moderation“ [77] zeichnet sich dagegen durch einen Diskurs zwischen Moderierenden und Social-Media-Nutzenden aus, in dessen Rahmen die Moderator*innen Beitrage starker kontextualisieren, Hintergrundinformationen bereitstellen oder bei Konflikten die vermittelnde Rolle einnehmen und Diskussionen auf die Sachebene zuruckbringen. [77] Besonders in Hinblick auf Misogynie sollten die Moderatoren der Plattformen durch verpflichtende ?Schulungen zu geschlechtsspezifischem Hass und Silencing“ [86] fur Online-Hass gegen Frauen sensibilisiert werden.

Die Bekampfung von Online-Misogynie ist also auch als Aufgabe fur die jeweiligen Online-Plattformen zu verstehen. Laut Ging und Siapera steht Online-Misogynie mit ?more fundamental, structural conditions of inequality and discrimination in the technology sector“ in Verbindung. Digitale Infrastruktur und Algorithmen wurden Misogynie abbilden und reproduzieren. [87] Aus diesem Grund liegt ein Teil der Verantwortung bei den Betreibern der sozialen Netzwerke, diskriminierungsfreie Raume sicherzustellen. Hate Speech kann nicht bekampft werden, wenn Meldungen der Nutzenden nicht ernst genommen werden. So fiel Facebook des Ofteren damit auf, nichts gegen Online-Misogynie unternommen zu haben, indem beispielsweise Hassnachrichten nicht geloscht [88] , aber weibliche Brustwarzen zensiert wurden. [89]

Nachdem die Digitalkonzerne und Betreiber der sozialen Netzwerke lange Zeit wenig gegen Hassrede unternommen haben, gibt es beispielsweise auf Twitter seit 2020 die Moglichkeit, dass Nutzende selbst entscheiden konnen, wer auf ihre Tweets direkt reagieren kann. So existiert unter anderem die Funktion, nur Follower oder im Tweet erwahnte Accounts auf Tweets antworten zu lassen. Damit konnen (misogyne) Anfeindungen im Netz teilweise praventiv verhindert werden. [90] Facebook grundete ebenfalls 2020 das ?Facebook Oversight Board“ [91] , eine unabhangige Instanz, die uber unangebrachte Inhalte urteilen soll. Facebook muss dann die Entscheidungen, die in Einzelfallen getroffen wurden, umsetzen und gegebenenfalls Beitrage und Kommentare entfernen.

Eine weitere Moglichkeit der journalistischen Ebene, auf digitalen Hass zu reagieren, ist das Ironisieren. Auf diese Weise werde zwar keine inhaltliche Diskussion gefuhrt, allerdings sei dies oftmals auch nicht moglich. Durch den satirischen Umgang werde den Anfeindungen auf einer Ebene begegnet, die den Hasskommentatoren die Deutungshoheit entzieht und den Fokus verlagert. Im Zusammenhang mit dieser Strategie steht auch die offentliche Reproduktion von Hate Speech zum Beispiel durch Zeitungen, die eine Form des Umgangs ist, die Aufmerksamkeit zu erregen versucht und Sensibilitat erzeugen kann. [92] [85] Die Frage ist, ob die Wiedergabe der unangemessenen Inhalte mit der eventuell verbundenen Ausweitung des Sagbaren und die direkte Anprangerung der Tater Betroffenen wirklich hilft.

Zivilgesellschaftliche Ebene
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Auf zivilgesellschaftlicher Ebene kann Online-Hass beispielsweise durch Counterspeech -Initiativen, wie #Ichbinhier , bekampft werden. Diese sorgt auf Grundlage von Gegenreden fur eine bessere Diskussionskultur in den Sozialen Medien. Durch Hashtags wie #ichbinhier konnen neue Gemeinschaften gefunden und miteinander vernetzt werden, welche sich demnach als digitale Zivilgesellschaft gegenseitig unterstutzen. [93] Mit dieser Initiative wird das Ziel verfolgt, Menschen zu ermutigen, die sich bisher allein auf sozialen Medien wie z. B. Facebook (auf-)hetzenden Kommentaren entgegenstellten und diejenigen Menschen zuruckzugewinnen, die sich bereits aus den Kommentarspalten zuruckgezogen haben. Es muss gemeinsam gegen toxische Kommentare agiert werden. Des Weiteren sollte der Fokus darauf liegen, positive Kommentare lauter und sichtbarer zu machen. [94] Weitere Projekte, welche den Online-Hass angehen und bekampfen wollen, sind beispielsweise LOVE Storm, Love Speech ? Gesicht zeigen, Aufstehen gegen Hass im Netz, Hateaid, #NetzCourage und Zivile Helden.

