Emil Alexander August Ferdinand Ritter und Edler Herr von Berger
(*
4. Juni
1813
in
Bad Segeberg
; †
23. Marz
1900
in
Berlin
) war ein
preußischer
General der Infanterie
.
Er war der Sohn von
August von Berger
(1765?1850) und dessen Ehefrau Amalie, geborene von Doring (1768?1813). Sein Vater war hannoverscher
Generalleutnant
und
Gesandter
in Berlin. Sein Bruder
Ludwig Heinrich Georg
(1799?1863) war ebenfalls hannoverscher Generalleutnant und Kommandant von Hannover.
Berger besuchte eine Schule in
Holzminden
und trat am 1. Dezember 1829 als
Avantageur
in das 2. Infanterie-Regiment der
Hannoverschen Armee
ein. Dort wurde er am 4. April 1830 zum
Sekondeleutnant
befordert. Anfang April 1839 trat er in die
Preußische Armee
uber und wurde im
2. Garde-Regiment zu Fuß
angestellt. Mitte September 1843 zum
Premierleutnant
befordert, nahm Berger 1848 zunachst an der Niederschlagung der
Straßenkampfe
in Berlin, sowie anschließend am
Feldzug gegen Danemark
als
Adjutant
beim Generalkommando der
Schleswig Holsteinischen Truppen
teil. Hier kam er in den Gefechten bei Schleswig, Duppel,
Bau
und
Hadersleben
zum Einsatz. Ab 1849 wieder im Truppendienst als
Kompaniefuhrer
, wurde er 1850
Hauptmann
und
Kompaniechef
und stieg als
Major
1858 zum Bataillonskommandeur auf. Noch als
Oberstleutnant
beauftragte man Berger am 19. Mai 1863 mit der Fuhrung des
Leib-Grenadier-Regiments Nr. 8
und ernannte mit der Beforderung zum
Oberst
am 22. September 1863 zum Kommandeur.
1864 nahm er mit diesem
Verband
wahrend des
Krieges gegen Danemark
u. a. am Sturm auf die
Duppeler Schanzen
teil. Dabei wurde Berger verwundet und fur seine Leistungen wahrend dieses Krieges mit dem Orden
Pour le Merite
, dem
Roten Adlerorden
III. Klasse mit Schwertern sowie mit dem
Orden der Eisernen Krone
ausgezeichnet.
Zwei Jahre spater befehligte er sein Regiment im
Krieg gegen Osterreich
und nahm an den Schlachten bei
Gitschin
und
Koniggratz
teil. Hierfur erhielt er den
Kronenorden
II. Klasse mit Schwertern. Im Anschluss an den Krieg wurde Berger unter Stellung
a la suite
seines Regiments am 30. Oktober 1866 mit der Fuhrung der
11. Infanterie-Brigade
beauftragt. Am 31. Dezember 1866 folgte seine Beforderung zum
Generalmajor
sowie die Ernennung zum Kommandeur dieser
Brigade
. Am 17. Juni 1869 von diesem Kommando entbunden, ubernahm Berger anschließend die
4. Garde-Infanterie-Brigade
. Diese fuhrte er 1870/71 wahrend des
Krieges gegen Frankreich
in den Kampfen bei
Gravelotte
,
Beaumont
,
Sedan
,
Le Bourget
sowie der
Belagerung von Paris
. Ausgezeichnet mit beiden Klassen des
Eisernen Kreuzes
, wurde Berger nach dem
Frieden von Frankfurt
am 18. August 1871 zum Generalleutnant befordert und war als solcher bis 13. Marz 1874 Kommandant von Hannover. Anschließend ernannte man ihn zum
Gouverneur
der
Festung Ulm
.
[1]
In Wurdigung seiner langjahrigen Verdienste wurde Berger am 17. Januar 1875 mit dem Roten Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe ausgezeichnet. Von seiner Stellung als Gouverneur wurde er am 17. Mai 1876 entbunden und unter Verleihung des
Charakters
als General der Infanterie mit
Pension
zur
Disposition
gestellt. Der
bayerische Konig
sowie der
Konig von Wurttemberg
wurdigten sein Engagement am 8. Juni 1876 durch die Verleihung des Großkreuzes des
Militarverdienstordens
sowie des Großkreuzes des
Ordens der Wurttembergischen Krone
mit Schwertern.
Berger hatte sich am 26. Februar 1851 in Peterwitz bei
Jauer
mit Emilie, verwitwete Grafin Bruges, geborene von Zeuner (1813?1897) verheiratet. Aus der Ehe ging hervor:
- Louis (1851?1907), preußischer Major a. D.
- ? 1879 (geschieden 12. Juni 1897) Sophie Henriette Marie
von Ramin
(* 1860) (Heiratete am 11. Oktober 1897 den Legationsrat Hermann von Rath)
- ? 24. Juni 1898 Anna Duwald, verwitwete Hayn (* 1851)
[2]
- Kurt von Priesdorff
:
Soldatisches Fuhrertum
.
Band 7, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939],
DNB
367632829
, S. 255?256, Nr. 2282.
- Gustav von Glasenapp
:
Militarische Biographien des Offizier-Corps der Preussischen Armee.
Berlin 1868,
S. 238.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser. 1911.
Funfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1910,
S. 48.
- ↑
Archiv der Stadt Ulm
(
Memento
vom 11. November 2014 im
Internet Archive
) (PDF; 116 kB), abgerufen am 4. Mai 2024.
- ↑
Landesarchiv Berlin, Standesamt Charlottenburg I, Heiratsurkunde Nr. 246/1898