Ernst-Oldwig von Natzmer

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Ernst-Oldwig Louis Carlo von Natzmer (* 15. Oktober 1868 in Hannover ; † 21. August 1942 in Stettin ) [1] war ein deutscher Konteradmiral der Kaiserlichen Marine .

Ernst-Oldwig von Natzmer war ein Sohn vom Oberst Gneomar Ernst von Natzmer und dessen Ehefrau Johanna Emma Ludowika, geb. von Blumenthal (* 1845). [2] Seine jungste Schwester Edith Malvine Maria (* 1879) heiratete spater den Musikforscher Alfons Kreichgauer (1889?1958).

Militarkarriere

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Ernst-Oldwig von Natzmer trat im April 1888 in die Kaiserliche Marine ein. Im Oktober/November 1901 war er als Kapitanleutnant vertretungsweise Kommandant der Luchs . 1908 veroffentlichte er im Militar-Wochenblatt einen Artikel zum Fußballspiel, als Sport zur korperlichen Forderung der Marinesoldaten . [3] Er war damit der erste Autor im Militar-Wochenblatt, welcher uber die Sportart im militarischen Zusammenhang berichtete. [4]

Von Marz 1910 an war er Kommandant der Munchen . Anschließend war er ab November 1910 Kommandant der neu in Dienst gestellten Augsburg . In dieser Position zum Fregattenkapitan befordert, blieb er bis Marz 1911 Kommandant der Augsburg . Mitte Januar 1911 war das Schiff bei Rettungs- und Bergungsarbeiten fur das gesunkene Unterseeboot U 3 eingesetzt. Von April 1911 an war er Kommandant der Hertha und wurde am 6. Mai 1912 Kapitan zur See . Ende Marz 1913 gab er das Kommando ab.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges ubernahm er Anfang August 1914 bis zur Reduzierung der Schiffsbesatzung im Marz 1915 die erneut in Dienst gestellte Kaiser Barbarossa . Vom 1. April 1915 bis 13. August 1915 war er Kommandant der Freya , welche unter seinem Kommando als Schulschiff fur Seekadetten und Schiffsjungen verwendet wurde. Ab August 1915 war er bis Marz 1918 Kommandant der Ostfriesland [5] , welche auch im Mai/Juni 1916 in der Skagerrakschlacht eingesetzt wurde. Anschließend war er bis August 1918 Kommandant des Schulschiffs Konig Wilhelm . Bis Kriegsende war er dann Kommandeur der 1. Marine-Brigade bei der 1. Marine-Division . Am 22. November 1919 wurde er aus der Marine verabschiedet. Am 4. Februar 1920 erhielt er den Charakter als Konteradmiral verliehen.

Von der Trauerfeier im Sommer 1943 in der Garnisonkirche in Stettin wird berichtet, dass kurz nach Beginn der Trauerrede die versammelte Parteiprominenz der NSDAP aus Protest gegen die kaisertreuen, besitzenden Adligen die Kirche verließ. [6]

Am 28. September 1903 heiratete er in Berlin-Charlottenburg Elsbeth von Blanc (1881?1961), Tochter des Admirals Louis von Blanc und Elsbeth von Puttkamer . Einer ihrer Sohne war der spatere Landrat Oldwig von Natzmer (1905?1942). [1]

Werke (Auswahl)

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  • Eine Reise nach Jerusalem vor 400 Jahren . In: Marine-Rundschau , 1898, II, S. 1349 ff.
  • Die Fahrt S. M. Yacht Hohenzollern nach dem heiligen Land . In: Marine-Rundschau, 1899, I, S. 129 ff.
  • Doppelte Staatsangehorigkeit . In: Marine-Rundschau, 1900, I, S. 153 ff.
  • Walter von Hueck : Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Hauser A (Uradel) , Band XVI, Band 87 der Gesamtreihe GHdA , Hrsg. Deutsches Adelsarchiv , C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1985, S. 223. ISSN   0435-2408
  • Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel : Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914?18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 128.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1906 , Siebenter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1905, S. 526.

Einzelnachweise

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  1. a b Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Hauser A (Uradel) , Band XVI, Band 87 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1985, S. 223. ISBN 3-7980-0787-X .
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser. 1906 . Siebenter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1905, S. 526.
  3. Das Fußballspiel . In: Militar-Wochenblatt , 93, 1908, Hrsg. Guido von Frobel , Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908, S. 3364?3367.
  4. Jorn Eiben: Das Subjekt des Fußballs. Eine Geschichte bewegter Korper im Kaiserreich , transcript Verlag, Bielefeld 2015, S. 200. ISBN 978-3-8376-3237-8 .
  5. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien. Ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart , Band 6, 2. Auflage, Koehler Verlag, Herford 1993, S. 35. ISBN 3-7822-0497-2 .
  6. Baltische Studien , Hrsg. Gesellschaft fur pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst e. V. , Verlag Ludwig, Kiel 1960, S. 66. ISSN   0067-3099