Franz Gallus Sundermahler
(*
9. November
1755
in
Heusenstamm
; †
25. Marz
1840
in
Wurzburg
) war ein deutscher Jurist und Beamter.
[1]
Franz Gallus Sundermahler entstammte einer Beamtenfamilie die durch die Schwester Anna Maler von
Lucas Cranach dem Alteren
begrundet wurde, nachdem diese 1528 Bartholomaus Sunder geheiratet hatte.
[2]
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Franz Gallus Sundermahler wurde als Sohn des Beamten Johann Adam Ignaz Sundermahler (* 11. Juni 1718 in
Staffelstein
; † 6. Juli 1783), der in Diensten des Grafen
Joseph Franz Bonaventura von Schonborn-Wiesentheid
stand, und dessen Ehefrau Maria Theresia (* 25. Dezember 1730 in Wurzburg; † 1793), geb. Sartorius, eine Tochter des Hofkammerrates Johann Philipp Sartorius, geboren. Seine Schwester Josepha (1764?1810) heiratete den Strafrechtler
Gallus Aloys Kaspar Kleinschrod
(1762?1824).
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Als sein Vater seine Laufbahn im
Hochstift Wurzburg
fortsetzte, erhielt Franz Gallus Sundermahler die Moglichkeit, dort seine Ausbildung gemaß seinem Stand und seiner Fahigkeiten fortzusetzen. Er studierte an der
Universitat Wurzburg
Rechtswissenschaften und
Kameralistik
.
Am 5. Marz 1779 trat er die Stelle eines Amtskellers (Amtmann),
Stadtschultheißen
und
Forstmeisters
in
Fladungen
an.
1787 folgte er seinem Vater, der inzwischen nach
Mellrichstadt
befordert worden war, und wurde Nachfolger in dessen Amt. Als Beamter in Mellrichstadt stand er der Administration vor sowie der Polizei, dem Finanzwesen und der Justiz in erster Instanz, uberwiegend im Schiedsrichteramt; er war Amtskeller, Zentgraf (Zent: eine politische Einheit, Untereinheit des
Gaues
), Spitalverwalter, Zollner und Forstmeister zugleich.
Aufgrund seiner Amtsfuhrung wurde der Furstbischof
Franz Ludwig von Erthal
auf ihn aufmerksam. Dieser plante, das Schulwesen zu fordern, fur die Verbreitung einer allgemeinen Bildung zu sorgen sowie die offentliche Sicherheit durch die Verbesserung der Polizei zu fordern. Ebenso wollte er die Holzwirtschaft fordern, indem er die Odungen (brachliegendes bebaubares Land) um Mellrichstadt mit Holz bepflanzen ließ. Er fand in Franz Gallus Sundermahler einen Beamten, der ihn hierbei mit Sachkenntnis und Nachdruck unterstutzte.
Furstbischof
Georg Karl von Fechenbach
, der inzwischen die Nachfolge des Furstbischof von Erthal angetreten hatte, beforderte Franz Gallus Sundermahler 1799 zum furstlichen
Hofkammerrat
.
Im
Frieden von Luneville
am 8. Februar 1801 kundigte der Beschluss zur Aufhebung der geistlichen Furstentumer das Ende der Hochstiftzeit an. 1802 erfolgte dann die
Sakularisation
der geistlichen Furstentumer. Im Juni 1802 besetzten bayerische Truppen unter General Graf
Georg August zu Ysenburg und Budingen
den Hochstift und mit dem
Reichsdeputationshauptschluss
von 1803 wurde der großte Teil des Hochstifts dem
Kurfurstentum Bayern
einverleibt. Fur die Organisation aller Zweige der Verwaltung wurde eine Landesdirektion als Zentralstelle geschaffen und Franz Gallus Sundermahler wurde dort als Rat in der Finanzverwaltung angestellt. Er blieb in dieser Aufgabe auch unter der Regierung des Großherzogs von Wurzburg
Ferdinand III.
, der in den Jahren von 1806 bis 1814 das
Großherzotgum Wurzburg
fuhrte. Spater wurde ihm die Leitung der 2. Deputation der Großherzoglichen Landesdirektion anvertraut, die sich mit "Polizeysachen" befasste.
[5]
Nach dem funften Regentenwechsel, Wurzburg wurde wieder Bayern unterstellt, blieb er als Regierungsrat von 1814 bis 1826 im Amt, bis er mit dem Titel und Rang eines
Regierungsdirektors
in den Ruhestand versetzt wurde.
- Ambrosius Egell; Franz Gallus Sundermahler:
Observationes in historiam phsphororum naturalium. Materia tentaminis ex physica experimentali
. Wirceburgi: Nitribitt, 1773.
- ↑
Neuer Nekrolog der Deutschen
. Voigt, 1842 (
google.de
[abgerufen am 30. Dezember 2017]).
- ↑
Deutsche Biographie:
Cranach, Lucas der Altere - Deutsche Biographie.
Abgerufen am 31. Dezember 2017
.
- ↑
Die Familie Sundermahler
. In:
obermain.de
. 21. August 2014 (
obermain.de
[abgerufen am 31. Dezember 2017]).
- ↑
Deutsche Biographie:
Kleinschrod, Gallus Aloys Caspar - Deutsche Biographie.
Abgerufen am 31. Dezember 2017
.
- ↑
Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie Munchen (Hrsg.):
Protokolle des Bayerisches Staatsrates 1799-1817
.
Band
2
: 1802?1807; bearb. v. Esteban Mauerer (2008), Nr. 102: Protokoll der Geheimen Staatskonferenz vom 23. April 1803,
S.
489?500
(
historische-kommission-muenchen-editionen.de
).