Ewrenos
[1]
(
griechisch
Εβρεν??
Evrenos
, auch
?βραν?ζη?
Avranezis
,
Βραν?ζη?
Vranezis
,
Βρανε??
Vranefs
,
Βρεν?ζ
Vrenez
,
Βρεν?ζη?
Vrenezis
oder
Βρεν??
Vrenes
; gest.
17. November
1417
in
Yenice-i Vardar
) war ein
osmanischer
Militarkommandant, der als General unter
Suleyman Pascha
,
Murad I.
,
Bayezid I.
,
Suleyman Celebi
und
Mehmed I.
wirkte.
[2]
Eine sich bis heute haltende
griechische
Legende besagt, dass Ewrenos' Vater Ornos hieß und ein abtrunniger
byzantinischer
Gouverneur von
Prousa
war, der zunachst zu den
Osmanen
, und nach der Belagerung von Prousa 1326 zu den
Karasiden
uberlief.
[3]
Er war auch als Isa Bey Prangi bekannt und im Dorf
Prangi
(osmanisch
Sırcık
oder
Kırcık
) begraben, ein belebter Fahrhafen am Fluss
Evros
, etwa 6 km ostlich von
Dimetoka
.
[4]
Stanford J. Shaw
und
Joseph von Hammer
betrachten Ewrenos als einen Byzantiner, der vom
Christentum
zum
Islam
konvertierte.
[5]
[6]
Ursprunglich war Ewrenos ein adliger Wurdentrager ? ein
Bey
im Furstentum
Karesi
, der den Osmanen erst nach der Eroberung dieses
Beyliks
1345 beitrat. Er leitete mehrere Feldzuge der Osmanen in
Bulgarien
,
Thessalien
,
Serres
und
Serbien
. Nachdem er sich an der Eroberung von
Adrianopel
beteiligt hatte, wurde er zum
uc be?i
(Front-Kriegsherr) von Thessalien ernannt. Er und seine
Akindschis
kampften in der
Schlacht auf dem Amselfeld
1389 und in der
bei Nikopolis
1396. Ewrenos eroberte
Keschan
,
Ipsala
,
Komotini
,
Feres
,
Iskece
,
Maroneia
,
Serres
,
Monastir
und 1397
Korinth
.
[2]
Er grundete die Stadt
Yenice-i Vardar
, heute
Giannitsa
bzw.
Vardar Yenicesi
.
[7]
Die griechischen Einwohner von Yenice Vardar zeigten bis zum fruhen 20. Jahrhundert Ehrfurcht vor dem
Gazi
Baba
, wie Ewrenos genannt wurde.
Ewrenos hatte sieben Sohne (Chidr-schah, Isa, Suleyman,
Ali
, Yakub, Barak, Begdje) und mehrere Tochter.
[8]
Zusammen mit den
Mihalo?lus
(aus dem Karasi-“
Beylik
”), den Malkoco?lus (aus Serbien), den Omerli/Omero?lus und den Turahano?lus zahlen die Nachkommen Ewrenos' (Evrenoso?lus) zu den byzantinisch-stammigen Familien, welche den fruhen osmanischen Kriegeradel bildeten.
[1]
Die uber Ewrenos verbreiteten Geschichten und Legenden wurden eine Lebensdauer von 129 Jahren suggerieren, was als sehr unwahrscheinlich gilt. Ewrenos starb hohen Alters in Yenice-i Vardar und wurde im dortigen Mausoleum
(
Turbe
)
1417 begraben. Das Mausoleum mit seinem
Epitaph
besteht bis heute, wurde jedoch im 19. Jahrhundert schwer verschandelt und diente fur einige Zeit als Speicher.
[4]
Als einer der erfolgreichsten osmanischen Kommandeure haufte sich Ewrenos einen hohen Reichtum an und grundete mehrere Stiftungen
(
awqaf
)
. Manche Denkmaler stehen noch heute in Sudosteuropa verteilt.
[4]
Ein von Ewrenos gestifteter
Hamm?m
steht sudlich des Mausoleums, in
Griechisch-Thrakien
befinden sich noch ein
Imaret
(offentliche Suppenkuche und Moschee, in Gumulcine/Komotini) und ein
Chan
(
Karawanserei
, in Ilıca/Loutra).
[9]
- ↑
a
b
I. Melikoff:
Ewrenos
. In:
Encyclopaedia of Islam
. 2. Auflage.
Band
II
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S.
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- ↑
a
b
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Evrenos
. In:
Oxford Dictionary of Byzantium
.
Band
2
.
Oxford University Press
, =New York/Oxford 1991,
S.
765
.
- ↑
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Panathinaia 25
(1912-13), S. 210.
- ↑
a
b
c
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. In:
Bulletin of the School of Oriental and African Studies, University of London
. 39. Jahrgang,
Nr.
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ISSN
0041-977X
,
S.
328?332
,
doi
:
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- ↑
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Hartlebens, Pesth 1836. (Serbo-Croatian edition by Nerkez Smailagi?. Zagreb, 1979.)
- ↑
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Yenice Vardar (Vardar Yenicesi-Giannitsa): A forgotten Turkish cultural centre in Macedonia of the 15th and 16th century.
in:
Studia Byzantina et Neohellenica Neerlandica 3.
(1973): 303.
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I. Melikoff:
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. In:
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. 2. Auflage.
Band
II
. E. J. Brill, Leiden 1991,
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720
.
- ↑
Machiel Kiel, “The Oldest Monuments of Ottoman-Turkish Architecture in the Balkans: The Imaret and the Mosque of Ghazi Evrenos Bey in Gumulcine (Komotini) and the Evrenos Bey Khan in the Village of Ilıca/Loutra in Greek Thrace”
Sanat Tarihi Yıllı?ı, Kunsthhistorische Forschungen 12
(Istanbul, 1983): pp. 117?138.