Eric Broadley
MBE
(*
22. September
1928
; †
28. Mai
2017
)
[1]
[2]
war ein britischer Rennfahrer, Fahrzeugkonstrukteur und Grunder des ehemaligen Rennwagenherstellers
Lola Cars
.
In den fruhen 1950er-Jahren ging Broadley, ein ausgebildeter Architekt, seiner Motorsportleidenschaft als Mitglied des ?750 Motor Club“ nach. In diesem Verein trafen sich Rennsportbegeisterte wie
Colin Chapman
,
Brian Hart
oder
Frank Costin
und bauten dort mit den begrenzten Mitteln der Nachkriegszeit ihre ersten eigenen Rennwagen.
Broadleys erster selbst konstruierter Wagen, der von einem 1172-cm³-
SV
-Motor auf Basis des Ford Model C angetriebene
Broadley Special
, entstand 1957. Der Wagen konnte auf nationaler Ebene einige Rennen gewinnen. Dieser Erfolg veranlasste Broadley 1958 zum Bau des
MK1
mit Gitterrohrrahmen und einem
Climax
-Motor. Broadley erzielte mit dem
Mk1
als erster Fahrer in
Brands Hatch
eine Rundenzeit von unter einer Minute. Diese Talentprobe lockte Kaufer an und Broadley begann, seine Rennwagen zu verkaufen. Die Kundenfahrzeuge erwiesen sich als konkurrenzfahig und er grundete die Firma Lola mit Sitz in
Bromley
, die er nach dem Lied
Whatever Lola wants, Lola gets
benannte. 1960 belieferte Lola die
Formel Junior
mit dem Mk2-
Monoposto
mit Frontmotor. Das Antriebskonzept erwies sich jedoch als kaum konkurrenzfahig und Broadley baute fur 1961 den Mk3 mit
Mittelmotor
.
1962
debutierte Lola mit dem Mk4 im Yeoman-Credit-Team von
Reg Parnell
mit den Fahrern
John Surtees
und
Roy Salvadori
in der
Formel 1
. Broadleys innovatives Radaufhangungskonzept diente bis in die 1970er-Jahre als Vorbild. Surtees holte im ersten Saisonrennen in den
Niederlanden
die Pole-Position, doch das Team musste Ende des Jahres wegen finanzieller Probleme aufgeben und Broadley konzentrierte sich auf die Formel Junior, die
Formel 3
und
Sportwagenrennen
.
Der Mk6-Sportwagen (Lola GT) von 1963 mit Ford-V8-Motor und
Glasfaserkomponenten
zeigte beim
24-Stunden-Rennen von Le Mans
mit
David Hobbs
eine gute Vorstellung.
Ford
wurde durch die Leistungsfahigkeit der Lola-Sportwagen auf Broadley aufmerksam und engagierte ihn als technischen Berater fur das
GT40
-Projekt. Broadley verließ Ford jedoch nach 18 Monaten wieder, da er nicht auf das gewohnte selbstandige Arbeiten verzichten wollte.
In den 1960er-Jahren entwickelte sich Lola zum großten Rennwagenhersteller mit Fahrzeugen fur fast alle Rennserien. Broadley war Ende der 1960er-Jahre mit
Honda
und Mitte der 1970er-Jahre mit
Graham Hills
Embassy-Team wieder in der Formel 1 vertreten und konzentrierte sich dann auf den US-amerikanischen Rennsport, wo seine Wagen in der
Indycar
-Serie erfolgreich waren. 1966 gewann Graham Hill in einem Lola T90 die
Indianapolis 500
. Im Jahr darauf gelang
Al Unser
in einem modifizierten T90 der zweite Platz. Auch der T100 von 1967 fur die
Formel 2
gewann mit John Surtees Rennen.
Neben den Monoposto-Rennwagen entwickelte Broadley auch weiterhin Sportwagen. Der
Lola T70
mit Chevrolet-Motor siegte 1969 mit den Fahrern
Mark Donohue
und
Chuck Parsons
beim
24-Stunden-Rennen von Daytona
. In den 1970er-Jahren baute Broadley Fahrzeuge fur die Formel 2, die Formel 3, die Formel Ford, die Formel V und Super-V, die
Formel Atlantic
und die Can-Am-Serie.
Von 1987 bis 1991 belieferte Lola das Formel-1-Team
Larrousse
mit Fahrzeugen. 1993 folgte ein weiteres Formel-1-Projekt mit der
BMS Scuderia Italia
. Beide Einsatze verliefen wenig erfolgreich und Broadley versuchte sich 1997 mit dem
Mastercard Lola F1 Team
erneut in der obersten Motorsportklasse. Doch auch dieses unterfinanzierte Projekt scheiterte bereits nach dem ersten Rennen. Lola ging in Konkurs und Broadley verkaufte sein Unternehmen an den irischen Rennfahrer und Geschaftsmann
Martin Birrane
.
- John Starkey:
Lola: The Illustrated History 1957?77
. Veloce Publishing PLC, 1997,
ISBN 1874105863
.
- John Starkey, Esa Illoinen, Ken Wells:
Lola: The Illustrated History from 1978
. Veloce Publishing PLC, 2001,
ISBN 1901295001
.
- ↑
Eric Broadley MBE: 1928?2017.
In:
dailysportscar.com.
29. Mai 2017,
abgerufen am 30. Mai 2017
(englisch).
- ↑
David Plaza:
Recordamos a Eric Broadley, fundador de Lola Cars.
In:
motor.es.
29. Mai 2017,
abgerufen am 30. Mai 2017
(spanisch).