Francisco Armero y Penaranda
,
Markgraf (Marques)
de Nervion (*
3. Mai
1804
in
Fuentes de Andalucia
,
Provinz Sevilla
; †
2. Juli
1866
in
Sevilla
) war ein
spanischer
Generalleutnant
und
Politiker
. Er war mehrfacher Minister sowie 1857/58
Ministerprasident (
Presidente del Gobierno
)
.
Nach der Schulausbildung trat er 1820 als
Seekadett
in den Militardienst (
Guardia Marina
) ein. 1828 erfolgte seine Beforderung zum Unterleutnant (
Alferez
). Als
Fregattenkapitan
nahm er spater am
Ersten Carlistenkrieg
teil, wo er sich insbesondere wahrend der Belagerung von
Bilbao
im Juni 1835 durch Tapferkeit auszeichnete.
Am 22. September 1837 wurde er erstmals zum Abgeordneten des Parlaments (
Congreso de los Diputados
) gewahlt, wo er zunachst fur eine Legislaturperiode die Interessen des Wahlkreises Sevilla vertrat.
[1]
1840 erfolgte dann seine Beforderung zum
Brigadegeneral
(
Brigadier
) sowie zum Kommandanten der Marinestreitkrafte in
Katalonien
.
Armero wurde dann am 20. Juli 1840 als Minister fur Marine, Handel und
Kolonien
(
Ministro de Marina, Comercio y Gobernacion de Ultramar
) in das Kabinett von
Antonio Gonzalez Gonzalez
berufen.
[2]
Dieses Amt behielt er auch in den daran anschließenden Kabinetten von
Valentin Ferraz
und
Modesto Cortazar
bis zum 11. September 1840.
Im August 1843 erfolgte seine Ernennung zum Befehlshaber der Marinestreitkrafte in
Cartagena
. Bei den Wahlen vom 15. September 1843 wurde er dann erneut als Vertreter des Wahlkreises Sevilla zum Abgeordneten des Parlaments gewahlt, dem er diesmal bis zum 6. Dezember 1846 angehorte. Am 22. Februar 1844 wurde er durch Ministerprasident
Luis Gonzalez Bravo
zum
Generalleutnant
(
Teniente General
) der Streitkrafte befordert.
Am 3. Mai 1844 wurde er dann erneut zum Minister fur Marine, Handel und Kolonien ernannt und gehorte in diesem Amt dem Kabinett von
Ramon Maria Narvaez
bis zum 12. Februar 1846 an. Wahrend dieser Zeit fand im September 1844 auch die Grundung der Marinemilitarschule (
Colegio Naval Militar
) statt.
[3]
Die Leitung des Marine-, Handels- und Kolonialministerium ubernahm er dann erneut vom 5. April 1846 bis zum 28. Januar 1847 im Kabinett von
Francesco Xavier de Isturiz
. Wahrend dieser Zeit war er im April 1846 auch fur kurze Zeit amtierender Kriegsminister (
Ministro de Guerra
).
Fur seine politischen Verdienste wurde er am 15. August 1845 zum
Senator auf Lebenszeit (
Senador Vitalicio
)
ernannt.
[4]
1847 erfolgte dann seine Ernennung zum
Generalkapitan
(
Capitan General
) von
Madrid
. 1849 wurde er dann zum Standortkommandanten von
Havanna
ernannt.
Am 2. Juni 1851 wurde er dann zum Marineminister in das Kabinett von
Juan Bravo Murillo
und war als solcher bis zum 3. Mai 1852 im Amt.
[5]
Schließlich wurde Armero am 15. Oktober 1857 selbst zum
Ministerprasidenten Spaniens (
Presidente del Gobierno
)
ernannt. In seinem bis zum 14. Januar 1858 amtierenden Kabinett ubernahm er auch das Amt des Kriegsministers sowie zeitweise im Oktober 1857 auch das Amt des amtierenden Innenministers (
Ministro de Gobernacion
). Das neue Kabinett begann mit liberalen Maßregeln, beendete willkurliche Verhaftungen und Verbannungen und handhabte das restriktive Pressegesetz mit weniger Strenge. Es trat am 10. Januar 1858 mit einem durchaus im liberalen Sinn verfassten Programm vor die
Cortes
. Aber schon die Wahl des Prasidenten des Parlaments, die gegen den Kandidaten der Regierung auf
Juan Bravo Murillo
fiel, veranlasste zusammen mit manchen ungunstigen Einflussen des Hofs der Konigin
Isabella II.
den Rucktritt von Armero und seinem Kabinett.
[6]
Nachfolger als Ministerprasident wurde Francesco Xavier de Isturiz. 1858 wurde er von Ministerprasident
Leopoldo O’Donnell
zum Generaldirektor der Kriegsmarine (
Armada
) ernannt.
Wegen seiner politischen Verdienste wurde er am 22. Februar 1862 auch als
Markgraf (
Marques
)
de Nervion in den Adelsstand erhoben. Zuletzt wurde er am 16. September 1864 erneut zum Marineminister ernannt und gehorte in diesem Amt der sechsten Regierung Narvaez bis zum 21. Juni 1865 an. Im Anschluss daran wurde er als Generalkapitan Oberbefehlshaber der Kriegsmarine.
- ↑
Liste der Parlamentsabgeordneten 1810 bis 1977
- ↑
Liste der Minister fur Marine, Handel und Kolonien
(
Memento
vom 1. April 2010 im
Internet Archive
)
- ↑
Blanca Carlier, Jose Mª : LA ESCUELA NAVAL MILITAR SU ORIGEN HISTORICO
- ↑
The Senate between 1834 and 1923 ? Senators
, abgerufen am 7. Juni 2017.
- ↑
Liste der Marineminister
(
Memento
vom 1. April 2010 im
Internet Archive
)
- ↑
Spanien (Geschichte)
. In:
Heinrich August Pierer
(Hrsg.):
Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit
. 4. Auflage, Bd. 16 (1862),
S. 420
.