Wirkung dieser Losungsansatze
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Die individuelle Ebene steht zwar mit der Uberwindung die Tater-Opfer-Umkehr in Verbindung, verkennt allerdings die institutionelle Verantwortung im Kampf gegen digitale Frauenfeindlichkeit. Die vorgeschlagenen Maßnahmen des Filterns, Ignorierens und Reproduzierens setzen an Symptomen der Hate Speech und nicht an den Strukturen an.

Die Weiterentwicklung der Moglichkeiten auf der rechtlichen Ebene im Bereich des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes, gegen genderspezifischen Hass im Netz vorzugehen, wie sie der Deutsche Juristinnenbund fordert, [83] wird politisch teilweise angestrebt, aber noch nicht in weiten Teilen umgesetzt. Betreiber sozialer Netzwerke mussen nach dem Beschluss der Bundesregierung zur Anderung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes tatsachlich Straftaten wie Drohungen gegen die sexuelle Selbstbestimmung melden, allerdings beispielsweise keine Beleidigungen. Auch das strafrechtliche Vorgehen ohne einen expliziten Strafantrag wurde noch nicht realisiert, soziale Netzwerke mussen lediglich Informationen zum Strafantrag fur ihre Nutzenden bereitstellen. [95] Die auch vom Bundestag beschlossenen Anderungen des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes sind allerdings wegen verfassungsrechtlicher Bedenken noch nicht in Kraft getreten. [96] Demnach entfalten die Strategien zur Bekampfung von Online-Misogynie auf der juristischen und politischen Ebene noch nicht ihre Wirkung.

Auf der journalistischen Ebene kann die Moderation in sozialen Online-Netzwerken und Foren laut Studien tatsachlich einen Beitrag dazu leisten, das digitale Debattenklima zu verbessern. Demnach habe vor allem die Anwesenheit und aktive Beteiligung von Journalisten in Kommentarspalten einen positiven Effekt und konne praventiv gegen inzivile Kommentare wirken. [77]

Das Filtern von hasserfullten Kommentaren im Bereich des Counter-Speech auf der zivilgesellschaftlichen Ebene tragt laut Bojarska nicht viel zum Erfolg bei, da sich Gegenreden in sozialen Netzwerken oft schwerer verbreiten lassen als Kommentare, die hasserfullt seien. [97] Hingegen seien konstruktive Reaktionen auf Hate Speech besonders erfolgreich. [98] Auch kann die Beteiligung und Mitgliedschaft in Gruppen und Seiten im Rahmen des Counter Speech der Bekampfung von Hate Speech entgegenkommen. Ein wirkungsvolles Beispiel hierfur stellt die Facebook-Gruppe #ichbinhier dar. [97]

Die wissenschaftliche Erforschung von misogynen Einstellungsmustern begann mit der Geschlechterforschung . Zuvor gab es jedoch bereits wichtige Vorlauferstudien und einzelne Untersuchungen. [21]

Katharine M. Rogers

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Die erste systematische Studie uber Misogynie wurde 1959 von der amerikanischen Literaturwissenschaftlerin Katharine M. Rogers in der Fachzeitschrift Texas Studies in Literature and Language veroffentlicht. Sie befasst sich mit der Misogynie in den Werken von Jonathan Swift . [99]

Im nachsten Schritt baute sie diese Analyse aus zu einer epochenubergreifenden Studie misogyner Einstellungsmuster in westlichen Literaturklassikern. In der Einleitung verweist sie auf die fruhen Grundlagen in der Antike. Ihre Studie untersucht die Zeit vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert in sechs Abschnitten. Ihre Schlussfolgerung: Weil Misogynie generell als ein ?abnormales Gefuhl“ angesehen werde, das nicht direkt gezeigt werden durfe, entwerfe jede Epoche eigene Typen ?weiblicher Schurken“, die abgewertet werden durften. Dazu zahlen beispielsweise:

Rogers kommt insgesamt zur Schlussfolgerung, dass Misogynie ein kulturell bedingtes Phanomen sei:

?In unserer Kultur muss ein gewisser Grad an Feindlichkeit gegenuber Frauen als normal angesehen werden.“ [1]

Der wichtigste Grund fur Misogynie liege laut Rogers in den tief verwurzelten, asymmetrischen Machtbalancen der Geschlechterordnung , ?im patriarchalen Gefuhl und Wunsch, dass Frauen Mannern unterlegen bleiben sollten“. [100]

Zu den wichtigsten Grundlagenwerken in der Misogynieforschung zahlt heute die literaturwissenschaftliche , soziologische und anthropologische Studie Sexual Politics [101] (deutsch: Sexus und Herrschaft ) von Kate Millett . Sie kommt, wie Rogers, ebenfalls aus der Literaturwissenschaft und verweist auch auf Rogers Arbeit als zusammenfassender Uberblick: ?Die Literatur der Misogynie ist so groß, dass keine Zusammenfassung von annehmbarerem Format ihr gerecht werden konnte. Die beste Quelle ist Katharine M. Rogers.“ [102] Millett weitet jedoch den wissenschaftlichen Fokus uber die Literaturwissenschaft hinaus aus.

