Der
Ferrari Enzo Ferrari
war ein zwischen 2002 und 2004 gebauter
Supersportwagen
des
italienischen
Herstellers
Ferrari
. Der zeitweise in puncto Hochstgeschwindigkeit schnellste fur die Straße zugelassene Ferrari wurde nach dem Firmengrunder
Enzo Ferrari
benannt. Als direkte und indirekte Vorganger des Ferrari Enzo Ferrari gelten die Modelle
250 GTO
,
288 GTO
,
F40
und
F50
. Nachfolger ist der 2013 vorgestellte
Ferrari LaFerrari
.
Dieser Supersportwagen wurde von
Pininfarina
entworfen und kann mit Fahrzeugen wie dem
Saleen S7
,
McLaren F1
,
Porsche Carrera GT
,
Koenigsegg CC8S
sowie dem
Mercedes-Benz SLR McLaren
verglichen werden. Der Motor des Enzos wurde auch im
MC12
der Tochterfirma Maserati verwendet. Dort leistete der V12-Zylinder 465 kW (632 PS). Zudem gab es eine Rennversion des Enzos namens
Ferrari FXX
. Im FXX leistete der Motor 588 kW (799 PS), in der Evolutions-Version sogar 632 kW (859 PS).
Der Enzo war ursprunglich als limitierte Produktion von 349 Stuck angekundigt worden. Ferrari schickte Einladungen an bestehende Kunden, und alle 349 Autos wurden verkauft, bevor die Produktion startete. Spater, nach zahlreichen Anfragen, beschloss Ferrari 50 weitere Enzos zu bauen, was die Gesamtproduktion weltweit auf 399 Stuck brachte. Der Grundpreis lag bei etwa 662.000 Euro, der Verkaufspreis mit Zubehor pendelte sich bei etwa 700.000 Euro ein. Der Kauf war nur fur ausgewahlte Personen moglich, die eine langjahrige Beziehung zu Ferrari pflegten. Besonders guten Kunden des Hauses waren 20 sogenannte ?Extracampionario“-Exemplare vorbehalten. Dabei handelte es sich um Fahrzeuge, die exklusiv in Nicht-Standardfarben lackiert wurden.
[1]
Vor Produktionsbeginn des Serienmodells wurden zu Testzwecken drei Prototypen (M1, M2, und M3) gebaut. Der Prototyp M3 sah einem
Ferrari 348
ahnlich, obwohl er im Jahr 2000 gebaut wurde.
Beim Bau wurde
Formel-1
-ahnliche Technologie verwendet, beispielsweise eine Karosserie aus
kohlenstofffaserverstarktem Kunststoff
, eine sequentielle Gangschaltung, sowie
karbonkeramische Bremsscheiben
. Des Weiteren wurden Technologien verbaut, die in der Formel 1 nicht erlaubt sind: Nachdem bei 295 km/h die großte Abtriebskraft erreicht wurde, reduziert ein Computer automatisch den Abtrieb bei zunehmender Geschwindigkeit, indem einige Spoilerelemente elektrisch bewegt wurden.
Auf der hauseigenen Teststrecke in
Fiorano
gab Ferrari eine Rundenzeit von 1:22.3 Minuten fur den Enzo an; somit ist der Enzo rund funf Sekunden schneller als sein direkter Vorganger, der F50.
Im Marz 2005 gab Ferrari bekannt, dass ein weiterer Enzo gebaut werden wurde, was somit insgesamt 400 Stuck ergab. Der Wagen wurde feierlich
Papst Johannes Paul II.
am 17. Januar 2005 ubergeben, wonach der Papst darum bat, das Auto als Spende fur die
Caritas
zu versteigern. Das Auto wurde von
Sotheby’s
am 28. Juni 2005 versteigert und der Erlos kam den Uberlebenden des
Tsunamis 2004
zugute. Das Auto mit der Fahrgestellnummer 141920 wurde fur 1.055.000 Euro verkauft. Der dritte Prototyp wurde ebenfalls mit dem 400. Enzo im Juni 2005 versteigert und brachte 195.500 Euro ein.
2005 legte Ferrari eine Rennversion auf Basis des Enzos auf, die jedoch fur keine
FIA-Rennserie
homologiert wurde und somit nur im Rahmen von Sonderveranstaltungen wie dem eigens dafur ausgetragenen
XX Programme
bewegt werden kann. 30 Exemplare des 588 kW (800 PS) starken
FXX
wurden an
ausgewahlte
Kunden verkauft; das letzte davon an
Michael Schumacher
. Im Preis von etwa 1,5 Millionen Euro waren ein Fahrsicherheitstraining und mehrere Testfahrten auf internationalen Rennstrecken enthalten.
Der amerikanische Milliardar
James Glickenhaus
ließ sich im Jahre 2006 einen Enzo von Pininfarina zum
Ferrari P4/5
umbauen.
Der untypische Zylinderwinkel von 65 Grad wurde von Ferrari-
Formel 1
-Motoren der 1990er Jahre ubernommen.
[3]
Motorblock
und Zylinderkopf bestehen aus Aluminium, die Zylinderlaufbahnen sind mit
Nikasil
beschichtet.
