Engel ohne Flugel

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Film
Titel Engel ohne Flugel
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1993
Lange 77 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Maria Theresia Wagner
Drehbuch Maria Theresia Wagner
Produktion Herbert Rimbach ,
Alena Rimbach
Musik Chris Walden
Kamera Axel Block
Schnitt Michael Feick
Besetzung

Engel ohne Flugel (Verweistitel: Der Engel, der vom Himmel fiel ) ist ein deutscher Spielfilm von Maria Theresia Wagner aus dem Jahr 1993 . Seine Premiere hatte der Film bei den 27. Internationalen Hofer Filmtagen vom 27. bis zum 31. Oktober 1993. [2]

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zwei Madchen bringen ihren kranken Hund zu einem Einsiedler, von dem sie hoffen, dass er ihren Pollux wieder gesund macht. Paul lebt hier allein in einer alten Fabrik, in die er sich vor Jahren fern von der Stadt zuruckgezogen hat. Ohne sich den Kindern zu zeigen, wartet er, bis sie wieder gegangen sind, und nimmt sich ihres Hundes an. Eine Woche spater holen sie glucklich ihren Pollux gesund wieder ab. Zum Dank erhalt er von den Kindern kleine Geschenke. Paul wird ansonsten von den Menschen des Ortes gemieden, was ihn aber nicht weiter stort.

Eines Abends wird Paul Zeuge, wie im Wald ein Kleinflugzeug absturzt. Er eilt hinzu und kann ein Baby aus den Flammen retten. Fortan ist er nicht mehr allein und zieht das Kind bei sich im Wald groß. Paul tauft das Madchen Libelle und lasst sie in seiner Traum- und Geschichtenwelt groß werden. Bei den Menschen gilt er als ?verruckt“, weil er die Welt anders sieht als sie. Paul ist davon uberzeugt: wenn man sich nichts ausdenkt, kann es auch nicht geschehen. Also kreiert er die Welt um sich, wie er sie fur sich sehen und haben mochte.

Als der Reporter Achim Possart mit einem Drachengleiter uber das Fabrikgelande hinwegfliegt, halt ihn die inzwischen 17-jahrige Libelle fur einen Engel und will ihn vor den Menschen warnen. Sie ist sogleich fasziniert und verliebt sich in den Fremden, als er am nachsten Tag erneut auftaucht und mit seinem Gleiter etwas unsanft zu Boden geht. Zudem fuhlt sie sich schuldig, weil sich der Engel vor ihr erschreckt haben konnte und wohl deshalb vom Himmel gefallen ist. Doch der Sensationsreporter wittert hinter dem jungen Madchen nur eine neue Story fur seine Zeitung und interessiert sich gar nicht wirklich fur Libelle. Er nutzt ihre Naivitat aus und uberrascht sie mit normalen Dingen der Zivilisation, die das Madchen fur Zauberei halt. Er spielt ihr Spiel mit und erscheint ihr mit seinen ?abnehmbaren Flugeln“ als Engel noch glaubwurdiger.

Sehnsuchtig erwartet Libelle nun jeden Tag das Erscheinen ihres Engels. Ihrem Vater erzahlt sie nichts davon, weil Achim sie darum gebeten hatte. Er spielt Libelle vor, ihre Mutter zu kennen, was ihm endgultig ihre Sympathie einbringt. Um seine Ziele zu erreichen, will er ihr sogar ein Bild von ihrer Mutter mitbringen. Doch je ofter Achim Libelle besucht, desto mehr bekommt er Zweifel an seinen eigentlichen Zielen. Er hat bereits unzahlige Fotos von ihr gemacht und auch ihren Ziehvater heimlich fotografiert, aber er halt es nun fur falsch die geplante Story zu veroffentlichen und Libelle moglicherweise sogar im Fernsehen zu prasentieren. Er befurchtet, dass sie das uberlasten und ihre Welt zusammenbrechen wurde. Achim erklart seiner Chefin, Ulla Todau, dass er den Auftrag abrechen wird. Das nimmt diese aber nicht hin und lasst Libelle einen Brief zukommen, um sie von ihrem Vater wegzulocken. Als dieser merkt, dass das Madchen verschwunden ist, sucht er nach ihr und begibt sich dazu, das erste Mal sein Jahren, wieder unter Menschen. Hier trifft er auf Achim, der dem verzweifelten Mann verspricht Libelle zu ihm zuruckzubringen. Ulla Todau hat das Madchen bis zum Fernsehstudio gelockt und bereitet hier ihre Uberraschungsdokumentation vor. Achim kann Libelle noch rechtzeitig finden und sie zu ihrem Vater zuruckbringen. Paul hat jedoch aufgrund der Aufregung einen Zusammenbruch und im Sterben liegend tragt er Libelle auf, in die Welt hinauszugehen und ihr Leben zu leben.

Gemeinsam mit Achim beerdigt sie ihren Vater, will aber weiter im Wald bleiben und schickt Achim weg. Nach Tagen der Einsamkeit unternimmt Achim, der sich ehrlich in Libelle verliebt hat, noch einen Versuch: Er besucht sie mit seinem Drachengleiter.

In der Schlussszene sieht man beide gemeinsam mit dem Drachen durch die Lufte gleiten.

Hintergrund [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Engel ohne Flugel wurde im Jahr 1992 gedreht. Er erschien unter dem Verweistitel Der Engel der vom Himmel fiel auf VHS .

Kritik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kino.de schrieb: ?Bereits 1993 entstand dieses etwas statische Liebesmelodram der großen Gefuhle von Maria Theresa Wagner, das zwar inhaltlich einige Parallelen zu Nell aufweist, aber naturlich in Aufwand und Klasse nie an die große Schwester aus Hollywood heranreicht. Dafur kann die Videopremiere mit einer recht namhaften Besetzung […] aufwarten, die manchen Filmfan anziehen konnte.“ [3]

Fur die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm fand ?Das moderne Marchen amusiert mit unschuldigem Charme.“ Engel ohne Flugel sei ?nicht himmlisch, aber durchaus liebenswert“. Sie bewerteten den Film mit dem Daumen nach oben. [4] Das Lexikon des internationalen Films urteilt: ?Behabig und teilweise unbeholfen inszeniertes Melodram, dessen gutgemeinte Botschaft mit platter Symbolik und holzernen Dialogen transportiert wird.“ [1]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Engel ohne Flugel. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 25. Oktober 2019 .
  2. Engel ohne Flugel bei home-of-films.com.
  3. Engel ohne Flugel . Kritik auf Kino.de abgerufen am 12. April 2020.
  4. Engel ohne Flugel. In: TV Spielfilm . Abgerufen am 23. November 2021 .