Milletts Untersuchung besteht in der Analyse misogyner Einstellungsmuster in den Werken von Erfolgsautoren wie D.H. Lawrence , Henry Miller und Norman Mailer sowie bei Sigmund Freud . Die Studie zeigt, dass ?Sex einen haufig vernachlassigten politischen Aspekt“ darstellt, und liefert ?eine erste systematische Ubersicht uber das Patriarchat als einer politischen Institution“, in der ?Herrschaftsanspruche im Geschlechtsverkehr“ eine zentrale Rolle spielen. [103] In dieser Studie gelang es, das Ausmaß sexueller Machtanspruche auf beklemmend eindruckliche Weise darzulegen, wie der Gutachter George Stade beschrieb:

?Das Lesen des Buches ist, als saße man mit seinen Hoden in einem Nussknacker.“ [104]

Trotz seines wissenschaftlichen Niveaus verbreitete sich das Buch durch die beklemmdende Eindrucklichkeit der Analyse schnell. Es wurde zum Bestseller und zu einem Manifest der neuen Frauenbewegung und des Feminismus der 1970er Jahre.

Das Buch konzentriert sich auf das soziologische Begriffskonzept des Patriarchats und verwendet den Begriff Misogynie selbsterklarend, ohne ihn selbst naher zu reflektieren oder zu definieren. Im Gegensatz zur englischen Ausgabe fehlt der Begriff Misogynie im Stichwortverzeichnis der deutschen Ausgabe sogar ganzlich.

Christiana Clemm

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Clemm ist eine Rechtsanwaltin und Sachbuchautorin, die zwei Bucher vorgelegt hat, die den Frauenhass dokumentieren und die zugrundeliegenden Mechanismen aufzeigt. In ihrem ersten Buch ?AktenEinsicht“ beschreibt sie aktuelle Falle (Stand 2020) von Gewalt gegen Frauen. In ihrem zweiten Buch ? Gegen Frauenhass “ geht sie den Grunden nach und zeigt auf, dass der Sexismus und der Besitzanspruch von Mannern an Frauen eine wesentliche Triebfeder ist.

Erforschung des Phanomens

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Eine erste systematische sozialpsychologische Untersuchung zu Misogynie in Deutschland stammt aus dem Jahr 1973. Sie machte bereits darauf aufmerksam, dass misogyne Einstellungsmuster gerade nicht als ?Weiberhass‘ missverstanden werden durfen, sondern eine erweiterte Sicht unerlasslich ist:

?Frauenfeindlichkeit ist […] nicht so unkompliziert aufzufassen wie etwa Fremdenfeindlichkeit, Kinderfeindlichkeit, Autofeindlichkeit usw. Denn es geht im vorliegenden Falle nicht einfach um den mehr oder weniger ausgepragten Grad der Ablehnung des Einstellungsobjektes, also ?der Frau‘. Es geht nicht um Weiberhass. Einstellungsobjekt im engeren Sinne ist vielmehr die vollstandige Gleichstellung und Gleichbehandlung der Frau im sozialen Leben. […] Daruber hinaus lasst […] erkennen, dass Frauen die vollstandige Gleichstellung oft dadurch vorenthalten wird, dass man ihnen gegenuber gewisse, sozial eher positiv bewertete Haltungen zum Ausdruck bringt: besondere Hoflichkeit, zuvorkommendes Benehmen, Nachsicht, Galanterie usw. […] Eine solche differenzierte Betrachtung der Einstellung zur Frau, zur Gleichberechtigung, zur Emanzipation erscheint auch deshalb sinnvoll, weil sich misogyne Einstellungen auch dort antreffen lassen, wo man dies auf den ersten Blick am wenigsten erwartet: bei den Betroffenen, also den Frauen selbst. In diesem Falle ergibt sich das bekannte Bild, dass Individuen, die in einem ganz bestimmten gesellschaftlichen System aufgewachsen, ?sozialisiert‘ worden sind, zur Ubernahme von Einstellungen neigen, die man ihnen selbst entgegenbringt.“ [105]

Ein so erweitertes Verstandnis beschreibt Misogynie insofern uber folgende Merkmale:

  • keine lediglich individuellen, sondern sozialkulturelle Einstellungsmuster,
  • Auswirkungen: negative und auch positive Verhaltensweisen (Hoflichkeit etc.),
  • Verinnerlichung nicht nur durch Manner, sondern auch durch Frauen selbst.

Eine mitunter konstatierte Begrenzung von misogynen Einstellungsmustern auf Manner [106] , auf individuelle Einstellungsmuster, fruhere Gesellschaften oder andere Gesellschaften ist insofern wissenschaftlich nicht haltbar.