[4]
- Hubraum: 5998 cm³
- Bohrung × Hub: 92,0 mm × 75,2 mm
- Bauform:
V-Motor
- Zylinder: 12
- Zylinderbankwinkel: 65°
[2]
- Ventile: 48
- Nockenwellen: 4
- Leistung kW (PS) bei 1/min: 485 (660) bei 7800
- Drehmoment bei 1/min: 657 Nm bei 5500
- max. Drehzahl 1/min: 8200
- Literleistung: 110,0 (PS/Liter)
- Antriebsart:
Mittelmotor
mit Hinterachsantrieb
- Getriebe: 6-Gang sequenziell
- Bremsen vorn u. hinten: 380,9 mm (innenbeluftet und gelocht)
- Radgroße: 9J × 19/13J × 19
- Reifen: 245/35 ZR 19 vorn, 345/35 ZR 19 hinten (Bridgestone RE050A Potenza Scuderia)
- Beschleunigung 0?100 km/h: 3,94 s
[5]
- Beschleunigung 0?130 km/h: 5,71 s
[5]
- Beschleunigung 0?160 km/h: 8,04 s
[5]
- Beschleunigung 0?200 km/h: 10,64 s
[5]
- Beschleunigung 0?300 km/h: 26,1 s
- Hochstgeschwindigkeit: 355 km/h
[6]
Zwischen 2003 und 2006 sind in Deutschland insgesamt 57 Enzo Ferrari neu zugelassen worden. Mit 27 Einheiten war 2004 das erfolgreichste Verkaufsjahr.
“The gap between this and the Mercedes-McLaren SLR is as wide as the gap between Michael Schumacher and
David Coulthard
. This is now the performance benchmark. This is the speed king. This is the division bell between the ordinary and the absolutely astonishing.”
?Die Kluft zwischen diesem Auto und dem Mercedes-McLaren SLR ist so groß wie die Kluft zwischen Michael Schumacher und David Coulthard. Dies ist nun der Performance-Maßstab. Dies ist der Konig der Geschwindigkeit. Dies ist die
Division Bell
zwischen dem Gewohnlichen und dem absolut Erstaunlichen.“
“Big speeds are incredibly easy in the Enzo. It’s like the car is covered in a special layer of Teflon, allowing it to slip effortlessly through the cool night air. In fact, this side of a
Veyron
, I can’t think of a car that builds speed quite as easily as the Enzo. You do need to be alert, though, as it feels nervous at high speeds, thanks mainly to the ultra-sharp steering.”
?Hohe Geschwindigkeiten zu erreichen ist im Enzo unglaublich einfach. Es ist, als ware das Auto mit einer speziellen Teflonbeschichtung uberzogen, die es ihm ermoglicht, muhelos durch die kuhle Nachtluft zu gleiten. Tatsachlich fallt mir kein Auto vor dem Veyron ein, welches Geschwindigkeit so einfach aufbaut wie der Enzo. Du musst allerdings aufmerksam sein, denn bei hohen Geschwindigkeiten fuhlt er sich dank der ultra-scharfen Lenkung nervos an.“
Zu den zahlreichen prominenten Besitzern eines Ferrari Enzo gehoren bzw. gehorten unter anderem
Tommy Hilfiger
[10]
,
Zlatan Ibrahimovi?
[11]
,
Jay Kay
[12]
,
Ralph Lauren
,
Nick Mason
,
Pharrell Williams
[13]
und
Eric Clapton
. Letzterer wurde 2002 auf dem Weg von
Maranello
nach London von der Pariser Polizei mit einer Geschwindigkeit von 233 km/h in seinem Enzo auf einer Landstraße erwischt.
[14]
- ↑
The Driver: Der weiße Ferrari Enzo Ferrari
- ↑
a
b
Ethan Jupp:
The 12 best V12 engines ever made.
In:
goodwood.com.
2022,
abgerufen am 11. Marz 2023
(englisch).
- ↑
Heinrich Lingner:
Faszination: Motoren: Zylinderkunstwerke alter Schule.
In:
auto-motor-und-sport.de.
27. Juli 2019,
abgerufen am 13. Marz 2023
.
- ↑
Ferrari Enzo: The Engine.
In:
web-cars.com.
Abgerufen am 13. Marz 2023
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- ↑
a
b
c
d
Auto Bild
Test & Tuning 2/2005:
Ferrari Enzo ? HS Sport quattro
27. Juli 2016.
- ↑
auto motor und sport:
Die 300-km/h-Elite: Auf die Schnelle
(
Memento
vom 7. Dezember 2014 im
Internet Archive
)
Auf:
www.auto-motor-und-sport.de
. 20. Juni 2008, 05:00 Uhr
Zitat:
?Erst bei 355 km/h siegen die Fahrwiderstande.“
- ↑
Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Marken und Modellreihen.
In:
Kraftfahrt-Bundesamt.
Abgerufen am 15. Februar 2023
.
Jahr 2003
,
Jahr 2004
,
Jahr 2005
,
Jahr 2006
- ↑
Top Gear:
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In:
YouTube.com.
19. Marz 2010,
abgerufen am 9. Januar 2019
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In:
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16. April 2017,
abgerufen am 9. Januar 2019
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Andreas Haupt:
Modezar versteigert seinen Supersportwagen.
In:
auto-motor-und-sport.de.
23. November 2016,
abgerufen am 9. Januar 2019
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Daniel Cutts:
Zlatan Ibrahimovic: Manchester United striker to ship over £1.5m fleet of super cars after he finds £20,000-a-month rental home for family.
3. August 2016,
abgerufen am 9. Januar 2019
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- ↑
'Jealous' chef jailed for vandalising Jamiroquai singer Jay Kay's £1 million Ferrari.
In:
telegraph.co.uk.
16. April 2009,
abgerufen am 9. Januar 2019
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John Arlidge:
My sporting life: Pharrell Williams.
In:
theguardian.com.
23. November 2008,
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- ↑
Wolf Reiser:
Auf die Piste: Eric Clapton und seine Autos.
In:
tagesspiegel.de.
15. November 2016,
abgerufen am 9. Januar 2019
.