Ferenc Erkel

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Ferenc Erkel
Ferenc Erkel

Ferenc Erkel [ ?f?r?n? ??rk?l ], auch Franz Erkel (* 7. November 1810 in Gyula , Kaisertum Osterreich ; † 15. Juni 1893 in Budapest , Osterreich-Ungarn ), war ein ungarischer Komponist . Er ist der Begrunder der ungarischen Nationaloper . Die zweite Spielstatte der Ungarischen Staatsoper in Budapest tragt den Namen Erkel Szinhaz ( Erkel-Theater ).

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Musikalischer Werdegang [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Erkel stammte aus einer donauschwabischen Familie. Sein Vater war der Kantorlehrer Joseph Erkel aus Gyula (Deutsch-Jula). Ferenc Erkel war das zweite von zehn Kindern, er wurde zunachst in Klavierspiel und Musiktheorie von seinem Vater unterrichtet. [1] Von 1822 bis 1825 besuchte er das Gymnasium des Benediktiner-Ordens in Pressburg , sein Musiklehrer dort war Heinrich Klein [2] , ein Vertrauter Ludwig van Beethovens . [1] Ab 1828 arbeitete er als Klavierlehrer bei der Familie Graf Csaky in Kolozsvar , 1834/35 bei der Grafin Stainlein-Saalenstein in Fels?szemered . Ab 1835 wirkte er als Kapellmeister in Buda und in Pest . Er war von 1838 an als Dirigent am Pester ungarischen Theater tatig und grundete dort auch 1853 die Philharmonische Gesellschaft . Er trat in Pest als Klaviervirtuose auf und brachte 1835 Chopins e-moll Konzert zur ungarischen Erstauffuhrung. Sein 1837 mit Henri Vieuxtemps gespieltes Duo brillant wurde seine erste gedruckte Komposition.

1839 heiratete er die Pianistin Adelheid Adler, Schwester von Vincent Adler , sie hatten zehn Kinder. [1]

Auf ihn gehen insgesamt neun Opern zuruck, die den Rossini -Stil mit der ungarischen Volkstanz-Musik vermengen. Von diesen werden heute nur noch der Hunyadi Laszlo und vor allem der Bank ban aufgefuhrt. Den dauerhaftesten Erfolg erzielte Erkel aber mit der Melodie der ungarischen Nationalhymne ( Himnusz ).

Erkel erhielt 1867 das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens und 1888 den Orden der Eisernen Krone . [1]

Schachspiel [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Erkel war seit den 1840er Jahren neben Jozsef Szen (und nach dessen Tod 1857 einige Jahre allein) der starkste Schachspieler Ungarns. [3] Er war Mitglied des ersten ungarischen Schachvereins, des Pester Schachklubs , der im Jahr 1864 offiziell neu gegrundet wurde. Erkel blieb bis zu seinem Tod 28 Jahre lang Vorsitzender des Vereins.

Wegen seiner Musikkarriere musste er zweimal die Einladung zu bedeutenden internationalen Schachturnieren ablehnen (das Pariser Turnier 1867 wahrend der Weltausstellung und eines in Baden-Baden 1870). Kornel Abranyi fragte Erkel einmal, warum er soviel Zeit mit dem Verschieben von Figuren verliere. Erkel antwortete: ?Ha sakkozom, legalabb nem kell zener?l, a nem is mindig szellemes zeneszekkel tarsalogni.“ (Wenn ich Schach spiele, dann muss ich mich nicht uber Musik mit oft wenig geistreichen Musikern unterhalten.) Seine Pantomime Sakkjatek (deutsch: Schachspiel) wurde 1853 uraufgefuhrt. [1]

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Opern [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Batori Maria , (komponiert und uraufgefuhrt 1840)
  • Hunyadi Laszlo , (komponiert 1841?1843, uraufgefuhrt 1844)
  • Erzsebet (komponiert 1857 zusammen mit Franz Doppler und Karl Doppler , Urauffuhrung 1857)
  • Bank ban (komponiert 1851?1860, uraufgefuhrt 1861)
  • Sarolta (komponiert 1861?1862, uraufgefuhrt 1862)
  • Dozsa Gyorgy (komponiert 1864?1866, uraufgefuhrt 1867)
  • Brankovics Gyorgy (komponiert 1868?1872, uraufgefuhrt 1874)
  • Nevtelen H?sok ( Die namenlosen Helden ; komponiert 1875?1879, uraufgefuhrt 1880)
  • Istvan kiraly ( Konig Stephan ; komponiert 1874?1884, uraufgefuhrt 1885)

Werke fur Blasorchester [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Festmusik
  • Hunyadi-indulo
  • Himnusz (Ungarische Nationalhymne)
  • Palotas

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Ferenc Erkel  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b c d e Ferenc Bonis:  Erkel. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart . Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 6 (Eames ? Franco). Barenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2001, ISBN 3-7618-1116-0 , Sp. 429?435 ( Online-Ausgabe , fur Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  2. Klein, Heinrich. In: Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815?1950 (OBL). Band 3, Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 380.
  3. Siehe z. B. seine bekannte Partie gegen Jozsef Szen, Budapest 1845.