Francisco Pradilla y Ortiz

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Selbstportrat (1917).

Francisco Pradilla y Ortiz (* 24. Juli 1848 in Villanueva de Gallego , Aragonien ; † 1. November 1921 in Madrid ) war ein spanischer Bildnis- , Genre- , Historien- und Landschaftsmaler . Von 1896 bis 1898 war er zudem Direktor des Museo del Prado .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pradilla entstammte einer Familie aus armlichen Verhaltnissen. Seine Eltern waren Miguel Pradilla y Pina (1817?27. Februar 1891) und dessen Frau Martina (geborene Ortiz Ortiz, 1823?13. Mai 1868), eine Tochter von Agustin Ortiz und Martina Ortiz. Sie zogen nach Saragossa , als er 11 Jahre alt war. Hier besuchte er zunachst ein Gymnasium, musste es jedoch abbrechen un trat ohne Vorbildung als Lehrling in die Werkstatt des Buhnenbildners und Theaterdekorationsmalers Mariano Pescador ein, der ihn ermutigte, Kurse an der Escuela de Bellas Artes de San Luis (Real Academia de Nobles y Bellas Artes de San Luis) zu belegen. Auf Anraten seines dortigen Lehrers Bernardino Montanes zog er 1863 nach Madrid. Hier arbeitete er als Assistent im Atelier der Buhnenbildner Jorge Busato und Augusto Ferri und besuchte Kurse an der Escuela Superior de Pintura, Escultura y Grabado , wo er die Werke der alteren Meister studierte. Er wurde in Rom Schuler von Alfredo Serri und vollendete seine kunstlerische Ausbildung dort in der spanischen Akademie der Schonen Kunste in Rom. Nach Ablauf der Verlangerung seiner Pension in Rom am 1. Juli 1877 ging Pradilla zunachst wieder in seine Heimat. Bereits im Sommer 1878 kehrte er gemeinsam mit seiner schwangeren Frau nach Rom zuruck.

Die Ubergabe von Granada (1882)

Sein erstes bedeutendes Gemalde war Der Raub der Sabinerinnen , welchem 1878 Johanna die Wahnsinnige begleitet den Sarg ihres Gemahls Philipp des Schonen ( spanisch Dona Juana la Loca ) folgte. Im Auftrag des Stadtrats von Saragossa fuhrte er die Pendants Don Alfonso, der Krieger und Don Alfonso, der Gelehrte aus und erhielt durch den Marquis de Barzanallana den Auftrag zur Ausfuhrung des Gemaldes Ubergabe Granadas an Ferdinand und Isabella spanisch La rendicion de Granada . Er wurde 1881 Direktor der Spanischen Akademie in Rom und loste Jose Maria Casado del Alisal (1830?1886) ab. Pradilla y Ortiz eroffnete in Rom ein Atelier. Da ihn die Pflichten als Direktor zu sehr in Anspruch nahmen, trat er 8 Monate nach seiner Ernennung von dem Amt zuruck. [1] Neben diesen großen Kompositionen hat Pradilla auch kleine Genrebilder aus dem modernen Volksleben in der geistreichen, skizzenhaften Art von Maria Fortuny ausgefuhrt. 1896 wurde er als Nachfolger Vicente Palmarolis Direktor des koniglichen Museums in Madrid ernannt. Im Palacio de Murga fertigte er mehrere Decken- und Wandgemalde, darunter das Liebesfest aus der Zeit der Ritterromantik. Er schuf auch zahlreiche Genrebilder und Stucke mit Hunden, Ochsen und Pferden. [2] Pradilla y Ortiz hatte mit seinen Werken ein ansehnliches Vermogen erwirtschaftet, das er jedoch durch den Konkurs der Banca Villodas, bei der er seine Ersparnisse lagerte, Mitte der 1880er Jahre verlor. [3]

Familie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pradilla y Ortiz heiratete am 29. Januar 1878 in Nova de Lugo Dolores (geborene Gonzalez del Villar, 1856?1926), eine Tochter von Pablo Cosme Gonzalez Mininos und dessen Frau Rosalia Villar y Cabezas. Sie hatten 5 Kinder: [4]

  • Lidia Pradilla Gonzalez (* 3. November 1878)
  • Cesar Pradilla Gonzalez (* 2. Juli 1880)
  • Isabel Pradilla Gonzalez (27. Juni 1882?1886)
  • Maria Pradilla Gonzalez (* 8. Juli 1888)
  • Miguel Pradilla Gonzalez (15. Marz 1884?27. April 1965) ? Carolina (geborene Ruiz de Gregorio). Er war ein erfolgreicher, sehr vielseitiger Sportler, der mehrere Medaillen gewann und in einigen Disziplinen auch Spanischer Meister wurde. [5]

Werke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 1877: Dona Juana la Loca ante el sepulcro de su esposo, Felipe el Hermoso (Johanna die Wahnsinnige begleitet den Sarg ihres Gemahls Philipp des Schonen)
  • 1879/1892: El suspiro del moro
  • 1882: Johanna die Wahnsinnige am Sarg ihres Gemahls
  • 1882: La rendicion de Granada (Die Ubergabe Granadas an Ferdinand den Katholischen durch den letzten MaurenkOnig Boabdill am 2. Januar 1492)
  • 1889: Venta del pescado en la playa de Vigo (Das Gestade von Vigo [Galizien] nach Ankunft der Fischerboote)
  • 1891/1892: Große Messe vor der Wallfahrtskapelle Guia (Spanien) (Dreiundsechzigste Ausstellung der Koniglichen Akademie der Kunste zu Berlin)
  • 1893: Spanischer Tambour aus der Zeit des 30Jahrigen Krieges
  • 1912: Liebeskummer

Auszeichnungen (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Francisco Pradilla y Ortiz  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Ramon Garcia-Rama: Pradilla Ortiz, Francisco museodelprado.es (spanisch)
  2. Pradilla-Ortiz, Francisco. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2 /1, Bogen 1?32: Mayer, Ludwig?Rybkowski. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898, S. 306 ?307 ( Textarchiv ? Internet Archive ).
  3. Pradilla Ortiz, Francisco museodelprado.es (spanisch, mit einigen Werken des Prado)
  4. El hijo de Pradilla deburjazudavillanueva.blogspot.com (spanisch).
  5. Miguel Pradilla Gonzalez miguelpradilla.com (spanisch).
  6. Carlos Reyero Hermosilla: La rendicion de Granada, 1882 . In: Pilar de Miguel Egea (Hrsg.): El Arte en el Senado . Departamento de Publicaciones del Senado, Madrid 1999, ISBN 84-88802-35-8 , S.   294?298 (spanisch, senado.es [abgerufen am 1. August 2019]).
  7. Katalog der XXIII. Jahres-Ausstellung in Wien . Genossenschaft der Bildenden Kunstler Wiens, Wien 1895, S.   7 und 10 ( Textarchiv ? Internet Archive ).
  8. Dreiundsechzigste Ausstellung der K. Akademie der Kunste zu Berlin im Landes-Ausstellungsgebaude am Lehrter Bahnhof 15. Mai bis 31. Juli 1892 . Die Akademie, Berlin 1892, S.   XI ( Textarchiv ? Internet Archive – […] 21 neue Ordentliche Mitglieder […] B, Im Jahre 1892): ?17. Francisco Pradilla, Maler (aus Madrid) z. Z. in Rom“
  9. Mitglieder seit 1842 / Geburtsjahre / 1821?1850 ? Francisco Pradilla y Ortiz, Maler orden-pourlemerite.de.