Misogyne Einstellungsmuster und ihre Auswirkungen werden unter anderem in folgenden Wissenschaftsdisziplinen untersucht:

Ursachenforschung

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Die Ursachen von misogynen Einstellungsmustern werden durch verschiedene Disziplinen der Wissenschaft nach ihren jeweiligen Schwerpunktsetzungen erforscht. Dabei erforscht die Soziologie primar die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die Psychologie oder Sozialpsychologie primar die Folgen dieser gesellschaftlichen Rahmenbedingungen fur die psychische Entwicklung.

In der Soziologie werden die gesellschaftlichen Konstellationen oder Dynamiken von geschlechtsbezogenen Macht - oder Herrschaftsverhaltnissen als ursachliche Rahmenbedingungen beschrieben.

Zu den fruhen Ergebnissen zahlen die Beschreibungen von Machtverhaltnissen als Patriarchat . Ein Klassiker, in denen die Ursachen fur die Verhaltnisse zwischen den Geschlechtern außerhalb bloß beliebiger Tradition oder zufalliger Natur gesucht wird, zahlt Friedrich Engels Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staats (1884).

Zusammenfassend verkoppelt er darin die Stellung von Mannern und Frauen in der Gesellschaft mit der historischen Entwicklung des Eigentums. Ausgehend von egalitaren Verhaltnissen in einer Urgesellschaft von Jagern und Sammlern ohne Eigentum wurde im Rahmen Entwicklung der Sesshaftigkeit wahrend der Neolithische Revolution zunachst hauslicher Besitz entstehen, der von Frauen besessen und matrilinear vererbt wurde. In diese Periode fielen bedeutende als weiblich angenommene Erfindungen (Topferei, Landwirtschaft, …). Dem stunde ein zunehmend kleiner werdender mannlicher Beitrag durch Jagd gegenuber. Engels belegt u. a. am matrilinearen Verwandtschaftssystem der Irokesen . Dem entspreche ein Matriarchat als Herrschaftsform. Erst mit der nachfolgenden Ausweitung der Bevolkerung und Produktion entstunde nennenswerter außerhauslicher Besitz, der aber vaterrechtlich weitergegeben wird und als Herrschaftsform das Patriarchat begrunde, um sicherzustellen, dass der Sohn eben der seines Vater ist und das weibliche Keuschheit und Jungfraulichkeit einfordert und in eine uberbordende Einhegung von Frauen fuhrt.

Wahrend eine solche Konstruktion zunachst insofern erhellend ist, da sie wenigstens aufzeigt, dass die Geschlechtsverhaltnisse historisch uber die Entwicklung der Produktionsweise und der Besitzverhaltnisse in der Menschheitsgeschichte begrundet und belegt werden konnte, ist die Faktenlage hierzu etwa mit Blick auf das Matriarchat wenigstens archeologisch luckenhaft und ethnologisch widerspruchlich. Siehe hierzu Geschichte der Matriarchatstheorien .

Misogyne Verhaltensmuster, wie sie beispielsweise in der zeitgenossischen Lad Culture bei Studenten gefunden werden konnen, werden daruber hinaus mit soziookonomischen Bedingungen in Verbindung gebracht. Ein zunehmendes Konkurrenzdenken und zunehmende Kommodifizierung verschiedener Lebensbereiche durch die Vormachtstellung des Neoliberalismus verstarkten ein auf Dominanz und Marginalisierung beruhendes Verhalten und schufen Bedingungen fur eine zunehmende Objektifizierung von Frauen und fur sexualisierte Gewalt . [114] Weitergehende Beschreibungen lieferten seitdem insbesondere die Konzepte hegemonialer Mannlichkeit und des Geschlechtshabitus .

Auf der Basis der Erkenntnisse der Soziologie werden in der Psychologie die psychischen oder psychosozialen Folgen als Ursachen bei der Entstehung von misogynen Einstellungsmustern beschrieben. In der Psychologie war die Geschlechterforschung allerdings lange Zeit ?noch starker als in anderen Sozialwissenschaften, randstandig und marginalisiert“. Erst langsam kommt es hier zu einer Enttabuisierung des Themenfeldes: Im Vordergrund steht die Kritik des Androzentrismus in der Erkenntnisproduktion, die Kritik der Vorstellungen von psychologischer Identitat und Subjektkonstitution und die Enttabuisierung lebenspraktischer Konflikte , Benachteiligungen und Belastungen durch strukturelle Machtdynamiken . [115]

