Engagierter Buddhismus

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Thich Nh?t H?nh 2006

Engagierter Buddhismus ist ein Ausdruck, der ursprunglich vom vietnamesischen Zen -Monch Thich Nh?t H?nh gepragt wurde.

Wahrend des Vietnamkriegs versuchten er und seine Gemeinschaft von Monchen und Nonnen, dem allseits sichtbaren Leid zwischen den Fronten zu begegnen, ohne fur oder gegen eine der beiden Seiten in dem Konflikt Stellung zu nehmen. Die Nicht­trennung von Meditation und Mitgefuhl fur alle Wesen, von Achtsamkeitsubung und Betreuung von Verwundeten und Vertriebenen wurden zu ihrer integralen Praxis. Von beiden Krieg fuhrenden Parteien mit Argwohn beobachtet, wurden sie zunehmend der jeweils gegnerischen Seite zugerechnet und verfolgt.

Sulak Sivaraksa, Grunder der INEB

Die ersten Veroffentlichungen von Thich Nh?t H?nh zum engagierten Buddhismus erschienen im Jahr 1954 in einer vietnamesischen Tageszeitung. [1]

Seit den 1970er Jahren wird der Begriff Engagierter Buddhismus von asiatischen und westlichen Buddhisten gebraucht, um die Verbindung von meditativer Einsicht und holistischer Weltsicht mit aktivem okologischem, humanistischem und sozialem Engagement zum Schutz der Mitwelt und der Mitwesen, fur die Beseitigung okonomischer, sozialer, gender und humanistischer Benachteiligung und des damit verbundenen Leidens zum Ausdruck zu bringen.

Organisationen wie das Internationale Netzwerk Engagierter Buddhisten (INEB), die Buddhist Peace Fellowship und andere wollen mit beispielgebenden Projekten eine weltweite Bewegung fur buddhistisches Engagement auslosen. Das INEB wurde 1989 auf Initiative von Sulak Sivaraksa in Thailand unter der Schirmherrschaft von Buddhadasa Bhikkhu ( Theravada ) (nach dessen Tod: Maha Ghosananda ), von Thich Nhat Hanh ( Mahayana ) und vom Dalai Lama ( Vajrayana ) gegrundet. Robert Aitken Roshi, Tetsugen Bernard Glassman Roshi, Claude Anshin Thomas stehen fur buddhistische Friedens- und Sozialprojekte in den USA.

Fur die Dalits in Indien sind es insbesondere die Ambedkar-Buddhisten , die mit buddhistisch motivierten Sozialhilfe- und Bildungsprojekten die Situation zu verbessern trachten.

Organisationen, wie ? Sakyadhita ? Internationale Vereinigung Buddhistischer Frauen“, die von Ayya Khema und anderen ins Leben gerufen wurde, treten fur die gesellschaftliche Gleichberechtigung der Frauen in der Gesellschaft, insbesondere auch innerhalb des Buddhismus, fur die Wiederherstellung des buddhistischen Nonnenordens , fur mehr Bildungs- und Berufschancen fur Frauen und andere genderrelevante Anliegen ein.

Aktivisten und Autoren

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im deutschen Sprachraum

  1. Thich Nh?t H?nh: History of Engaged Buddhism : A Dharma Talk by Thich Nhat Hanh, Hanoi, Vietnam, May 6-7, 2008. In: Human Architecture: Journal of the Sociology of Self-Knowledge . Vol. 6, Iss. 3, Article 7, 2008.
  2. Volker Zotz : Die Suche nach einem sozialen Buddhismus. Friedrich Fenzl und Jodo Shinshu . Kairos Edition (Luxemburg) 2007, ISBN 2-9599829-6-7 .