Werkdaten
|
Titel:
|
Feuersnot
|
Titelblatt des Klavierauszugs von 1901
|
Originalsprache:
|
Deutsch
|
Musik:
|
Richard Strauss
|
Libretto
:
|
Ernst von Wolzogen
|
Literarische Vorlage:
|
Johann Wilhelm Wolf
:
Das erloschene Feuer von Audenaerde
|
Urauffuhrung:
|
21. November 1901
|
Ort der Urauffuhrung:
|
Konigliches Opernhaus Dresden
|
Spieldauer:
|
ca. 1 ½ Stunden
|
Ort und Zeit der Handlung:
|
Munchen an einem Sonnenwendtag
|
Personen
|
- Schweiker von Gundelfingen,
Burgvogt (
Tenor
)
- Ortolf Sentlinger,
Burgermeister (
Bass
)
- Diemut,
seine Tochter (
Sopran
)
- Kunrad,
der Ebner (
Bariton
)
- Jorg Poschel,
der Leitgeb (Bass)
- Kofel,
der Schmied (Bass)
- Hammerlein,
der Fragner (Bariton)
- Kunz Gilgenstock,
der Back und Brauer (Bass)
- Ortlieb Tulbeck,
der Schafflermeister (Tenor)
- Ursula,
seine Frau (
Alt
)
- Ruger Aspeck,
der Hafner (Tenor)
- Walpurg,
seine Frau (Sopran)
- Elsbeth
,
Wigelis
,
Margret
, Freundinnen Diemuts (Sopran und Alt)
- Burger, Burgerinnen, Burschen und Madchen, Kinder, Knechte des Herzogs
|
Feuersnot
ist ein Singgedicht bzw. eine
Oper
in einem Akt von
Richard Strauss
(op. 50). Es ist das zweite Buhnenstuck des Komponisten. Das Libretto stammt von
Ernst von Wolzogen
. Vorlage war das flamische Marchen
Das erloschene Feuer von Audenaerde
aus der Sammlung
Niederlandische Sagen
von
Johann Wilhelm Wolf
.
[1]
Feuersnot ist ein ironisches Zeitstuck gegen die Scheinmoral insbesondere der Munchener Burger. Nach der
Urauffuhrung
im
Koniglichen Opernhaus Dresden
1901 wurde das Stuck auf Wunsch des pikierten sachsischen Konigshauses abgesetzt.
[2]
In der Urauffuhrung unter der Leitung von
Ernst von Schuch
wirkten u. a.
Annie Krull
(Diemut) und
Karl Scheidemantel
(Kunrad) sowie
Ernst Wachter
(Jorg Poschel, der Leitgeb) mit.
Fur die Sonnenwendfeier wird von einer Kinderschar Holz gesammelt. Diese erhalten von Diemut, der Tochter des Burgermeisters, zusatzlich Sußigkeiten. Die Kinder werden auch von Kunrad, einem etwas sonderlichen Burger, reich beschenkt. Von der Schonheit Diemuts entzuckt, kusst er diese, einer plotzlichen Eingebung folgend, vor aller Augen ohne ihr Einverstandnis unvermittelt auf den Mund. Obwohl ihr Kunrad durchaus sympathisch ist, fuhlt sich Diemut gedemutigt und sinnt auf Rache. Am Abend lockt sie Kunrad durch ein Mittsommernacht-Lied, worauf dieser um Einlass in ihre Kammer bittet. In einem Lastenkorb zieht sie ihn ein Stuck empor, lasst den Korb dann jedoch kurz vor dem Ziel stehen. Die Nachbarn eilen herbei und verspotten den bloßgestellten Liebhaber. Daraufhin lasst Kunrad durch Zaubermacht samtliche Lichter und Feuer der Stadt erloschen ? solange sie nicht ?aus heiss jungfraulichem Leibe“ neu entflammt werden. Das Entsetzen der Burger ist groß. Sie fordern Diemut auf, durch ein Liebesopfer den Zauber zu beenden, woraufhin sie Kunrad im Dunkeln in ihre Kammer zieht und die Lichter und Feuer der Stadt wieder aufflammen.
- ↑
Rainer Franke:
Feuersnot.
In:
Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters
.
Band 6:
Werke. Spontini ? Zumsteeg.
Piper, Munchen/Zurich 1997,
ISBN 3-492-02421-1
, S. 81?83.
- ↑
Holger Noltze:
Feuersnot
.
Beitrag vom 19. Mai 2003 im
Deutschlandfunk
, abgerufen am 3. November 2016.