Der Sozialpsychologie Rolf Pohl sieht die Entstehung von misogynen Einstellungsmustern in einem ?Abhangigkeits-Autonomie-Konflikt“, den er als Mannlichkeitsdilemma bezeichnet. [116] [117] [118] [119] Eine zentrale Ursache sei die mannliche Subjektkonstitution mannlich hegemonialer Kulturen , deren Grundlage die Vorstellung mannlicher Uberlegenheit und weiblicher Unterlegenheit sei. In der Folge unterlagen Manner dem Zwang, uberlegene Mannlichkeit herzustellen und aufrechtzuerhalten. Doch trotz des zwingenden Anspruchs von Uberlegenheit und Unabhangigkeit seien Manner in mannlich hegemonialen Kulturen meist in mehrfacher Hinsicht von Frauen abhangig: 1) Abhangigkeit von Frauen in Kindheit und Jugend, 2) Abhangigkeit heterosexueller Manner vom Begierdeobjekt Frau und 3) Abhangigkeit von Gebar- und Stillfahigkeit der Frau. [119] [120] Um dem Anspruch von Unabhangigkeit und Uberlegenheit zu genugen, mussten diese Aspekte mannlicher Abhangigkeit von Frauen, Muttern und Weiblichkeit abgewertet und verdrangt werden. Dadurch entstunden misogyne Einstellungsmuster, die aber meist unbewusst bleiben wurden. [119] Durch diese Abwertung wurden Frauen und insbesondere Mutter haufig zur Projektionsflache virulenter Weiblichkeitsabwehr und damit zum Sundenbock . [29]

Historische Linguistik

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Die Historische Linguistik beschreibt seit langem die sprachgeschichtlich beobachtbare Bedeutungsverschlechterung (Pejorisierung) von Frauenbezeichnungen ( Magd , Weib , Dirne , Mamsell , Frauenzimmer etc.). In vielen sprachgeschichtlichen Einfuhrungen dient sie heute als hauptsachlich verwendetes Lehrbeispiel fur den eigendynamischen Prozess der Bedeutungsverschlechterung. [121] [122] [123] Die Bedeutungsverschlechterung von Frauenbezeichnungen ist in vielen Sprachen beobachtbar. Im Geschlechtervergleich erweist sich die historische Bedeutungsveranderung von Frauen- und Mannerbezeichnungen als asymmetrisch . Wahrend Frauenbezeichnungen eine Abwertung erfahren, ist dies bei Mannerbezeichnungen nicht der Fall. [124] [125] Begrundungen hierfur wurden lange nicht gesucht oder blieben wissenschaftlich inkonsistent. Erst allmahlich wird dies systematisch untersucht [2] und explizit als Misogynie bezeichnet. [126]

Sprachgeschichtlich lassen sich bei der Entwicklung drei Pfade der Qualitatsveranderung von Frauenbezeichnungen erkennen:

  1. Soziale Degradierung oder Deklassierung
  2. Funktionalisierung, besonders im niederen Dienstleistungsbereich
  3. Biologisierung und Sexualisierung [2]

Die Untersuchung historischer Worterbucher vom 15. bis 19. Jahrhundert zeigt, dass Frauenbezeichnungen zu 72,5 Prozent uber negative Qualitaten beschrieben werden. Im Gegensatz dazu werden Mannerbezeichnungen zu 75 Prozent uber positive Qualitaten beschrieben. [127]

Sprachgeschichtliche Untersuchungen zeigen heute, dass die Bedeutungsverschlechterungen von Frauenbezeichnungen ?direkt den historisch geringen Status der Frau, ihre niedrige gesellschaftliche Stellung und Wertschatzung reflektieren“. Wie andere semantische Entwicklungen auch sind diese Bedeutungsverschlechterungen ?ein Spiegel kulturhistorischer Realitaten“ [2] und der darin eingelagerten misogynen Realitaten, Werte und Einstellungsmuster einer Gesellschaft. [126]

Beispiele fur den historischen Prozess der Bedeutungsverschlechterung von deutschen Frauenbezeichnungen [2]
Althochdeutsch Mittelhochdeutsch Neuhochdeutsch
w?b:

(Ehe-)Frau

wip:

(Ehe-)Frau

Weib :

schlampige, liederliche Frau ( Schimpfwort )

frouwa:

Herrin, adlige Frau

vrouwe:

verheiratete, sozial hochstehende Frau

Frau :

Ehefrau ;

Frau

frouwel?n:

junge Herrin, Gebieterin, Dame, Frau von Stand

vrou(we)lin:

Madchen niederen Standes (soziale Abwertung); feile Dirne, Hure (Sexualisierung)

Fraulein :

unverheiratete Frau;

auch Kellnerin / Bedienung / Alleinmadchen

spater Wegfall von Fraulein (ab ca. 1975 durch feministische Sprachkritik)

magad:

junge, unverheiratete Frau (Jungfrau Maria)

maget:

junge, unverheiratete Frau (Jungfrau Maria)

Magd :

Haus-/Hofangestellte fur grobe, einfache Arbeiten

diorna:

junges Madchen

dierne:

junge Dienerin, Magd (Funktionalisierung)

Dirne :

Prostituierte (ab 16. Jh.) ( Sexualisierung )

Mademoiselle (franzosisch):

hohe, ehrwurdige, junge unverheiratete Frau

Mademoiselle (fruhneuhochdeutsch):

hochstehende junge Frau

Mamsell :

1. einfache Kuchenangestellte (Kaltmamsell)

