Francis Wilkinson Pickens

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Francis Wilkinson Pickens, Zeichnung von 1860, veroffentlicht im Harper’s Weekly

Francis Wilkinson Pickens (* 7. April 1805 in St. Paul’s Parish, Colleton County , South Carolina ; †  25. Januar 1869 bei Edgefield , South Carolina) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1860 bis 1862, wahrend des Burgerkrieges , Gouverneur des Bundesstaates South Carolina.

Fruhe Jahre und politischer Aufstieg

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Francis Pickens war der Sohn von Andrew Pickens , der zwischen 1816 und 1818 Gouverneur von South Carolina gewesen war. Francis studierte sowohl am Franklin College , der spateren University of Georgia , als auch am South Carolina College , der spateren University of South Carolina . Nach Abschluss eines Jurastudiums wurde er im Jahr 1828 als Rechtsanwalt zugelassen. In der Folge war er als Jurist und auch als Pflanzer tatig. Von 1832 bis 1834 saß er als Abgeordneter im Reprasentantenhaus von South Carolina . Dort war er ein Anhanger der radikalen Krafte, die wahrend der Nullifikationskrise Bundesgesetze fur South Carolina außer Kraft setzen wollten und schon damals den Austritt aus der Union erwogen.

Von 1834 bis 1843 war er Abgeordneter im US-Reprasentantenhaus in Washington . Dort war er unter anderem Vorsitzender des auswartigen Ausschusses. Anschließend saß er von 1844 bis 1846 erneut im Parlament von South Carolina. Im Jahr 1850 war er Delegierter von South Carolina auf dem Sudstaaten -Kongress in Nashville ( Tennessee ). Dort ging es um eine gemeinsame Haltung des Sudens im Konflikt mit den Nordstaaten. 1856 war Pickens Delegierter zur Democratic National Convention in Cincinnati , auf der James Buchanan als Prasidentschaftskandidat nominiert wurde. Buchanan ernannte ihn auch 1858 zum US-Botschafter in Russland , wo er bis 1860 verblieb.

Gouverneur von South Carolina

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Ende 1860 wurde Pickens vom Reprasentantenhaus des Staates in geheimer Wahl zum neuen Gouverneur gewahlt. Zum Zeitpunkt seines Amtsantritts hatte sein Vorganger William Henry Gist bereits einen Konvent einberufen, der uber den Austritt South Carolinas aus der Union abstimmen sollte. Nach der Wahl von Abraham Lincoln zum neuen US-Prasidenten im November 1860 sahen die radikalen Krafte in South Carolina ihre wirtschaftlichen Interessen durch Lincolns Haltung in der Frage der Sklaverei bedroht. Sie sahen in der Sezession den einzigen Ausweg. Am 20. Dezember 1860 wurde dieser Schritt vollzogen, dem sich in den nachsten Monaten die anderen Sudstaaten anschlossen. Bereits am 9. Januar 1861 kam es zu einem ersten militarischen Gefecht, als der Gouverneur ein Versorgungsschiff der Union beschießen ließ, das Fort Sumter mit Nachschub beliefern wollte. Das fuhrte aber noch nicht zum Krieg. Dieser kam im April 1861, als die konfoderierten Truppen das Fort im Hafen von Charleston angriffen und eroberten. South Carolina hatte sich inzwischen mit den anderen aus der Union ausgetretenen Sudstaaten zu einer neuen Staatengemeinschaft zusammengeschlossen, die sich Konfoderierte Staaten von Amerika nannte. Innenpolitisch wurde die Macht des Gouverneurs durch einen neu gebildeten Regierungsrat ( Executive Council ) eingeschrankt, welcher 1862 wieder abgeschafft wurde. Die Hauptaufgabe der Regierung von South Carolina war in jener Zeit die Unterstutzung der Kriegsanstrengungen der Konfoderation. Dazu gehorten die Mobilmachung und die Versorgung der Truppen mit Munition und Proviant.

Weiterer Lebenslauf

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Pickens schied im Dezember 1862 aus dem Amt des Gouverneurs. Der von ihm mit ausgeloste Burgerkrieg war zu diesem Zeitpunkt in vollem Gang und ein baldiges Ende war nicht abzusehen. Pickens zog sich aus der Politik zuruck. Er trat nur noch einmal 1865 auf der verfassungsgebenden Versammlung South Carolinas in Erscheinung. Zu diesem Zeitpunkt war der Krieg bereits beendet und South Carolina suchte nach der Niederlage nach einem neuen politischen Anfang. In dieser Lage riet Pickens zur Zusammenarbeit mit dem neuen US-Prasidenten Andrew Johnson und dessen Rekonstruktionspolitik . Francis Pickens starb im Januar 1869.

  • Robert Sobel und John Raimo (Hrsg.): Biographical Directory of the Governors of the United States, 1789?1978. Band 4. Meckler Books, Westport, CT, 1978. 4 Bande.
  • The National Cyclopaedia of American Biography. Vol. 12. James T. White & Company, New York