Gedenktafel in der Meierottostr. 7 in Berlin
Grab auf dem
Nichtkatholischen (Protestantischen) Friedhof Rom
Ernst Bernhard
(*
18. September
1896
in
Berlin
; †
29. Juni
1965
in
Rom
) war ein deutscher
Psychoanalytiker
.
Aus einer judischen Familie stammend studierte Bernhard zunachst Medizin und wurde Kinderarzt; spater wandte er sich der
Analytischen Psychologie
zu.
Ab 1935 war er ein
Staatenloser
und arbeitete in Zurich mit
Carl Gustav Jung
. Nach den
Nurnberger Rassengesetzen
wollte Bernhard wie Freud nach England auswandern, wurde jedoch wegen seiner esoterischen Interessen wie
Handlesen
und
Astrologie
abgewiesen.
[1]
Stattdessen ließ er sich mit seiner Frau in Rom nieder. Dort wurde er Teil einer Gruppe um den Freud-Schuler Edoardo Weiss.
1940 wurde Bernhard verhaftet und in einem
KZ in Kalabrien
inhaftiert, aus dem er im Folgejahr dank des Eingreifens von
Giuseppe Tucci
freigelassen wurde.
[2]
Bernhard kehrte zuruck nach Rom und lebte wahrend der Nazi-Besatzung versteckt.
[3]
Nach Kriegsende nahm er seine Tatigkeit als Psychoanalytiker wieder auf und behandelte u. a.
Federico Fellini
,
Natalia Ginzburg
,
Giorgio Manganelli
,
Cristina Campo
,
Roberto Bazlen
,
Luciano Emmer
,
Vittorio De Seta
und
Adriano Olivetti
.
Zu seinen Schulern gehorten Aldo Carotenuto,
Mario Trevi
, Bianca Garufi, Gianfranco Draghi, Carlo L. Iandelli, Silvana Radogna, Claudio Modigliani, Paolo Aite, Marcello Pignatelli, Michele Pignatelli, Mariella Loriga, Francesco Montanari, Gianfranco Tedeschi, Mario Realfonzo, Silvia Montefoschi, Mario Moreno, Enzo Lezzi, Enrico Rasio, Francesco Minozzi und Helene Erba-Tissot.
- ↑
Luciana Marinangeli:
I Ching
di Ernst Bernhard
, La Lepre, Rom, 2015, S. 134.
- ↑
Enrica Garzilli:
L'esploratore del Duce. Le avventure di Giuseppe Tucci e la politica italiana in Oriente da Mussolini a Andreotti: Con il carteggio di Giulio Andreotti
, Mailand, Memori / Asiatica Association, 2012, Bd. 1, S. 373
- ↑
Ernst Bernhard:
Mitobiografia
, Mailand, Adeplhi, 1969