2. Prostituierte (Sexualisierung)

Weitere Beispiele fur die Asymmetrie des Bedeutungswandels von Frauen- und Mannerbezeichnungen sind Sekretar vs. Sekretarin, Gouverneur vs. Gouvernante , Friseur vs. Friseuse, Masseur vs. Masseuse. [2]

Bereits Cicero berichtete vor unserer Zeitrechnung, dass die griechische Philosophie Misogynie als die Außerung einer Angst sah ( Gynophobie ). [128]

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt der US-amerikanische Kulturanthropologe David D. Gilmore fest, dass Misogynie in fast allen Kulturen und Epochen vorkomme, der Frauenhass in vergleichbarer Weise in der Jager-Sammler-Gesellschaft ebenso existent gewesen sei wie im Mittelalter oder im Europa des 21. Jahrhunderts. [129]

Philosophie von Platon bis Schopenhauer

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Durch die Erotisierung oder Sexualisierung des Logos in der griechischen Philosophie kam es zu einer folgenschweren Abwertung des Weiblichen. Das, was nicht Logik ist, und die Materie wurden als weiblich gedacht (mater-materia). In Platons Timaios ist die Rede von der Mutter als dem Gefaß aller Sinnendinge ; Maimonides berichtet, dass nach Platon die Idee mannlich, die Materie weiblich sei.

Philosophie des Mittelalters

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Der monastische Asketismus des Mittelalters und der mittelalterliche Realismus trugen dazu bei, dass sich innerhalb der monastischen Kultur eine Geschlechtsspezifik manifestierte, die den mittelalterlichen Intellektuellen pragte. Der scholastische Ideenrealismus ist mit dem Namen Alvarus Pelagius verbunden, der 200 Laster und Missetaten von Frauen auflistete. Das im Auftrag des Papstes Johannes XXII. verfasste Buch wurde 1474 in Ulm gedruckt und geriet zum Vorbild des Hexenhammers . [130]

Die Dokumente, die Jean Delumeaus Studie uber die Geschichte kollektiver Angste in Europa zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert zuganglich macht, zeigen den Zusammenhang zwischen der Sinnenfeindlichkeit der monastischen Philosophie und der unverhohlenen Frauenfeindlichkeit der kirchlichen Vollzieher der Hexenprozesse . [130]

Texte wie ?De contemptu mundi“, das Werk des Monchs Bernhard von Cluny , welches apokalyptische Passagen [131] gegen die Frauen enthalt, waren uber die Beichtbucher und das Urteil der Theologen bis ins 16. und 17. Jahrhundert maßgebend fur die Seelsorge , und die Vorstellung von der Frau als Handlangerin des Satans , wie Jean Delumeau es ausdruckt, wurde in Millionen von Familien hineingetragen und fand so Eingang in Moral und Alltagskultur .

Die Bekampfung sexueller Bedurfnisse , das Sprechen und Schreiben uber die Abtotung des Fleisches , Zolibat und Keuschheit gehorten zu den bestimmenden Elementen der christlichen Kultur des Mittelalters. Fur die Einfuhrung des monastischen Zolibates waren okonomische Grunde maßgeblich. Auch das Volk wunschte sich Heilige, die ihren Pflichten als Seelsorger nachkommen konnten, ohne von familiaren Pflichten abgelenkt zu sein. [132]

Dennoch gab es auch im Mittelalter Zusammenschlusse von gemischtgeschlechtlichen christlichen Gruppierungen. Diese existierten oft als Bettelorden ; neuerer Terminologie zufolge kann man diese als Subkultur bezeichnen. Vielfach sind Biografien adeliger Personen bekannt, weiblich wie mannlich, die sich solchen ? oft verfolgten ? Gruppen anschlossen.

Die dominierende, weil verschriftlichte Wissenschaftskultur, resultierend aus den Institutionen des Wissens , wie sie im Europa des Mittelalters durch Kloster und Universitaten entstanden waren, blieb bis ins 20. Jahrhundert eine reine Mannerinstitution; noch im 21. Jahrhundert stellen Frauen in diesen Institutionen eine Minderheit dar. [133]

Europaische Mannlichkeitsentwurfe

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Vignette aus: Johann Heinrich Feustking : Gynaeceum Haeretico Fanaticum, oder Historie und Beschreibung der falschen Prophetinnen, Qvackerinnen, Schwarmerinnen, und andern sectirischen und begeisterten Weibes-Personen, durch welche die Kirche Gottes verunruhiget worden: sambt einem Vorbericht und Anhang, entgegen gesetzet denen Adeptis Godofredi Arnoldi, Frankfurt und Leipzig, Christian Gerdes, 1704. (Inschriften: Taceat mulier in ecclesia / Ketzer Historie)

Das Mannerbild, in der Kunstgeschichte als ?der neue Adam“ bekannt, das unter katholischer Aufsicht ab dem 15. Jahrhundert zu verbreiten gesucht wurde, sollte Mannern unter anderem Tugenden wie Treue in der Ehe, Mannerfreundschaft, Hauslichkeit nach der Heirat vermitteln. Darstellungen dieses Typus und zur Thematik finden sich z. B. bei Albrecht Durer , der in diesen Arbeiten stets padagogische Ideale abzubilden versuchte.

