Franz Kruger

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Selbstportrat, 1826, Kupferstichkabinett Berlin
Franz Kruger: Parade auf dem Opernplatz in Berlin, 1824?1830
W. C. Benecke mit Familie
Zwei Reiter im Galopp, 1851, Germanisches Nationalmuseum Nurnberg

Franz Kruger (* 10. September 1797 in Großbadegast , Anhalt ; † 21. Januar 1857 in Berlin ), genannt Pferde-Kruger , war ein deutscher Tiermaler , Portratist und Lithograf .

Er wurde vor allem fur seine volkstumlichen und lebensnahen Portrats und Pferdebilder bekannt, die ihn zum bedeutendsten Militar- und Portratmaler Berlins werden ließen. Seine Darstellungen von Militarparaden enthalten Hunderte von Portrats und zeigen so oft große Teile der gehobenen Gesellschaft der Stadt.

Friedrich Wilhelm IV. in seinem Arbeitszimmer , Olgemalde, Berlin 1846

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kruger wurde als Sohn eines anhaltinischen Beamten geboren und kam durch den Ornithologen Johann Friedrich Naumann aus dem Nachbardorf Ziebigk fruh mit der Tiermalerei in Beruhrung. In seiner Schulzeit in Dessau lernte er den Landschaftsmaler Carl Wilhelm Kolbe (genannt Eichen-Kolbe ) kennen. Kruger studierte von 1812 bis 1813 an der Berliner Akademie der Kunste und bildete sich daraufhin autodidaktisch durch Zeichnen nach der Natur, besonders in den koniglich-preußischen Marstallen weiter. 1818 wurden seine Militar- und Jagdgemalde erstmals in der Akademie ausgestellt. Portratauftrage des Prinzen August von Preußen (eines Sohnes Ferdinands von Preußen ) und des Grafen Neidhardt von Gneisenau begrundeten seinen Ruf als Portratist. In der Folge portratierte er eine Reihe weiterer Mitglieder der koniglichen Familie. 1825 wurde er zum Koniglichen Professor ernannt und ordentliches Mitglied der Akademie.

Mehrere Reisen folgten in den Jahren 1836, 1845, 1847 und 1850/51 an den russischen Zarenhof nach Sankt Petersburg sowie an die Hofe von Hannover 1839/40 und Schwerin / Ludwigslust 1854. Wahrend einer zweiwochigen Studienreise nach Paris traf er 1846 Eugene Delacroix . Wahrend der Marzrevolution 1848 zog er sich nach Dessau zuruck. 1855 nahm er an der Pariser Weltausstellung teil.

Seit 1825 war er mit der Opernsangerin Johanna Eunicke verheiratet und wohnte in der Behrenstraße  63 in Berlin-Friedrichstadt . [1] Unter der Agide seiner Frau, die nach der Heirat ihre Karriere aufgab, entwickelte sich die Wohnung zum fuhrenden gesellschaftlichen Treffpunkt der gehobenen Gesellschaft Berlins. Seine Frau starb 1856, er selbst im Jahr darauf an den Folgen einer Gesichtsrose . Kruger wurde auf dem Dorotheenstadtischen Friedhof in Berlin begraben.

Eine Dauerausstellung von Krugers Werken befindet sich im Historischen Museum Kothen. Ein Schuler Krugers war der Tiermaler Carl Steffeck , weitere Schuler waren Hermann Gemmel , der Genremaler August von Rentzell und Theodor Schloepke .

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Prinz Wilhelm unternahm mit Kruger gelegentlich Ausritte. Darauf bezugnehmend fertigte Kruger ein Gemalde an, welches weitgehend auf hofische Reprasentativitat verzichtet. [2] Nach Meinung des Kunsthistorikers Rainer Schoch tragen sowohl der auf einem weißen Pferd reitende Prinz als auch der Maler ?burgerliche Reitkleidung und Zylinderhute“. Wilhelm, der sich nach seinem hinterherlaufenden Hund umsieht, trete mehr als ?Pferdeliebhaber“ als ein Vertreter der preußischen Konigsfamilie in Erscheinung. [3] Die Standesunterschiede werden jedoch nicht vollstandig aufgehoben, da Wilhelm im Vordergrund steht und ein vornehmeres Pferde reitet. Ausritt des Prinzen Wilhelm von Preußen in Begleitung des Malers Gemalde von Franz Kruger, Ol auf Leinwand, 1836, Alte Nationalgalerie [4]

Ehrungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Grabstatte

Kruger hat ein Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem Friedhof der Dorotheenstadtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin-Mitte. Im Ortsteil Prenzlauer Berg ist die Krugerstraße nach ihm benannt.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Franz Kruger  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Behrenstraße 63 . In: Berliner Adreßbuch , 1850, Teil 2, S. 10.
  2. Birgit Verwiebe: Ausritt des Prinzen Wilhelm in Begleitung des Kunstlers . In: Museum-digital , Alte Nationalgalerie vom 11. Februar 2021, abgerufen am 16. Juli 2022, museum-digital.de
  3. Rainer Schoch: Das Herrscherbild in der Malerei des 19. Jahrhunderts. Prestel, Munchen 1975, ISBN 3-7913-0052-0 , S. 114.
  4. Birgit Verwiebe: Ausritt des Prinzen Wilhelm in Begleitung des Kunstlers . In: Museum-digital , Alte Nationalgalerie vom zuletzt am 11. Februar 2021, abgerufen am 16. Juli 2022, museum-digital.de
  5. Margarete Cohn: Franz Kruger. Leben und Werke. Theodor Schatzky GmbH, Breslau 1909, S. 92.