Eugen Prym

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Eugen Prym (* 15. Dezember 1843 in Duren ; † 6. Mai 1913 in Bonn ) war ein deutscher Orientalist und Hochschullehrer fur arabische und aramaische Sprachen .

Leben und Wirken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Brief von Prym (1883)

Der Sohn des Durener Tuchfabrikanten Richard Prym (1814?1894) und der Ernestine Schoeller, eine Nichte von Leopold Schoeller , sowie Bruder des Mathematikers Friedrich Prym , absolvierte im Jahr 1862 sein Abitur am Stiftischen Gymnasium Duren . Anschließend studierte er Vergleichende Sprachwissenschaften und Orientalische Sprachen an den Universitaten in Berlin, Leipzig und Bonn. Mit einer Dissertation de enuntiationibus relativis semiticis bei Johann Gildemeister an der Universitat Bonn schloss Prym 1868 sein Studium ab.

Nach einem kurzen Studienaufenthalt in Oxford , London und Paris unternahm Prym mit dem Orientalisten Albert Socin eine 18-monatige Studienreise nach Agypten und Syrien . Ziel waren linguistische Forschungen vor allem auf dem Gebiet moderner Dialekte. Auf dieser Reise lernten sie in Damaskus einen aus dem Tur-Abdin stammenden jakobitischen Christen kennen, welcher ihnen in mundlicher Form eine große Sammlung an Volksliteratur, Gedichten, Erzahlungen und Liedern in neuaramaischer und kurdischer Sprache vermittelte. Diese Sammlung wurde spater fur beide Wissenschaftler zur Grundlage fur ihre gemeinsam erstellten mehrbandigen und angesehenen Publikationen, deren ersten zwei Bande 1881 in Gottingen veroffentlicht wurden und denen zwei weitere Bande zwischen 1887 und 1890 in St. Petersburg folgten, jeweils mit Unterstutzung der zustandigen Akademien. Auch die unmittelbar nach seiner Studienreise verfasste Habilitationsarbeit Pryms im Jahre 1870 in Bonn nahm Bezug auf Inhalte dieser umfangreichen Sammlung.

Eugen Prym blieb nun fur den Rest seines Arbeitslebens in Bonn, wurde 1875 zum außerordentlichen und 1890 zum ordentlichen Professor ernannt. Dabei lehnte er einen zwischenzeitlichen Ruf an die Universitat Tubingen ab. Neben seinem Lehrauftrag fur semitische Sprachen gab Prym auch Vorlesungen in Sanskrit und Persisch . Daruber hinaus gehorte er einem Gremium mehrerer angesehener europaischer Orientalisten unter Leitung von Michael Jan de Goeje an, die zwischen 1879 und 1901 in Leiden eine Neufassung des Gesamtwerkes der Annalen des At-Tabar? erstellten. Prym zeichnete hierbei verantwortlich fur die letzten 1460 Seiten der ersten Serie. Schließlich veranlasste er im Jahr 1907, dass die umfangreiche Bibliothek seines Freundes und Bonner Kollegen Theodor Aufrecht , die Prym nach dessen Tod zunachst zugedacht gewesen war, der Bonner Universitat als Schenkung zukommen sollte.

Plotzlich und unerwartet verstarb Eugen Prym am 6. Mai 1913 und hinterließ seine Frau Anna, geb. Krabler (1842?1928) sowie sechs Sohne und zwei Tochter.

Werke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Eugen Prym, Albert Socin: Der neuaramaische Dialekt des Tur ?bdin ; 2 Bande, Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen, 1881.
  • Eugen Prym, Albert Socin: Kurdische Sammlungen, Erzahlungen und Lieder in den Dialekten des Tur ?bdin und von Bohtan ; 2 Bande, St. Petersburg, 1887?1890.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]