Mit der breiten Militarisierung der mannlichen Bevolkerung und der Schaffung neuerer reiner Mannerraume durch Kasernen- und Schulwesen, wie es beinahe in ganz Europa ab dem 18. Jahrhundert organisiert wurde und institutionell noch im 21. Jahrhundert fortwirkt, veranderte sich das Ideal des Mannes im Vergleich zu den mittelalterlichen Tugenden. Die Militarisierung brachte fur alle Manner verpflichtend neue Ideale, regelmaßiges Training zur Gewaltanwendung, das Ignorieren von Emotionen, Empathie oder Schmerz mit sich. Die Madchenerziehung , sofern sie stattfand, war nach wie vor auf Tugenden wie Sittsamkeit, Keuschheit, Mitgefuhl und Pflege ausgerichtet. Neu war ab dem 17./18. Jahrhundert, dass aufgrund staatlicher Institutionen beinahe alle Gesellschaftsschichten diesen Bildungsprogrammen unterzogen werden konnten. [134]

Der Aufklarer Jean-Jacques Rousseau , der in Emile oder uber die Erziehung ausfuhrlich uber Padagogik schrieb, war auffallig frauenfeindlich. Die Erziehung des Madchens Sophie ist der des Protagonisten zwar im Stil ahnlich, vom Inhalt her aber ganz anders: Sie lernt Singen, Klavierspielen, Nahen und Kochen. Ihre Aufgabe ist es, ihrem zukunftigen Mann zu gefallen und ihm das Leben angenehm zu machen. Die naturliche kindliche Neugier von Madchen oder jungen Frauen ist abzutoten, da sie klug genug sind, um Geheimnisse, die man ihnen verbirgt, zu ahnen, und weil sie schlau genug sind, sie zu entdecken. [135] Rousseau nennt das liebenswerte Unwissenheit. Francois Fenelon forderte: Ein Madchen soll nur reden, wenn es wirklich notig ist, mit einem fragenden und ehrerbietigen Ausdruck. Uber Dinge, die gemeinhin uber das Verstandnis von Madchen hinausgehen, soll sie selbst dann nicht sprechen, wenn sie daruber Bescheid weiß […] Man lehre die Madchen, daß ihr Geschlecht gegenuber der Wissenschaft ein Schamgefuhl empfinden soll, das ebenso empfindsam ist wie jenes, aus dem der Abscheu vor dem Laster sich nahrt. [136] Etwas zu wissen, ist fur Madchen also quasi eine Untat. Johann Gottfried Herder war besonders offen: Eine Henne, die kraht, und ein Weib, das gelehrt ist, sind uble Vorboten: Man schneide beiden den Hals ab. [137] Der Philosoph Arthur Schopenhauer betrachtete die Frau als sexus sequior, ?das in jedem Betracht zuruckstehende, zweite Geschlecht , dessen Schwache man demnach schonen soll, aber welchem Ehrfurcht zu bezeugen uber die Maßen lacherlich ist und uns (Manner) in ihren eigenen Augen herabsetzt“. [138]

Strukturelle Misogynie
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Nach Seyla Benhabib wurde auch in der Wissenskultur, die als von der monastischen Tradition prinzipiell losgelost erscheint, eine einseitige, von mannlichen Philosophen, Wissenschaftlern und Theoretikern forcierte Betrachtung aufrechterhalten. Der Begriff Misogynie oder neuer sozialer Sexismus kann nunmehr als fehlendes Einbeziehen der weiblichen Leistungen und Lebensformen in Theorien und Systemen verstanden werden. Das Abdrangen von Madchen in sittliche Rollenbilder, die sie aufgrund ihres Geschlechtes theoretisch zu erfullen hatten, wird ebenso oft als sexistisches Handeln verstanden.

Kritisiert werden vor allem jene Grundlagen der politischen Philosophie und der Okonomie , die von Mannern konzipiert wurden, innerhalb derer Reproduktionsarbeit und Frauenrechte nicht in Staats- und Vertragstheorien miteinbezogen wurden. Der Begriff des ?separative self“, der wesentlicher Bestandteil kontraktualistischer Staatstheorien wie jener von Hobbes , Locke , Rousseau , Kant oder Rawls ist, beschreibt eine Lebensform, deren Grundvoraussetzungen fur Frauen bis zur Einfuhrung des Frauenwahlrechtes und Reformen des Erbrechtes und dem Recht auf Privateigentum nicht zutrafen.

