Ernst Marno
Ernst Marno
(*
13. Januar
1844
in
Wien
; †
31. August
1883
in
Khartum
) war ein
osterreichischer
Afrikaforscher
.
Ernst Marno arbeitete zunachst auf dem Gebiet der
Zoologie
und machte 1866 in Begleitung des Tierhandlers Casanova eine Reise bis an die Grenze
Abessiniens
mit. Er ging 1869 nach Khartum, von wo er uber das
Sannar
nach Suden bis
Fadasi
vordrang.
1870 bereiste Marno einzelne Teile von
Fasokl
, 1871 und 1872 die Gebiete am
Bahr el-Seraf
und am oberen
Bahr el-Abiad
und erreichte
Gondokoro
, wo er mit
Samuel Baker
zusammentraf. Von dort aus kehrte er nach Wien zuruck.
Spater folgte er dem Ruf
Gordon Paschas
an den oberen
Nil
, erreichte aber nur
Lado
. Wegen Meinungsverschiedenheiten schloss er sich dann
Charles Chaille-Long
an und ging in das
Makarakaland
. Danach machte er eingehende Forschungen in
Kordofan
und kehrte 1876 wieder nach Europa zuruck.
Die internationale afrikanische Assoziation sandte 1877 eine
Expedition
nach der afrikanischen Ostkuste aus, der sich auch Marno anschloss. Die Expedition unternahm im Januar 1878 eine Reise nach der Landschaft
Usagara
, von der Marno aber bald aus gesundheitlichen Grunden zuruckkehren musste. Er ging 1879 wieder zu Gordon und wurde dort Oberbeamter der Provinz
Galabat
.
Ernst Marno starb am 31. August 1883 in Khartum.
Im Jahr 1894 wurde in Wien-
Penzing
(14. Bezirk) die
Marnogasse
nach ihm benannt.
Marno war seit 1863 Mitglied der Burschenschaft
Olympia
.
- Reisen im Gebiete des blauen und weissen Nil, im egyptischen Sudan und den angrenzenden Negerlandern, in den Jahren 1869 bis 1873
. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1874.
- Helge Dvorak:
Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft.
Band I:
Politiker.
Teilband 4:
M?Q.
Winter, Heidelberg 2000,
ISBN 3-8253-1118-X
, S. 30?31.
- Uta Lindgren
:
Marno, Ernst.
In:
Neue Deutsche Biographie
(NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990,
ISBN 3-428-00197-4
, S. 233 (
Digitalisat
).
- Marno Ernst.
In:
Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815?1950
(OBL). Band 6, Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975,
ISBN 3-7001-0128-7
, S. 105.