Ernst Meyer (Historiker)

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Ernst Meyer (* 21. Februar 1898 in Pinneberg ; † 18. November 1975 in Zurich ) war ein deutscher Althistoriker .

Nach Schulbesuch am Gymnasium in Altona und Kriegsdienst von 1915 bis 1918 studierte Meyer ab 1919 altertumswissenschaftliche Facher an den Universitaten Hamburg , Kiel und Gottingen . 1923 wurde er in Gottingen bei Ulrich Kahrstedt promoviert und habilitierte sich dank der tatkraftigen Unterstutzung durch Felix Jacoby bereits ein Jahr darauf an der Universitat Kiel. [1] Sowohl die Dissertation als auch die nur 90 Seiten umfassende Habilitationsschrift behandelten die griechische Geschichte des Hellenismus .

Nach dem Reisestipendium des Deutschen Archaologischen Instituts , das ihm fur 1924/25 verliehen wurde, wurde er 1927 als Nachfolger von Johannes Hasebroek zuerst außerordentlicher, ab 1947 dann ordentlicher Professor fur Alte Geschichte und Epigraphik an der Universitat Zurich . Er wurde 1968 emeritiert, lehrte aber als Honorarprofessor weiter.

Meyer beschaftigte sich in besonderer Weise mit der Topographie des antiken Griechenlands , antiken Staatsformen, insbesondere dem romischen Staat, und der Schweiz im Altertum . Er verfasste mehrere Monografien, Aufsatze und hunderte Artikel, vor allem zur altgriechischen Topographie in Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft (RE) [2] und dem Kleinen Pauly . Meyer war auch Ubersetzer antiker Autoren wie Pausanias und moderner Fachliteratur ins Deutsche .

Nach seiner Emeritierung blieb Meyer weiterhin in der wissenschaftlichen Welt tatig. So schrieb er zahlreiche Rezensionen fur die Neue Zurcher Zeitung . Noch am wenige Stunden vor seinem Tode infolge eines Herzinfarkts arbeitete er in der Zurcher Zentralbibliothek an einer Buchbesprechung.

Der wissenschaftliche Teil seines Nachlasses befindet sich heute im Universitatsarchiv Zurich .

Schriften (Auswahl)

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  • Uber die Kenntnis des Altertums von der Schweiz in vorromischer Zeit. Leemann, Zurich 1934.
  • Grundzuge der Geschichte der romischen Kaiserzeit. Leemann, Zurich 1935.
  • Peloponnesische Wanderungen. Niehaus, Zurich 1939. Nachdruck Hakkert, Amsterdam 1991, ISBN 90-256-0995-3 .
  • Die Schweiz im Altertum. Francke, Bern 1946
  • Romischer Staat und Staatsgedanke. Artemis, Zurich 1948, 5. Auflage 1990 ( Erasmus-Bibliothek , spater in Die Altertumswissenschaft ).
  • Neue peloponnesische Wanderungen. Francke, Bern 1957.
  • Romische Zeit , in: Handbuch der Schweizer Geschichte , Zurich 1972, S. 53?91.
  • Einfuhrung in die lateinische Epigraphik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1973, 3. Auflage 1991.

Einzelnachweise

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  1. Zur Habilitation siehe Josef Wiesehofer : ≫Gegen den Willen des Fachvertreters (...)≪. Eine althistorische Habilitation in Kiel im Jahre 1924. In: Kerstin Droß-Krupe , Kai Ruffing (Hrsg.): Emas non quod opus est, sed quod necesse est. Beitrage zur Wirtschafts-, Sozial-, Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte der Antike. Festschrift fur Hans-Joachim Drexhage zum 70. Geburtstag (= Philippika. Band 125). Harrassowitz, Wiesbaden 2018, S. 673?679.
  2. Vgl. Register aller RE-Artikel Ernst Meyers im Digitalisierungsprojekt zur RE auf Wikisource .