Die Erhaltung der Regenerationssphare, die Reproduktionsarbeit und die emotionale und sexuelle Befriedigung des Mannes wurden im wissenschaftlichen Diskurs wie in politischen und rechtlichen Grundlagen als ureigene weibliche Domane angesehen, [139] wahrend besagte separative Autonomie Frauen bis ins 20. Jahrhundert weitgehend vorenthalten war.

Feministische Theorien, die auf der Beobachtung von sozialen und geistigen Gewohnheiten basieren, weisen geschlechterspezifische Dualismen zuruck und kritisieren deren kulturelle Manifestationen in Form von sozialer Abschottung und sozialen Rangordnungen . [140]

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Wiktionary: Misogynie  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
  1. Angelehnt an ?soybean“, das englische Wort fur Sojabohne , welche hohe Mengen an Phytoostrogenen enthalt, die strukturell den weiblichen Sexualhormonen aus der Gruppe der Ostrogene ahneln.

Einzelnachweise

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  1. a b Katharine M. Rogers: The Troublesome Helpmate. A History of Misogyny in Literature . Seattle 1966, S. 268.
  2. a b c d e f Damaris Nubling: Von der ?Jungfrau‘ zur ?Magd‘, vom ?Madchen‘ zur ?Prostituierten‘: Die Pejorisierung der Frauenbezeichnungen als Zerrspiegel der Kultur und als Effekt mannlicher Galanterie? In: Jahrbuch fur Germanistische Sprachgeschichte. 2011, S. 344?362.
  3. Misogynie. In: Duden. Abgerufen am 22. Marz 2017 .
  4. Gerd Wenninger: Lexikon der Psychologie . Heidelberg 2003.
  5. Arthur S. Reber, Emily Reber, Rhianon Allen: The Penguin Dictionary of Psychology . 4. Auflage. London 2009.
  6. a b Katharine M. Rogers: The Troublesome Helpmate. A History of Misogyny in Literature . Seattle 1966, S. 265.
  7. a b R. Howard Bloch, Frances Ferguson: Misogyny, Misandry, and Misanthropy . Berkeley 1989.
  8. Marc Oulette: Misandry . In: Michael Flood, Judith Kegan Gardiner, Bob Pease, Keith Pringle (Hrsg.): International Encyclopedia of Men and Masculinities . Routledge, London 2007, ISBN 978-0-203-41306-7 , S.   442–443 : ?Despite contrary claims, misandry lacks the systemic, transhistoric, institutionalized and legislated antipathy of misogyny. Nevertheless, the notion is gaining in currency among ?masculists‘ and ?men's rights‘ groups seeking to redress supposedly discriminatory divorce, domestic violence, and rape shield laws.“
  9. Ludwig August Kraus: Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon. 3. Auflage. Verlag der Deuerlich- und Dieterichschen Buchhandlung, Gottingen 1844, S. 628 (von misos = der Abscheu, der Hass, die Feindschaft, der Ekel, das Widerliche).
  10. Wilhelm Gemoll : Griechisch-Deutsches Schul- und Handworterbuch . G. Freytag Verlag/ Holder-Pichler-Tempsky, Munchen/Wien 1965.
  11. Beverley Clack: Misogyny in the Western Philosophical Tradition: A Reader . New York 1999, ISBN 0-333-63423-3 .
  12. a b c Imke Schmincke: Frauenfeindlich, sexistisch, antifeministisch? Begriffe und Phanomene bis zum aktuellen Antigenderismus. In: APuZ. bpb, 2018, abgerufen am 24. Januar 2021 .
  13. Werner Fuchs-Heinritz, Daniela Klimke, Rudiger Lautmann, Otthein Rammstedt, Urs Staeheli, Christoph Weischer, Hanns Wienold (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie . 5., uberarbeitete Auflage. Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-16602-5 , S.   447 .
  14. Allan G. Johnson: The Blackwell Dictionary of Sociology: A User’s Guide to Sociological Language . 2. Auflage. John Wiley & Sons, Inc., Hoboken, NJ 2000, ISBN 0-631-21681-2 .
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  21. a b c Hans-Dieter Schmidt , Christiane Schmerl, Astrid Krameyer, Angelika Wagner, Dieter Steinbach, Amelie Schmidt-Mummendey : Frauenfeindlichkeit: Sozialpsychologische Aspekte der Misogynie. Juventa, Munchen 1973, ISBN 3-7799-0518-3 .
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  38. Emma A. Jane: Misogyny online. A short (and brutish) history. London 2019, S. 110.
  39. Emma A. Jane: Misogyny online. A short (and brutish) history. London 2019, S. 3.
  40. Broadband Commission: Cyber Violence Against Women and Girls. A World-wide Wake-up Call. 2015, S. 23.
  41. a b c Meike Laaf, Lisa Hegemann: Hetze trifft irgendwann jeden: Verwandte, Bekannte, Sie selbst. In: Zeit Online. 2020, abgerufen am 18. Februar 2021.
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