Als
Emirat
(
arabisch
?????
,
im?ra
, Mehrzahl
im?r?t
) wird der Herrschaftsbereich eines
Emirs
bezeichnet. Historisch gesehen ist ein Emirat eine Provinz, die durch einen
Fursten
verwaltet wird. Der Begriff, im sprachlichen und historischen Sinne, ist unmittelbar aquivalent zu ?
Furstentum
“. Heute gibt es allerdings auch Emirate, die souverane Staaten sind. Eine Region
Saudi-Arabiens
, die einem Emir untersteht, wird ebenfalls Emirat genannt. Im
Arabischen
bezeichnet der Ausdruck allgemein einen Teil des Landes, der unter der Kontrolle der herrschenden Klasse steht.
Die turkische Entsprechung ist
Beylik
. Einem
Emir
entspricht der
altturkische
Titel
Bey
.
[1]
- Die
Vereinigten Arabischen Emirate
sind ein Bundesstaat aus sieben selbstandigen Emiraten, deren jedes von einem
Scheich
oder Emir regiert wird.
- Emirat Katar
- Emirat Kuwait
- Im nordlichen
Nigeria
bestehen bis heute formal noch zahlreiche Emirate, so zum Beispiel das Emirat von
Kano
, das Emirat von
Ilorin
und das
Emirat Gwandu
.
[2]
- Kaukasus-Emirat
, im Oktober 2007 von
Doku Umarov
ausgerufener, aber von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannter
islamischer Staat
im russischen
Nordkaukasus
. Es handelt sich im Grunde nur um ein
virtuelles
Emirat, dessen Proklamation mit dem dezidierten Ziel erfolgte, die islamische Jugend zum
Dschihad
zu motivieren.
[3]
- Islamisches Emirat Afghanistan
, 1996?2001, erneut ab 2021: nach dem
Ruckzug der NATO-Verbande aus Afghanistan
starteten die
Taliban
einen Vorstoß und besetzten Kabul, wodurch sie de facto Afghanistan regieren.
- ↑
Tayyib Gokbilgin, R. Le Tourneau
Beylik
in
Encyclopaedia of Islam
- ↑
Eine Liste mit heute noch auf dem Boden Nigerias bestehenden traditionellen Staaten, deren Herrscher sich zum großen Teil als Emir bezeichnen, findet sich hier:
https://www.worldstatesmen.org/Nigeria_native.html
- ↑
Vgl. dazu Michael Kemper: "Jihadism: The Discourse of the Caucasus Emirate" in Alfrid K. Bustanov und Michael Kemper (eds.):
Islamic Authority and the Russian Language: Studies on Texts from European Russia, the North Caucasus and West Sibiria
. Pegasus, Amsterdam, 2012. S. 265?293. Hier S. 271, 287.