Erchanger

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Erchanger , auch Erchangar II. († 21. Januar 917 , moglicherweise in Aldingen bei Spaichingen ), war Konigsbote , Pfalzgraf in Schwaben und von 915 bis 917 Herzog von Schwaben . Er war wahrscheinlich ein Sohn des schwabischen Pfalzgrafen Berchthold I. (auch Erchanger I. genannt) (um 880/892) und einer Tochter des Etichonen Erchanger (der Jungere) († um 864), Graf im Elsass (andere Quellen nennen Gisela von Ostfranken (* 840; † 891), Tochter Konig Ludwigs II. , als seine Mutter), und damit Angehoriger der Familie der Alaholfinger . Seine Schwester Kunigunde heiratete Markgraf Luitpold von Karantanien und in zweiter Ehe Konrad I. Sein Bruder war Berchthold. Erchangers Gemahlin war Bertha († 966).

Erchanger war Konigsbote und Gutsverwalter in Schwaben. Bis ins Jahr 911 unterstutzten sich Erchanger und Bischof Salomo III. von Konstanz aufgrund ihrer gemeinsamen politischen Interessen gegenseitig. Erchanger, aber auch Burchard I. und dessen Sohn Burchard II. , strebten nach der Macht in Schwaben. Erchanger beteiligte sich maßgeblich an der Ausschaltung Burchards I., der 911 des Hochverrats angeklagt und hingerichtet wurde. Nachdem somit die Burchardinger ihre Vormachtstellung eingebußt hatten, waren Erchanger und sein Bruder Berchthold die einflussreichsten Grafen in Alemannien. Im Jahr 913 brach ein Streit zwischen Erchanger und Konig Konrad I. aus. Als Geste der Versohnung verheiratete Erchanger seine Schwester Kunigunde, deren Mann Luitpold gerade verstorben war, mit Konrad I., der im Gegenzug Erchanger als Vertreter des Konigtums in Schwaben einsetzte. Dies brachte ihn in Gegensatz zu Bischof Salomo. Im Jahr 914 befahl Erchanger, der seine Einkunfte durch den Bischof geschmalert sah, diesen gefangen zunehmen. Daraufhin ließ Konig Konrad Erchanger gefangen nehmen und in die Verbannung schicken. Bischof Salomo erlangte seine Freiheit zuruck.

Schon ein Jahr spater, 915, kehrte Erchanger zuruck. Noch im selben Jahr kampften er und Burchard II. an der Seite des bayerischen Herzogs Arnulf siegreich gegen die Ungarn in der Schlacht am Inn. Danach verbundeten sich Erchanger und Burchard gegen Konig Konrad I. und besiegten diesen in der Schlacht bei Wahlwies im Hegau. Anschließend wurde Erchanger zum Herzog von Schwaben ausgerufen.

Wegen seiner Vergehen gegen den Konig und den Bischof wurde Erchanger im September 916 von der Synode von Hohenaltheim zu Klosterhaft verurteilt. Bei dem Versuch, sich mit Konig Konrad I. zu versohnen, wurden er und sein Bruder auf der Anreise im Januar 917 auf Befehl des Konigs hingerichtet. Erchangers Guter wurden konfisziert, seine Gemahlin Bertha durfte ihren Besitz behalten.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vorganger Amt Nachfolger
Burchard I. Herzog von Schwaben
915?917
Burchard II.