Emergency Sex and Other Desperate Measures

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Emergency Sex and Other Desperate Measures ist ein Enthullungsbuch der drei ehemaligen UNO -Mitarbeiter Heidi Postlewait , Kenneth Cain und Doktor Andrew Thomson . Die drei Autoren waren uber einen Zeitraum von zwolf Jahren im Auftrag der UN weltweit in Krisenregionen tatig. Das Buch wurde im Juni 2004 veroffentlicht, obwohl die UN-Fuhrung zwei Autoren im Falle der Publikation mit Entlassung gedroht hatte.

Andrew Thomson ist ein in Neuseeland geborener Mediziner. Er entschloss sich, nach Kambodscha zu gehen, nachdem er einen kambodschanischen Medizinstudenten in seiner Klasse an der Universitat Auckland kennengelernt hatte. Postlewait hatte zuvor lange Zeit als Sozialarbeiterin in New York gearbeitet. Aus finanziellen Grunden nahm sie 1991 eine Stelle in einem Buro der UN an und entschloss sich kurze Zeit spater, nach Kambodscha zu gehen. Kenneth Cain studierte an der Harvard-Universitat Jura. Cain suchte bereits vor seinem Abschluss nach einer Moglichkeit, die fur Harvard-Abganger ubliche Karriere als Unternehmensjurist zu vermeiden. Uber einen fruheren Klassenkameraden erfuhr er von einer Menschenrechtsorganisation, die einen Anwalt fur Kambodscha suchte. Er bewarb sich und wurde sofort eingestellt.

Das Buch basiert auf Tagebuchern, Briefen an Verwandte und Bekannte sowie Erinnerungen der drei Autoren wahrend ihrer UN-Einsatze von 1990 bis 2003, die im Buch in chronologisch geordneten Abschnitten wiedergegeben werden. Postlewait, Thomson und Cain lernten einander erstmals 1990 in Kambodscha kennen. Auf den nachfolgenden Einsatzen in Somalia , Haiti , Bosnien , Ruanda und Liberia waren sie hauptsachlich getrennt eingesetzt, arbeiteten jedoch teilweise fur kurze Zeit wieder zusammen.

Thomson war in Kambodscha anfangs als Arzt tatig und dann fur die medizinische Versorgung von Haftlingen zustandig. Spater in Somalia, Haiti und Bosnien arbeitete er als Pathologe. Hier war er maßgeblich an der Untersuchung von Massengrabern beteiligt und leitete u. a. das Team bei der Exhumierung des Massengrabes in Srebrenica . Cain war hauptsachlich fur die Organisation von Wahlen und Verhandlungen mit dem einheimischen Militar beschaftigt. Postlewait war ebenfalls fur die Durchfuhrung von Wahlen zustandig und arbeitete sonst meist in UN-Buros.

UN-Kritik und Zensurversuch durch die UN

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Die Veroffentlichung von Emergency Sex loste 2004 ein großes Medienecho aus. Postlewait, Thomson und Cain hatten in ihrem Buch scharfe Kritik an der UN-Fuhrung geubt. Unter anderem starb in Somalia ein 23-jahriger UN-Mitarbeiter wahrend eines Feuergefechtes auf einer Uberfuhrungsfahrt, vermutlich weil der zustandige Sicherheitsoffizier die Sicherheitsvorschriften missachtet hatte. Cain hatte kurze Zeit zuvor selbst erfahren wie ein Sicherheitsoffizier auf einer als "No Go" markierten Straße fuhr und zusatzlich die fur den Schutz zustandigen bewaffneten Begleitfahrzeuge verloren hatte. Die UN leitete keine Ermittlungen zur Untersuchung des Falles ein. Kritik ubten die Autoren weiterhin an der UN-Politik in Haiti, Ruanda und Bosnien, Falle, in denen nach dem Abzug von UN-Truppen Massaker stattgefunden hatten, die bereits im Voraus absehbar waren.

Postlewait und Thomson drohte die UN-Fuhrung vor der Veroffentlichung mit der Entlassungen, falls das Buch veroffentlicht werden sollte. Thomson wurde nach der Veroffentlichung entlassen, aufgrund des offentlichen Druckes nach einer Medienkampagne der Autoren jedoch wieder eingestellt. Der damalige UN-Generalsekretar Kofi Annan erwog Presseberichten zufolge rechtliche Maßnahmen gegen die Veroffentlichung. Die UNMIK-Kommunikationsdirektorin Hua Jing erklarte, sie hatte von den in dem Buch beschriebenen Vorkommen noch nicht gehort. [1]

Emergency Sex and Other Desperate Measures lieferte die Vorlage fur ein Stuck des australischen Buhnenschriftsteller Damien Millar . Es gewann 2007 den Griffin Award der Griffin Theatre Company fur "an outstanding new play"

  1. Markus Bickel: In schlechter Gesellschaft ( Memento des Originals vom 21. Dezember 2005 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www2.amnesty.de amnesty journal Juni 2004